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Veröffentlicht am 18.01.2022

Wunderbares Wohlfühlbuch mit tollen Figuren, spannendem historischem Hintergrund und köstlichem Gebäck

Der süße Himmel der Schwestern Lindholm
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Die fünf Schwestern Hannah, Ingrid, Matilda, Ebba und Ulla wachsen in Schweden mit der Familienbäckerei auf. 1936 sind die Zeiten hart und die Familie muss ums Überleben kämpfen.
Da kommen die Schwestern ...

Die fünf Schwestern Hannah, Ingrid, Matilda, Ebba und Ulla wachsen in Schweden mit der Familienbäckerei auf. 1936 sind die Zeiten hart und die Familie muss ums Überleben kämpfen.
Da kommen die Schwestern auf die Idee, das leckere Gebäck, Kaffee und Limonade in einem Kaffeegarten anzubieten und gründen so den „Süßen Himmel der Schwestern Lindholm“, ein idyllisches Café, in dem man das Meer rauschen hört und zwischen Blumen und Kräutern sitzen und entspannen kann.
Als Hannah, die das Café mit ihren Rezepten maßgeblich geprägt hat, den Deutschen Karl kennenlernt und mit ihm geht, müssen die Schwestern sich erst einmal neu sortieren.


Meine Meinung:
Von Anfang an hat mich die wunderschöne Geschichte in ihren Bann gezogen, die vor allem von den warmherzig angelegten Personen lebt. Alle fünf Schwestern sind liebevoll gezeichnet und mit ihren Stärken und Schwächen einfach liebenswert. Besonders die älteste Schwester Hannah war mir sofort sehr sympathisch und ich konnte es gut nachvollziehen, wie sie zwischen der Liebe zu dem deutschen Touristen Karl und zu ihrer Familie sowie ihrer Heimat hin- und hergerissen war.

Die Geschichte lebt davon, dass sie aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird und die Schwestern dabei so wunderbar interagieren, sich ergänzen, so verbunden und doch so unterschiedlich sind. So ist es auch im echten Leben und daher kann man sich als Leserin so toll mit den handelnden Personen und ihren Interaktionen identifizieren.

Darüber hinaus hat mir sehr gut gefallen, wie verführerisch die verschiedenen Gebäckspezialitäten beschrieben werden, die die Schwestern mit viel Liebe und Akribie und Geschick entwickeln. Gut, dass es am Ende des Buches noch ein paar Rezepte der typischen Spezialitäten gibt, die man selbst nachbacken kann.

Nicht zuletzt ist der Roman deshalb so lesenswert, weil er während der Zeit des Dritten Reiches spielt und auch der historische Kontext sehr authentisch und passend gewürdigt wird. Darüber hinaus sind auch die Landschaftsbeschreibungen extrem plastisch und einladend und man fühlt sich oft wie nach Schweden versetzt – das ist wie ein kleiner Urlaub.


Fazit:
Dieser Roman gehört für mich zur Kategorie der „schönen Bücher“, mit denen man herrliche Wohlfühlstunden verbringen und sich in eine andere Welt träumen kann.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Netter Schmöker zum Wohlfühlen

Unsere Zeit ist immer
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Minnie wurde am 1.1.1990 geboren, hat aber den Preis für das erste Baby der 1990er Jahre knapp verloren, weil Quinn wenige Minuten vor ihr geboren wurde und das Preisgeld abgesahnt hat.
Seitdem meint sie, ...

Minnie wurde am 1.1.1990 geboren, hat aber den Preis für das erste Baby der 1990er Jahre knapp verloren, weil Quinn wenige Minuten vor ihr geboren wurde und das Preisgeld abgesahnt hat.
Seitdem meint sie, an Silvester und Neujahr unter einem Fluch zu leiden, während Quinn das Glück für sich gepachtet haben muss.
Als sie auf ihrem gemeinsamen 30. Geburtstag zufällig Quinn begegnet, scheint sich der Fluch wieder zu zeigen. Doch sie fühlt sich zu Quinn gleich hingezogen und so entwickelt sich zwischen ihnen im Laufe der Zeit eine besondere Beziehung…


Meine Meinung:
Das Buch wurde beworben mit den Worten „wie eine Umarmung“. Diese Einschätzung kann ich nach der Lektüre tatsächlich bestätigen, denn ich habe die schöne Geschichte mit den liebevoll und warmherzig angelegten Personen sehr gerne gelesen.
Minnie und Quinn waren mir beide direkt sympathisch und ich fand es schön, über ihre Begegnungen zu lesen.
Tatsächlich haben beide ihr Päckchen zu tragen und entwickeln sich im Laufe der Handlung beide signifikant weiter. Dabei ist diese Entwicklung aber immer stimmig und glaubwürdig beschrieben und aus meiner Sicht nicht überzogen.

