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Veröffentlicht am 25.09.2021

Von Hexen, Familiendynastien und Päpsten

Die Puppenspieler
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Man schreibt das Jahr 1484. Richard Artzt ist gerade zwölf Jahre alt, als man ihn zwingt, dem Sterben seiner Mutter zuzusehen, die als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Der Waise wurde daraufhin ...

Man schreibt das Jahr 1484. Richard Artzt ist gerade zwölf Jahre alt, als man ihn zwingt, dem Sterben seiner Mutter zuzusehen, die als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Der Waise wurde daraufhin von seiner Tante Sybille, der Ehefrau von Jakob Fugger, aufgenommen und verbrachte seine restliche Kindheit in Augsburg. Die Handelsbeziehungen des Hauses Fugger reichten in die ganze Welt und durch geschickte Geldpolitik wurden sie sogar zur Hausbank des deutschen Kaisers Maximilian I. Jakob Fugger, dem man nachsagte Menschen zu manipulieren und dabei die Fäden in der Hand zu halten, erkannte sehr bald die Intelligenz des Knaben. Richard lernte Sprachen und Naturwissenschaften und wurde mit den Vorgängen des Handelsimperiums vertraut. Als 16Jährigen schickte ihn Fugger nach Italien, wo die Kunst zu Hause war, der Handel mit dem Orient seinen Ausgang nahm, aber auch die Kirche überall Einfluss hatte. In Florenz verkehrt er im Hause Medici, in Rom lernt er die Borgias kennen – und er verliebt sich in eine Zigeunerin, die von sich behauptet eine Hexe zu sein. Muss er das Schicksal seiner Mutter noch einmal erleben? …

Die deutsche Autorin Dr. Tanja Kinkel, geb. 1969 in Bamberg, studierte Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaft. Sie erhielt diverse Literaturpreise, Stipendien in Rom, Los Angeles und an der Drehbuchwerkstatt in München und ist seit 2011 im PEN-Präsidium. Sie veröffentlichte bis 2020 zwanzig Romane, die in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt wurden und eine weltweite Gesamtauflage von über sieben Millionen Exemplaren erreichten. Im Jahr 2021 erhielt Tanja Kinkel den Bayerischen Verdienstorden und lebt heute in München.

Durch ausgezeichnete Recherchearbeit und mit sicherem Gespür für die Gegebenheiten gelingt es Tanja Kinkel, den Leser in die Zeit der Renaissance zu versetzen. Überzeugend eingebettet zwischen realen historischen Personen ist die Figur des Protagonisten Richard Artzt, einer Erfindung der Autorin, wie sie im Schlusswort bemerkt. Die Geschichte ist gut und flüssig geschrieben und liest sich, trotz einiger Längen und einer Fülle historischer Personen, sehr angenehm. Bereits der Anfang ist extrem spannend, man ist empört über die Willkür der Inquisition und die Grausamkeit der Hexenverbrennung, leidet mit dem jungen Richard und sinnt mit ihm nach Vergeltung und Rache. Dieser Umstand zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Geschehen. Doch nicht nur Hass und Intrige, auch Liebe und Freundschaft sind neben aufkommendem Handel und den Machenschaften der damaligen Familiendynastien und Päpsten die relevanten Themen dieses interessanten Buches.

Fazit: Ein unterhaltsamer und informativer Historienroman, den ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Alles hat einmal ein Ende

Die Geschichte des verlorenen Kindes
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Wir sind nun in den 80ern. Elena hat sich als Schriftstellerin etabliert, ihr Leben ist interessanter geworden und sie hat nur noch wenig Zeit für ihren Mann und ihre beiden Mädchen, die zeitweise bei ...

Wir sind nun in den 80ern. Elena hat sich als Schriftstellerin etabliert, ihr Leben ist interessanter geworden und sie hat nur noch wenig Zeit für ihren Mann und ihre beiden Mädchen, die zeitweise bei den Schwiegereltern in Genua aufwachsen. Nach einer Reise mit Nino trennt sie sich von Pietro und zieht, trotz mehrfacher Warnungen, nach Neapel, um Nino näher zu sein. Dieser finanziert ihr eine Wohnung im besseren Teil Neapels, so dass sie ihre beiden Mädchen nachholen kann. Nun hat sie auch wieder mehr Kontakt zu Lila. Beide Frauen gehen auf die 40 zu und werden beinahe zeitgleich schwanger, Elena von Nino und Lila von ihrem Lebenspartner Enzo. Als Elena eines Tages Nino bei einem Seitensprung ertappt, trennt sie sich von ihm und zieht mit ihren drei Töchtern zurück in den Rione, dahin wo sie nie mehr wollte. Die beiden Freundinnen wohnen nun Tür an Tür, ihre beiden kleinen Mädchen wachsen wie Geschwister auf, bis das Leid über Lila hereinbricht …

