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Veröffentlicht am 09.08.2023

Emotional und traurig-schön, am Ende allerdings ein wenig zäh

Vom Ende der Nacht
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Zum Inhalt:
Rosie und Will stehen kurz vor ihrem Schulabschluss, als sie auf einer Party nebeneinander am Lagerfeuer sitzen. Obwohl sie gegensätzlicher nicht sein könnten, verbringen sie manche Nacht redend. ...

Zum Inhalt:
Rosie und Will stehen kurz vor ihrem Schulabschluss, als sie auf einer Party nebeneinander am Lagerfeuer sitzen. Obwohl sie gegensätzlicher nicht sein könnten, verbringen sie manche Nacht redend.
Doch ehe sie etwas Dauerhaftes beginnen können, geschieht eine Tragödie und sie versuchen irgendwie damit klarzukommen… jeder für sich…
Auch später jedoch finden sie sich immer wieder und knüpfen wieder und wieder daran an, was damals hätte sein können…


Meine Meinung:
Dieser Roman erzählt in drei großen Abschnitten mit zeitlichem Versatz dazwischen die Geschichte von Will und Rosie, die total unterschiedlich sind und die dennoch (oder gerade deswegen) große Gefühle zueinander hegen.
Mich hat die Erzählung aufgrund des besonderen Schreibstils sofort für sich eingenommen. Manche mögen den Stil mit den vielen kurzen Sätzen als abgehackt empfinden, ich fand ihn recht eindringlich und in jedem Fall brachte er für mich im ersten Teil die Atmosphäre kurz vor dem Schulabschluss richtig gut rüber.
Auch der zweite Teil war unglaublich atmosphärisch erzählt, wenn auch sehr traurig und immer von einer großen Melancholie begleitet. Irgendwie hat mich das Buch in einer besonderen Stimmung getroffen und ich konnte mir die Tränen manchmal nicht verkneifen.
Den dritten Teil fand ich allerdings etwas langatmig, auch wenn das Ende dann wieder recht stimmig war.

Will und Rosie waren mir anfangs gar nicht mal so nahe und ich fand es nur sehr interessant, dass sie so unterschiedlich sind. Rosie als Musterschülerin, die einen Studienplatz in Oxbridge haben möchte, und Will, der in einer Werkstatt arbeitet, halsbrecherisch Motorrad fährt, aber trotzdem gut in Mathe ist.
Im Laufe der Geschichte habe ich jedoch mehr über die Hintergründe der Figuren verstanden, welche Dämonen aus ihrer Vergangenheit sie plagen und mit welchen psychischen Krankheiten sie zu kämpfen haben. Insofern habe ich mich dann doch gut in sie hineinversetzen können.
Ich hätte sie manchmal schütteln können, wenn sie nicht zu ihren Gefühlen stehen wollten oder sie einfach selbst im Weg standen.

Am Ende analysieren sich die Personen für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr, wo ich mir als Leserin eigentlich gerne weiterhin meinen Teil gedacht hätte.


Fazit:
Das Buch hat durchaus gute Ansätze, konnte mich letztlich aber nicht vollkommen überzeugen.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Eindringlicher und berührender historischer Roman mit starken Figuren

Zwischen den Sommern
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Zum Inhalt:
Isabell entdeckt nach dem Tod ihrer über 90jährigen Oma Klara in deren Haus zahlreiche Tonbandkassetten, auf denen Klara ihre Lebensgeschichte erzählt.
So taucht Isabell in die Zeit des Dritten ...

Zum Inhalt:
Isabell entdeckt nach dem Tod ihrer über 90jährigen Oma Klara in deren Haus zahlreiche Tonbandkassetten, auf denen Klara ihre Lebensgeschichte erzählt.
So taucht Isabell in die Zeit des Dritten Reiches ein, als Klara ein linientreues Frauenbildungsheim für die Nationalsozialisten geführt hat.
Immer wieder spricht Klara von einem kleinen jüdischen Mädchen, das sie als ihre Tochter aufgenommen hatte, aber dessen Spur sich im Krieg verliert…
So spürt Isabell die Zerrissenheit ihrer Großmutter zwischen Unrechtsbewusstsein und Angst sehr deutlich und sie revidiert ihr Bild, das sie all die Jahre von ihrer Oma hatte.


