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Veröffentlicht am 10.09.2019

Ein tolles Hörbuch zu einem kurzweiligen Roman von Petra Hülsmann

Meistens kommt es anders, wenn man denkt
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Nele hat endlich ihren Traumjob bei einer kleinen Werbeagentur ergattert und hat auch privat einen Neuanfang hinter sich, denn sie hat den Männern erst einmal abgeschworen, nachdem ihr Freund sich von ...

Nele hat endlich ihren Traumjob bei einer kleinen Werbeagentur ergattert und hat auch privat einen Neuanfang hinter sich, denn sie hat den Männern erst einmal abgeschworen, nachdem ihr Freund sich von ihr sehr unschön getrennt hat.
Beruflich läuft alles super, doch ihr Chef Claas gefällt ihr leider doch besser, als ihr das lieb ist.
Und dann wollen auch noch ihre Eltern heiraten und ihr Bruder Lenny, der am Down-Syndrom leidet, benötigt Neles Hilfe. Denn er möchte ausziehen und einen Job als Tierpfleger finden…

Meine Meinung:
Ich hatte den neuen Roman von Petra Hülsmann schon sehr begeistert gelesen und habe mir dann auch noch das Hörbuch besorgt, weil mir die Hörprobe gut gefallen hat.
In der Tat wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht, denn auch das Hörbuch war für mich wieder wie ein kleiner Urlaub.
Dank der gewohnt flüssigen und warmherzigen Erzählweise war ich sofort wieder mitten in der Handlung und habe mich beim Hören extrem wohlgefühlt. Die Figuren sind sehr nett gezeichnet und weisen wieder ein schönes angemessenes Entwicklungspotential auf, das eine tolle Spannungskurve und eine stimmige Weiterentwicklung verspricht.
Neben den glaubwürdigen und sympathischen Figuren lebt auch dieser Roman wieder von einer schönen Situationskomik und einem feinen Humor, ohne zu klamaukig zu sein. Auch die Liebesgeschichte ist sympathisch und schön dezent, nicht zu kitschig.
Die Sprecherin passt wirklich perfekt zu der Handlung und sie liest das Ganze total lebendig und aufgeweckt!
Gefreut habe ich mich neben dem schönen Hamburgflair auch über ein Wiedersehen mit lieben alten Bekannten. Zum Beispiel kommt auch die Musiklehrerin Anni aus „Wenn’s einfach wär…“ sowie die Mitbewohner Sebastian und Kai wieder vor.
Abgerundet wird das Hörbuch von einem schönen stimmigen Ende, an dem alle Fäden zusammengeführt werden und das aber nicht übertrieben ist.

Fazit:
Das neue Hörbuch von Petra Hülsmann setzt ihr bewährtes Rezept fort und hat mir wieder sehr schöne kurzweilige Stunden geschenkt. Von mir eine Empfehlung!

Veröffentlicht am 09.09.2019

Spannender und wahnsinnig gut recherchierter historischer Roman

Die englische Fürstin
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Daisy ist die schönste junge Debütantin in London und geht recht unbedarft in die Ehe mit dem deutschen Fürsten Hans Heinrich von Pless, der unglaublich reich, aber auch wesentlich älter ist als sie. In ...

Daisy ist die schönste junge Debütantin in London und geht recht unbedarft in die Ehe mit dem deutschen Fürsten Hans Heinrich von Pless, der unglaublich reich, aber auch wesentlich älter ist als sie. In Schlesien angekommen, wo sich sein Anwesen und seine Ländereien/Fabriken/Bergwerke befinden, muss sie feststellen, dass es dort doch um einiges steifer und weniger herzlich zugeht als in England. Und dann lassen die Kinder auch noch auf sich warten, worunter sie sehr leidet….


Meine Meinung:
Die Autorin Sabine Weigand schlägt in ihrem neuen historischen Roman auf über 600 Seiten einen großen Bogen in der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts bis nach dem Ersten Weltkrieg, immer entlang des Lebens von Daisy von Pless.
Dabei wird schon durch die Einbindung von historischen Quellen wie Zeitungsausschnitten, Briefen und Tagebucheinträgen deutlich, wie gründlich und fundiert die Autorin hier recherchiert hat. Auch der Roman wird dadurch sehr spannend und abwechslungsreich zu lesen, weil die Perspektiven immer mal wieder wechseln und man so ein sehr gutes und rundes Bild bekommt.
Dabei trägt die Autorin jedoch nie so dick auf, dass man meint, sie wolle mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommen, sondern es fügt sich alles sehr natürlich zusammen.

