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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2018

In meinen Augen besser und lustiger als Band 1

Plötzlich verwandelt 2. Beim zweiten Kuss verwechselt
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Inhalt:
Manchmal sind Ophelias Verwandlungskünste praktischer als gedacht. Immerhin kann sie (in Gestalt von Amalia) endlich ihren Schwarm Cliff küssen. Doch dann heißt es für die ganze Schule: Auf zum ...

Inhalt:
Manchmal sind Ophelias Verwandlungskünste praktischer als gedacht. Immerhin kann sie (in Gestalt von Amalia) endlich ihren Schwarm Cliff küssen. Doch dann heißt es für die ganze Schule: Auf zum Wettkampf in die Highlands. Und weil nicht nur Cliff und die echte Amalia mitfahren, sondern auch Ophelias Zwillingsschwester, ihre drei verrückten Tanten und Adrian, der total in Ophelia verschossen ist, sind Herzschmerz und Chaos vorprogrammiert. Seltsame Dinge passieren, und Ophelia weiß: Im Zeltlager treibt sich inkognito ein weiterer Verwandter herum.

Meinung:
Nach der turbulenten Geburtstagsfeier von Ophelia und Lora sehnt sich Ophelia nach ein wenig Ruhe. Doch diese sucht sie im Haus ihrer drei Tanten vergebens. Eine Möglichkeit dem Zuhause für kurze Zeit zu entfliehen, bietet sich ihr, als die alljährlichen Wettkämpfe in den Highlands wieder ausgerufen werden. Irgendwo in den schottischen Highlands heißt es gegen andere Schulen in diversen Spielen anzutreten. Da Ophelia und Lora letztes Jahr nur knapp zweiter geworden sind, ist ihr Ehrgeiz dieses Mal groß die Spiele zu gewinnen. Mit von der Partie sind unter anderem Adrian, der total in Ophelia verschossen ist, sowie Cliff, auf den wiederum Ophelia ein Auge geworfen hat, sowie dessen Freundin Amalia. Das Gefühlschaos scheint daher vorprogrammiert.

Nach dem ersten, sehr überzeugenden Band, war ich furchtbar neugierig wie diese Geschichte sich entwickeln würde. Schließlich darf Ophelia ihre Verwandlungskünste mittlerweile frei einsetzen.
Positiv überrascht hat mich, dass wir dem Zuhause der Mädchen entfliehen und mitten in den Highlands mit dabei sind, als die Zwillinge an den jährlichen Wettkämpfen der Schulen teilnehmen. Dieser Ortswechsel hat mir wahnsinnig gut gefallen. Zum einen liegt dies daran, dass ich selbst ein großer Fan der Highlands bin, zum anderen mochte ich die neue Dynamik, die dadurch in die Geschichte kam. Mich hat dieser Ortswechsel also absolut begeistert.

Auch die ausgedachten Spiele fand ich sehr unterhaltsam. So müssen die Freunde z. B. Schafe scheren oder Baumstammweitwurf kombiniert mit Matheaufgaben bewältigen. Sonja Kaiblinger war hier wirklich sehr kreativ und konnte mich auch damit total überzeugen.

Wie bereits im Vorgängerband ergeben sich auch in dieser Geschichte wahnsinnig viele chaotische Situationen und herrlich lustige Dialoge.
Ganz besonders angetan haben es mir hierbei die Tanten von Ophelia. So hat z. B. Tante Rose ihr Hausschwein Mr. Darcy genannt, nur um behaupten zu können, dass sie sich ihr Bett mit Mr. Darcy teilt, schlabbrige Küsse sind dabei natürlich vorprogrammiert.
Auch Tante Helly ist einfach nur mega lustig. Mit ihren spitzen Kommentaren und ihrer liebenswerten Art hat sie bei mir schon lange ein Stein im Brett. Umso toller ist es da natürlich, dass sie als heimlich verwandeltes Eichhörnchen die Highlands gemeinsam mit Ophelia unsicher macht.

