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Veröffentlicht am 16.10.2018

Für die Kinder die Tiere lieben gibt es eine klare Leseempfehlung

Ein Zwilling macht noch keine Schwester
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Inhalt:
Der zehnte Geburtstag ist etwas ganz Besonderes, findet Caro. Und wenn man ein Heimkind ist, das an diesem Tag das allererste Zuhause überhaupt bekommt, wird er gleich noch besonderer. Caros neue ...

Inhalt:
Der zehnte Geburtstag ist etwas ganz Besonderes, findet Caro. Und wenn man ein Heimkind ist, das an diesem Tag das allererste Zuhause überhaupt bekommt, wird er gleich noch besonderer. Caros neue Pflegeeltern sind einfach klasse. Sie wohnen auf einem Tierrettungshof mit Hunden, Pferden und einem verwaisten Fuchsbaby, das Caro ganz allein großziehen darf. Als Caro erfährt, dass sie eine Zwillingsschwester hat, die zu ihnen ziehen soll, scheint das Glück perfekt. Eine richtige Familie! Eine Schwester im selben Alter! Doch ob wirklich alles so einfach wird, wie Caro es sich vorstellt?

Meinung:
Caro kann ihr Glück kaum fassen. An ihrem 10. Geburtstag darf sie das Heim verlassen und bei einer neuen Pflegefamilie einziehen. Und diese betreibt auch noch einen Gnadenhof - wo Caro doch so ein großer Tierfan ist. Daher freut sie sich wahnsinnig über all die verschiedenen Tiere, die auf dem Hof wohnen. Sogar zwei Ponys haben Kim und Konrad, die neuen Pflegeeltern von Caro. Als Caro dann noch erfährt, dass sie sogar eine Zwillingsschwester hat, scheint das Glück perfekt zu sein... oder?

Als ich den Klappentext zu diesem Buch gelesen habe war ich gleich Feuer und Flamme, da mich die Idee der adoptierten Zwillingsschwestern sehr gereizt hat. Schon nach kurzer Zeit war ich in der Geschichte rund um Caro und ihre Pflegefamilie eingetaucht.

Stephanie Gessner hat einen sehr detailreichen und bezaubernden Schreibstil. Nicht nur die Charaktere wurden vor meinem inneren Auge lebendig, auch der Gnadenhof von Caros Pflegefamilie war sehr greifbar für mich.
Toll gefallen hat mir hierbei, dass es einige Tiere zu bestaunen gibt. So darf Caro sich z.B. um die beiden Ponys des Hofes kümmern. Als dann auch noch ein kleiner Fuchs Caros Hilfe benötigt, ist diese natürlich sofort Feuer und Flamme. Besonders gelungen fand ich es, dass den jungen Lesern der richtige Umgang mit Tieren nahegebracht wird. So zeigen Caros Pflegeeltern ihr, dass ein Fuchs kein Haustier ist. Viel mehr ist er ein Wildtier und möchte als solches auch behandelt werden.

Nach dem ersten Einleben auf dem Hof tritt plötzlich Caros Zwillingsschwester auf den Plan. Die Reibereien und Auseinandersetzungen der beiden Geschwister sorgen dabei immer für gewisse Spannungsmomente. Richtig abenteuerlich wird es dann für die Kinder, als sie einem Wilderer das Handwerk legen wollen.

Eine lustige Idee ist, dass die angenehm kurzen Kapitel nach dem Alphabet angeordnet sind und jeweils eine kleine Illustrationen aufweisen.
Sowohl Handlung als auch der Spannungsbogen sind der Altersgruppe entsprechend angepasst und daher recht einfach gestrickt. Ich denke, gerade junge Tierfans werden hier voll auf ihre Kosten kommen.

Fazit:
Kinder die sich für Tiere begeistern, werden mit diesem Buch voll auf ihre Kosten kommen. Denn es gibt einen ganzen Gnadenhof voller Tiere zu bestaunen. Die Spannung sowie der Handlungsverlauf sind der Altersgruppe entsprechend angepasst und sorgen für kurzweilige Lesestunden. Auch die anfänglichen Spannungen zwischen den Zwillingen sorgen für gute Unterhaltung.
4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Der große Überraschungsmoment blieb aus, ansonsten genauso gut wie sein Vorgänger

Gemina. Die Illuminae Akten_02
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Inhalt:
Hanna ist die verwöhnte Tochter des Kommandanten der Sprungstation Heimdall, Nik der zweifelnde Sohn des Mafia-Clans. Beide hadern mit dem Leben an Bord der langweiligsten Raumstation des Alls, ...

