Profilbild von Hoernchen

Hoernchen

Lesejury Star
offline

Hoernchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hoernchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2017

Eine gelungene Trilogie findet einen würdigen Abschluss

Evolution (3). Die Quelle des Lebens
0

Inhalt:
Endlich am Ziel! Nach einer strapaziösen Flucht durch Sümpfe und Wüsten erwacht Jem in der Oase der Zeitspringer. Doch wie ist er hierher gekommen und wo sind seine Freunde? Katta ist verschwunden, ...

Inhalt:
Endlich am Ziel! Nach einer strapaziösen Flucht durch Sümpfe und Wüsten erwacht Jem in der Oase der Zeitspringer. Doch wie ist er hierher gekommen und wo sind seine Freunde? Katta ist verschwunden, Lucie und der kleine Squid liegen im Koma. Als Anführerin GAIA sich seiner annimmt, keimt in Jem Hoffnung: auf Rückkehr, auf ein neues Leben. Aber dann erwacht Lucie und den Freunden wird klar, in welch perfides Spiel sie geraten sind. Ein Spiel, das die Zukunft der Erde bedroht. In einer finalen Schlacht müssen die Jugendlichen sich entscheiden: Stehen sie auf der Seite der Tiere oder der Menschheit?

Meinung:
Endlich sind die Freunde am Ziel ihrer Reise angekommen - sie haben die Kuppel der Zeitspringer gefunden. Dort angekommen wird jedoch schnell klar, dass der Schein trügt und nicht alles so heil ist, wie es auf den ersten Blick wirkt. Die Anführerin GAIA erscheint den Freunden zudem sehr suspekt. Währendessen formieren sich die Tiere und Squids vor den Toren der Kuppel zu einer Armee, ein Kampf scheint unausweichlich.

Da Band 2 noch nicht allzu lange zurück liegt, bin ich wieder sehr gut in die Geschichte hineingekommen. Etwas schwierig tat mich zu Anfang nur mit den Nebencharakteren wie Zoe und Olivia, doch nach und nach kam die Erinnerung zurück.

Sobald die Freunde in der Kuppel angekommen sind, nimmt das Tempo der Geschichte eher einen gemächlichen Gang an. Es wird viel erklärt und gezeigt. Auf der einen Seite kam an der ein oder anderen Stelle für mich daher ein wenig Langeweile auf, auf der anderen Seite las sich das Buch dennoch sehr flüssig. Thomas Thiemeyer entschädigte mich für diese ruhigeren Momente jedoch mit einem temporeichen und packenden Finale. Hierbei ist es eindeutig von Vorteil, dass wir nicht nur aus der Sichtweise von Jem und Lucie die Geschichte erzählt bekommen, sondern auch Marek, Katta, Emilia und Co. ihre Sicht der Dinge erzählen. Dies sorgt für jede Menge Abwechslung und gute Unterhaltung.

In diesem dritten Band stoßen neben den bekannten Charakteren weitere Personen zur Gruppe dazu. Gerade Emilia konnte mich hier faszinieren. Ist sie zu Anfang ein treuer Anhänger von GAIA, überdenkt sie doch nach und nach ihre Situation und die Auswirkungen von GAIAs Handeln.
Ihre Freundin Sara steht GAIA von Anfang an ein wenig skeptisch gegenüber.
Beide waren mir sehr sympathisch und ergänzen das bisherige Team perfekt.
Wie bereits in den vorherigen Büchern wird sehr viel Wert auf die Geschichte und die Spannung gelegt. Daher bleibt die Vielzahl der Charaktere eher blass und ohne Tiefe. Mich persönlich hat dies nicht sonderlich gestört. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass der ein oder andere "ältere" Leser damit vielleicht ein Problem haben könnte.

Das Ende hätte ich mir perfekter und stimmiger nicht vorstellen können. Es vermittelt dem Leser eine schöne Botschaft und lässt voller Neugier in die Zukunft blicken.

