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Veröffentlicht am 17.06.2017

Ich brauchte ein wenig bis mich die Geschichte packen konnte

Vermählung
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Inhalt:
Mrs. Bennets Leben dreht sich nur um das Eine: Wie kann sie es bloß schaffen, dass ihre Töchter endlich den Richtigen finden? Zumindest für Jane, die Älteste, gibt es Hoffnung: Chip Bingley, der ...

Inhalt:
Mrs. Bennets Leben dreht sich nur um das Eine: Wie kann sie es bloß schaffen, dass ihre Töchter endlich den Richtigen finden? Zumindest für Jane, die Älteste, gibt es Hoffnung: Chip Bingley, der attraktive Arzt, der noch vor Kurzem als Bachelor in der Fernsehshow „Vermählung“ vergeblich nach der großen Liebe suchte, zieht in die Kleinstadt. Und gleich beim ersten Zusammentreffen knistert es zwischen Chip und Jane. Doch was ist mit Liz Bennet? Chips Freund, der ungehobelte Neurochirurg Fitzwilliam Darcy ist definitiv keine Option! Dennoch scheinen die beiden nicht voneinander lassen zu können …

Meinung:
Sehr zu Mrs Bennets Leidwesen sind alle ihre fünf Töchter noch unverheiratet und dabei ist ihre älteste Tochter schon vierzig Jahre alt! Als jedoch die Neuigkeit die Runde macht, dass der attraktive Arzt Chip Bingley demnächst in die Stadt ziehen wird, ist Mrs Bennets Ehrgeiz geweckt. Chip hat vor Kurzem noch den Bachelor in der Fernsehshow "Vermählung" gespielt und würde doch so gut zu ihrer ältesten Tochter Jane passen. Und auch sein bester Freund Darcy wäre perfekt für Janes Schwester Liz. Doch zwischen Liz und Darcy fliegen ab dem ersten Moment die Fetzen.

Vor vielen Jahren habe ich den Film zu "Stolz und Vorurteil" gesehen. Allerdings konnte ich mich nur noch dunkel an die Geschichte erinnern. So konnte ich ganz unvoreingenommen an das Buch herangehen. Dennoch hatte ich so meine Anfangsschwierigkeiten mit der Geschichte. Dies liegt teilweise an dem außergewöhnlichen Schreibstil. Ich vermute, dass er in die Richtung der Originalgeschichte gehen soll. Ich brauchte jedoch ein wenig, eh ich damit klar kam. Ansonsten werden zu Beginn auch sehr viele Nebensächlichkeiten in die Geschichte eingebaut. Die sorgte dafür, dass ich hin und wieder ein wenig aus dem Lesefluss gerissen wurde.
Ab gut der Mitte des Buches gefiel mir die Geschichte dann richtig gut und ich konnte das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen. Natürlich geschieht wenig überraschendes, dennoch mochte ich die Geschehnisse und Entwicklungen unglaublich gerne.

Liz ist die zweitälteste der Bennet Schwestern und lebt wie ihre große Schwester Jane nicht mehr Zuhause. Die Tage und Wochen bei ihrer Familie machen ihr bewusst wie verschroben und komisch ihre Familie teilweise ist. Liz versucht nach und nach die Probleme, die die Familie Bennet betreffen, anzugehen. Aber auch ihr eigenes Leben gerät gehörig ins Wanken als sie Darcy kennenlernt.
Jane ist die älteste Bennet Schwester und möchte unbedingt Kinder haben. Schließlich tickt ihre biologische Uhr. Die Kupplungsversuche ihrer Mutter, Jane mit Chip zusammenzubringen, scheinen Früchte zu tragen, doch dann passiert etwas womit niemand gerechnet hat.
Mr und Mrs Bennet könnten unterschiedlicher nicht sein. Oft fragt man sich, wie die beiden jemals zusammenfinden konnten. Mrs Bennet ist kaufsüchtig und legt sehr viel Wert auf die Etikette. Mr Bennet hat einen herrlichen Sinn für Humor und Sarkasmus, er war mein heimlicher Liebling unter den Charakteren.
Darcy tritt erst relativ spät in den Vordergrund. Zu Beginn weiß man bei ihm nicht so wirklich woran man ist. Ich mochte, dass er nicht so leicht zu durchschauen war. Und auch die Liebesgeschichte zu Liz wird eher dezent gehalten und gerät erst in der zweiten Buchhälfte so richtig ins rollen.