Inhalt:
Hanna ist die verwöhnte Tochter des Kommandanten der Sprungstation Heimdall, Nik der zweifelnde Sohn des Mafia-Clans. Beide hadern mit dem Leben an Bord der langweiligsten Raumstation des Alls, bis eine feindliche Kampfeinheit die Station angreift, nach und nach die Bewohner der Station dezimiert, während ein Funktionsausfall des Wurmlochs das Raum-Zeit-Kontinuum zu zerfetzen droht. Hanna und Nik kämpfen nun nicht mehr nur um das eigene Überleben und ihre neu gefundene Liebe – das Schicksal der Heimdall und wahrscheinlich das des gesamten Universums liegt in ihren Händen. Aber keine Panik. Sie schaffen das. Hoffen sie jedenfalls.

Meinung:
Auf der Sprungstation Heimdall leben die verwöhnte Kommandantentochter Hanna und der draufgängerische Nik, welcher einem Mafia-Clan angehört. Die Welten der beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch als Hanna anlässlich des Terra-Tags und der dafür stattfindenden Party ein wenig Spaß haben möchte, wendet sie sich an Nik. Denn dieser ist unter anderem auch Drogendealer. Die Übergabe findet jedoch niemals statt, da plötzlich ein Killerkommando die Sprungstation übernimmt und für reichlich Angst und Schrecken sorgt.

Nachdem mich der erste Band der Illuminae Akten so restlos begeistern konnte, waren meine Erwartungen an diesen zweiten Band extrem hoch. Wie bereits Teil 1, weist auch dieses Buch wieder eine bemerkenswerte Aufmachung auf. Denn hierbei handelt es sich um kein normales Buch. Die Erlebnisse der Protagonisten werden in Chatverläufen, Vernahmeprotokollen, Bildern, Tagebucheinträgen und Co. dem Leser dargestellt. Dies ist für mich immer noch eine absolute Besonderheit und sorgte beim Lesen für eine gehörige Portion guter Unterhaltung.

Hanna und Nik könnten unterschiedlicher nicht sein. Beide sind sie am jeweils anderen Ende der sozialen Hackordnung groß geworden und dies spiegelt sich auch in ihren Taten wider.
Gerade Hanna dürfte zu Beginn der Geschichte nicht jedem sofort sympathisch sein. Es wird deutlich, dass sie ihr Leben lang von vorne bis hinten verwöhnt wurde. Diese Eigenschaften legen sich im Laufe des Buches aber, da es ab einem gewissen Punkt um Leben und Tod geht. Hanna kann sich nicht darauf verlassen verschont zu werden, nur weil sie die Tochter des Kommandanten ist.
Nik ist dagegen jemand, den man bereits ab der ersten Seite mögen muss. Immer hat er einen lockeren Spruch auf den Lippen und seine Anmachsprüche Hanna gegenüber sorgten für ein paar Schmunzler auf meiner Seite.
Eine weitere wichtige Person ist Niks Cousine Ella, die das Trio perfekt macht. Auch sie ist nicht auf den Mund gefallen und setzt Hanna das ein oder andere Mal gehörig auf den Pott. Ella habe ich ebenfalls sofort in mein Herz geschlossen.

Kommen wir zum Thema Spannung. Ich muss sagen, dass ich die ersten rund 100 Seiten doch sehr langweilig fand. Natürlich lassen sich die Autoren Zeit die Charaktere in Ruhe darzustellen, dennoch hätte ich mir bereits auf diesen Seiten ein wenig mehr Tempo gewünscht. Sobald jedoch das Killerkommando auf der Sprungstation eintrifft, darf man sich wirklich nicht über fehlende Action beklagen. Die Spannung wird enorm hochgeschraubt und weder Hanna noch Nik bleibt großartig viel Zeit zum Luft holen. Dabei entpuppt sich Hanna zu einem wahren James Bond Girl. Zwar hat sie durch ihren Vater Kampftechniken erlernt, jedoch fand ich es an manchen Stellen etwas arg abgefahren, wie gut sie plötzlich mit der Pistole umgehen kann und Probleme beseitigt. Dies ist für mich aber nur ein kleiner Kritikpunkt.

