Der rote Mantel …
Das Mädchen, das rückwärts gingDie alleinerziehende Mutter Beth aus dem englischen Norfolk macht mit ihrer 8jährigen Tochter Carmel einen Ausflug ins Umland. Bei dichtem Nebel verschwindet das Mädchen und ward nicht mehr gesehen. Die ...
Die alleinerziehende Mutter Beth aus dem englischen Norfolk macht mit ihrer 8jährigen Tochter Carmel einen Ausflug ins Umland. Bei dichtem Nebel verschwindet das Mädchen und ward nicht mehr gesehen. Die Polizei tappt im Dunkeln - die Mutter ist ratlos und gibt sich die Schuld am Verschwinden. So beginnt sie selbst ihre Suche nach dem Kind, indem sie Schritt für Schritt die gemeinsame Vergangenheit rekonstruiert …
„Das Mädchen, das rückwärts ging“ ist der erste Roman der englischen Autorin Kate Hamer. Sie wuchs in Pembrokeshire auf, studierte in Manchester, war danach zehn Jahre als Dokumentarfilmerin tätig und schrieb zunächst Kurzgeschichten. Für ihren Debütroman wurde sie mit einem Preis für den besten Romananfang ausgezeichnet. Kate Hamer lebt mit Mann und zwei Kindern in Cardiff (Wales).
Die Ausstattung des Taschenbuches ist recht ansprechend, zugeklappt ähnelt es einer stabilen Schachtel - Titel und Cover hingegen finde ich völlig unpassend. Warum hat man nicht einfach den englischen Titel „The Girl in the Red Coat“ ins Deutsche übersetzt, zumal sich der rote Mantel wie ein roter Faden durch das ganze Geschehen zieht? Die Geschichte selbst bzw. deren Erzählstil ist meiner Meinung nach weniger gut gelungen. Die Autorin lässt die beiden Protagonisten, die Mutter und das Mädchen, kapitelweise abwechselnd zu Wort kommen, wobei die Sprache der 8-Jährigen eher der einer Erwachsenen ähnelt, die Mutter hingegen manchmal recht kindisch daher plappert.
Ein Kind zu verlieren, nicht zu wissen wie es ihm geht und ob es überhaupt noch lebt, ist wohl das Schlimmste, das einer Mutter passieren kann. Dieses Horrorszenario wird in dieser Geschichte ausführlich geschildert, aber in einer Art und Weise, die mich nicht berühren konnte. Ich habe es gelesen, habe es vernommen, konnte mich aber nicht einfühlen weil es mir nicht gelang, die Handlungsweisen der Beteiligten in irgendeiner Weise nachzuvollziehen. Ein gewisser Spannungsfaden zieht sich jedoch durch das ganze Buch, weshalb ich es auch zu Ende gelesen habe. Ich wollte unbedingt wissen, ob es zu einem guten oder schlechten Ausgang kommt – was hier natürlich nicht verraten wird.
Fazit: Ein interessanter Stoff, der meiner Meinung nach nur unzureichend umgesetzt wurde.