Fazit:
Mit dem Finale der Evolution-Trilogie schafft Thomas Thiemeyer noch einmal dem Leser eine packende und teilweise hochspannende Geschichte zu liefern. Eine Zukunftsversion der Erde, die nicht ganz unrealistisch ist, bescherte mir wieder schöne Lesestunden.
Sehr gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 29.07.2017

Ich liebe Lizzy, ihre Familie und Freunde! Wo bleibt Band 3?

Lizzy Carbon und die Wunder der Liebe - Band 2
0

Inhalt:
Dass ihre Eltern sie nicht verstehen, ist Lizzy ja gewohnt (liegt vermutlich an der Spezies). Dass die beiden plötzlich auch kein Verständnis mehr füreinander haben, jedoch weniger. Als wäre die ...

Inhalt:
Dass ihre Eltern sie nicht verstehen, ist Lizzy ja gewohnt (liegt vermutlich an der Spezies). Dass die beiden plötzlich auch kein Verständnis mehr füreinander haben, jedoch weniger. Als wäre die Ehekrise im Hause Carbon nicht schon genug, zeigt Lizzys beste Freundin Kristine ein verhängnisvolles Talent zu Missgriffen bei der Partnerwahl. Dann taucht auch noch der neue Mitschüler Dominik auf und stürzt Lizzy selbst in Liebeswirren. Da hat sie wirklich Glück mit ihrem Nachbarn Nils, einem Künstler, der vor Kurzem in ihr beschauliches Städtchen gezogen ist und sich bald zum Ratgeber in allen Lebens- und Liebeslagen für Lizzy mausert. Als Nils jedoch plötzlich nicht mehr erreichbar ist und Horrorbruder Max sich auch noch komischer als sonst verhält, muss Lizzy feststellen, dass die Wunder der Liebe ganz schön anstrengend sind.

Meinung:
Lizzy ist zurück - zwei Jahre nach ihrem großen Erfolg beim Schulfest besitzt Lizzy nun so etwas wie einen Freundeskreis. Kristine ist immer noch ihre beste Freundin und bringt Lizzy ab und an an den Rande eines Nervenzusammenbruchs, da sie ein Händchen dafür hat sich in die falschen Jungs zu verlieben. Seit kurzem hängt allerdings auch der Haussegen bei Familie Carbon schief - Mama und Papa zoffen sich ständig. Und dann taucht ein geheimnisvoller Fremder in Lizzys Schule auf, der ihr Herz gehörig zum Rasen bringt.

Wie sehr ich mich auf diesen zweiten Band von Lizzy gefreut habe ist kaum in Worte zu fassen. Schon nach den ersten paar Seiten fühlte ich mich im zweiten Band der Reihe wieder pudelwohl. Zu Beginn war ich ein wenig überrascht darüber, dass die Geschichte zwei Jahre nach Teil 1 spielt. Nach kurzem Überlegen musste ich jedoch feststellen, dass mir dies ausgesprochen gut gefallen hat. Lizzy und Kristine sind mit ihren 15 Jahren wieder ein Stück mehr erwachsen geworden und befinden sich mittendrin in Pubertät und Herzschmerz.

Lizzy ist einfach eine geniale und superlustige Protagonistin. Sie nimmt sich selbst und vor allen Dingen ihre beste Freundin Kristine gerne mal aufs Korn. Wie schon in Band 1 liebte ich Lizzy für ihre Ironie und Wortgewandheit. Auch das sie öfter mal mit ihrer Meinung herausposaunt ohne vorher nachzudenken, ist eine absolut liebenswerte Charaktereigenschaft.
Kristine ist genauso verplant (wie in Teil 1) und auf ungewollte Art lustig, das man einfach nicht anders kann als sie in ihr Herz zu schließen. Auch in diesem zweiten Teil war sie ein Garant dafür mich zum lachen zu bringen.
In diesem Buch steht Lizzys Familie deutlich mehr im Vordergrund als noch in Teil 1. Ich fand vor allen Dingen die leichte Annäherung zwischen ihrem Bruder Max und Lizzy wundervoll.
Als Charakter neu hinzu kommt der geheimnisvolle Fremde aus der Schule - Dominik. Ich mochte ihn ebenfalls gerne und oftmals redet er Lizzy ins Gewissen, wenn sie wieder irgendeinen Blödsinn plant.