Sehr gespannt war ich, ob es denn nun einen so großen Überraschungskracher geben würde, wie in Band 1. Leider muss ich diese Frage mit "nein" beantworten. Zwar gab es ziemlich zu Anfang eine Überraschung, die ich so nicht habe kommen sehen, dennoch blieb für mich der große Überraschungseffekt dieses Mal aus. Dies ist allerdings auch meckern auf hohem Niveau, da das Buch dennoch wieder sehr gut zu unterhalten weiß.

Fazit:
"Gemina" setzt da an wo sein Vorgänger aufgehört hat. Rasante Action, jede Menge Spannung und gute Unterhaltung erwarten den Leser in diesem Band. Dennoch fand ich diesen zweiten Teil etwas schwächer als seinen Vorgänger, da mir zum einen der absolute Wow-Moment, wie noch in Band 1, fehlte, zum anderen fand ich die ersten 100 Seiten doch eher etwas zähfließend. Trotzdem kann ich diese Reihe und diesen Band nur empfehlen. Wer auf spannende Weltraumgeschichten mit ungewöhnlichen Stilmitteln (Chatverläufe, Tagebucheinträge etc.) steht, der ist mit dieser Reihe bestens bedient.
Sehr, sehr gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Etwas schwächer als die Vorgänger, aber dennoch ein wahres Spektakel

Throne of Glass – Der verwundete Krieger
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Inhalt:
Selbstlos, mutig und verliebt in Celaena – all das war Chaol Westfall, Anführer der königlichen Leibgarde. Doch diese Zeiten sind vorbei. Das gläserne Schloss liegt in Schutt und Asche, Celaena ...

Inhalt:
Selbstlos, mutig und verliebt in Celaena – all das war Chaol Westfall, Anführer der königlichen Leibgarde. Doch diese Zeiten sind vorbei. Das gläserne Schloss liegt in Schutt und Asche, Celaena ist nun Aelin Ashryver, rechtmäßige Königin von Terrasen, und Chaol selbst so schwer verletzt, dass er für immer gezeichnet sein wird. Seine einzige Chance auf Heilung liegt in Antica, der mächtigen Hauptstadt des südlichen Kontinents und Sitz der berühmten Schule für Heilerinnen. Während Aelin sich gegen den drohenden Krieg mit dem dunklen König wappnet, bricht Chaol nach Antica auf. Doch was er dort entdeckt, wird ihn nicht nur für immer verändern, es kann auch die Rettung für ganz Erilea bedeuten.

Meinung:
Nach den letzten und vor allen Dingen dramatischen Ereignissen in Rifthold ist in Chaol Westfalls Leben nichts mehr wie es vorher einmal war. Von der Hüfte abwärts gelähmt macht er sich gemeinsam mit Nesryn auf den Weg zum südlichen Kontinent. In der Stadt Antica erhofft er sich Hilfe von den berühmten Heilerinnen der Torre Cesme. Zudem ist er für Aelin und Dorian unterwegs, um in Antica den Großkhan und seine Familie als Verbündete zu gewinnen.

Dieses Buch habe ich ehrlich gesagt mit gemischten Gefühlen zur Hand genommen. Denn nach den sich überschlagenden Ereignissen in Band fünf, wollte ich unbedingt wissen wie es mit Aelin, Rowan, Dorian und Co. weitergeht. Da dieser Band allerdings nur von Chaol und Nesryn handelt, wusste ich, dass ich in dieser Hinsicht nichts Neues erfahren würde. Auf der anderen Seite weiß ich allerdings auch, dass Sarah J. Maas ein unbeschreibliches Talent zum Schreiben hat und sie auch über 800 Seiten aus Chaols Sicht zu einem spannenden Erlebnis machen würde.