Elena Ferrante ist das Pseudonym einer italienischen Schriftstellerin, deren Debütroman „L’amore molesto“ bereits 1992 in Italien und unter dem Titel „Lästige Liebe“ 1994 auf Deutsch veröffentlicht wurde. Internationale Bekanntheit erreichte sie durch ihre Neapolitanische Saga, deren erster Band „Meine geniale Freundin“ 2016 in Deutschland erschienen ist, der zweite Teil „Die Geschichte eines neuen Namens“ folgte 2017, Teil drei „Die Geschichte der getrennten Wege“ erschien ebenfalls 2017. In einem schriftlichen Interview gab die Autorin einige Informationen zu ihrer Person bekannt. Sie sei in einem Außenbezirk von Neapel geboren und aufgewachsen, heiße im realen Leben auch Elena und sei Mutter von Töchtern. Die Schriftstellerei sei nicht ihr Hauptberuf …

Wie der Leser seit Band 1 weiß, verschwindet erst Lilas kleine Tochter spurlos, später dann auch die Mutter. Verschwinden, verlassen, verlieren, trennen, diese Themen ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte, die von Elena aufgeschrieben wurde, um Lila und ihre lebenslange, oftmals einseitige, Freundschaft zu ihr nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Sie muss sich nun damit auseinandersetzen, mit Lilas unberechenbaren Verhalten, mit deren plötzlich erwachender Leidenschaft für Neapel, die Elena nie teilen konnte und die Lila nun versucht, auf Elenas kleine Tochter Imma zu übertragen.

Auch völlig reale Themen nehmen einen breiten Raum ein. Erschreckend für die beiden damals hochschwangeren Frauen war die schwerste Naturkatastrophe der italienischen Nachkriegsgeschichte, das Erdbeben in Neapel am 23. November 1981. Sie sind während des Ausbruchs alleine, aufeinander angewiesen, und geben sich gegenseitig halt. Während die sonst so mutige und meist dominante Lila die Nerven verliert und sich beinahe „auflöst“, erweist sich hier Elena als die stärkere, in sich ruhende. Breiten Raum nimmt auch die Comorra und ihre Gräueltaten ein, vertreten durch die Solara-Brüder, und Ninos Werdegang, der sich als Emporkömmling bis zum Parlamentarier hochdienert, spiegelt treffend das Schicksal des ganzen Landes wieder.

Am Ende schließt sich der Kreis zum ersten Band. Lila bleibt verschwunden, sie will wohl nicht gefunden werden – dafür tauchen aber die beiden verlorenen Puppen der beiden, damals noch kleinen, Mädchen wieder auf.

Fazit: Ein beruhigendes positives Ende dieser 4teiligen Serie, die zwar manchmal etwas ausschweifend und in die Länge gezogen ist, die ich aber trotzdem sehr empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Zwei erwachsene Frauen – zwei verschiedene Karrieren

Die Geschichte der getrennten Wege
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Die „Neapolitanische Saga“ geht weiter: Lila lebt weiterhin in Neapel. Ihre Ehe ist zerbrochen, sie hat sich von Stefano Carracci getrennt und lebt jetzt mit Enzo Scanno zusammen. Dieser kümmert sich auch ...

Die „Neapolitanische Saga“ geht weiter: Lila lebt weiterhin in Neapel. Ihre Ehe ist zerbrochen, sie hat sich von Stefano Carracci getrennt und lebt jetzt mit Enzo Scanno zusammen. Dieser kümmert sich auch rührend um Lilas Sohn Gennaro, dessen vermeintlicher Vater Nino Sarratore sein soll, der Mann, in den Elena seit ihrer Schulzeit heimlich verliebt ist. Nach einigen schlecht bezahlen Jobs haben sich Lila und Enzo auf die neuen elektronischen Rechner spezialisiert und arbeiten nun für ihren ehemaligen Erzfeind, den Camorra-Boss Michele Scolara. Elena hat Neapel verlassen und in Pisa studiert, wo sie auch Pietro Airota, einen jungen Professor aus angesehener Familie, kennen lernt. Sie hat ihr erstes Buch veröffentlich, heiratet Pietro und bekommt im Laufe der Jahre zwei Mädchen, Dede und Elsa. Die Familie lebt nun in Florenz. Die beiden Freundinnen haben kaum noch Kontakt. Lila erinnert sich nur an Elena als sie dringend deren Hilfe brauchte, sonst bricht sie alle Kontaktversuche von Elenas Seite ab. Wider Erwarten geht deren Ehe geht gut, die Mädchen wachsen heran, und sie beginnt ein neues Buch zu schreiben. Dann taucht plötzlich wieder Nino in Florenz auf …