Auch die Liebe spielt in diesem Buch eine große Rolle. Das in Band 1 angedeutete Liebesdreieck, wird zum Glück in diesem zweiten Band nicht so richtig ausgereizt. Dennoch gibt es reichlich Irrungen und Gefühlschaos, was möglicherweise daran liegen könnte, dass Ophelia sich in jede x-beliebige Person verwandeln kann.

Ich bin förmlich nur so durch die Seiten geflogen und fand es super, dass auch ein paar überraschende Wendungen eingebaut wurden.
Das Ende dieses Buches gibt dem weiteren Verlauf der Geschichte noch einmal eine ganz andere Richtung. Daher bin ich wahnsinnig auf das Finale dieser tollen Trilogie gespannt.

Fazit:
Mir persönlich hat dieser zweite Band etwas besser gefallen als der erste Teil. Durch das neu erdachte Setting in den Highlands kam für mich ordentlich Schwung in die Geschichte. Auch die zu bewältigenden Spiele sind mehr als nur unterhaltsam. Die gewohnte Situationskomik und die herrlich lustigen Dialoge sorgen auch in diesem Band wieder für wunderschöne Lesestunden. Das etwas unerwartete Ende macht zudem sehr neugierig auf das Finale.
5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Jede Menge Abenteuer und spannende Momente

Der Polarbären-Entdeckerclub 1 – Reise ins Eisland
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Inhalt:
Ihre erste Expedition mit dem legendären Polarbären-Entdeckerclub beginnt mit einer Katastrophe: Die Juniorforscher Stella, Beanie, Shay und Ethan werden von der Gruppe getrennt und sind plötzlich ...

Inhalt:
Ihre erste Expedition mit dem legendären Polarbären-Entdeckerclub beginnt mit einer Katastrophe: Die Juniorforscher Stella, Beanie, Shay und Ethan werden von der Gruppe getrennt und sind plötzlich mitten in Eis und Schnee auf sich gestellt – und sie können einander nicht ausstehen! Aber im Kampf gegen gruselige Frostelfen und fleischfressende Kohlköpfe wird ihnen bald klar, dass sie dieses Abenteuer nur bestehen können, wenn sie eines tun: ihre Rivalitäten überwinden und fest zusammenhalten.

Meinung:
Seit Stella denken kann, ist es ihr größter Wunsch im Polarbären-Entdeckerclub mitzumachen. Doch Mädchen sind dort eigentlich nicht willkommen. Als ihr Vater jedoch beschließt, Stella auf die nächste Expedition mitzunehmen, kann sie ihr Glück kaum fassen. Bereits die Schiffsüberfahrt wird für die Entdecker eine gefährliche Reise. Und im Eisland angekommen, lauern die Gefahren überall.

Schon das Cover sah nach einer abenteuerlichen Geschichte für große und kleine Entdecker aus. Ich freute mich sehr auf diese Geschichte, da ich mir viele spannende Gefahren und jede Menge magischer Wesen erhoffte. All dies und noch viel mehr habe ich in diesem wundervollen Abenteuer bekommen.

Alex Bell hat einen wunderschönen und sehr bildhaften Schreibstil. Flüssig und schnell kommt man durch die Geschichte hindurch und der Ideenreichtum ist absolut genial. Viele neuartige Wesen wie die Sing-Seegurke, der rote Kreischteufelkraken, Schneehaie, Frosties oder sprechende Spiegel kreuzen den Weg der Entdeckergruppe.
Ich war total fasziniert von den vielen Ideen und der kalten Eiswelt in der die Kinder ihre Entdeckungen machen.

Die Geschichte ist für Kinder ab 10 Jahren sehr spannend, abwechslungsreich und bunt. Als Erwachsener habe auch ich mich bei dieser Geschichte gut unterhalten gefühlt. Dennoch merkt man der Geschichte an manchen Stellen einfach an, dass sie für jüngere Leser geschrieben wurde. Daher wünschte ich mir an manchen Stellen noch etwas mehr Spannung. Dennoch kann ich dies dem Buch nicht als Kritikpunkt anlasten, da es nun einmal für eine andere Zielgruppe, als ich sie darstelle, geschrieben wurde und dafür absolut passend ist.