In diesem Buch dreht sich alles um das Thema Liebe (da ist der Titel des Buches eindeutig Programm). Dabei werden jedoch nicht nur die schönen Seiten der Liebe, sondern auch die traurigen, ernsten und bedrückenden Aspekte aufgezeigt. Mir hat diese Darstellung wahnsinnig gut gefallen.
Zudem versteht es Mario Fesler alltägliche und vor allen Dingen realistische (Familien-)Probleme in diesem Buch zu verarbeiten. Der Autor schafft es wieder das man sich in manchen Situationen in seine eigene Jugend zurückversetzt fühlt.

Ein Wort noch zum Ende, welches mich ebenfalls restlos überzeugen konnte. Wie im wahren Leben endet dieser Band nicht rosarot, sondern bringt die offenen Stränge zu schlüssigen und nachvollziehbaren Enden bzw. offenen Enden.

Fazit:
Habt ihr Lizzy Carbon 1 noch nicht gelesen? Großer Fehler! Lizzy 2 ist nämlich genauso witzig, unterhaltsam, voller grandioser Charaktere aber auch ernsten Themen, das ihr einfach zu diesem Buch/dieser Reihe greifen müsst! Ich warte nun sehnsüchtig auf neue Abenteuer von Lizzy und ihrer besten Freundin Kristine.
Natürlich gibt es 5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 27.07.2017

Geschichte über die erste große Liebe, die mich aber nur selten abholen konnte

Am Abgrund des Himmels
0

Inhalt:
Das Letzte, was Grace nach ihrem Umzug von Sydney nach Bruny Island will, ist, sich neu zu verlieben. Der Faszination des Nachbarsjungen Nick kann sie sich jedoch nicht entziehen. Als er Grace ...

Inhalt:
Das Letzte, was Grace nach ihrem Umzug von Sydney nach Bruny Island will, ist, sich neu zu verlieben. Der Faszination des Nachbarsjungen Nick kann sie sich jedoch nicht entziehen. Als er Grace vor dem sicheren Tod bewahrt, offenbart sich sein Geheimnis: Nick ist ein Gestaltwandler – er kann sich in einen Adler verwandeln. Aber er darf keine Beziehung mit einem gewöhnlichen Menschen eingehen. Ist ihre Liebe zum Scheitern verurteilt? Weder Nick noch Grace wollen das akzeptieren ...

Meinung:
Kurz nach ihrem Umzug von Sydney nach Bruny Island lernt Grace den Nachbarsjungen Nick kennen. Das letzte was sie sich wünscht ist eine neue Beziehung, dafür hat die letzte Beziehung sie einfach zu sehr mitgenommen. Doch Nick scheint wie magisch von ihr angezogen zu sein und auch schon bald merkt Grace, dass sie mehr für Nick empfindet als nur Freundschaft.

Das Grundgerüst der Geschichte ist nicht wirklich etwas Neues: junge Liebe die nicht sein darf und der Kampf für eben diese Liebe. Gewürzt wird diese Geschichte damit, dass Nick ein Gestaltwandler ist und nur eine Gestaltwandlerin heiraten darf und Grace Exfreund irgendwann auf Bruny Island auftaucht. Dies sorgt für jede Menge Zündstoff.