Als Leser kommt man nicht umhin festzustellen wie verschroben aber auch liebenswert Familie Bennet ist. Mir hat es wahnsinnig gut gefallen, dass nicht nur Liz und Jane gut ausgearbeitet wurden, alle Bennets haben Charakter und Tiefgang. Ich fand es klasse, dass im Verlauf des Buches auch deren Geschichten weitererzählt und entwickelt wurden.

Fazit:
Eine wunderschöne Familien- und Liebesgeschichte à la "Stolz und Vorurteil". Man muss Liz und Darcy einfach mögen und lieben, aber auch die restlichen Charaktere können punkten. Nur an den Schreibstil musste ich mich zu Beginn erst gewöhnen.
Für Fans von Jane Austen ein Muss!
4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 14.06.2017

Geniales Thema, leider konnte ich keine Bindung zu den Charakteren aufbauen

Stadt der tanzenden Schatten
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Inhalt:
Endlich Sommer. Sierra freut sich auf entspannte Tage mit ihren Freunden und auf ihr erstes großes Kunstprojekt: ein Drachen-Wandbild. Doch als bei einer Party ein Toter auf sie zustolpert, ihr ...

Inhalt:
Endlich Sommer. Sierra freut sich auf entspannte Tage mit ihren Freunden und auf ihr erstes großes Kunstprojekt: ein Drachen-Wandbild. Doch als bei einer Party ein Toter auf sie zustolpert, ihr Großvater plötzlich wirres Zeug redet und eins der Porträts an Brooklyns Häuserwänden Tränen weint, ist klar, dass diese Ferien alles andere als entspannt werden. Durch den Sprayer Robbie erfährt Sierra auch warum: Sie gehört zur geheimen Zunft der »Shadowshaper«, d.h. sie kann mit den Geistern ihrer Ahnen Bilder zum Leben erwecken. Aber jemand hat es auf Leute wie sie abgesehen!

Meinung:
Sierra hat sich in ihren Sommerferien ein neues Kunstgroßprojekt vorgenommen. Sie möchte einen riesigen Drachen an eine Hauswand malen. Alles kommt jedoch anders als sie auf einer Party von einem Toten verfolgt wird, Bilder an den Häuserwänden plötzlich verblassen und ihr verwirrter Großvater sich immer wieder für irgendetwas bei ihr entschuldigt von dem Sierra keine Ahnung hat. Als Sierra Robbie kennenlernt erfährt sie, dass sie, wie Robbie, zur geheimen Gruppe der Schattenbildner gehört.

In diesem Buch wird für mich eine neue Idee im Bereich des Jugendbuches sehr gut umgesetzt. Die Idee der Schattenbildner ist innovativ, fantasievoll und bezaubernd. Gespannt verfolgte ich wie Sierra nach und nach in diese Gabe hineinwächst. Dabei erlebt sie auf ihrem Weg bis zum Finale sehr viel spannendes. Das Tempo im Buch ist daher sehr hoch. Selten kommen Sierra und der Leser dazu einmal in Ruhe Luft zu holen. Normalerweise stört mich dieser schnelle Erzählstil nicht. Hier hätte ich mir jedoch gewünscht, dass der Autor sich bei manchen Stellen einfach mehr Zeit genommen hätte.