Die vier Juniorforscher, die zusammen eine Gruppe bilden, könnten unterschiedlicher nicht sein. An Stella habe ich sehr bewundert, dass sie oftmals an die mahnenden Worte ihres Vaters denkt. So kommt es, dass Stella Ethan ab dem ersten Moment einfach nur ganz fürchterlich findet. Da ihr Vater ihr jedoch gelehrt hat, hinter die Fassade eines Menschen zu schauen und ihn nicht zu schnell zu verurteilen, gibt sie Ethan noch einmal eine Chance.
Shay ist ein Wolfflüsterer und kann daher mit Wölfen kommunizieren. Er gibt der Gruppe mit seiner besonnenen und ruhigen Art die nötige Kraft um die Expedition zu überstehen.
Beanie ist anders als alle anderen Kinder seines Alters und hat daher nur Stella als Freundin. Beanie ist eine ehrliche Haut und stößt daher mit seiner Art oft an seine Grenzen. Ich mochte ihn wahnsinnig gerne. Es wird aber auch an mancher Stelle klar, wie grausam Kinder untereinander sein können und das nicht immer von Vorteil ist.
Ethan sondert sich von Anfang an von den anderen Dreien ab und möchte nicht viel mit ihnen zu tun zu haben. Damit macht er sich natürlich keine großen Freunde und dennoch gibt Stella ihn nicht auf.

Das Ende an sich ist recht abgeschlossen, lässt aber Spielraum für weitere Geschichten. Ich möchte auf jeden Fall sehr gerne wissen, wie es in Band 2 mit den Freunden weitergeht.

Fazit:
Ein wahnsinnig tolles Leseabenteuer erwartet einen in diesem Buch. Abenteuer, Gefahren und spannende Entdeckungen wechseln sich in einem tollen Mix ab und lassen Jung und Alt in ein fantastisches Leseerlebnis abtauchen. Ich wurde wahrhaft verzaubert und möchte sehr gerne wieder in die Welt der Yetis, Frosties und Einhörner abtauchen.
Knappe 5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Eine beeindruckende Freundschaft zwischen Spinne und Fliege!

Mitgehangen, mitgefangen!
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Inhalt:
Kreuzspinne Karl-Heinz und Stubenfliege Bisy führen ein beschauliches Leben in der Buchenhecke und alles ist wie immer: Dem einen ist es zu langweilig, dem anderen ist zu viel los. Da reißt sie ...

Inhalt:
Kreuzspinne Karl-Heinz und Stubenfliege Bisy führen ein beschauliches Leben in der Buchenhecke und alles ist wie immer: Dem einen ist es zu langweilig, dem anderen ist zu viel los. Da reißt sie eine zweifelhafte Einladung aus ihrem Alltagstrott. Tante Kassandra lädt zum gemeinsamen Essen ein. Natürlich wissen die beiden Freunde, dass das nicht ungefährlich ist, weil man schnell mal selbst zum Hauptgericht wird. Trotzdem sagen sie zu. Doch als sie im Netz der Tante ankommen, ist diese verschwunden. Das Netz ist vollkommen verwüstet als hätte ein Kampf stattgefunden. Was ist bloß passiert? Wurde Tante Kassandra etwa entführt? Karl-Heinz und Bisy beschließen, das Rätsel zu lösen und geraten dabei in ein spannendes Abenteuer.

Meinung:
Das Leben von Kreuzspinne Karl-Heinz und seinem Freund der Stubenfliege Bisy ist äußerst beschaulich und langweilig – findet zumindest Bisy, möchte er doch mehr sehen, als nur die Buchenhecke in der die beiden wohnen. So träumt er davon eines Tages mit Karl-Heinz in einem Flugzeug die Welt zu erkunden. Dieser will davon jedoch gar nichts hören und macht es sich viel lieber auf seinem Sofa bequem. Dann erhalten Karl-Heinz und Bisy jedoch einen Anruf von Karl-Heinz Tante Kassandra, die die Beiden zum Essen einlädt. Als die beiden Freunde das Spinnennetz von Tante Kassandra erreichen, ist die Tante jedoch verschwunden und das Netz total verwüstet. Wer hat es auf Tante Kassandra abgesehen und aus welchem Grund? Die Freunde machen sich auf die Suche nach möglichen Anhaltspunkten zum Verbleib von Tante Kassandra.

