Schwacher Start - geniales Ende
Fjelle und Emil – Teil 1: Monstermäßig beste FreundeInhalt:
Emil und Fjelle leben im Örtchen Flusenbek, gehen zusammen zur Grundschule, und nach dem Unterricht spielen sie gerne Fangen. Alles ganz normal, bis auf einen klitzekleinen Unterschied: Fjelle ...
Inhalt:
Emil und Fjelle leben im Örtchen Flusenbek, gehen zusammen zur Grundschule, und nach dem Unterricht spielen sie gerne Fangen. Alles ganz normal, bis auf einen klitzekleinen Unterschied: Fjelle ist ein riesiges, bärenstarkes Monster mit moosgrünem Fell und Zähnen wie Knethaken. Das spielt aber gar keine Rolle, denn Fjelle ist auch Rechtschreibprofi, liebt Petersilie und Butter, und nach der Schule sortiert er die Schulranzen der gesamten Klasse auf dem Schulhof, so dass die Schüler sie auf dem Heimweg nur noch einsammeln müssen. Ganz schön praktisch also, so ein Monster als Freund zu haben. Als jedoch ein neuer Direktor an die Schule kommt, droht dieser die Idylle zu zerstören, denn er mag keine Monster und möchte Fjelle schleunigst loswerden …
Meinung:
Emil hat einen besten Freund namens Fjelle. Fjelle ist jedoch kein Kind, sondern ein waschechtes Monster. Er ist groß und grün und hat eine Vorliebe für Petersilie. Zudem spiegelt Fjelle die Gefühle der Menschen in seiner Nähe wider. Das heißt, ist Emil fröhlich, dann ist Fjelle superfröhlich, ist Emil einmal traurig, ist Fjelle supertraurig. Dies ist für Emils Mitschüler und die Bewohner des kleinen Städtchens Flusenbek das normalste der Welt. Eines Tages kommt jedoch ein neuer Direktor an die Grundschule in Flusenbek. Dieser hasst Monster und setzt alles daran Fjelle schlecht zu machen.
Von Anne Scheller habe ich bereits das ein oder andere Buch gelesen. Da mir alle gut gefallen haben, wollte ich natürlich auch ihr Werk über Emil und seinen Monsterfreund Fjelle lesen. Schließlich klang das Buch nach einer wunderbaren Freundschaft zwischen zwei ungleichen Wesen.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir dann allerdings nicht so gut geglückt. Mich konnte die Handlung rund um Emil und Fjelle nicht wirklich packen. Ja, es war alles sehr schön beschrieben und es gab liebenswerte Charaktere, aber irgendwie wollte der Funke nicht überspringen. Zum Glück tat er dies noch, und zwar in dem Moment, in dem der fiese neue Direktor Herr Unterberg die Bühne betritt.
Herr Unterberg ist zu allen nett, bis auf Monster Fjelle. Ab der ersten Sekunde an provoziert Herr Unterberg Fjelle wo es nur geht. So ist es nicht verwunderlich, dass Fjelle eines Tages superwütend wird. Doch plötzlich haben die Kinder aus Emils Klasse Angst vor Fjelle und auch die Eltern schüren eine echte Massenpanik.
Nun möchte man meinen, dass Fjelle wenigstens auf die Unterstützung seines besten Freundes Emil zählen kann. Doch auch Emil fängt plötzlich an zu zweifeln, ob Fjelle ihm wirklich niemals wehtun würde.
Genau dieser Punkt hat mich sehr begeistert. Denn ist es nicht verständlich, dass man irgendwann an Dingen zweifelt, die einem immer als selbstverständlich vorkamen? Ich konnte Emils Reaktion gut nachvollziehen.
Anne Scheller hat daher eine Geschichte aufs Papier gezaubert, die viele wichtige Dinge des Alltags anspricht. So geht es um Mobbing und Vorurteile und wie wichtig Werte wie Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt sind.
Ein Highlight war für mich dann tatsächlich der Besuch der Monsterwelt und ich hoffe sehr, dass wir auch im nächsten Band noch weitere Dinge über die Monster, ihre Eigenschaften und Lebensgewohnheiten erfahren werden.
Auch das Ende bietet einen Twist, den nicht jeder kleine Leser kommen sieht. Mir selbst hat diese Entwicklung gut gefallen.
Gesprochen wird die Geschichte von Philipp Schepmann, der besonders durch seine Vertonung von Fjelle bei mir punkten konnte. Er verleiht dem großen Monster eine herrlich brummige aber liebenswerte Stimme.
Fazit:
Nach einem schweren Einstieg in die Geschichte wurde ich mit einer tollen Handlung über Mobbing und Vorurteile belohnt. Es ist spannend mitzuverfolgen, wie die Bewohner Flusenbeks plötzlich anfangen an der Gutmütigkeit des Monsters Fjelle zu zweifeln.
Aufgrund des nicht so geglückten Starts kann ich leider nicht die volle Punktzahl vergeben, verteile aber sehr gerne 4,5 von 5 Hörnchen.