Meine Meinung:
Das Buch wird auf zwei zeitlichen Ebenen aus Sicht von Isabell n der Gegenwart und aus Sicht ihrer Großmutter Klara zur Zeit des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkriegs in abwechselnden Kapiteln erzählt.
Mich hat die Erzählung aufgrund der eindringlichen Erzählweise sofort gepackt und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Besonders die Teile aus der Vergangenheit fand ich extrem beeindruckend bzw. beklemmend, weil sie so intensiv erzählt sind, dass man sich sehr gut in diese schlimme Zeit und die lange der Menschen damals hineinversetzen konnte.
Man kann sich dank der authentisch und glaubwürdig beschriebenen Personen sehr gut vorstellen, wie zerrissen z.B. Klara zwischen Unrechtsbewusstsein und Angst war. Sie wollte als Mensch das Richtige tun, aber auch nicht ihre Kinder oder sich selbst gefährden und ihr Leben aufs Spiel setzen… Gleichzeitig musste sie als Leiterin des Frauenbildungsheims auch für ihre Schülerinnen funktionieren.
Besonders beklemmend war das ungeklärte Schicksal des jüdischen Mädchens, das Klara wie ihre Tochter aufgenommen hatte.

Der Roman ist ein sehr intensives Zeugnis der Nazizeit und ein so wichtiges Buch, weil man sich aufgrund der Schilderung konkreter Schicksale sehr gut vorstellen kann, wie es den Menschen in Deutschland damals ging und was sie gefühlt haben. Damit solche schrecklichen Dinge nie wieder passieren, die Deutsche damals anderen Deutschen und anderen Menschen in Europa angetan haben, ist es umso wichtiger, dass möglichst viele Menschen das Buch lesen und darüber sprechen.

Sehr interessant fand ich, dass Isabell ein ganz anderes Bild von ihrer Oma hatte, das sie nach dem Anhören der Kassetten revidieren musste. Auch Isabells Mutter, Klaras Tochter, hat ihre Mutter auf diese Art und Weise noch einmal ganz anders kennengelernt.
Das zeigt, dass in der Familie nicht viel oder gar nicht über den Krieg bzw. das Dritte Reich gesprochen wurde, was sicherlich für viele Familien zutrifft.
Insofern kann das Buch auch Anstoß sein, mit seinen noch lebenden Verwandten das Gespräch zu suchen.


Fazit:
Dieses Buch ist so wichtig und hat mich wirklich sehr beeindruckt und berührt. Unbedingt lesen!



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Veröffentlicht am 02.08.2023

Krönender Abschluss der Trilogie – spannend, tiefgründig, berührend

Seahorse - Die Hoffnung der Wasserpferde
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Zum Inhalt:
Der dritte und letzte Teil der Trilogie stellt Cuan und Shona vor eine schwere Prüfung. Dass Shona auch durch die Nebel treten und den Lebensort der Wasserpferde erreichen und wieder verlassen ...

Zum Inhalt:
Der dritte und letzte Teil der Trilogie stellt Cuan und Shona vor eine schwere Prüfung. Dass Shona auch durch die Nebel treten und den Lebensort der Wasserpferde erreichen und wieder verlassen kann, ist rätselhaft, weil dies vorher noch nie einem Menschen gelungen ist.
Um ihre wahre Herkunft zu entschlüsseln, müssen Shona und Cuan die verlorenen Seiten im Buch der Mythen finden. Doch die Suche wird durch eine weitere Bedrohung erschwert – der geheimnisvolle Traveller Peabody verfolgt nämlich ganz eigene Interessen und jagt ebenfalls nach dem Buch und den Seiten.


Meine Meinung:
Ich habe die ersten beiden Teile der Trilogie mit Begeisterung gelesen und habe den dritten Teil ungeduldig und mit Spannung erwartet. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, denn ich war auch von diesem Buch wieder von der ersten Seite an gefesselt.
Sehr gelungen finde ich, dass die Geschichte wieder auf unterschiedlichen zeitlichen Ebenen und aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, denn so bekommt man ein sehr rundes Bild und kann die einzelnen Puzzleteile nach und nach zusammensetzen. So hat jedes Kapitel erst einmal einen Abschnitt aus einer anderen Zeit und einer anderen Perspektive, während die Haupterzählung aus Shonas Sicht in der Gegenwart gehalten ist.

