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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2019

Stimmige und gut zu lesende Darstellung zum Leben von Frida Kahlo

Frida Kahlo und die Farben des Lebens
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Frida Kahlo, die berühmte mexikanische Malerin, hatte ein bewegtes Leben: Diverse Krankheiten sowie ein Unfall, der sie körperlich sehr einschränkte, machten ihr Leben zur Herausforderung. An der Seite ...

Frida Kahlo, die berühmte mexikanische Malerin, hatte ein bewegtes Leben: Diverse Krankheiten sowie ein Unfall, der sie körperlich sehr einschränkte, machten ihr Leben zur Herausforderung. An der Seite ihres Mannes Diego Rivera erlebte sie die große Liebe, aber auch Schmerz und Enttäuschungen aufgrund seiner diversen Affären.
Auch wenn sie nur 47 Jahre alt wurde, hat Frida Kahlo sehr viel erlebt und vieles erschaffen.


Meine Meinung:
Der Roman war von Anfang an dank des sehr flüssigen Schreibstils gut zu lesen und hat einen schönen Bogen gespannt, was das Leben von Frida Kahlo angeht. Während er anfangs noch ein wenig distanziert zu sein schien, nimmt im Laufe der Zeit die Emotionalität in der Darstellung in genau dem richtigen Maße zu und man kann auch als Leser(in) der starken Persönlichkeit Frida Kahlo näherkommen.

Mich hat es wirklich zutiefst beeindruckt, mit welcher Kraft und Stärke Frida – trotz all ihrer Krankheiten und Einschränkungen, den zahlreichen Operationen, denen sie sich unterziehen muss – ihr Leben meistert. Und weit mehr als das – sie ist eine moderne Frau, die zu ihren Ansichten steht, die trotzdem auch die Traditionen des Landes in kreativer Weise mit neuen Einschlägen verbindet etc.
Und dabei hat sie auch selbst mit ihren Krankheiten und Rückschlägen und mit ihren Belastungen in ihrem Privatleben zu kämpfen.
Insgesamt kommt es besonders gegen Ende des Romans auch sehr gut rüber, wie sie sich fühlt.

Ich wusste bisher noch nicht sehr viel über Frida Kahlo und habe durch das Buch wirklich einiges dazulernen können. Auch die Situation in Mexiko ist sehr gut dargestellt.


Fazit:
Das Buch ist wieder ein schönes Beispiel dieser Reihe, das sich spannend lesen lässt und sehr unterhaltsam viel Wissen vermittelt.

Veröffentlicht am 06.11.2019

Sehr gut gemachtes Hörbuch zu einem spannenden Roman

Der Fluch der Rose
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Deutschland, Österreich/Kärnten und Italien, Ende des 15. Jahrhunderts:
Maria Anna Elisabeth ist ein Bastard von Hans Fugger und wächst als seine Ziehtochter in der Fuggerau auf.
Johannes ist der Sohn ...

Deutschland, Österreich/Kärnten und Italien, Ende des 15. Jahrhunderts:
Maria Anna Elisabeth ist ein Bastard von Hans Fugger und wächst als seine Ziehtochter in der Fuggerau auf.
Johannes ist der Sohn einer spanischen Adeligen, die sich nach dem Tod ihres Mannes in den Kriegswirren mit letzter Kraft zu einem Kloster schleppt. Er wächst im Kloster auf und wird als Priester geweiht, ohne seine Vergangenheit zu kennen.
Als die beiden sich treffen, ist ihnen beiden schnell klar, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Aber kann ihre Liebe eine Zukunft haben…?


Meine Meinung:
Ich bin ein großer Fan der historischen Romane von Iny Lorentz, weil sie für mich immer eine sehr gelungene Verbindung einer spannenden Story und einem sehr gut recherchierten historischen Hintergrund sind.
Zum ersten Mal habe ich mich nicht für das gedruckte Buch, sondern für das Hörbuch entschieden, weil mir die Vorstellung dessen auf der Frankfurter Buchmesse sehr gut gefallen hat.
Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, denn ich fand die Sprecherin Anne Moll von Anfang an total klasse.
Aufgrund ihrer sehr lebendigen, abwechslungsreichen Leseweise war dieses Hörbuch für mich mit das beste, was ich jemals gehört habe.