Das Buch ist wie oben bereits angedeutet aus der Sicht von Chaol, Nesryn und der Heilerin Yrene Towers beschrieben.
Da ich Chaol schon in den Vorgängerbänden mochte, freute ich mich sehr auf seine Geschichte. Nun wo er ab der Hüfte abwärts gelähmt ist, muss Chaol sein Leben neu gestalten und viele Dinge akzeptieren, die für einen so stolzen Mann nur schwer zu ertragen sind. Chaols Gefühlsleben wird in diesem Buch sehr intensiv beschrieben. Seine Ängste, Sorgen und dunkelsten Geheimnisse werden an den Tag gebracht und bringen den Leser dazu Chaol besser zu verstehen.
Nesryn, die mir in den Vorgängerbänden noch etwas blass geblieben ist, bekommt nun auch ihre eigene Geschichte. Von ihr er fährt man so viel mehr aus ihrem früheren Leben, über ihre Familie und ihre Gefühle.
Ein neuer Charakter ist Yrene Towers, die Heilerin. Yrene war mir ab der ersten Seite sehr sympathisch. Sie opfert sich oftmals auf um andere Menschen von ihren Schmerzen und Qualen befreien zu können. Dabei legt sie ein aufbrausendes Temperament an den Start, mit dem nicht jeder klar kommt. Auch Yrene hat viele Geheimnisse, die im Laufe der Geschichte an den Tag treten.

Die Geschichte in diesem Buch entwickelt sich stetig und langsam. Wie immer legt die Autorin sehr viel Wert auf die Ausarbeitung ihrer Charaktere. So kommt es, dass erst gegen Ende hin die Spannung angezogen wird und es teilweise verteilt über den ganzen Band doch gewisse Längen gibt.
Mir als Leser war natürlich vor dem Lesen klar, dass dieser Band nicht mit den anderen Büchern der Reihe vergleichbar ist. Aelin als knallharte Persönlichkeit, die immer eine Lösung oder sogar eine überraschende Wendung parat hat, fehlt hier einfach.
Dennoch hatte ich auch mit diesem sechsten Band wieder schöne Lesestunden.

Eine nette Ergänzung ist, dass die Handlung quasi parallel zu den Ereignissen in Band fünf verläuft und man daher als Leser den Charakteren in diesem Band immer einen Schritt voraus ist, wenn diese Neuigkeiten von Aelin und Dorian erfahren.

In dieser neuen Welt treffen wir daher nicht nur auf jede Menge neue Charaktere, sondern auch auf neue Wesen wie die riesigen Ruk-Vögel. Auch die Verwandten der Spinnen aus den vorherigen Bänden spielen hier eine wichtige Rolle. Zudem entführt uns Sarah J. Maas an außergewöhnliche Orte, sei es der beeindruckende Turm der Heilerinnen oder der imposante Palast des Großkhans auch Wüsten und Berge werden bereist.

Nach dem Ende kann man sich als Fan der Reihe einfach nur extrem auf das Finale der Reihe freuen. Ich bin mir sicher, die Autorin wird in diesem Großes abliefern.

Fazit:
Für mich ist dieser sechste Band zwar (neben Band drei) der schwächste der Reihe, dennoch braucht sich dieses Buch nicht wirklich hinter seinen Vorgängern zu verstecken. Dem Leser sollte bewusst sein, dass diese Geschichte aus der Sicht von Chaol geschrieben ist und man daher vergebens auf Aelin und Co. wartet. Dennoch versteht es Sarah J. Maas wie keine andere 800 Seiten Chaol zu einem spannenden und unterhaltsamen Abenteuer werden zu lassen. Von daher ist meine Kritik wirklich meckern auf höchstem Niveau.
Ich freue mich nun wahnsinnig auf das Finale der Reihe und kann es kaum erwarten Band sieben in der Hand zu halten.
Sehr gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Nach holperigem Start entwickelt das Buch einen ungemeinen Lesesog

Wicker King
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Inhalt:
Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) mit Verbrennungen, die beide in die Psychiatrie eingeliefert werden. Einige Monate ...

