Profilbild von Hermione27

Hermione27

Lesejury Star
online

Hermione27 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hermione27 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2019

Ein spannendes und berührendes Zeitzeugnis zu einem wichtigen Thema

Zeit aus Glas
0

„Zeit aus Glas“ ist der zweite Band der Krefeld-Saga rund um die Familie Meyer. Er setzt im November 1938 auf zum Zeitpunkt der Pogromnacht auf, an dem der erste Band der Seidenstadt-Saga endet.
Während ...

„Zeit aus Glas“ ist der zweite Band der Krefeld-Saga rund um die Familie Meyer. Er setzt im November 1938 auf zum Zeitpunkt der Pogromnacht auf, an dem der erste Band der Seidenstadt-Saga endet.
Während Ruth Meyer und ihre Familie mit Aufräumarbeiten in ihrem Haus beschäftigt sind, wird klar, dass sich die Schlinge immer weiter zuzieht und es dringend angeraten ist, eine Ausreise aus Deutschland zu forcieren.
Da die anderen Länder, wie z.B. USA, Flüchtlinge nur begrenzt aufnehmen, ist eine Ausreise der Familie Meyer voraussichtlich erst 1941 möglich, auch wenn sie eine Ausreisegenehmigung haben.
Daher kümmert sich die 17jährige Ruth sich verstärkt darum, auf anderem Wege das Land verlassen und dann ihre Familie nachholen zu können.


Meine Meinung:
Schon der erste Band rund um die Familie Meyer aus Krefeld hat mich sehr bewegt und ist mir in lebhafter Erinnerung geblieben. Auch dieser Roman „Zeit aus Glas“ hat mich von Anfang an gepackt; ich konnte ihn fast nicht mehr aus der Hand legen.
Dank der flüssigen und klaren Erzählweise ließen sich die Kapitel sehr gut lesen und ich konnte mich gut in die handelnden Personen hineinversetzen.

Das Thema ist natürlich sehr bewegend, daher ist es kein Wunder, dass ich als Leserin während des gesamten Romans eine Stimmung der Beklemmung und Angst gespürt habe. Gerade weil ich mich so gut mit den Personen identifizieren und ihre Erlebnisse nachvollziehen konnte, hat mich der Roman sehr berührt. Schließlich beruht er auf wahren Tatsachen. An einigen Stellen kamen mir fast die Tränen.

Von den handelnden Personen hat mich die 17jährige Ruth am meisten beeindruckt, da sie so stark und hartnäckig ist und sich nicht unterkriegen lässt. Sie kümmert sich um das Aufräumen des Hauses nach den grausamen Zerstörungen durch die Nazis und forciert dann auch ihre eigene Ausreise aus Deutschland.

Das Buch ist aus meiner Sicht super wichtig, damit die Gräueltaten der Nazis niemals vergessen werden. Gerade durch die Beschreibung eines konkreten Schicksals einer Familie sind die schlimmen Taten sehr plastisch dargestellt und man kann sich gut vorstellen, was dies für den Alltag und das Leben der Menschen bedeutet hat.
Besonders erschreckt hat mich die Aktualität des Buches, denn auch heute wieder gibt es Diskussionen um Flüchtlinge und Quoten und Länder, die nur eine bestimmte Anzahl an Flüchtlingen aufnehmen wollen…!


Fazit:
Das Buch hat mich sehr berührt und bewegt und ich werde sicherlich noch lange darüber nachdenken. Aufgrund der Wichtigkeit und Aktualität des Themas kann ich jedem nur sehr ans Herz legen, das Buch zu lesen!

Veröffentlicht am 15.07.2019

Dieses Buch trägt meine Bewertung schon im Titel

Fünf Sterne für dich
0

Konrad ist alleinerziehender Vater von Mathilda und mit seiner Tochter neu in Hamburg. Beruflich schreibt Konrad Rezensionen zu allen möglichen Produkten, die er für seine Auftraggeber ins Internet stellt. ...

Konrad ist alleinerziehender Vater von Mathilda und mit seiner Tochter neu in Hamburg. Beruflich schreibt Konrad Rezensionen zu allen möglichen Produkten, die er für seine Auftraggeber ins Internet stellt.
Der erste Elternabend von Mathildas Klasse 7d mit der jungen Klassenlehrerin Pia ist ein besonderes Erlebnis für Konrad.
Er bewertet Pia genauso wie die Produkte, die er sonst im Internet rezensiert. Als er jedoch sein Notizbuch im Klassenraum vergisst und Pia es findet, denkt sie sich eine besondere Rache für ihn aus…


Meine Meinung:
Dieser Roman ist das dritte Buch der Autorin Wiebke Lorenz, das sie unter dem Pseudonym „Charlotte Lucas“ veröffentlicht hat. Da mir die ersten beiden Bücher auch sehr gut gefallen haben und ich sie sehr unterhaltsam fand, hatte ich auch für dieses Buch relativ hohe Erwartungen.
Diese Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht, denn ich habe den neuen Roman durchgängig sehr gerne gelesen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und sehr angenehmen zu lesen, und ich habe mich beim Lesen durchgehend sehr wohlgefühlt.

