Sehr berührende Liebesgeschichte im historischen Kontext
Abschied in PragIn den Wirren des beginnenden zweiten Weltkriegs und der Judenverfolgung heiraten die junge Kunststudentin Lenka und der angehende Arzt Josef in Prag, um gemeinsam nach Amerika zu fliehen.
Doch als sich ...
In den Wirren des beginnenden zweiten Weltkriegs und der Judenverfolgung heiraten die junge Kunststudentin Lenka und der angehende Arzt Josef in Prag, um gemeinsam nach Amerika zu fliehen.
Doch als sich herausstellt, dass Lenkas Eltern und ihre Schwester noch keine Ausreisegenehmigung erhalten, bleibt Lenka bei ihnen in Prag und lässt Josef mit seinen Eltern und seiner Schwester vorfahren.
Durch äußere Umstände denken beide nach dem Krieg, der andere sei tot, und beginnen ein neues Leben in Amerika, wo sie sich schließlich nach vielen, vielen Jahren wiedersehen.
Meine Meinung:
Für mich war "Abschied in Prag" der erste Roman, den ich von der Autorin Alyson Richman gelesen habe, aber sicherlich nicht der letzte.
Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gefesselt und auch nach dem Lesen nicht mehr losgelassen. Da ich eine Zeit lang in Prag gelebt habe und die Stadt daher recht gut kenne, hat mir der dort spielende erste Teil der unbeschwerten Kindheit und Jugend der Hauptfigur Lenka wegen des Lokalkolorits gut gefallen.
Die Geschichte wird über die Zeit hinweg aus den unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten Lenka und Josef erzählt. Durch die eindringliche Erzählweise mit vielen genauen Beobachtungen wird man in die Lage der beiden Protagonisten versetzt und leidet über weite Strecken mit ihnen. Nach der unbeschwerten Zeit spitzen sich die Ereignisse im Laufe der Geschichten immer weiter zu, als die Deutschen die Macht in Prag übernehmen.
Das Buch ist aufgrund der schlimmen Ereignisse und Lenkas Leidensweg vor allem im Rahmen des Holocaustes keine leichte Kost und hat mich emotional sehr mitgenommen. Die Autorin versteht es, auch konkrete historische Ereignisse und Besonderheiten und Anklänge an reale Personen so in den Roman einzubauen, dass man diese aus Lenkas Sicht "miterlebt". Als Deutsche kommt man nicht umhin, sich für seine Landsleute und deren Taten zu schämen.
Die Einbettung in die sehr berührende Liebesgeschichte machen das Buch zu etwas ganz Besonderem.
Fazit:
"Abschied in Prag" war für mich eines der berührendsten Bücher seit Langem. Aufgrund der Wichtigkeit des Themas, das niemals vergessen werden darf, kann ich das Buch wirklich jedem sehr ans Herz legen.