Dies war mein erstes Buch über das ungleiche Gespann, bestehend aus Kreuzspinne Karl-Heinz und Stubenfliege Bisy. Zwar mag ich es lieber, wenn man eine Reihe ab dem ersten Band beginnt, jedoch hatte ich keine Einstiegsschwierigkeiten in diesen dritten Band. Dem Leser werden die wichtigsten Details und Informationen mitgeteilt, ohne dabei für Leser (die die anderen Bücher bereits kennen) zu ausschweifend zu erzählen.

Mir hat von Anfang an der Gedanke gefallen, dass eine Kreuzspinne und eine Stubenfliege Freunde werden können. Die Kreuzspinne Karl-Heinz ist sogar extra für Bisy zum Vegetarier geworden, was ihn jedoch nicht davon abhält von Fleisch zu träumen. Die kleinen Leser werden viele versteckte Botschaften zwar noch nicht verstehen, als erwachsener Leser versteht man diese jedoch sehr wohl.

Kreuzspinne Karl-Heinz und Stubenfliege Bisy sind schon ein recht ungleiches Pärchen. Die Dialoge, die zwischen den beiden entstehen, sorgen daher für einige Schmunzler und Lacher. Gerade Karl-Heinz mit seiner gemütlichen und ruhigen Art muss man einfach in sein Herz schließen und das obwohl ich Spinnen eigentlich so gar nicht mag. Bisy ist das genaue Gegenteil von Karl-Heinz. Er liebt das Abenteuer ist ein aktives Kerlchen und mag Langeweile mal so gar nicht. Hier passt der Spruch „Gegensätze ziehen sich an“ wie die Faust aufs Auge. Dabei zeichnen sich die beiden ganz besonders durch ihre besondere Hilfsbereitschaft aus. Nicht nur füreinander würden Karl-Heinz und Bisy alles tun, auch für die griesgrämige und giftspritzende Tante Kassandra stehen die beiden Freunde ein und machen sich auf die Suche nach ihr. Diese Suche gestaltet sich für die jungen Leser als äußerst spannend und abwechslungsreich.

Ein wahres Augenschmankerl sind die tollen Zeichnungen des Autoren. Auf vielen Seiten gibt es Illustrationen zu bestaunen. Sie fangen den Text auf humorvolle Art und Weise ein. Besonders die Kreuzspinne Karl-Heinz finde ich äußerst gut in Szene gesetzt. Natürlich findet man als Leser Illustrationen in Büchern immer toll, hier sind sie aber wirklich besonders schön gelungen. Ein echtes Highlight für mich was illustrierte Kinderbücher angeht!

Fazit:
Eine Freundschaft zwischen einer Kreuzspinne und einer Stubenfliege - kann es die geben? Na aber klar doch! Kreuzspinne Karl-Heinz und Stubenfliege Bisy werfen alle Vorurteile über Bord und bieten dem Leser das perfekte Beispiel dafür wie Integration und Zusammenhalt funktionieren. Gerade für die älteren Leser enthält dieses Buch ein paar tolle Botschaften.
Jüngere Leser werden ihre helle Freude mit Karl-Heinz und Bisy haben, zeichnet sich die Geschichte doch durch jede Menge Abwechslung und Spannung aus. Die genialen Illustrationen runden eine schöne Geschichte auf perfekte Art und Weise ab.
5 von 5 spinnenliebende Hörnchen

Veröffentlicht am 09.10.2018

Nach holperigem Start entwickelt das Buch einen ungemeinen Lesesog

Wicker King
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Inhalt:
Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) mit Verbrennungen, die beide in die Psychiatrie eingeliefert werden. Einige Monate ...

Inhalt:
Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) mit Verbrennungen, die beide in die Psychiatrie eingeliefert werden. Einige Monate zuvor: In der Schule hängen August und Jack mit völlig verschiedenen Typen rum, privat verbindet die beiden aber seit Langem eine intensive Freundschaft. Doch Jack, Vorzeigeschüler, Spitzensportler, Mädchenschwarm, entwickelt immer stärkere Halluzinationen und driftet mehr und mehr in eine Fantasiewelt ab. In dieser ist er der König, der »Wicker King«, und August ist sein Ritter. Um Jack nah zu bleiben und zu verhindern, dass dieser sich endgültig in seiner Scheinwelt verliert, lässt sich August auf das Spiel ein: Er begibt sich gemeinsam mit Jack in dessen Fantasiewelt hinein und steuert sie beide damit genau auf die Katastrophe zu, die er verhindern wollte.