Dazu beigetragen hat auch, dass die handelnden Personen wieder sehr liebevoll und warmherzig, vor allem aber mit viel Entwicklungspotential gezeichnet sind. Konrad und Pia haben mir in ihrer Anlage direkt sehr gut gefallen, und auch die anderen handelnden Personen sind authentisch und stimmig und in ihren Handlungen sehr nachvollziehbar beschrieben.

Das Thema des Romans fand ich mit der Geschichte rund um die Schule und Zwischenmenschliches wie Mobbing sehr gut gewählt. Auch Konrads Beruf als professioneller „Rezensent“ ließ sich an vielen Stellen des Romans immer wieder gut unterbringen und zog sich wie ein roter Faden durch.
Nicht zuletzt der Spannungsbogen der Geschichte war wieder gelungen, denn auch am Ende gab es für mich durchaus noch überraschende Wendungen, die jedoch in sich glaubwürdig und stimmig waren.

Auch der wie gewohnt gelungene Humor (ohne klamaukig zu sein) hat mir wieder sehr gut gefallen und mir ein schönes Leseerlebnis beschert.


Fazit:
Für mich wird das Buch seinem Titel gerecht. Ich vergebe gerne volle fünf Sterne, denn das Buch war für mich wie ein Kurzurlaub, so unterhaltsam und kurzweilig!

Veröffentlicht am 20.06.2019

Ein wundervolles Sommerbuch, das bewegt und Mut macht

Im Freibad
0

Kate ist Journalistin bei einer Lokalzeitung im Londoner Stadtteil Brixton. Als sie erfährt, dass das lokale Freibad von einer Immobilienfirma aufgekauft und zu Tennisplätzen umgewandelt werden soll, interviewt ...

Kate ist Journalistin bei einer Lokalzeitung im Londoner Stadtteil Brixton. Als sie erfährt, dass das lokale Freibad von einer Immobilienfirma aufgekauft und zu Tennisplätzen umgewandelt werden soll, interviewt sie die 86jährige Rosemary, die dort seit 80 Jahren fast jeden Tag schwimmen geht.
Langsam freunden Kate und Rosemary sich an und die Aktion der Schwimmbadrettung bringt nicht nur die beiden Frauen, sondern das gesamte Viertel zusammen.


Meine Meinung:
Das Buch ist in einem wundervoll ruhigen Erzähltempo geschrieben. Die Sprache ist sehr klar, aber dennoch poetisch und wunderschön. Aufgrund der vielen kurzen Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven war ich sehr schnell in der Handlung und konnte das Buch nach einer Zeit fast nicht mehr aus der Hand legen.
Das Buch beruht zum Teil auf wahren Begebenheiten, ist aber eine fiktive Erzählung.
Man erfährt vieles aus Rosemarys Vergangenheit, angefangen von ihrer Jugend über ihr erstes Date und ihre Hochzeit bis in die Gegenwart. Verbindendes Element ist immer das Freibad, in dem Rosemary große Teile ihres Lebens verbracht hat. Auch über die Nachbarn des Viertels erfahren wir Leser einige schöne Episoden, wobei auch hier immer wieder das Freibad das verbindende Element und der zentrale Punkt der Erzählung ist.
Die Figuren sind so liebevoll gezeichnet, dass sie mir gleich sympathisch waren. Kate hat mir am Anfang fast schon leidgetan, weil sie in London noch gar nicht richtig angekommen war, keine Freunde hatte und zeitweise unter Panikattacken litt. Im Laufe der Handlung hat sie eine tolle Entwicklung durchgemacht, zu der Rosemary und das Freibad nicht unerheblich beigetragen haben.
Die Stimmung im Buch ist zum Teil relativ melancholisch, auch weil Rosemarys Erinnerungen viel Raum einnehmen. Daher hat mich das Buch sehr berührt. Es ist zugleich wunderschön und teilweise auch ein bisschen traurig.
Gut gefallen hat mir auch, dass man im Buch einiges vom Lokalkolorit des sehr multikulturellen, karibisch geprägten Stadtteil Brixton mitbekommt.
Und nicht zuletzt macht es richtig Lust auf Schwimmen!


Fazit:
Dieses Buch kann ich wärmstens empfehlen. Es ist wunderschön erzählt und hat mich sehr berührt. Ich würde gerne mehr als fünf Sterne vergeben, wenn das möglich wäre!

Veröffentlicht am 20.06.2019

Grandioser Auftakt zur 2. Staffel

Das Erbe der Macht - Schattenloge 1: Die Rückkehr (Bände 13-15)
0

Endlich kam das erste Hardcover zur zweiten Staffel von „Das Erbe der Macht“ heraus, das ich schon sehnsüchtig erwartet hatte.
Alex Kents Erinnerung wurde von Johanna ausgelöscht und Jen und die Freunde ...