Kommen wir zu den Charakteren der Geschichte. Leider konnte ich, bis auf Robbie, zu keiner der Personen eine Bindung aufbauen.
Sierra ist die Protagonistin der Geschichte und hat ziemlich viel zu verarbeiten. Ihr normales Leben wird komplett auf den Kopf gestellt als sie von ihrer Gabe erfährt. Sierra nimmt all dies aber relativ gut auf und arbeitet sich schnell in ihre neue Aufgabe ein. Allerdings ist Sierra an manchen Stellen sehr aufbrausend und temperamentvoll. Ich finde, ihr fehlte teilweise der Respekt vor der älteren Generation.
Robbie ist ebenfalls ein Wandmaler und Schattenbildner. Zu Beginn scheint er immer in den brenzligen Situationen zu verschwinden, daher ist es nicht verwunderlich, dass Sierra ihm zu Beginn sehr misstrauisch gegenüber steht.
Sierras Großvater ist mittlerweile aufgrund seines Herzinfarkts nicht mehr der Alte. Er redet so gut wie gar nicht mehr. Dabei wünscht sich Sierra doch so furchtbar viele Antworten von ihm.
Neben Sierras Großvater lernen wir auch ihre restliche Familie, die Freunde von ihrem Großvater und ihre eigenen Freunde kennen. So muss man sich viele spanische Namen merken. Ich hatte teilweise meine Probleme die verschiedenen Charaktere auseinander zu halten.

Da Sierra puertoricanischer Abstammung ist, wird in ihrer Familie sehr viel Spanisch gesprochen. Dies hat mich irgendwann einfach nur noch genervt, da es oftmals keine Übersetzung gab. Natürlich macht die Sprache und Sierras Abstammung auch einen Reiz der Geschichte aus, mich hat es allerdings hauptsächlich genervt.

Gegen Ende des Buches zieht der Autor das Tempo noch mal gehörig an und lässt es in einem packenden Showdown enden.
Das Buch ist in sich abgeschlossen. Jedoch habe ich auf goodreads gesehen, dass es sich hierbei um eine Trilogie handelt, was es für mich nicht unbedingt gebraucht hätte.

Fazit:
Jede Menge Spannung und Action bietet "Stadt der tanzenden Schatten". Auch die Idee der Schattenbildner ist neu und unverbraucht. Leider störten mich die vielen spanischen Sätze und ich konnte nur zu einer Person eine Bindung aufbauen. Ich bin mir jedoch sicher, dass gerade das lateinamerikanische Flair viele begeisterte Leser finden wird.
Am Ende vergebe ich sehr, sehr gute 3 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Spannender, facettenreicher und teilweise brutaler Fantasy-Schmöker

Der Schwarze Thron 1 - Die Schwestern
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Inhalt:
Sie sind Schwestern. Sie sind Drillinge, die Töchter der Königin. Jede von ihnen hat das Recht auf den Thron des Inselreichs Fennbirn, aber nur eine wird ihn besteigen können. Mirabella, Katharine ...

Inhalt:
Sie sind Schwestern. Sie sind Drillinge, die Töchter der Königin. Jede von ihnen hat das Recht auf den Thron des Inselreichs Fennbirn, aber nur eine wird ihn besteigen können. Mirabella, Katharine und Arsinoe wurden mit verschiedenen magischen Talenten geboren — doch nur, wer diese auch beherrscht, kann die anderen Schwestern besiegen und die Herrschaft antreten. Vorher aber müssen sie ein grausames Ritual bestehen. Es ist ein Kampf um Leben und Tod — er beginnt in der Nacht ihres sechzehnten Geburtstages …

Meinung:
Die Drillinge Mirabella, Arsinoe und Katharine wurden als Kinder getrennt. Denn sie sind die Töchter der Königin. Eine uralte Tradition verlangt, dass die Schwestern getrennt werden und kurz nach ihrem 16 Geburtstag wieder aufeinander treffen. Jedoch nicht um zusammen zu regieren, sondern um einander zu töten, denn nur eine Königin kann die Herrschaft der Insel übernehmen.

Furchtbar neugierig war ich auf dieses Buch, da sehr viel Werbung für die Geschichte gemacht wurde. Und auch die Zitate auf dem Buchrücken schürten meine Erwartungen. Ich kann aus meiner Sicht sagen, dass die Zitate größtenteils gerechtfertigt sind. Das Buch bietet eine mehr als faszinierende, aber auch grausame Idee. Die Umsetzung ist gut gelungen und so bekommt der Leser einen schönen High-Fantasy Schmöker geboten.