Der Schreibstil ist grundsätzlich so flüssig und lebendig, dass ich direkt sehr gut in die Geschichte hineingekommen bin und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte, weil ich von der spannenden Geschichte so gefangen war.
Die Protagonistin Daisy war mir von Anfang an sympathisch, obwohl – oder gerade weil – sie ihre Ecken und Kanten hat. Im Laufe der Handlung habe ich sie zunehmend weiter bewundert, weil sie sich zu einer starken Persönlichkeit entwickelt, die sich nicht alles gefallen lässt und die dort hilft, wo Hilfe notwendig ist. Sie erkennt das Elend der nicht-privilegierten Menschen, sieht Zusammenhänge, wo man helfen kann, und schafft es durch ihren Einfallsreichtum und durch geschickte Nutzung ihrer Kontakte nachhaltige Hilfsprojekte aufzusetzen.

Ihr eigenes Leben an der Seite eines Mannes, der sie nicht wirklich liebt, sie immer wieder betrügt und versucht, sie in ihrer Freiheit zu beschränken, ist nicht leicht. Umso bewundernswerter finde ich es, wie sie immer wieder Wege findet, sich kleine Freiheiten zu nehmen und auch für sich selbst ein kleines Glück zu schaffen.

Neben der Lebensgeschichte von Daisy lernt man auch etwas über das Leben der nicht so privilegierten Menschen, insbesondere anhand der fiktiven Person Joschi Siebenbürger, der für Daisy bzw. die von Pless arbeitet.
Dies ist eine gute Ergänzung bzw. ein sehr krasser Kontrast zur Lebensweise der adeligen Bevölkerung (in Deutschland).

Besonders interessant fand ich es, dass ich durch den Roman einiges zu den historischen Zusammenhängen vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg und auch zum Verhältnis der verschiedenen Länder in Europa (insbesondere Preußen und England) gelernt bzw. vertieft habe.


Fazit:
Ein rundum gelungener historischer Roman, der sicherlich mit zu den besten gehört, die ich in der letzten Zeit gelesen habe.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Ein ganz besonderes Buch mit tiefgründigen Protagonisten

Die Gärten von Monte Spina
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Toni ist Gärtnerin und übernimmt eine ganz besondere Aufgabe auf einer kleinen Insel vor Lanzarote: Sie soll die Gärten von Monte Spina gestalten und pflegen. Die junge Toni leidet immer noch darunter, ...

Toni ist Gärtnerin und übernimmt eine ganz besondere Aufgabe auf einer kleinen Insel vor Lanzarote: Sie soll die Gärten von Monte Spina gestalten und pflegen. Die junge Toni leidet immer noch darunter, dass sie ihren Mann sehr früh durch einen tragischen Unfall verloren hat, und findet erst langsam auf Monte Spina wieder zu sich selbst.
Der Besitzer der Insel, Max Bror, ist nur selten vor Ort, aber wenn er da ist, sorgt er bei seinen Angestellten für Angst und Schrecken. Was treibt ihn um? Warum hat er die Insel gekauft, wenn er fast nie dort ist?


Meine Meinung:
Dank der wunderbar flüssigen Erzählweise war ich gleich mitten in der Handlung und habe es sehr genossen, Zeit mit Toni zu verbringen. Die Protagonistin war ich gleich sympathisch und ich war sehr gespannt auf ihre Entwicklung.
Auch die anderen Personen waren sehr besonders gezeichnet, z.B. Bror, der absolut unsympathisch und grausam dargestellt ist. Bei ihm war ich ebenfalls sehr neugierig, was hinter dieser Grausamkeit und Kälte steckt.

Aufgrund der besonderen Anlage der Personen ergibt sich eine sehr intensive Spannung. Ich fand den Spannungsbogen daher ganz besonders intensiv erzählt.

Darüber hinaus ist auch die Umgebung auf der Insel Monte Spina sehr detailliert und gut nachvollziehbar beschrieben. Ich konnte mich sehr gut an den Ort versetzen; die Schönheit der Gartenanlagen reizt mich sehr. Ich mag grundsätzlich Gärten sehr gerne, fand die Beschreibungen in diesem Roman aber wirklich besonders ansprechend.
Man merkt deutlich, die liebevolle und warmherzige Art und Weise der Autorin in der Beschreibung.

Am allerbesten gefallen haben mir die tiefgründig beschriebenen Personen, über deren Hintergründe man im Laufe der Geschichte immer mehr erfahren hat.


Fazit:
Ich hatte viel Freude an der Lektüre diese besonderen Romans und bin beim Lesen – wie in einem kleinen Urlaub – sehr gut abgetaucht. Ich vergebe daher vier Sterne und empfehle das sehr gelungene Buch gerne weiter.