Elena Ferrante ist das Pseudonym einer italienischen Schriftstellerin, deren Debütroman „L’amore molesto“ bereits 1992 in Italien und unter dem Titel „Lästige Liebe“ 1994 auf Deutsch veröffentlicht wurde. Internationale Bekanntheit erreichte sie durch ihre Neapolitanische Saga, deren erster Band „Meine geniale Freundin“ 2016 in Deutschland erschienen ist, der zweite Teil „Die Geschichte eines neuen Namens“ folgte 2017. In einem schriftlichen Interview gab die Autorin einige Informationen zu ihrer Person bekannt. Sie sei in einem Außenbezirk von Neapel geboren und aufgewachsen, heiße im realen Leben auch Elena und sei Mutter von Töchtern. Die Schriftstellerei sei nicht ihr Hauptberuf …

„Die Geschichte der getrennten Wege“ ist der dritte Band der „Neapolitanischen Saga“, die insgesamt vier Bände umfasst. Er erschien bereits 2013 im italienischen Original und 2017 in deutscher Übersetzung beim Suhrkamp-Verlag und behandelt das weitere Leben der beiden Freundinnen als reife Frauen. Wir befinden uns in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts, einer Zeit, in der Italien von politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen und von Studentenunruhen geprägt war. Ehescheidungen sind nun auch in Italien möglich. Diese Umbrüche, die Stellung der Frauen und wie die beiden Freundinnen darin involviert sind, bilden überwiegend den Hintergrund dieser Geschichte. Sie sind jetzt Mitte Dreißig und während Elena eher intellektuell in Frauengruppen rebelliert, ist Lila aktiv an gefährlichen Aktionen beteiligt. Ihre Lebenswege haben sich getrennt, sie sind sich fremd geworden und bleiben doch auf seltsame Art verbunden, denn jede sieht in der anderen etwas, das sie selbst nie erreichen konnte. Da die Geschichte aus der Erinnerung Elenas erzählt wird (Band 1), erhält man naturgemäß tiefere Einblicke in deren Leben und Entwicklung, über das sie des Öfteren reflektiert. Die bisher meist unspektakulär verlaufene Geschichte nimmt gegen Ende zu deutlich Fahrt auf und der übliche Cliffhanger der Autorin lässt uns doch gerne zu Band 4 greifen.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Zerbrochene Freundschaft

Der wiedergefundene Freund
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Hans Schwarz, der Sohn eines jüdischen Arztes der im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz geehrt wurde, besucht das Karl-Alexander-Gymnasium in Stuttgart. Der 16-Jährige ist sehr in sich gekehrt, träumt ...

Hans Schwarz, der Sohn eines jüdischen Arztes der im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz geehrt wurde, besucht das Karl-Alexander-Gymnasium in Stuttgart. Der 16-Jährige ist sehr in sich gekehrt, träumt davon Dichter zu werden und hat kaum Kontakt zu seinen Mitschülern. Dies ändert sich, als im Januar 1932 ein neuer Schüler, Konradin Graf von Hohenfels, in die Klasse kommt. Hans fühlt sich sofort zu ihm hingezogen und sucht seine Nähe. Bald entsteht eine innige Freundschaft zwischen den beiden. Der junge Graf wird zum gern gesehenen Gast im Hause Schwarz, während Hans nur einige Male, in Abwesenheit der Eltern, in die Villa des Freundes kommen darf. Nach einer Opernaufführung, bei der Hans von Konradin völlig ignoriert wurde, erfährt er, dass Konradins Mutter keine Juden in der Nähe ihrer Familie duldet. Der aufkommende Nationalsozialismus und die antisemitische Hetze dringen bald auch bis zur Schule vor. Als Hans von seinen Mitschülern schikaniert wird, wird dies von Konradin teilnahmslos toleriert …

Der Autor Fred Uhlman (geb.1901 - gest.1989) besuchte das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart, das auch einige Jahrgänge unter ihm Claus Graf Schenk von Stauffenberg besuchte. Uhlmann war ein jüdischer Rechtsanwalt, Schriftsteller und vielbeachteter Maler. Als aktives Mitglied der SPD und Freund von Kurt Schumacher floh er 1933 vor den Nazis nach Frankreich, wo er seinen Lebensunterhalt zunächst als Kunsthändler verdiente. Nachdem er seine spätere Ehefrau Diana Croft, Tochter von Sir Henry Baron Croft, kennen lernte, zog er mit ihr 1936 nach England. Seine Eltern und seine Schwester, die in Deutschland zurück geblieben waren, überlebten den Holocaust nicht. Als Schriftsteller bekannt wurde Uhlmann durch die in neunzehn Sprachen übersetzte Novelle von 1978 „Reunion“, deren deutsche Übersetzung zunächst 1979 unter dem Titel „Versöhnt“ erschien, dann 1988 unter dem Titel „Der wiedergefundene Freund“ neu aufgelegt und 1989 verfilmt wurde. Bereits 1960 erschien in England seine Autobiografie, die er seiner Frau und seinen beiden Kindern widmete.