Der Roman ist sehr geschickt erzählt, denn er spielt auf unterschiedlichen zeitlichen Ebenen und bringt immer wieder sehr erhellende Rückblenden, die der Handlung zusätzliche Tiefe geben.

Neben der romantischen Geschichte hat der Roman auch viele lustige Elemente und einen tollen Humor, so dass ich bei manchen Szenen laut lachen musste.
Außerdem werden auch ernste Themen wie Depression und psychische Erkrankungen feinfühlig und passend angeschnitten.

Insgesamt fand ich die Geschichte sehr rund und stimmig und ich habe es genossen Zeit mit Minnie und Quinn zu verbringen.


Fazit:
Der Roman ist wirklich das ideale Buch für unterhaltsame und emotional ansprechende Stunden auf dem Sofa bei einer schönen Tasse Tee.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Schöne weihnachtliche Geschichte zum Wohlfühlen

Das Inselweihnachtswunder
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Carola ist Inselpfarrerin auf Föhr und schon ganz nervös wegen Heiligabend, denn es ist zu befürchten, dass sie nach dem Weihnachtsgottesdienst wie in den Vorjahren allein im Pfarrhaus ist. Doch vielleicht ...

Carola ist Inselpfarrerin auf Föhr und schon ganz nervös wegen Heiligabend, denn es ist zu befürchten, dass sie nach dem Weihnachtsgottesdienst wie in den Vorjahren allein im Pfarrhaus ist. Doch vielleicht fällt ihr noch etwas ein, wie sie ihren Weihnachtsabend retten kann.
In der Zwischenzeit steht Mitte Dezember noch ein besonderer Einsatz an, denn eine alte Dame auf der benachbarten Hallig hat ein besonderes Verhältnis zu Weihnachten und gleichzeitig an diesem Tag Geburtstag. Da es aussieht, als würde die alte Dame das Fest nicht mehr erleben, soll Carola die Weihnachtsfeier einfach vorziehen.
Gerne kommt sie der Frage des netten Enkels und Organisten Torin nach und ihm dabei auch immer näher… Und dann taucht auch noch ein Koffer mit Geld auf…


Meine Meinung:
Das liebevoll gestaltete kleine Hardcover hat mich sofort in friedliche Weihnachtsstimmung versetzt und ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen. Carola, Torin und die anderen Bewohner der Insel und der Hallig sind total liebevoll beschrieben und es war schön, mit ihnen Zeit zu verbringen.
Solch eine patente Pfarrerin wie Carola würde sich bestimmt manche Gemeinde wünschen!

Neben den sympathischen Figuren hat mir besonders gut gefallen, dass die Geschichte einige sehr nette Wendungen hatte. Carola ist sehr einfallsreich und hat gute Ideen, wurde aber ihrerseits auch überrascht. Es ist wirklich sehr nett zu lesen, wie es hin- und hergeht.

Darüber hinaus war auch das Inselfeeling wieder ganz wunderbar zu spüren.
Das hat für mich neben der weihnachtlichen Gefühle den besonderen Zauber des Buches ausgemacht.


Fazit:
Eine rundum gelungene Inselweihnachtsgeschichte, die man am besten schön eingekuschelt vor dem Kamin liest.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Ausbaufähig

The Sky in your Eyes
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Elin ist frisch getrennt von ihrem Freund, der sie über die letzten 1,5 Jahre wenig wertschätzend behandelt und immer wieder wegen ihrer Figur beleidigt hat.
Nun lernt sie bei einem Kochkurs für veganes ...

Elin ist frisch getrennt von ihrem Freund, der sie über die letzten 1,5 Jahre wenig wertschätzend behandelt und immer wieder wegen ihrer Figur beleidigt hat.
Nun lernt sie bei einem Kochkurs für veganes Essen den netten Jon kennen, der sich ehrlich für sie zu interessieren scheint.
Doch sie hat immer noch Angst vor weiteren Verletzungen.


Meine Meinung:
Ich mochte andere Bücher von Kira Mohn sehr und war auch hier gleich wieder eingenommen von dem flüssigen Schreibstil der Autorin und den im Verlaufe des Romans eingestreuten schönen Beschreibungen der tollen isländischen Landschaft.

