Ein deutscher Klassiker - unbedingt lesen
BuddenbrooksZum Inhalt:
In den Buddenbrooks erzählt Thomas Mann über viele, viele Seiten die Geschichte einer Lübecker Kaufmannsfamilie über vier Generationen.
Während die "Alten" in sich ruhend das Geschäft vermehren, ...
Zum Inhalt:
In den Buddenbrooks erzählt Thomas Mann über viele, viele Seiten die Geschichte einer Lübecker Kaufmannsfamilie über vier Generationen.
Während die "Alten" in sich ruhend das Geschäft vermehren, zeigt die nächste Generation schon erste Anzeichen eines In-sich-Gespaltenseins und darauf folgend spitzt sich die Lage der Familie in der nächsten Generation weiter zu.
Thomas Mann beschreibt sehr ausführlich die Geschichte der Familie und ihrer Mitglieder, insbesondere der dritten Generation mit den Geschwistern Thomas, Christian und Antonie, genannt Toni, auf deren Erlebnissen ein Schwerpunkt liegt. Neben den geschäftlichen Entscheidungen wird auch ein Schwerpunkt auf private Beziehungen, Ehen und Vorlieben gelegt, z.B. Interesse für Philosophie, Schauspielerei oder Musik.
Darüber hinaus zeichnet der Autor ein Bild der Lübecker Gesellschaft im gehobenen Bürgertum des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts.
Meine Meinung:
Ich kann die Buddenbrooks immer wieder lesen und entdecke jedes Mal noch etwas Neues. Es ist natürlich keine leichte Kost, die man "nebenher" lesen kann, aber ein sehr sprachgewaltiger Roman, der meines Erachtens zu Recht mit dem Literaturnobelpreis für Thomas Mann bedacht wurde.
Die Geschichte ist extrem geschickt und logisch aufgebaut, wie sich die Lage der Kaufmannsfamilie von Generation zu Generation immer weiter zuspitzt. Dementsprechend glaubwürdig sind auch die Personen als Vertreter ihrer jeweiligen Generation angelegt, die in ihren Wesenszügen immer gespaltener werden und somit nur folgerichtig spiegeln, wie es zum Niedergang der Familie Buddenbrook kommt.
Mir gefällt besonders die Person der Toni sehr gut, die im Laufe der Handlung immer nur das Beste für ihre Familie erreichen wird, dabei jedoch gnadenlos scheitert. Sie bleibt vollkommen unverändert im Laufe der Handlung, wie sich an ihren unveränderten Äußerungen - schon an der Wortwahl - zeigt.
Darüber hinaus ist der pflichtbewusste Thomas Buddenbrook eine sehr interessante Persönlichkeit, die viel Stoff zum Nachdenken und für Interpretationen bietet, vor allem im Gegensatz zu seinem sprunghaften Bruder Christian, der sich eher fürs Theater und Schauspielerinnen interessiert als fürs Geschäft und die Pflichterfüllung.
Aufgrund des wundervollen und anspruchsvollen Schreibstils ist es immer wieder ein Vergnügen, die Buddenbrooks zu lesen. Man kann sich das Haus und Lübecker Gesellschaft aufgrund der sehr detaillierten Beschreibung extrem gut vorstellen. Das erstreckt sich bis hin zur Einrichtung des Hauses und den Mahlzeiten. Darüber hinaus lernt man unglaublich viel zu unterschiedlichen Themen dazu, z.B. aus dem Bereich der Philosophie oder der Musik.
Fazit:
Die Buddenbrooks sind meines Erachtens ein Muss für jeden Literaturinteressierten und wirklich eine wundervoll anspruchsvolle Lektüre.