Meinung:
Jack und August kennen sich schon seit vielen Jahren. Dennoch treffen sie sich nur heimlich in ihrer Freizeit, denn in der Schule liegen Welten zwischen den Beiden. Jack ist Sportler, sehr beliebt bei den Mädchen und zudem ein guter Schüler. August ist Drogendealer und eher das Gegenteil des beliebten Jacks. Dennoch verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft. Als Jack auf einmal anfängt Dinge zu sehen, die niemand anders sehen kann, ist es an August seinem Freund zur Seite zu stehen.

Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn so meine Probleme mit der Geschichte hatte. Der manchmal etwas abgehackt wirkende Schreibstil und die zusammenhanglose Geschichte ließen mich zweifeln, ob dieses Buch etwas für mich ist.
Nach und nach legten sich dann aber meine Bedenken. Zwar bleibt der kurz angebundene und knackige Schreibstil erhalten, dennoch gewöhnte ich mich relativ schnell an ihn.
Auch die auf den ersten Blick etwas zusammenhanglos wirkende Geschichte ordnete sich in meinen Augen und fing an Spaß zu machen.

Das Thema in diesem Buch ist allerdings alles andere als leichte Kost. Es ist spannend mitzuverfolgen, wie Jack sich immer mehr und mehr in seiner Fantasiewelt verliert und wie August versucht ihm zur Seite zu stehen. Damit nicht genug haben beide Jungs mit einem schwierigen Elternhaus zu kämpfen.

Ab einem gewissen Punkt entwickelt das Buch eine gewisse Sogwirkung, da man einfach erfahren möchte, was hinter all dem steckt und wie alles enden wird. Man leidet mit den beiden Protagonisten und begibt sich auf eine Berg- und Talfahrt der Gefühle.

Besonders gut gefallen hat mir die Buchgestaltung. Von außen sieht Wicker King schon sehr ansprechend aus, von innen ist es aber noch viel toller! Buchnotizen, Vernehmungsprotokolle, Liederlisten und Fotos werden in die Geschichte eingebaut. Auch die Seiten werden immer dunkler und dunkler. Sodass der Leser auch optisch merkt, wie Jack sich immer tiefer in der Fantasiewelt verliert.

Nach dem Ende des Buches schaffte es Kayla Ancrum noch einmal mich emotional sehr mitzunehmen. Ihr Nachwort ist berührend und lässt darauf schließen, dass Kaylas Jugend alles andere als einfach war. Es gibt den Jugendlichen aber auch ganz viel Mut ihr Leben in die Hand zu nehmen und Dinge zu verändern.

Fazit:
Ein holpriger Start in das Buch sorgt bei mir dafür, dass "Wicker King" nicht die volle Punktzahl bekommt. Denn ansonsten war das Buch absolut grandios, sehr emotional und teilweise beängstigend. Es hat mich zum Grübeln und Nachdenken gebracht und am Ende mit einem schwer zu beschreibenden Gefühl zurückgelassen. Man muss dieses Buch einfach selbst gelesen haben, um die Welt des Wicker King zu verstehen.
Sehr, sehr gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Ordentlich Spannung wird gemischt mit einer Prise Humor und zwei genialen Kids

House of Ghosts - Das verflixte Vermächtnis
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Inhalt:
Eine Villa zu erben, ist nicht übel. Wenn sich dann aber herausstellt, dass die Bruchbude aussieht, als würde sie jeden Moment einstürzen, ist so eine Erbschaft vielleicht doch kein Glücksfall. ...