Wie im Klappentext erwähnt, dreht sich die Geschichte um die drei Schwestern Mirabella, Arsinoe und Katharine. Abwechselnd begleiten wir die drei auf ihrem Weg bis zum alles entscheidenden Beltanefest. Dabei wird die Geschichte von einem allwissenden Erzähler beschrieben. Dadurch kann man eine nicht ganz so enge Bindung zu den drei Geschwistern aufbauen. Mich persönlich hat dies aber nicht weiter gestört.

Mirabella ist aufgrund ihrer Begabung, die Naturgewalten zu beherrschen, die mächtigste der drei Schwestern. Zeitgleich ist sie jedoch auch die Einzige die sich an ihre Kindheit mit ihren Schwestern erinnern kann. Dies macht Mirabella weich und angreifbar, in einer Welt in der ein Fehler den Tod bedeuten könnte.
Ihre Geschichte war die Einzige die mich nicht das ganze Buch über faszinieren konnte.
Arsinoe war mir da schon deutlich lieber. Zwar ist sie immer noch nicht im Besitz ihres Familiaris - einem Tier was ihr Seelenverwandter ist - dennoch tut dies ihrem losen Mundwerk und ihrer Kämpfernatur keinen Abbruch. Somit wurde Arsinoe schnell zu meinem persönlichen Liebling der drei Schwestern.
Besonders berührt hat mich dann Katharine. Als Giftmischerin (ihre Begabung) taugt sie nicht viel. Außerdem ist sie als Einzige der drei Schwestern in einem gefühllosen und grausamen Umfeld groß geworden.

In diesem Buch lernen wir neben den drei Schwestern jede Menge Nebenfiguren kennen. Teilweise werden diese jedoch nicht großartig vorgestellt. Dies fand ich etwas schade. Zudem hätte ich es gut gefunden, wenn es am Ende des Buches eine kurze Auflistung der drei mächtigen Familien und ihrer Mitglieder gegeben hätte.

Wie bereits erwähnt werden abwechselnd die Geschichten der drei Schwestern erzählt. Dadurch kommt es nur zu wenigen zähen Momenten. Wobei es jedoch im Buch wenig Actionszenen gibt. Dennoch ist die Spannung gegeben und baut sich immer mehr auf. Auch muss ich sagen, dass es stellenweise doch recht brutal zur Sache geht. Mich persönlich hat dies nicht gestört. Ich kann mir aber vorstellen, dass dies nicht für jedermann etwas ist.

Fazit:
Ein High-Fantasy Schmöker in den ich gerne abgetaucht bin und der mit einer packenden und faszinierenden Idee aufwarten kann. Trotz spannender und teilweise brutaler Story fehlte mir so ein wenig die Action. Dennoch bin ich sehr gespannt wie es mit den Schwestern weitergehen wird!
Sehr gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 01.06.2017

Auch die vermeintlich Schwachen können Großes erreichen

Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer - Band 1
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Inhalt:
Das Leben macht es der dreizehnjährigen Lizzy nicht leicht: ein Körper, der tut, was er will, Eltern, die nichts kapieren, und Klassenkameraden, die abfällig auf sie und ihre beste Freundin Kristine ...

Inhalt:
Das Leben macht es der dreizehnjährigen Lizzy nicht leicht: ein Körper, der tut, was er will, Eltern, die nichts kapieren, und Klassenkameraden, die abfällig auf sie und ihre beste Freundin Kristine herabgucken. Da macht das anstehende Schulfest die Laune nicht besser – denn da darf sie garantiert eh wieder nur die Gläser spülen. Als sie diesen Gedanken im falschen Moment laut ausspricht, hat sie plötzlich ihre eigene Projektgruppe mit allen Außenseitern der Unterstufe am Hacken. Doch schon bald stellt sie fest: Wenn so ein „Klub der Verlierer“ erst mal in Fahrt kommt, ist die Niederlage nicht so vorprogrammiert, wie alle denken …

Meinung:
Lizzy hat es nicht leicht. Ihre Haare führen seit kurzer Zeit ein Eigenleben, sie hat an Gewicht zugelegt, in der Schule sind ihre beste (und einzige) Freundin Kristine und sie die totalen Außenseiter und ihre Eltern kapieren nichts und himmeln Lizzys älteren Bruder Max an. Klar das Lizzys Lust auf das kommende Schulfest gleich Null ist, denn es ist schon vorprogrammiert wer mal wieder die Gläser spülen darf. Doch dann kommt plötzlich alles ganz anders und Lizzy steht in der Verantwortung ihren eigenen Programmpunkt mit dem "Klub der Verlierer" zu planen.