Grace hat sich, aufgrund ihrer letzten Beziehung, sehr zurückgezogen. Ihr fällt es furchtbar schwer jemand anderem Vertrauen zu schenken. Außerdem fühlt Grace sich noch nicht dafür bereit ihr Herz neu zu verschenken. Durch Nick, aber auch durch ihre Großmutter Lillie, fängt Grace wieder an aufzublühen. Nach und nach erfährt der Leser zudem was es mit Grace Vergangenheit und ihrem Exfreund auf sich hat. Ich wurde während der Geschichte leider nicht so wirklich warm mit Grace. Zwar sind ihre Beweggründe durchaus nachvollziehbar, dennoch hätte ich sie mir in manchen Momenten etwas taffer gewünscht. Oftmals verliert Grace sich in ihren Ängsten.
Nick hat die große Liebe bisher für ein Märchen gehalten. Doch dann begegnet er Grace und erlebt am eigenen Leib was Liebe auf den ersten Blick bedeutet. Zu Beginn kam ich mit seiner schnellen Verliebtheit nicht wirklich klar. Später jedoch wird diese begründet und ich konnte sein Verhalten nachvollziehen.

In diesem Buch geht es um die erste große Liebe und vor allen Dingen darum Konflikte mit den Eltern zu meistern. Nicks Vater ist als Gestaltwandler total gegen die Beziehung von Grace und Nick, was zu teilweise heftigen Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn führt.

Was ich furchtbar schade finde ist, dass das Thema Gestaltwandler eigentlich nur als Problem für die Beziehung zwischen Grace und Nick herhält. Ich hätte mir gewünscht, dass das Leben als Gestaltwandler und im Besonderen als Adler mehr in den Vordergrund gerückt wird. Ich hatte auf mehr Magie und Fantasy gehofft.
Zudem war mir die Geschichte um Grace Exfreund zu sehr auf die Spitze getrieben. Hier möchte ich aber aus Spannungsgründen nichts vorwegnehmen.
Am Ende kommt dann noch hinzu, dass mich die Liebesgeschichte nur in den seltensten Momenten berühren konnte.

Fazit:
"Am Abgrund des Himmels" berichtet über die erste große Liebe und das Erwachsen werden sowie Konflikte mit den Eltern. Die Landschaft von Bruny Island und auch die Idee des Gestaltwandelns nahm mich gefangen. Leider konnte mich die Liebesgeschichte zu fast keiner Zeit richtig abholen. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass wir mehr in das Thema Gestaltwandler einbezogen worden wären.
3 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Wundervolles Buch über die Macht der Familienbande

No. 9677 oder Wie mein Vater an fünf Kinder von sechs Frauen kam
0

Inhalt:
Wer braucht schon einen Vater? Sie sicher nicht, davon ist Hollis fest überzeugt – bis ihr Halbbruder Milo in ihr Leben tritt. Denn er will ihren gemeinsamen Vater finden und braucht Hollis’ Hilfe. ...

Inhalt:
Wer braucht schon einen Vater? Sie sicher nicht, davon ist Hollis fest überzeugt – bis ihr Halbbruder Milo in ihr Leben tritt. Denn er will ihren gemeinsamen Vater finden und braucht Hollis’ Hilfe. Aber warum sollte sie bei so einer Schnapsidee mitmachen? Immerhin kennt sie Milo kaum, mal ganz zu schweigen von dem „Vater“, der sie in einem Reagenzglas gezeugt hat. Einem Mann, dessen Namen sie nicht einmal weiß. Und das ist auch verdammt gut so.
Richtig abgefahren aber wird es, als Milo herausfindet, dass sie nicht die einzigen Kinder von Samenspender No. 9677 sind. Widerwillig lässt sich Hollis auf die Spurensuche ein – und stellt fest: Familie ist das, was man daraus macht.

Meinung:
Hollis ist ihr ganzes Leben gut ohne ihren Vater ausgekommen, denn dieser hat sie "nur" im Reagenzglas gezeugt. Erzogen haben sie jedoch ihre beiden Mütter Pam und Leigh. Doch dann trifft Hollis auf ihren Halbbruder Milo. Dieser möchte unbedingt mehr über ihren gemeinsamen Vater erfahren und benötigt dafür ihre Hilfe. Hollis erklärt sich schließlich dazu bereit Milo zu helfen und ahnt dabei noch nicht, was sie alles über ihre Halbgeschwister und ihre Mütter erfahren wird.

