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Veröffentlicht am 20.02.2020

Spannend, intelligent und tiefgründig – und wie immer bestens recherchiert

Der Ring des Lombarden
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Aleydis, die Witwe des Geldwechslers (und Herren der Kölner Schattenwelt) Nicolai Golatti, wird in diesem zweiten Teil der Reihe in einen neuen „Fall“ verwickelt.
Dieses Mal geht es um Brandstiftung. ...

Aleydis, die Witwe des Geldwechslers (und Herren der Kölner Schattenwelt) Nicolai Golatti, wird in diesem zweiten Teil der Reihe in einen neuen „Fall“ verwickelt.
Dieses Mal geht es um Brandstiftung.
Daneben versucht sie die geerbten Geschäfte in den Griff zu bekommen und entdeckt dabei so manches Geheimnis, das sie noch weiter erschüttert.
Sie bekommt Hilfe vom Halbbruder ihres verstorbenen Mannes – Alessandro – doch ihm vertraut sie nicht. Und dann ist da noch der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, mit dem sie sich aus anderen Gründen nicht zusammentun möchte…


Meine Meinung:
Ich hatte schon den ersten Band dieser Reihe mit großer Begeisterung gelesen, da ich spannende und gut recherchierte historische Romane sehr mag. Daher hatte ich mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Im Gegenteil – meine Erwartungen wurden auch dieses Mal nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen.

Ich habe es sehr genossen, wieder über die starke und mutige Aleydis zu lesen, die zum einen total tough ist und ihre Frau auch in schwierigen Situationen steht, zum anderen aber auch sehr warmherzig und empathisch und sich um Angehörige und Freunde kümmert.
Aleydis ist eine sehr tiefgründige Person, die mir gut gefallen hat – auch in ihrer Entwicklung. Genauso gut hat mir auch der komplexe Charakter Vinzenz van Cleve gefallen, der auch nicht so ganz weiß, wohin er mit seinen Gefühlen soll, die er Aleydis gegenüber hegt.

Somit gibt es auch neben dem spannenden Setup des historischen Kriminalfalls auch im zweiten Teil jede Menge erotische Spannung. Es hat großen Spaß gemacht, das Knistern zwischen den beiden mitzubekommen.

Wie auch in den anderen (historischen) Romanen von Petra Schier habe ich es genossen, dass sie so gekonnt und lebhaft erzählt. Ich habe mich oft wie in einem Film gefühlt, weil ich mir die Schauplätze und Szenen so plastisch vorstellen konnte. Neben den sehr tiefgründig und glaubwürdig angelegten Personen mit viel Entwicklungspotential fand ich auch die Beschreibungen der historischen Stadt Köln sehr gelungen.

Man merkt durch und durch, dass die Autorin extrem gut und fundiert recherchiert hat, ohne dass sie damit zu penetrant aufträgt.
Es kommt alles in genau dem richtigen Maß rüber. Auch das Nachwort bringt nochmal interessante Informationen zur Geschichte der Geldwechsler und Kreditgeber im Mittelalter und rundet die Geschichte sehr gut ab.


Fazit:
Auch der zweite Teil ist wieder ein sehr gelungener historischer Krimi auf die beste Art und Weise. Der Roman ist super recherchiert, spannend geschrieben und wartet mit tollen tiefgründigen Personen auf. Für mich volle fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung! Ich freue mich bereits jetzt auf den dritten Teil.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Der Knigge – immer noch aktuell und neu vertont, aber nicht ganz eingängig zu hören

Über den Umgang mit Menschen
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Wie geht man mit Freunden um? Wie mit herrschsüchtigen Menschen? Worüber sollte man reden, worüber nicht? Wie sollte man sich in Gesprächen verhalten?
Die Themen des Knigge sind immer noch aktuell und ...

Wie geht man mit Freunden um? Wie mit herrschsüchtigen Menschen? Worüber sollte man reden, worüber nicht? Wie sollte man sich in Gesprächen verhalten?
Die Themen des Knigge sind immer noch aktuell und immer noch gültig.

Christoph Maria Herbst liest aus „Über den Umgang mit Menschen“ von Knigge.


Meine Meinung:
Mir war dieses Hörbuch sehr ans Herz gelegt worden und ich mag auch Christoph Maria Herbst, deshalb hatte ich sehr hohe Erwartungen. Diese hohen Erwartungen konnte das Hörbuch nicht vollständig erfüllen.