Inhalt:
Eine Villa zu erben, ist nicht übel. Wenn sich dann aber herausstellt, dass die Bruchbude aussieht, als würde sie jeden Moment einstürzen, ist so eine Erbschaft vielleicht doch kein Glücksfall. Melli wäre lieber in New York geblieben, statt in dieses deutsche Kaff zu ziehen. Aber weil Familie Bower notorisch pleite ist, greifen ihre Eltern die Gelegenheit beim Schopf und ziehen in die alte Villa ein. Melli merkt schon in der ersten Nacht, dass hier irgendwas nicht stimmt. Immer wieder ist ihr schaurig kalt und es kracht und knirscht im Gebälk. Manchmal hört sie sogar ein leises Seufzen. Zusammen mit dem Nachbarsjungen Hotte kommt Melli dem gut gehüteten Geheimnis ihrer Urgroßschwiegercousine Emilie auf die Spur und ist plötzlich mittendrin in einem richtigen Geisterabenteuer!

Meinung:
Melli ist mit ihrer Familie von New York in das beschauliche kleine Örtchen Kohlfincken in Deutschland gezogen, denn ihrer Familie hat das Haus der Urgroßschwiegercousine Emilie geerbt. Perfekt, denkt sich Familie Bower, sind sie doch vor kurzem pleite gegangen. Jedoch stellt sich heraus, dass es sich bei dem Haus der Urgroßschwiegercousine um eine absolute Bruchbude handelt. Die Villa sieht aus, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. Damit nicht genug, bemerkt Melli bereits in der ersten Nacht komische Dinge die in der Villa vorgehen. Es wird plötzlich schaurig kalt und komische Geräusche sind zu hören. Gemeinsam mit dem Nachbarsjungen Hotte macht Melli sich daran dem Geheimnis des Hauses auf den Grund zu gehen.

Angesprochen hat mich bei diesem Buch die alte Villa, in der es spuken soll. Ich lese sehr gerne Kindergeschichten, die in diese Richtung gehen und war daher neugierig wie mir diese Geschichte gefallen wird. Die Idee rund um die Geister und die Kontakter konnte mich dabei total überzeugen und unterhalten. Alles wird schön verständlich erklärt, dadurch werden auch jüngere Leser gut in die Geschichte eintauchen können.

Besonders schön an diesem Buch finde ich, dass es weder ein typisches Mädchen als auch ein typisches Jungenbuch ist. Die Themen, die in der Geschichte angesprochen werden, sind für beide Geschlechter gleich interessant. Da neben Melli auch der Nachbarsjunge Hotte eine große Rolle einnimmt, haben sowohl Mädchen als auch Jungen eine Person mit der sie sich identifizieren können.
Die Altersangabe finde ich recht passend, da das Vokabular für jüngere Leser etwas zu anspruchsvoll sein könnte. Auch was den Spannungsfaktor angeht, finde ich die Leseempfehlung ab 10 Jahren total angemessen, da der ein oder andere Geist doch recht böse Dinge im Schilde führt.

Melli ist nach dem Umzug nach Deutschland noch etwas aufgeschmissen. Daher fand ich es eine schöne Botschaft, dass der Nachbarsjunge Hotte sich schnell mit ihr anfreundet und schon nach kurzer Zeit eine gewisse Bindung zwischen den Beiden entsteht. An Melli mochte ich, dass sie nicht das typische Mädchen von Nebenan ist, sondern ziemlich taff für ihr Alter und sich auch für andere Dinge interessiert als für die sich Mädchen in ihrem Alter normalerweise interessieren.
Hotte ist ein Geisterjäger und erforscht alles was ein wenig übernatürlich wirkt. Dabei ist Hotte nur sein Spitzname, sein richtiger Name ist furchtbar lang, da es sich bei Hottes Familie um verarmten Adel handelt. Gerade er war mein absoluter Lieblingscharakter im Buch.

Fazit:
Die Geschichte zeichnet sich für mich durch eine gute Portion Spannung, eine Prise Humor und ein tolles Zweiergespann bestehend aus Melli und dem verarmten Adelsnachbarjungen Hotte aus. Stellenweise gab es für mich etwas zu ausschweifende Erklärungen, die jedoch durch die verschiedenen Geister und deren Anliegen wieder wettgemacht wurden. Spannung und Grusel ist für junge Leser garantiert.
4 von 5 Hörnchen.