Dieses Buch hat mich schon alleine aufgrund seines kuriosen Titels angesprochen. Dazu kommt das interessante Cover, was absolut perfekt zu der Geschichte passt, und auch der Klappentext klang nach einer unterhaltsamen Story. Zum Glück wurde ich nicht enttäuscht. Viel mehr war die No. 9677 eines dieser Bücher, bei denen man schon nach 20 Seiten weiß, dass sie eines dieser (Lieblings-)Bücher sind an denen man einfach alles mag.
Ich mochte den Charme, den Humor und auch die Herangehensweise an dieses doch teilweise sehr ernste Thema.

Aber fangen wir vorne an. Als Leser lernt man das Teenagermädel Hollis kennen. Hollis kann nicht verstehen, warum ihre Mutter immer noch ihrer toten Freundin Pam hinterhertrauert, da diese mittlerweile schon seit vielen Jahren Tod ist. Denkt man noch zu Beginn, dass Hollis nicht viel für Pam übrig hatte, eröffnet sich nach und nach was genau dahinter steckt und wie es in Hollis aussieht. Auch ihrem Erzeuger steht Hollis mehr als kritisch gegenüber. Dennoch hat sie Sinn für Humor und Ironie. Was ich bei Protagonisten immer sehr zu schätzen weiß.
Ihr Halbbruder Milo wünscht sich bei zwei Müttern endlich mal einen Mann/Vater zum reden, da man doch nicht alles mit seinen Müttern besprechen kann. So macht er sich auf die Suche nach seinem Vater und seinen Halbgeschwistern. Ich mochte seine Art, nicht sofort den Kopf in den Sand zu stecken, sondern für seine Ziele einzustehen und zu kämpfen.
Auch die Mütter von Milo und Hollis bekommen in dieser Geschichte viel Platz eingeräumt. Schnell wird klar, dass hier jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat.
Richtig gut gefallen hat mir persönlich Milos bester Freund Jonah Jedediah Rabinowitz - kurz JJ genannt. JJ hat das Herz am rechten Fleck und eine lockere Zunge, so dass es zu der ein oder anderen sehr lustigen Stelle im Buch kommt.
Aber auch die restlichen Geschwister von Hollis und Milo konnten mich gut unterhalten.

Mir persönlich hat es gefallen, wie die Autorin sich des Themas künstliche Befruchtung annimmt. Mit einem teilweise lustigen Unterton werden gängige Probleme der Betroffenen angesprochen und verarbeitet. Dabei gelingt es Natasha Friend das Buch nicht in eine Komödie abdriften zu lassen, sondern durchaus den Ernst der Lage hervorzuheben.

Das Ende könnte perfekter für die Geschichte nicht sein. Es steckt voller Hoffnung, Vertrauen, Mut, Freundschaft und ganz viel Liebe.

Fazit:
Innerhalb kürzester Zeit habe ich "No. 9677" verschlungen. Ein durchaus ernstes Thema wird auf interessante und spannende Art und Weise erzählt. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz und sorgte bei mir für den ein oder anderen Schmunzler. Ich kann euch das Buch wirklich nur ans Herz legen, denn es lohnt sich definitiv es zu lesen.
5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Leider enttäuschendes Ende

Die Königin der Schatten - Verbannt
0

Inhalt:
Kelsea Glynn hat sich als wahre Herrscherin erwiesen. Um ihr Land vor einer schrecklichen Invasion durch das Nachbarreich Mortmesne zu schützen, hat sie sich in die Hände ihrer größten Feindin ...

Inhalt:
Kelsea Glynn hat sich als wahre Herrscherin erwiesen. Um ihr Land vor einer schrecklichen Invasion durch das Nachbarreich Mortmesne zu schützen, hat sie sich in die Hände ihrer größten Feindin begeben: der Roten Königin. Doch damit nicht genug, die Rote Königin ist inzwischen auch im Besitz von Kelseas wertvollen Saphiren. Sollte es ihr gelingen, sich deren Magie zu bemächtigen, ist ganz Tearling dem Untergang geweiht. Während Mace als Regent auf dem Thron von Tearling fieberhaft an einem Plan arbeitet, um Kelsea aus den Kerkern der Roten Königin zu befreien, kommt es im finsteren Mortmesne zum finalen Showdown zwischen den beiden Königinnen …