Die Geschichte an sich ist unglaublich tiefgründig und hat Bezüge zur Mythologie und zum Beispiele Elemente, die an „A Discovery of Witches“ erinnern. Ich war ganz begeistert, wie intelligent und rätselhaft die Geschichte konstruiert ist und die Teile nach und nach enthüllt werden. In diesem dritten Teil hat sich die klug angelegte Fantasywelt noch weiter stimmig vervollständigt und so habe ich mich über meinen neuen Erkenntnisgewinn sehr gefreut.

Neben der stimmigen Fantasywelt haben mir auch die authentisch gezeichneten Figuren wieder sehr gut gefallen und ich habe mit Shona und Cuan mitgefiebert. Klasse und sehr berührend erzählt ist auch das Kribbeln zwischen den beiden, so dass man sich (sehr altersgerecht) in die Gefühlswelt der beiden einfühlen kann.

Auch wenn ich nicht das klassische Pferdemädchen bin, bin ich den Pferdecharakteren im Buch sehr nahe gekommen und konnte mir zum Beispiel sehr gut vorstellen, wie sie schnobern etc.
Karin Müllers Bücher haben in dieser Hinsicht für mich eine ganz andere Qualität als andere „durchschnittliche“ Pferdebücher, denn die Autorin versteht es meisterhaft, nicht nur sachliche Beschreibungen, sondern auch Gefühle zu transportieren und man spürt die tiefe Liebe zu diesen Geschöpfen in jeder Zeile.

Darüber hinaus sind auch die Besonderheiten in der traumhaften Landschaft Nordschottland wieder sehr eindringlich beschrieben.


Fazit:
Dieser Roman ist ein tolles Finale einer spannenden, romantischen und extrem fesselnden Fantasysaga. Tief verwurzelte Geheimnisse in Verbindung mit alten Legenden, eine große Liebe und wundervolle Pferde – eine großartige Mischung!


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Veröffentlicht am 31.07.2023

Wunderbarer sommerlicher Kurzroman mit tollem Mitmachteil – nicht nur für junge Leser:innen

Herzenssachen - Sternenzelt & Sommerträume
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Zum Inhalt:
Die Schülerin Felicitas, genannt Fee, kann endlich einmal Urlaub machen, denn die Schwester ihrer besten Freundin Merle ist krank geworden und sie kann für sie einspringen. Es geht auf ihrer ...

Zum Inhalt:
Die Schülerin Felicitas, genannt Fee, kann endlich einmal Urlaub machen, denn die Schwester ihrer besten Freundin Merle ist krank geworden und sie kann für sie einspringen. Es geht auf ihrer ersten Reise gleich in ein ganz besonderes Zeltlager mitten im Wald in den französischen Cevennen, wo die Jugendlichen vormittags in bestimmten Arbeitsgruppen mithelfen.
Fee ist ganz beeindruckt von der abwechslungsreichen Tier- und Pflanzenwelt, aber auch von Eric, Sohn der Organisatoren. Damit sie sich auch nach dem Urlaub an die schönsten Momente erinnert, sammelt sie kleine Andenken in einem großen Einmachglas.
Wird das der perfekte Freundinnensommer für Fee und Merle und vielleicht sogar mehr?


Meine Meinung:
Das Buch hat mir aufgrund einer schönen Aufmachung sofort sehr gut gefallen – der weiche Einband fühlt sich toll an und ist auch total praktisch für unterwegs. Die Schriftarten, die kleinen Details auf den Seiten, die schönen Zitate zu Beginn der Kapitel… sind ebenfalls alle sehr liebevoll gestaltet, so dass man sofort Lust bekommen hat, das Buch durchzublättern.