Auch die Geschichte des Romans und die handelnden Figuren haben mir wieder sehr gut gefallen. Der Spannungsbogen ist sehr gut angelegt und ich wurde im Laufe der Handlung immer wieder von unerwarteten (aber dennoch logischen) Wendungen überrascht.
Vor allem Maria und Johannes als Protagonisten waren mir von Anfang an sympathisch und ich habe ihre glaubwürdig beschriebene Entwicklung sehr gerne und gespannt verfolgt.

Auch historisch ist der Roman wieder sehr gelungen. Man merkt die fundierte und detaillierte Recherche, ohne dass die Autoren dabei zu dick auftragen würden.


Fazit:
Dieses spannende und wunderbar gelesene Hörbuch kann ich wärmstens empfehlen. Es hat mir lange Stunden im Auto sehr schön verkürzt! Ich wünsche mir mehr von solchen tollen Hörbüchern.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Atmosphärischer Roman über ein Familiengeheimnis

Die vergessenen Stimmen von Chastle House
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Die 27jährige Dione Dearing ist ein gefeierter Star. Sehr spät merkt sie, dass sie überhaupt kein selbstbestimmtes Leben führt. Doch dann erfährt sie etwas Überraschendes aus ihrer Vergangenheit und reist ...

Die 27jährige Dione Dearing ist ein gefeierter Star. Sehr spät merkt sie, dass sie überhaupt kein selbstbestimmtes Leben führt. Doch dann erfährt sie etwas Überraschendes aus ihrer Vergangenheit und reist in den Lake District… Nach und nach erfährt sie dort mehr über ein altes Familiengeheimnis.


Meine Meinung:
Der Roman spielt auf mehreren zeitlichen Ebenen und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Von Anfang an hat mich die flüssige Erzählweise gefangen genommen und ich konnte das Buch nur noch schwer aus der Hand legen.
Der Spannungsbogen wurde die ganze Zeit hochgehalten und am Ende fügten sich die Stücke logisch zusammen, ohne dass ich als Leserin die Entwicklung hätte vorher sehe können.
Nur ganz am Ende ging mir alles ein wenig zu schnell und zu glatt, aber das tat dem Gesamteindruck des Romans keinen großen Abbruch.

Die Figuren sind insgesamt glaubwürdig gezeichnet und vielversprechend angelegt. Mir haben vor allem die Entwicklungen in den Beziehungen der handelnden Personen untereinander sehr gut gefallen, weil das der Handlung eine schöne Tiefe gab.

Darüber hinaus mochte ich auch das Lokalkolorit im Lake District, weil ich selbst auch schon dort war und die Schönheit der Landschaft sehr zu schätzen gelernt habe.


Fazit:
Diesen spannenden, dicht erzählten Roman habe ich gerne gelesen und ich freue mich schon auf das nächste Buch aus der Feder der Autorin!

Veröffentlicht am 29.10.2019

Tiefgründiger und bewegender historischer Roman

Die Zeit der Töchter
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Deutschland in den 1950er Jahren: Der Krieg ist überstanden, doch immer noch ist Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und Hass gegenüber Flüchtlingen alltäglich.
Das macht den beiden Cousinen Antonia und ...

Deutschland in den 1950er Jahren: Der Krieg ist überstanden, doch immer noch ist Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und Hass gegenüber Flüchtlingen alltäglich.
Das macht den beiden Cousinen Antonia und Anna, die in München zusammen wohnen, sowie ihren Müttern Vivien und Maria, die Flüchtlinge aufgenommen haben, schwer zu schaffen.
Darüber hinaus haben sie auch alle mit ihrer eigenen Geschichte zu kämpfen und müssen schauen, wie sie sich beruflich und privat etablieren können…


Meine Meinung:
Ich bin von Anfang an sehr gut in den Roman hineingekommen und war sofort von seiner Tiefe fasziniert, auch wenn mir die Vielzahl der handelnden Personen zunächst etwas unübersichtlich vorkam. Doch dieses Gefühl der Unübersichtlichkeit hat sich schnell gelegt und ich habe die Lektüre dieses wunderbaren anspruchsvollen Romans dann einfach nur noch genossen.