Von der Geschichte an sich hatte ich mir allerdings mehr erhofft. Der Roman dreht sich wirklich hauptsächlich darum, dass Elin sich zu dick findet und sie immer wieder darüber nachdenkt, wie sie von ihrem Ex-Freund heruntergezogen wurde.
Dieser Handlungsstrang zieht sich hin wie Kaugummi und wird viel zu lange ausgewalzt.
Daneben gibt es auch noch wenig überzeugende Szenen in der Anwaltskanzlei, in der Elin arbeitet und in der auch nicht alles so läuft, wie es sein sollte.

Komischerweise löst sich zum Ende hin dann alles sehr schnell auf, was ich auch als sehr unrealistisch empfunden habe. Es war ein schönes, aber viel zu glattes und unglaubwürdiges Ende.

Meines Erachtens hätte man aus dem Thema viel mehr machen können, wenn man das Thema differenzierter angegangen wäre und den handelnden Personen mehr Tiefe gegeben hätte.


Fazit:
Ich hatte mir von dem Roman viel mehr versprochen, aber leider kommt er für mich nicht an die früheren Bücher der Autorin heran.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Ein wahnsinnig spannender Fall in der unmittelbaren Nachkriegszeit und ein extrem tiefgründiger historischer Roman

Die letzte Schuld
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Der zweite Fall für Kommissar Emil Graf und Reporterin Billa Löwenfeld im München der unmittelbaren Nachkriegszeit:
In einer Siedlung im Norden der Stadt wird die Leiche einer Frau gefunden, die sich als ...

Der zweite Fall für Kommissar Emil Graf und Reporterin Billa Löwenfeld im München der unmittelbaren Nachkriegszeit:
In einer Siedlung im Norden der Stadt wird die Leiche einer Frau gefunden, die sich als Ehefrau eines ehemaligen Blockwarts der Siedlung herausstellt.
Emil und Billa verfolgen diverse Spuren rund um mögliche gefälschte Leumundszeugnisse zur Entnazifizierung und rund um das „Haus der Kunst“ als Hitlers ehemaligen Kunsttempel.


Meine Meinung:
Ich hatte den ersten Teil der Reihe sehr gerne gelesen und mich schon auf diesen Teil gefreut. Meine hohen Erwartungen wurden auch dieses Mal nicht enttäuscht, sondern im Gegenteil noch übererfüllt.

Dank des sehr angenehmen und gleichzeitig anspruchsvollen Schreibstils war ich sofort mitten in der Handlung und ich fand es toll, wieder Zeit mit Emil und Billa zu verbringen. Die beiden handelnden Personen sind einfach unglaublich sympathisch und auch sehr interessant von ihrer Entwicklung.
Ich würde sehr gerne mehr von ihnen lesen und erfahren, wie es mit den beiden weiter geht bzw. was noch über ihre Vergangenheit herauskommt.

Der Fall, um den in diesem Teil geht, ist auch unabhängig von Teil 1 gut lesbar, und extrem spannend zu verfolgen. Bis hin zu dem filmreifen Showdown riss die Spannung nicht ab und ich wurde am Ende tatsächlich von der Auflösung überrascht (auch wenn sie im Nachhinein total stimmig ist).

Neben den tollen Figuren, dem gelungenen Spannungsbogen und der atmosphärischen Erzählweise besticht der Roman wieder durch eine wahnsinnig gründliche Recherche und eine differenzierte Darstellung der historischen Gegebenheiten.
Ich habe sehr viel über die unmittelbare Nachkriegszeit gelernt, z.B. was die Entnazifizierung durch die Besatzungsmächte angeht oder in Bezug auf Handel mit Nazikunst oder wie Besatzer sich zum Teil Nazidevotionalien als Souvenirs mitgenommen haben.
Dabei ist die Darstellung von Heidi Rehn nie nur schwarz und weiß, sondern immer auch in Graustufen – wie im echten Leben.
Dadurch wird man sehr deutlich zum Reflektieren und Diskutieren angeregt.


Fazit:
Alles in allem ein wahnsinnig tiefgründiger Roman mit vielfältigen Einblicken in die unmittelbare Nachkriegszeit, einer spannenden Handlung und ganz tollen Figuren! Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und möchte noch ganz viel über Billa und Emil und über die historischen Hintergründe lesen!

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