Inhalt:
Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) mit Verbrennungen, die beide in die Psychiatrie eingeliefert werden. Einige Monate zuvor: In der Schule hängen August und Jack mit völlig verschiedenen Typen rum, privat verbindet die beiden aber seit Langem eine intensive Freundschaft. Doch Jack, Vorzeigeschüler, Spitzensportler, Mädchenschwarm, entwickelt immer stärkere Halluzinationen und driftet mehr und mehr in eine Fantasiewelt ab. In dieser ist er der König, der »Wicker King«, und August ist sein Ritter. Um Jack nah zu bleiben und zu verhindern, dass dieser sich endgültig in seiner Scheinwelt verliert, lässt sich August auf das Spiel ein: Er begibt sich gemeinsam mit Jack in dessen Fantasiewelt hinein und steuert sie beide damit genau auf die Katastrophe zu, die er verhindern wollte.

Meinung:
Jack und August kennen sich schon seit vielen Jahren. Dennoch treffen sie sich nur heimlich in ihrer Freizeit, denn in der Schule liegen Welten zwischen den Beiden. Jack ist Sportler, sehr beliebt bei den Mädchen und zudem ein guter Schüler. August ist Drogendealer und eher das Gegenteil des beliebten Jacks. Dennoch verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft. Als Jack auf einmal anfängt Dinge zu sehen, die niemand anders sehen kann, ist es an August seinem Freund zur Seite zu stehen.

Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn so meine Probleme mit der Geschichte hatte. Der manchmal etwas abgehackt wirkende Schreibstil und die zusammenhanglose Geschichte ließen mich zweifeln, ob dieses Buch etwas für mich ist.
Nach und nach legten sich dann aber meine Bedenken. Zwar bleibt der kurz angebundene und knackige Schreibstil erhalten, dennoch gewöhnte ich mich relativ schnell an ihn.
Auch die auf den ersten Blick etwas zusammenhanglos wirkende Geschichte ordnete sich in meinen Augen und fing an Spaß zu machen.

Das Thema in diesem Buch ist allerdings alles andere als leichte Kost. Es ist spannend mitzuverfolgen, wie Jack sich immer mehr und mehr in seiner Fantasiewelt verliert und wie August versucht ihm zur Seite zu stehen. Damit nicht genug haben beide Jungs mit einem schwierigen Elternhaus zu kämpfen.

Ab einem gewissen Punkt entwickelt das Buch eine gewisse Sogwirkung, da man einfach erfahren möchte, was hinter all dem steckt und wie alles enden wird. Man leidet mit den beiden Protagonisten und begibt sich auf eine Berg- und Talfahrt der Gefühle.

Besonders gut gefallen hat mir die Buchgestaltung. Von außen sieht Wicker King schon sehr ansprechend aus, von innen ist es aber noch viel toller! Buchnotizen, Vernehmungsprotokolle, Liederlisten und Fotos werden in die Geschichte eingebaut. Auch die Seiten werden immer dunkler und dunkler. Sodass der Leser auch optisch merkt, wie Jack sich immer tiefer in der Fantasiewelt verliert.

Nach dem Ende des Buches schaffte es Kayla Ancrum noch einmal mich emotional sehr mitzunehmen. Ihr Nachwort ist berührend und lässt darauf schließen, dass Kaylas Jugend alles andere als einfach war. Es gibt den Jugendlichen aber auch ganz viel Mut ihr Leben in die Hand zu nehmen und Dinge zu verändern.

Fazit:
Ein holpriger Start in das Buch sorgt bei mir dafür, dass "Wicker King" nicht die volle Punktzahl bekommt. Denn ansonsten war das Buch absolut grandios, sehr emotional und teilweise beängstigend. Es hat mich zum Grübeln und Nachdenken gebracht und am Ende mit einem schwer zu beschreibenden Gefühl zurückgelassen. Man muss dieses Buch einfach selbst gelesen haben, um die Welt des Wicker King zu verstehen.
Sehr, sehr gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Ordentlich Spannung wird gemischt mit einer Prise Humor und zwei genialen Kids

House of Ghosts - Das verflixte Vermächtnis
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Inhalt:
Eine Villa zu erben, ist nicht übel. Wenn sich dann aber herausstellt, dass die Bruchbude aussieht, als würde sie jeden Moment einstürzen, ist so eine Erbschaft vielleicht doch kein Glücksfall. ...