Der Roman gibt ein sehr fundiertes und gutes Bild der Situation nach dem Zweiten Weltkrieg, so dass man den Alltag der Menschen, aber auch ihre Sorgen und Nöte sowie ihre Traumatisierungen und Ängste gut nachvollziehen kann (sofern das möglich ist). Man merkt, dass die Autorin sehr gut und gründlich recherchiert hat, auch wenn sie nicht mit ihrem Wissen protzt, sondern es ganz „nebenbei“ und sehr authentisch einfließen lässt.

Die handelnden Personen haben alle ihre Geschichte und ihre Beweggründe und Motivationen, die man im Laufe der Handlung mehr und mehr kennen und schätzen lernt. Die Entwicklung der Hauptpersonen hat mir sehr gut gefallen, weil ich sie schlüssig und logisch fand.

Vor allem aber hat mich der Roman sehr bewegt, denn die fremdenfeindlichen und rassistischen Ansichten vieler Menschen nach dem Krieg finden wir ja erschreckenderweise heute auch wieder in der Flüchtlingskrise oder den hohen Gewinnen der AfD! Das Thema ist so aktuell wie eh und je und daher finde ich den Roman umso erschreckender. Nicht genug, dass Deutschland zwei Weltkriege angezettelt und sich des Genozids schuldig gemacht hat, auch in den 1950er Jahren gab es genug Menschen, die nach wie vor gegen Flüchtlinge, gegen Juden, gegen Schwarze und sowieso gegen alles Fremde eingestellt waren.
Die sehr eindrückliche Darstellung anhand des konkreten Schicksals einzelner Menschen hat mich tief berührt und bewegt.


Fazit:
Wieder ein toller Roman von Katja Maybach, der sich nicht hinter den vorherigen Werken verstecken muss. Die Geschichte wird tiefgründig und fundiert sowie sehr berührend und bewegend erzählt. Klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 27.10.2019

Ein sehr informatives Sachbuch mit guten Erklärungen und vielen Denkanstößen

Mehr Zukunft wagen!
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Lars Jaeger erklärt die Schlüsseltechnologien unserer Zeit wie Gentechnologie, KI und Big Data und stellt diese gleichzeitig in den Zusammenhang unserer Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf Populismus. ...

Lars Jaeger erklärt die Schlüsseltechnologien unserer Zeit wie Gentechnologie, KI und Big Data und stellt diese gleichzeitig in den Zusammenhang unserer Gesellschaft, insbesondere in Bezug auf Populismus. Im zweiten Teil geht er dann auf Möglichkeiten ein, wie wir unsere Zukunft – unter Nutzung des Potentials zukünftiger Schlüsseltechnologien – selbst positiv gestalten können.


Meine Meinung:
Meiner Meinung nach trifft Lars Jaeger mit seinem Buch genau den Geist der Zeit. Es ist wirklich paradox, dass sich die Technologie immer weiterentwickelt und dennoch Menschen so viel Angst und Unsicherheit bezüglich der Zukunft verspüren wie nie zuvor. Da die Welt immer komplexer wird, kann ich die Erklärung des Autors, warum immer mehr Menschen sich nach einfachen Erklärungen sehnen, sehr gut nachvollziehen.
Die klare Sprache und die für jeden – auch ohne große Vorkenntnisse – nachvollziehbaren Erklärungen finde ich sehr gelungen. Somit ist dieses Buch zu dem so wichtigen Thema für einen breiten Leserkreis interessant und macht es einem als Leser leicht, einen Zugang zu den aktuellen Themen im Zusammenhang mit Digitalisierung zu finden.
Nach dem ersten Teil mit den sehr guten Erklärungen und Einordnungen hat es mir im zweiten Teil des Buches auch gut gefallen, wie der Autor Zusammenhänge zu philosophischen und historischen Zusammenhängen herstellt. Somit vermittelt er wirklich ganz konkrete Denkanstöße, die mich sehr nachdenklich gemacht haben. Sie stimmen mich aber auch positiv, was die Zukunft angeht, weil sie Wege aufzeigen, wie man die neuen Möglichkeiten positiv zum Wohl aller nutzen kann.


Fazit:
Dieses informative und aufrüttelnde Sachbuch kann ich jedem empfehlen, der sich mit den aktuellen Fragen unserer Zeit und unserer Gesellschaft beschäftigen will. Es tritt sehr gut den Geist der Zeit.