Ob eine Freundschaft zwischen einem jüdischen Arztsohn und einem jungen Adligen in der Zeit der Machtergreifung Hitlers möglich ist und Bestand hat, diese Frage greift der Autor in seiner Novelle auf. Er macht das großartig, geht sehr behutsam vor, lässt den Leser aber schon ahnen, dass die Harmonie und das Einvernehmen auf Dauer nicht so bleiben kann. Die Wege der jungen Männer müssen sich trennen, der Kontakt reißt ab – bis Hans etwa 30 Jahre später einen Spendenaufruf seiner damaligen Schule bekommt. Jetzt hat er die Möglichkeit, etwas über den Verbleib seines einstigen Freundes Graf von Hohenfels zu erfahren. Auch wenn der Schreibstil in der heutigen Zeit etwas antiquiert wirkt und einige Längen vorhanden sind, lohnt es sich weiter zu lesen. Die Quintessenz kommt ganz zum Schluss!

Fazit: Eine elegante kleine Erzählung, die man getrost in die Reihe der Klassiker aufnehmen kann.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Das Leben anno 1523

Die Ratsherrentochter
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Durch die Heirat ihrer Mutter müssen auch die 20jährige Anna, ihr Bruder Peter und die treue Magd Walburga ihre Heimat verlassen und im Februar 1523 nach Wymphen, dem Wohnort ihres Stiefvaters und Ratsherren ...

Durch die Heirat ihrer Mutter müssen auch die 20jährige Anna, ihr Bruder Peter und die treue Magd Walburga ihre Heimat verlassen und im Februar 1523 nach Wymphen, dem Wohnort ihres Stiefvaters und Ratsherren Steffen Brel ziehen. Bereits wenige Monate nach ihrer Ankunft wird Anna durch eine gemeine Intrige des Mordes beschuldigt und zum Tod durch das Schwert verurteilt. Der junge Scharfrichter Michael Kremer soll sie hinrichten, doch er hat sich bereits seit Annas Ankunft in Wymphen heimlich in die hübsche junge Frau verliebt. So macht er von seinem Recht der „Freibitte“ Gebrauch, sie zu ehelichen und so vor der Hinrichtung zu bewahren. Damit entgeht Anna zwar dem Tode, lebt aber nun als Weib eines Henkers ausgestoßen und verachtet am Rande der Gesellschaft. Verzweifelt versucht sie, mit Michaels Hilfe, den wahren Mörder zu entlarven. Wird ihnen das gelingen und wird Anna ihre bürgerlichen Rechte zurück erhalten? …

Die Autorin Petra Waldherr wurde 1974 in Möckmühl (Kreis Heilbronn) geboren. Sie ist in der Finanzbuchhaltung tätig und schreibt nebenher historische Geschichten aus einer Vergangenheit, die sie schon immer faszinierte. Neue Ideen dafür findet sie in der Natur ihrer schönen Heimat, wo auch die Schauplätze des Romans „Die Ratsherrentochter“ angesiedelt sind. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Süddeutschland nahe der Burgenstraße und der Württembergischen Weinstraße.

In einem angenehm gefälligen Schreibstil, die wörtliche Rede leicht der Zeit angepasst, entführt uns die Autorin ins ausgehende Mittelalter und lässt uns am damaligen Leben teilhaben. Da sie dabei sehr gut recherchiert hat und auch die örtlichen Gegebenheiten stimmen, kann man gut in das Geschehen eintauchen und fühlt sich bald selbst als Bewohner von Wymphen. Man erhält Einblick in das alltägliche Leben, erfährt Aufschlussreiches über den Beruf des Henkers, ist beim Sammeln von Kräutern dabei und lernt ganz nebenbei noch die Herstellung von Seife. Eine einfühlsame Liebesgeschichte und die spannende Verfolgung des tatsächlichen Mörders sind die Grundlage des Romans und machen das Lesen zu einem echten Erlebnis. Neben den fiktiven Protagonisten sind auch einige historische Personen in die Handlung einbezogen. Diese sind am Ende des Buches gelistet. Ein Glossar über die wichtigsten damals verwendeten Begriffe und ihre Bedeutung ist ebenfalls im Anhang zu finden.

Fazit: Ein historischer Roman vom Feinsten, informativ und unterhaltsam.

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