Meinung:
Kelsea hat sich selbst geopfert um eine Invasion ihres Königreichs durch das Nachbarland Mortmesne zu verhindern. Nun befindet sie sich in der Gefangenschaft der roten Königin. Nach kurzer Zeit fällt Kelsea jedoch auf, dass weit mehr hinter dieser Person steckt als die grausame Herrscherin, für die sie viele halten.
Währendessen versucht Mace als Regent in Tearling alles um die Befreiung Kelseas voranzutreiben.

Auf dieses Buch habe ich mich gefreut wie auf kein anderes in diesem Jahr, denn Band 1 und 2 haben mir so fantastisch gut gefallen. In die Geschichte an sich bin ich aufgrund des Reiseberichtes auf meinem Blog (selbstgeschriebene Inhaltsangabe zu Band 2) zum Glück wieder gut hinein gekommen. Und auch schon nach kurzer Zeit war ich von dem Zauber der Geschichte wieder voll gefesselt.

Erika Johansen hat einen ganz wunderbaren Schreibstil. Das Buch ist zwar über 600 Seiten dick, jedoch kam für mich nie ein Hauch von Langeweile auf. Die Autorin schafft es selbst unbedeutende Dinge wichtig erscheinen zu lassen. So flog ich förmlich durch das Buch. Je näher ich jedoch dem Ende kam, desto mehr stellte ich mir die Frage, wie die Autorin alles schlüssig zu einem Ende bringen will. Ich kann so viel verraten, dass die Geschichte zwar schlüssig endet, das Ende für mich aber die gesamte Trilogie so ein wenig kaputt gemacht hat. Ich bin absolut nicht damit zufrieden wie das Finale zu Ende geht und bin wahnsinnig enttäuscht darüber.

Kelsea entwickelt sich auch in diesem Buch weiter. Durch ihre Entdeckung was hinter den zwei Saphiren steckt, überdenkt sie einige Dinge aufs Neue. Dadurch wurde sie mir auch wieder deutlich sympathischer. Denn stellenweise mochte ich ihre dunkle Seite in Band 2 überhaupt nicht.
Die rote Königin und ihre Gedanken waren für mich in diesem Buch sehr reizvoll. Ich konnte mich recht gut in sie hineinversetzen und konnte im Ansatz verstehen, wieso sie zu dieser fürchterlichen Königin geworden ist.
Mace ist auch in diesem Buch wieder der heimliche Held. Hat er in Band 1 und 2 noch im Hintergrund die Fäden gezogen, steht er in Band 3 als Regent von Tearling nun deutlich mehr im Fokus.
Etwas enttäuscht war ich von der Fortschreibung der Geschichte des Fetch. Hier hatte ich etwas gänzlich anderes erwartet.

Gemeinsam mit Kelsea taucht der Leser auch in diesem Buch wieder in die Vergangenheit ein. Dieses Mal springen wir in die Zeit nach der Überfahrt und erfahren mehr über das Leben der jungen Katie. Auch diese Passagen konnten mich, wie bereits in Band 2, gut unterhalten.

Bis kurz vor Schluss war das Buch auf 5-Hörnchen-Kurs. Die letzten 50 Seiten waren jedoch gar nicht nach meinem Geschmack. Lange habe ich überlegt, ob ich 3 oder 4 Hörnchen geben soll, mich dann aber doch für 4 entschieden, da die Geschichte ansonsten wieder sehr fesselnd und interessant war.

Fazit:
Leider ist "Verbannt" nicht das erwartet geniale Finale das ich mir gewünscht hätte. Dies liegt vor allen Dingen an dem, in meinen Augen, nicht wirklich gelungenen Ende. Trotzdem bekommt der Leser auf den vorherigen gut 550 Seiten wieder eine tolle Story mit interessanten Charakteren geboten.
Daher bekommt das Buch von mir knappe 4 von 5 Hörnchen.