Es ist zwar richtig, dass die behandelten Themen „über den Umgang mit Menschen“ auch heute noch aktuell und gültig sind und dass Christoph Maria Herbst den Text großartig liest, gleichwohl ist die Sprache sehr altmodisch und nicht leicht nachvollziehbar
Daher habe ich zwischendurch gedanklich immer mal wieder abgeschaltet und musste einige Abschnitte nochmal hören. Oft hatte ich auch den Eindruck, dass sich vieles im Text wiederholte.

Sehr gut fand ich manche Inhalte, die ich immer wieder nützlich finde. Zum einen ging es darum, dass man nicht nur von sich erzählen sollte, sondern auch durch interessierte Frage dem Gegenüber die Möglichkeit geben sollte, eigene Geschichten zu erzählen, zum anderen sollte man aber auch selbst kleinere kurzweilige Geschichten zum besten geben können, ohne mit zu viel Wissen zu prahlen.
Da wir Freunde haben, die immer nur von sich erzählen und überhaupt nicht mal nach unserem Befinden oder unseren Erlebnissen fragen, fand ich diese Tipps sehr valide und hilfreich.

Und in der Tat ist es auch immer eine große Freude, Christoph Maria Herbst zuzuhören.


Fazit:
Mein Eindruck zu diesem Hörbuch ist gemischt. Einerseits kommen viele treffende Ratschläge vor, anderseits macht die altmodische Sprache – gepaart mit diversen Wiederholungen – das Zuhören mitunter schwierig.

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Positive Abwechslung im Sumpf der Frauenromane – humorvoll, anregend und mit authentischen Figuren

Kann mein Herz nicht mal die Klappe halten?
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In Ninas und Steffens Ehe ist alles okay – eigentlich. Die beiden Töchter sind süß und pflegeleicht – meistens. Sie ist glücklich und genießt das Leben – sie haben Freunde, gehen aus, haben anspruchsvolle ...

In Ninas und Steffens Ehe ist alles okay – eigentlich. Die beiden Töchter sind süß und pflegeleicht – meistens. Sie ist glücklich und genießt das Leben – sie haben Freunde, gehen aus, haben anspruchsvolle Jobs…
Doch irgendwie fehlt nach 15 Jahren das gewisse Etwas, das Kribbeln, die Schmetterlinge. Aber ist das nicht normal? Und geht es nicht allen so?
Nina und Steffen öffnen die Büchse der Pandora und ahnen nicht, wohin das führen wird.


Meine Meinung:
Von Anfang an hat mir der Roman aufgrund der wunderbar humorvollen und witzigen Erzählweise sehr gut gefallen. Ich war gleich in der Handlung, auch wenn ich ganz anders bin als Nina und sie manchmal echt schütteln wollte. Sie ist aber – genau wie Steffen und auch die anderen handelnden Personen – in sich stimmig und durchaus authentisch angelegt. Ihre Motivationen und Handlungen konnte ich daher nachvollziehen, auch wenn ich selbst anders gehandelt hätte. Sehr gelungen angelegt fand ich auch Ninas Freundin Gudrun, die ihr ein ums andere Mal gehörig die Meinung gesagt hat.
Besonders nett fand ich Ninas innere Monologe, da sie mit sich selbst einfach sehr humorvoll umgeht und auch kein Blatt vor den Mund nimmt.
Sehr schön war es für mich auch, dass der Roman in Bonn spielt, wo ich meine Studienzeit (die ich sehr genossen habe) verbracht habe. Einige Orte, die im Buch vorkommen, kannte ich noch gut von früher, und ich fühlte mich gleich wieder nach Bonn zurückversetzt. Somit hatte das Buch etwas von „Nach Hause-kommen“ und war gleichzeitig wie ein kleiner Urlaub.
Mich hat die Geschichte auch zum Nachdenken angeregt und ich bin froh, dass meine Ehe anders ist als die von Nina und Steffen.
Dass das Buch kein klassisches Happy End hat, fand ich sehr stimmig. Das Ende führt die Fäden der Handlung gut zusammen und zeigt gleichzeitig auf, wie Nina sich weiterentwickelt hat. Somit passte es für mich sehr gut zur Handlung.


Fazit:
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich habe das Lesen wie einen kleinen Urlaub genossen. Persönlich hat mir das Buch auch große Lust gemacht, mal wieder nach Bonn zu fahren. Unbedingte Empfehlung!

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Reizende und anregende Geschichte

Alle Tage, die wir leben
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Tilda steht kurz vor ihrem 60. Geburtstag, als ihr Freund mit ihr Schluss macht und sie ihren wichtigsten Kunden verliert. Kann es noch schlimmer kommen?
Sie macht sich auf die Suche nach einem Job, mit ...