Inhalt:
Eine Villa zu erben, ist nicht übel. Wenn sich dann aber herausstellt, dass die Bruchbude aussieht, als würde sie jeden Moment einstürzen, ist so eine Erbschaft vielleicht doch kein Glücksfall. Melli wäre lieber in New York geblieben, statt in dieses deutsche Kaff zu ziehen. Aber weil Familie Bower notorisch pleite ist, greifen ihre Eltern die Gelegenheit beim Schopf und ziehen in die alte Villa ein. Melli merkt schon in der ersten Nacht, dass hier irgendwas nicht stimmt. Immer wieder ist ihr schaurig kalt und es kracht und knirscht im Gebälk. Manchmal hört sie sogar ein leises Seufzen. Zusammen mit dem Nachbarsjungen Hotte kommt Melli dem gut gehüteten Geheimnis ihrer Urgroßschwiegercousine Emilie auf die Spur und ist plötzlich mittendrin in einem richtigen Geisterabenteuer!

Meinung:
Melli ist mit ihrer Familie von New York in das beschauliche kleine Örtchen Kohlfincken in Deutschland gezogen, denn ihrer Familie hat das Haus der Urgroßschwiegercousine Emilie geerbt. Perfekt, denkt sich Familie Bower, sind sie doch vor kurzem pleite gegangen. Jedoch stellt sich heraus, dass es sich bei dem Haus der Urgroßschwiegercousine um eine absolute Bruchbude handelt. Die Villa sieht aus, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. Damit nicht genug, bemerkt Melli bereits in der ersten Nacht komische Dinge die in der Villa vorgehen. Es wird plötzlich schaurig kalt und komische Geräusche sind zu hören. Gemeinsam mit dem Nachbarsjungen Hotte macht Melli sich daran dem Geheimnis des Hauses auf den Grund zu gehen.

Angesprochen hat mich bei diesem Buch die alte Villa, in der es spuken soll. Ich lese sehr gerne Kindergeschichten, die in diese Richtung gehen und war daher neugierig wie mir diese Geschichte gefallen wird. Die Idee rund um die Geister und die Kontakter konnte mich dabei total überzeugen und unterhalten. Alles wird schön verständlich erklärt, dadurch werden auch jüngere Leser gut in die Geschichte eintauchen können.

Besonders schön an diesem Buch finde ich, dass es weder ein typisches Mädchen als auch ein typisches Jungenbuch ist. Die Themen, die in der Geschichte angesprochen werden, sind für beide Geschlechter gleich interessant. Da neben Melli auch der Nachbarsjunge Hotte eine große Rolle einnimmt, haben sowohl Mädchen als auch Jungen eine Person mit der sie sich identifizieren können.
Die Altersangabe finde ich recht passend, da das Vokabular für jüngere Leser etwas zu anspruchsvoll sein könnte. Auch was den Spannungsfaktor angeht, finde ich die Leseempfehlung ab 10 Jahren total angemessen, da der ein oder andere Geist doch recht böse Dinge im Schilde führt.

Melli ist nach dem Umzug nach Deutschland noch etwas aufgeschmissen. Daher fand ich es eine schöne Botschaft, dass der Nachbarsjunge Hotte sich schnell mit ihr anfreundet und schon nach kurzer Zeit eine gewisse Bindung zwischen den Beiden entsteht. An Melli mochte ich, dass sie nicht das typische Mädchen von Nebenan ist, sondern ziemlich taff für ihr Alter und sich auch für andere Dinge interessiert als für die sich Mädchen in ihrem Alter normalerweise interessieren.
Hotte ist ein Geisterjäger und erforscht alles was ein wenig übernatürlich wirkt. Dabei ist Hotte nur sein Spitzname, sein richtiger Name ist furchtbar lang, da es sich bei Hottes Familie um verarmten Adel handelt. Gerade er war mein absoluter Lieblingscharakter im Buch.

Fazit:
Die Geschichte zeichnet sich für mich durch eine gute Portion Spannung, eine Prise Humor und ein tolles Zweiergespann bestehend aus Melli und dem verarmten Adelsnachbarjungen Hotte aus. Stellenweise gab es für mich etwas zu ausschweifende Erklärungen, die jedoch durch die verschiedenen Geister und deren Anliegen wieder wettgemacht wurden. Spannung und Grusel ist für junge Leser garantiert.
4 von 5 Hörnchen.