Veröffentlicht am 27.08.2019

Eher eintöniges Hörbuch zu einer spannenden Malerin

Die Malerin des Nordlichts
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Signe Munch ist geschieden und orientiert sich in den 1920er Jahren neu. Von ihrem Onkel Edward Munch beeinflusst, studiert sie Kunst und möchte zunehmend als Künstlerin wahrgenommen werden.
Sie möchte ...

Signe Munch ist geschieden und orientiert sich in den 1920er Jahren neu. Von ihrem Onkel Edward Munch beeinflusst, studiert sie Kunst und möchte zunehmend als Künstlerin wahrgenommen werden.
Sie möchte sich eigentlich nicht wieder an einen Mann binden, als sie Einar Sipke kennenlernt, der so ganz anders ist als ihr erster Mann und sie mit seiner Art zunehmend bezaubert.
Der zweite Weltkrieg kommt und mit ihm die Deutschen nach Norwegen, was auch an Signe und Einar nicht spurlos vorbeigeht…


Meine Meinung:
Ich war sehr neugierig auf dieses Hörbuch und positiv voreingenommen, weil ich aus dieser Reihe über berühmte Malerinnen etc. schon sehr viele sehr gelungene Bücher gelesen habe.
Das Hörbuch fing jedoch leider sehr eintönig an und legte im Laufe der Handlung auch nicht viel an Spannung zu. Ich war mir bis zum Schluss nicht sicher, ob es an der Sprecherin lag, die sehr unaufgeregt und sehr eintönig gelesen hat, oder aber an der Art und Weise, wie die Geschichte insgesamt erzählt wurde.

Der Lebenslauf von Signe Munch ist meines Erachtens durchaus vielversprechend und man hätte eine sehr tiefgründige Person zeichnen können. Die Protagonistin blieb in der Darstellung doch viel zu blass und meiner Meinung nach hinter ihren Möglichkeiten zurück. Weder die Künstlerin noch die Frau Signe Munch konnte für mich richtig lebendig werden.

Auch die anderen handelnden Personen blieben seltsam eindimensional und es gab wenig Dialoge, so dass der Spannungsbogen nicht gut zu erkennen war. Die Handlung plätscherte für mich eher dahin und sprang mal hierhin und mal dahin.
Schade! Das Thema hätte für mich deutlich mehr Potential gehabt.


Fazit:
Leider konnte mich das Hörbuch nicht wirklich überzeugen, denn es hatte doch deutliche Längen.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Netter Roman über eine Studentin in Paris

Rendezvous mit Lou
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Lou tritt in ein großes Fettnäpfchen, indem sie die Frau ihres Dozenten und Liebhabers bei einem Empfang mit Petits Fours bewirft. Nun bekommt sie noch eine letzte Chance, ihren Abschluss an der renommierten ...

Lou tritt in ein großes Fettnäpfchen, indem sie die Frau ihres Dozenten und Liebhabers bei einem Empfang mit Petits Fours bewirft. Nun bekommt sie noch eine letzte Chance, ihren Abschluss an der renommierten Schule für Journalisten zu machen: Sie soll innerhalb von 14 Tagen den medienscheuen Unternehmer Frederik dazu bewegen, ihr ein exklusives Interview zu geben. Allerdings weiß sie nicht, wie Frederics Geschichte mit ihrer eigenen verknüpft ist…


Meine Meinung:
Dank der flüssigen Schreibweise bin ich gut in die Geschichte hineingekommen. Sie lässt sich wirklich gut nebenbei lesen, z.B. als Urlaubslektüre. Die Kapitel sind im Wechsel aus Lous und Frederiks Perspektive geschrieben, was der Geschichte eine nette Spannung und einen ganz gelungenen Aufbau gibt.
Die beiden Protagonisten sind im Großen und Ganzen glaubwürdig angelegt, wobei mir Lou manchmal etwas zu blass blieb. Dass die Familiengeschichten der beiden zusammenhängen, gibt der Geschichte jedoch einen guten Hintergrund.

Sehr witzig fand ich den japanischen Unternehmer Tanaka, der einen sehr angenehmen Humor hat und dessen Dialoge mit Frederik daher wirkliche Highlights sind.

Das Flair von Paris kommt an einigen Stellen des Romans recht gelungen zum Vorschein, so dass man als Leserin ein wenig in Urlaubsstimmung versetzt wird.

Ansonsten hätte ich mir von der Geschichte fast noch ein bisschen mehr erhofft, denn man hätte vielleicht aus der Anlage der Handlung und den Charakteren noch etwas mehr herausholen können.


Fazit:
Insgesamt ist der Roman recht unterhaltsam zu lesen und er erzählt eine vergnügliche Geschichte. Ich vergebe 3,5 Sterne.