Zauberhafter Wohlfühlroman nicht nur für Gartenfreunde
Die GartenschwesternDer Roman spielt auf zwei zeitlichen Ebenen: Im Berlin der Gegenwart ärgern sich die drei Freundinnen Gitta, Constanze und Marit schwarz, dass sie Gittas tollen Villengarten nicht mehr gemeinsam hegen ...
Der Roman spielt auf zwei zeitlichen Ebenen: Im Berlin der Gegenwart ärgern sich die drei Freundinnen Gitta, Constanze und Marit schwarz, dass sie Gittas tollen Villengarten nicht mehr gemeinsam hegen und pflegen können, weil Gittas Mann sie für eine Jüngere verlassen hat. Da ist es ein absoluter Glücksfall, dass sie eine große Parzelle mit Laube in einer Kleingartenanlage nahe des Grunewalds ergattern können.
1945 flieht die junge Lissa aus Oderberg vor den anrückenden Russen und landet in Berlin in einer Gärtnerei, wo sie bei Albert unterschlüpfen kann. In den letzten Kriegstagen und der Zeit nach dem Krieg versuchen die beiden, sich mit selbstgezogenem Gemüse und mit allerlei kreativen Einfällen durchzuwurschteln….
Meine Meinung:
Ella Kordes ist das (offene) Pseudonym von Tania Krätschmar, der Autorin z.B. der wunderbaren Apfelfrauen-Romane.
Auch das neue Buch „Die Gartenschwestern“ hat mir wieder extrem gut gefallen und die Zeit verging beim Lesen viel zu schnell! Ich hätte gut und gerne noch ein paar Tage länger lesen wollen, weil ich die Geschichte einfach bezaubernd fand.
Sehr gut gelungen fand ich die Anlage der Handlung auf zwei zeitlichen Ebenen. Es wechseln sich immer Kapitel aus der Gegenwart mit solchen aus der Kriegs-/Nachkriegszeit ab. Sehr schön ist dabei, dass die Monate / Jahreszeiten hierbei immer im Gleichklang sind, so dass alles thematisch im Gartenjahr vom Vorbereiten, über Säen und Pflegen bis hin zum Ernten aufeinander abgestimmt ist.
Überhaupt ist die Geschichte so geschickt konstruiert, dass am Ende alles wunderbar stimmig ist und die verschiedenen Handlungsstränge glaubwürdig und passend zusammengeführt werden.
Die handelnden Personen fand ich authentisch und nachvollziehbar angelegt. Besonders gut gefallen hat mir, dass die drei Freundinnen Gitta, Constanze und Margit so unterschiedlich sind, sich aber gerade deshalb in ihrer Freundschaft so gut ergänzen. Auch ihre Entwicklung im Laufe des Romans finde ich sehr stimmig und gut nachvollziehbar. Ich habe sehr gerne Zeit mit ihnen verbracht.
Darüber hinaus fand ich es total klasse, wie sich die floristische Sprache durch die Schilderungen zieht. Die drei Freundinnen vergleichen ihr Leben mit einem Garten, es gibt Vergleiche zu Tellerhortensien und man erfährt ganz viel über sehr ungewöhnliche witzige Gemüsesorten. Damit hat der Roman es geschafft, mich nicht nur gut zu unterhalten, sondern mir auch noch mehr Lust auf das Gärtnern und meinen Garten zu machen. Und zwar rund ums Jahr.
Fazit:
Dieser wundervolle Roman hat mich gut unterhalten, mich berührt, angeregt und inspiriert. Ich werde jetzt erstmal in den Garten gehen! Lest diesen Roman unbedingt – von mir volle fünf Sterne!