Beim Lesen habe ich mich von Anfang an sehr wohl gefühlt, denn die Geschichte ist sehr liebevoll und warmherzig erzählt und es macht aufgrund des lebendigen Schreibstils großen Spaß die Erlebnisse von Fee zu verfolgen.
Auch die Personen sind warmherzig und authentisch gezeichnet und kamen mir sehr altersgerecht vor. Fee war mir gleich sympathisch und ich habe mich für sie gefreut, dass sie endlich einmal in Urlaub fahren kann, wo doch bei ihren Eltern das Geld dafür immer zu knapp war.
Sehr gut gefallen hat mir, dass sie nicht nur das Herz am richtigen Fleck hat, sondern auch mal Fehler macht und (sich) diese dann eingesteht. Die Entwicklung, die sie im Laufe des Kurzromans durchmacht hat, hat mir sehr gut gefallen.
Die Annäherung zwischen Fee und Eric ist behutsam geschrieben (ganz altersgerecht) und so wunderschön, dass man die Schmetterlinge im Bauch direkt selbst fühlt.

Extrem positiv fällt an dem Buch auf, dass man – ganz nebenher – für Umweltschutz und Themen wie Müllvermeidung, Mikroplastik etc. sensibilisiert wird und Tipps bekommt, was man selbst zum Naturschutz beitragen kann. Das erfolgt ganz ohne erhobenen Zeigefinger.
Auch der Mitmachteil ist richtig klasse und gibt viele Anregungen. Mit Rätseln, Rezepten, Fragebögen, Basteltipps etc. ist er sehr abwechslungsreich gestaltet und macht einfach gute Laune!

Nicht zuletzt der humorvolle Schreibstil trägt zu einem wunderbaren Lesevergnügen bei. Lustige Wörter wie „Schlingeline“ sind nur ein Beispiel für diesen Stil, der mich nicht nur einmal zum Schmunzeln gebracht hat.


Fazit:
Das Buch war für mich ein Highlight in diesem Sommer und ich empfehle es aus vollem Herzen.


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Veröffentlicht am 28.07.2023

Zauberhaft gestaltetes Buch, das viele spannende Themen abdeckt

Pettersson und Findus – Kleiner Kater – große Fragen
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Zum Inhalt:

Der kleine Kater Findus hat unendlich viele Fragen und will so viel wissen. Zum Glück weiß Pettersson auch auf schwierige Fragen eine Antwort.

Auf gut 60 Seiten in fünf Abschnitten werden ...

Zum Inhalt:

Der kleine Kater Findus hat unendlich viele Fragen und will so viel wissen. Zum Glück weiß Pettersson auch auf schwierige Fragen eine Antwort.

Auf gut 60 Seiten in fünf Abschnitten werden verschiedenste Fragen rund um Mensch und Tier; das Weltall, die Erde und wir; Farbe, Form und Stein; Kunst und Kultur sowie Gesundheit und Umweltschutz kindgerecht beantwortet.



Meine Meinung:

Das kleine Buch ist mir gleich positiv aufgrund seiner schönen Gestaltung aufgefallen. Der Bezug zu Pettersson und Findus ist sehr nett, da wir die beiden lieben, und es sind viele niedliche Bilder des kleinen Katers und des alten Manns enthalten, die einfach Spaß machen.

Die Fragen allerdings sind nicht unbedingt nur mit Bezug zu Pettersson und Findus gehalten, sondern auch viel weiterführender.


Grundsätzlich ist die Auswahl der Themen sehr gelungen, denn es sind abwechslungsreiche und relevante Fragen, die eine Vielzahl von tollen und spannenden Themen abdecken.

Die Erklärungen fanden wir im Allgemeinen sehr interessant und zutreffend. Manches Thema fand ich für kleinere Kinder (und die Empfehlung ist ab 4 Jahre) noch etwas schwierig, während ich mir bei manchen Themen etwas mehr Präzision gewünscht hätte.

Auf der anderen Seite habe ich auch als Erwachsene spannende Inhalte wiederentdeckt und auch noch einiges Neue gelernt.


Besonders gut gefallen hat uns der Abschnitt über Gesundheit und Umweltschutz. Insbesondere da auf wichtige Themen wie Müllvermeidung aufmerksam gemacht wird, fand ich den Abschnitt besonders relevant.



Fazit:

Das Buch macht uns großen Spaß und wir werden sicherlich immer wieder hineinschauen.

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