Tilda steht kurz vor ihrem 60. Geburtstag, als ihr Freund mit ihr Schluss macht und sie ihren wichtigsten Kunden verliert. Kann es noch schlimmer kommen?
Sie macht sich auf die Suche nach einem Job, mit dem sie die Flaute überbrücken kann und stößt auf die Anzeige einer 84jährigen Frau „in den besten Jahren“, die eine Privatsekretärin und Hilfe beim Aufräumen ihres Lebens nach schwedischem Vorbild sucht. Tilda zögert nicht lange und bewirbt sich bei der rüstigen Seniorin.


Meine Meinung:
Der Roman hat mir von Anfang an gut gefallen, denn er ist so schön warmherzig und in einem tollen Tempo erzählt. Die handelnden Personen, vor allem Tilda, sind sehr gut und nachvollziehbar angelegt – so dass sich interessantes Entwicklungspotential ergibt. Tilda ist irgendwo in der Vergangenheit steckengeblieben und in ihrer Entwicklung stagniert. Es gibt so viel Leben, das sie nicht gelebt hat. Umso mehr wird es nun Zeit für sie, sich weiterzuentwickeln und noch etwas vom Leben zu haben.
Es ist toll, wie Tilda auf Ruth trifft, die mit 84 Jahren zwar noch einiges vorhat, aber dennoch nach schwedischem Vorbild nicht nur ihre physischen Dinge, sondern auch ihr Leben aufräumen möchte.
Die beiden tun sich gut und es ist eine besondere Freude, über ihre besondere Freundschaft zu lesen.
Zum Ende hin hat das Erzähltempo zwar in meiner Wahrnehmung etwas nachgelassen und es blieben zum Schluss doch einige Punkte noch etwas offen, aber das sind aus meiner Sicht höchstens kleinere Abstriche, die mein Lesevergnügen nicht wirklich getrübt haben.


Fazit:
Ich habe diese reizend angelegte Geschichte wirklich gerne gelesen, denn sie hat mich gut unterhalten und angeregt. Ich habe dadurch große Lust bekommen aufzuräumen. Insgesamt vergebe ich 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Langatmiges Hörbuch ohne stringente Handlung

Morgan's Hall
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Dies ist eine Rezension zum Hörbuch:

John Morgan, der eine große Apfelweinfirma in Amerika geerbt hat, macht nach dem Tod seines Vaters als junger Mann gemeinsam mit seinem Freund Dickie eine Reise nach ...

Dies ist eine Rezension zum Hörbuch:

John Morgan, der eine große Apfelweinfirma in Amerika geerbt hat, macht nach dem Tod seines Vaters als junger Mann gemeinsam mit seinem Freund Dickie eine Reise nach Europa. Dort lernt er die Halbjüdin Isabel kennen und verliebt sich in sie. Um sie 1938 vor den in Wien einmarschierenden Nazis zu retten, gibt er sie als seine Frau aus und nimmt sie mit nach Amerika. Die Jahre gehen ins Land und doch kann Isabel sich in Amerika nicht so richtig einleben.



Meine Meinung:

Das Hörbuch fing für mich ganz vielversprechend an. Ich hatte mir eine interessante Familiensaga versprochen, die gleichmäßig und ruhig und doch spannend gelesen wurde.

Leider hatte der Roman überhaupt keinen richtigen Spannungsbogen. Die Handlung sprang mal in die eine Richtung, mal in die andere Richtung und führte überhaupt nicht zu einen nachvollziehbaren Ziel.

Dies lag vor allem daran, dass die handelnden Personen nicht wirklich schlüssig angelegt waren. Sie handelten völlig sprunghaft und ohne, dass man ihre Motivation nachvollziehen konnte. Isabel und John waren total launisch, man wusste nicht, ob sie einem sympathisch sein sollten, ob man Mitleid mit ihnen haben sollte oder ob sie einem nur abgrundtief auf die Nerven gingen.

Je länger das Hörbuch dauerte, desto schlimmer und nerviger fand ich es. Isabel fand ich zum Schluss nur noch nervig und ich habe mich oft aufgeregt, wenn sie man wieder – völlig unmotiviert – ihre Meinung geändert hat.


Auch die Sprecherin hat mir zum Ende hin nicht mehr so gut gefallen. Sie hat z.B. einen österreichischen Dialekt völlig unpassend nachgemacht und auch sonst manchmal echt affektiert gelesen.



Fazit:

Mit diesem Hörbuch habe ich viel zu viele Stunden verschwendet. Wenn ich nicht immer gehofft hätte, dass sich die Geschichte zum Ende hin nochmal fängt, hätte ich es auf jeden Fall abgebrochen.

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