Schon nach den ersten Seiten war ich ganz begeistert von dem Humor und der ironischen Schreibweise des Autors Mario Fesler. Auf diese Weise schafft er es, das eigentlich bedrückende Thema Mobbing und das Leben als Außenseiter auf der Schule auf lustige Weise darzustellen. Das keine bedrückende Stimmung aufkommt liegt allerdings auch ganz stark an der taffen Protagonistin Lizzy.

Lizzy zählt zwar zu den größten Loosern der Schule, was ihr Bruder auch nicht müde wird ihr jeden Tag aufs Brot zu schmieren, dennoch hat sie teilweise eine ziemlich große Klappe. Ich mochte Lizzy wahnsinnig gerne, da sie das Herz am rechten Fleck hat und ihre lockeren Sprüche meine Lachmuskeln ordentlich strapazierten. Gerade ihre Tagebucheintragungen geben der Geschichte noch mal einen ganz besonderen Flair.
Ihre beste Freundin Kristine hat ein Gespür dafür in jedes sich auftuende Fettnäpfchen zu treten und unpassende Kommentare fallen zu lassen. Zudem ist sie durch eine blöde Aktion das momentane Hassobjekt aller Mädchen der Schule.
Natürlich besteht der Klub der Verlierer auch noch aus weiteren Mitgliedern.
Da hätten wir Carsten alias Popelino, welcher gerne einmal den ein oder anderen Popel verzehrt.
Veronika wird aufgrund ihres sehr hohen Körpergewichts von ihren Mitschüler gehänselt und Saras Eltern gehören den Zeugen Jehovas an.
Arif interessiert sich rein gar nicht für Fußball und Theo ist ziemlich introvertiert und kommt nur selten aus seinem Schneckenhaus heraus.

All diese wunderbaren Charaktere mit ihren Ecken und Kanten sorgen für lustige, traurige und emotionale Momente in diesem Buch. Die Botschaft ist klar und deutlich: Auch die vermeintlich Schwachen können Großes erreichen. Auf wunderschöne Weise erzählt Mario Fesler wie eine Gruppe voller Außenseiter Freundschaft schliesst und Mut beweist.
Ich mochte dieses Buch wahnsinnig gerne und besonders das alles andere als klischeehafte Ende konnte mich überzeugen. Schon jetzt fiebere ich dem zweiten Band entgegen.

Fazit:
Lizzy Carbon führt uns das Leben als Außenseiter auf sehr humorvolle Art und Weise auf. Die Botschaft der Geschichte ist Grund genug das Buch zu kaufen, aber vor allen Dingen Sarkasmus und Humor ließen mich durch die Seiten des Buches rasen. Klare Leseempfehlung für ein zauberhaftes Buch, welches mit einem sehr gelungen Ende aufwarten kann.
5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 30.05.2017

Dieses Buch lässt einen auch nach dem Lesen nicht los!

Der Koffer
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Inhalt:
»Wie viele Sterne?«, hat Julians Vater immer gefragt, wenn er ihn abends ins Bett brachte. Zehntausend-Sterne-Tage waren die besten überhaupt. Doch Julians Eltern sind tot. Seit er bei seinem Onkel ...