Endlich kam das erste Hardcover zur zweiten Staffel von „Das Erbe der Macht“ heraus, das ich schon sehnsüchtig erwartet hatte.
Alex Kents Erinnerung wurde von Johanna ausgelöscht und Jen und die Freunde setzen alles daran, ihm diese zurückzugeben. Dabei reisen sie sogar ins Russland während des Ersten Weltkriegs, um etwas über den Vergessenszauber herauszufinden.
Parallel versucht Johanna, den Onyxquader zu finden. Doch ein alter Feind scheint dazwischen zu funken…


Meine Meinung:
Gewohnt spannend geht es mit dem Thema weiter. In den kurzen Kapiteln geht es, wie wir es bei Andreas Suchanek gewohnt sind, Schlag auf Schlag. Die Spannung wird kontinuierlich hochgehalten und es kommt immer wieder zu ungewohnten Wendungen, nicht erwarteten Rückschlägen genauso wie positiven Überraschungen.
Die magische Welt wird erneut um einige Facetten reicher und es werden Zusammenhänge zwischen Personen deutlich, die ich so nicht erwartet hatte. Es ist manchmal doch überraschend, wer sich zum Bösen und wer sich zum Guten wendet.
Viele Details der Fantasy-Welt, u.a. historische Personen oder Orte, sind sehr gut und geschickt gewählt und es fehlen nie die Verknüpfungen zur realen Geschichte der „Nimags“. So hat mir der Ausflug der Freunde in die Vergangenheit sehr gut gefallen, als sie St. Petersburg im Jahr 1916 bzw. 1918 besuchen. Mit dem Brexit kommt auch das Zeitgeschehen im Buch vor und nicht zu kurz.
Sehr schade fand ich, dass Alex Kent während der drei ersten Bände der zweiten Staffel nicht so wirklich aktiv sein konnte. Er und seine Frechheiten haben mir schon etwas gefehlt. Das hat sich leider auch etwas auf den Humor in der Erzählung ausgewirkt, den ich sonst so schätze.


Fazit:
Aufgrund der gekonnt angelegten Spannungskurve und den vielen großartigen Details in der Erzählung fand ich auch diese drei Bände aus dem „Erbe der Macht“ wieder grandios.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Ein krönender Abschluss der Trilogie, der wieder viel Stoff zum Nachdenken bietet

Die Runde der Raben
0

Der Roman „Die Runde der Raben“ ist der dritte Band der Trilogie von Bernd Desinger rund um die vier Freunde Jannifer, Lance, Falk und Eric, die ihren entführten Freund Arthur auf der ganzen Welt suchen. ...

Der Roman „Die Runde der Raben“ ist der dritte Band der Trilogie von Bernd Desinger rund um die vier Freunde Jannifer, Lance, Falk und Eric, die ihren entführten Freund Arthur auf der ganzen Welt suchen. Ihre Abenteuer gehen weiter und führen die Freunde in alle möglichen Teile des Globus, aber auch in manch märchenhaftes Land. Sie begegnen sprechenden Tieren, Riesen und Zwergen und vielen unterschiedlichen Menschen.
Werden sie Arthur am Ende finden? Wurde er wirklich entführt? Was steckte hinter der ganzen Aktion?


Meine Meinung:
Ich habe eine Weile gebraucht, um das neue Buch von Bernd Desinger zu lesen, weil es so voller Stoff und Material steckt, über den/das man länger nachdenken kann. Wieder fällt direkt der sprachgewaltige Erzählstil auf, und der Roman entführt den Leser in eine ganz eigene Welt.
Die verschiedenen langen Kapitel befassen sich wieder mit den Reisen und Erlebnissen der vier Freunde, die zum großen Teil jeweils wieder allein unterwegs sind und sehr unterschiedliche Begegnungen machen. Man hat im Vergleich zu den ersten beiden Bänden den Eindruck, dass die vier sehr deutlich gereift sind und zu sich gefunden haben. Während sie im ersten Band noch sehr unmotiviert „vor sich hin stolpern“, wissen sie nun deutlich genauer, was sie wollen und was ihnen im Leben wichtig ist. Diese Entwicklung hat mir sehr gut gefallen, weil sie durchaus nachvollziehbar und glaubwürdig ist.

Darüber hinaus muss man manche Ereignisse im Buch wohl wie in einem Märchen lesen. Es gibt sprechende Tiere, wundersamen Blaubeersaft und Reisen in die Vergangenheit…

An allen Stellen merkt man, wie genau der Autor sich an den Orten auskennt, die im Buch vorkommen – egal ob Düsseldorf, Münster oder New York. Die örtlichen Gegebenheiten werden so genau und detailliert beschrieben, dass man sich gut an den Ort versetzen kann und meint, man wäre selbst dort gewesen.

Der Roman ist voller Anknüpfungen an bekannte Werke, allen voran natürlich die Artus-Sage, so dass sich dem Leser hier verschiedene Interpretationen aufdrängen.
Ich habe vorher die beiden ersten Bände gelesen und würde das auch empfehlen, denn ich habe es besonders genossen, dass ich die Vorgeschichte kannte.


Fazit:
Für diesen Roman muss man sich Zeit nehmen, dann kann man sich in ihn versenken und immer wieder etwas Neues in der sprachgewaltigen Erzählung entdecken.