Inhalt:
»Wie viele Sterne?«, hat Julians Vater immer gefragt, wenn er ihn abends ins Bett brachte. Zehntausend-Sterne-Tage waren die besten überhaupt. Doch Julians Eltern sind tot. Seit er bei seinem Onkel wohnt, ist ihm ist nichts geblieben als Geheimnisse und ein Koffer voller Erinnerungen. Als Julian seinem Pflegebruder Adam wiederbegegnet, ist er zunächst voller Glück. Adam, der so nett ist und so tollpatschig und trotzdem zu den Coolen gehört. Doch es ist schwierig Vertrauen zu fassen. Und je mehr Vertrauen Julian fasst, desto mehr kommt Adam hinter seine Geheimnisse. Das bringt sie beide in große Gefahr.

Meinung:
Seit dem Tod seiner Eltern vor vielen Jahren ist Julian nicht gerade vom Glück verfolgt. Erst durfte er bei Adam und seiner Mutter als Pflegekind leben, doch dann trat eines Tages ein entfernter Verwandter auf und nahm ihn mit zu sich nach Hause. Hier erwartet Julian ein ganz anderes - liebloses - Leben ohne Freude. Sein Onkel scheint zu keinen positiven Gefühlen fähig zu sein und sieht in ihm nur eine Belastung. Eines Tages treffen Julian und Adam wieder aufeinander und eine besondere Beziehung entsteht zwischen den Beiden.

Schon viel hatte ich im Vorfeld über dieses Buch gehört. Es sollte emotional und sehr berührend sein und einen nicht mehr loslassen. All dies wusste ich bereits, doch hätten mich keine Hinweise der Welt auf das vorbereiten können was mich in diesem Buch erwartet hat. Ich wurde wirklich auf eine wahre Fahrt durch die inneren Ängste mitgenommen. Furchtbare und grausame Dinge geschehen in diesem Buch. Und doch ist auf der anderen Seite dieses helle Aufblitzen von Hoffnung. Man bangt und zittert mit Julian mit und hat aufgrund vieler Stellen im Buch immer wieder das Gefühl, dass letztendlich doch alles gut werden könnte.

Ich muss gestehen, dass ich mich an kein Buch erinnern kann, dass mich auf diese Art und Weise gefesselt, berührt und erschaudert hat. Dieses Buch ist definitiv nichts für zart besaitete Seelen. An einer Stelle ist mir wirklich schlecht geworden und das, wo ich schon das ein oder andere aus Büchern gewohnt bin.

Den Zauber dieses Buch komplettieren die beiden herzergreifenden Charaktere: Julian und Adam. Die Geschichte wird abwechselnd aus ihrer beiden Sichtweisen erzählt.
Julian ist, man kann schon sagen, ein wenig zurückgeblieben. Aufgrund seiner schwierigen Kindheit sieht er manche Dinge einfach komplett verkehrt. Er sieht sich selbst nur als eine Marionette, die seinem Onkel zur Last fällt. Daher ist Julian, was andere Menschen angeht, sehr wortkarg und zugeknöpft. Es fällt ihm schwer irgendeine Art von Freundschaft aufzubauen.
Adam ist das genaue Gegenteil von Julian. Er ist lebensfroh und bringt einfach jeden Menschen der ihm begegnet zum Lächeln. Zudem hat er einen recht großen Freundeskreis, die Adam ebenfalls vergöttern. Mit seiner positiven Art schafft er es Julian aus seinem Schneckenhaus zu locken.

Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich aber auch. Zu Beginn des Buches gab es für mich viele Alltäglichkeiten (besonders in Adams Sichtweise) die meinen Lesefluss ein wenig hemmten. Für mich hätte es nicht ganz so viel Schulalltag und Co. sein müssen.
Zudem lässt mich das Buch mit ein paar Fragen zurück die leider nicht beantwortet wurden und eine Entwicklung gegen Ende des Buches fand ich etwas too much.
Dennoch kann ich das Buch einfach jedem empfehlen der Lust auf eine traurige, berührende und zu Herzen gehende Geschichte hat.

Fazit:
"Der Koffer" ist nicht wie jedes andere Buch. In ihm steckt so viel Tiefe, so viele tragische Botschaften und so viel Herzenswärme. Selten habe ich ein Buch gelesen was mich emotional so packen konnte. Aufgrund kleinerer Kritikpunkte vergebe ich am Ende sehr gute 4 von 5 Hörnchen.