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Veröffentlicht am 30.03.2017

Ein ganz besonderer Buchschatz

Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte
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Klappentext:
Julie kann es nicht fassen: Statt die ersten Tage am College zu genießen, beaufsichtigt sie plötzlich eine 13-Jährige, die keinen Schritt ohne die lebensgroße Pappfigur ihres Bruders Finn ...

Klappentext:
Julie kann es nicht fassen: Statt die ersten Tage am College zu genießen, beaufsichtigt sie plötzlich eine 13-Jährige, die keinen Schritt ohne die lebensgroße Pappfigur ihres Bruders Finn unternimmt. Zugegeben, ihres sehr gut aussehenden Bruders Finn. Der befindet sich zwar gerade auf Weltreise, schreibt aber E-Mails, die Julies Knie butterweich werden lassen. Doch wieso zögert er seine Rückkehr immer weiter hinaus? Weshalb stört sich niemand an seinem platt gedrückten Doppelgänger? Und verliebt Julie sich tatsächlich gerade in eine Pappfigur?

Meine Meinung:
Es fällt mir immer noch furchtbar schwer eine Rezension zu schreiben, die diesem wirklich tollen Buch gerecht wird! Aufgrund des unscheinbaren und eher kindlichen Covers habe ich "Im freien Fall..." lange Zeit ignoriert, ein fataler Fehler!

Julie landet aufgrund eines Wohnungsbetruges bei der besten Collegefreundin ihrer Mutter und deren Familie. Zu dieser zählen der älteste Sohn Finn, welcher sich auf einer Weltreise befindet und irgendwann Kontakt zu Julie aufnimmt, der mittlere Sohn Matt, der sich selbst als Nerd darstellt und Celeste das jüngste Kind der Familie. Ziemlich erstaunt ist Julie darüber, als beim gemeinsamen Abendessen Finn mit am Tisch sitzt und zwar als überlebensgroße Pappfigur. Die ganze Familie nimmt dies als gegeben hin und Julie wird sehr schnell klar, dass Celeste kein normales Mädchen ist und ohne Papp-Finn im wahren Leben nicht zurecht kommt.

Auf den ersten Blick erwartet man eine typische Liebes-Teenie-Geschichte wie es sie schon tausendmal gegeben hat. Jedoch steckt in diesem Buch eine außergewöhnliche Story, die so viel mehr beinhaltet als einfach nur eine Liebesgeschichte!
Das Buch besteht sowohl aus lauten wie auch aus leisen Tönen und konnte mich auf ganzer Linie verzaubern. Gerade Julies Beziehung zu Celeste verändert sich im Laufe der Geschichte und wirkt dabei zu jeder Zeit authentisch. Dank Julie verändert sich aber nicht nur Celeste, der ganzen Familie tut Julies Art furchtbar gut. Denn nicht alles ist so toll wie es auf den ersten Blick scheint.

Das Buch handelt unter anderem vom Erwachsen werden und davon Verantwortung zu übernehmen. Zudem wird die Liebe "per Facebook" thematisiert. Und wie man sich in einen Menschen verlieben kann, den man noch nie "live" gesehen hat.

Ich habe einfach jede Person in dieser Geschichte geliebt. Seien es die Eltern Roger und Erin die beide in ihrer eigenen Welt zu leben scheinen, Matt der ein wenig in die Elternrolle schlüpft oder Celeste, dieses wunderbare Mädchen, welches einfach nicht wie alle anderen ist. Gemeinsam mit diesen wunderbaren Charakteren habe ich gelacht, geweint und über das Leben nachgedacht.

Die Darstellung des Papp-Finn und die daraus resultierenden Situationen haben mich so oft zum Lachen gebracht. Allgemein besteht das Buch aus so vielen schönen und lustigen Momenten, dass ich nicht eine einzige Stelle herausheben möchte.

Kurz vor dem Ende passiert dann jedoch etwas womit ich erst ganz kurz vorher gerechnet habe und ich war wirklich ein klein wenig geschockt. Nach diesem Geschehnis hat mich Julie doch ein wenig aufgrund ihres Verhaltens genervt und enttäuscht. Die Geschichte wurde dadurch ein wenig in die Länge gestreckt, was so nicht hätte sein müssen.

Fazit:
Jeder der "Im freien Fall..." noch nicht gelesen hat sollte dies SOFORT nachholen! Ich bin restlos begeistert und kann gar nicht glauben was für eine tolle Geschichte sich hinter diesem Buch verbirgt. Es ist so viel mehr als nur eine Liebesgeschichte. Ich habe mit Julie gelacht, geweint und über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nachgedacht.
Ich kann mich nur wiederholen: IHR MÜSST DIESES BUCH EINFACH LESEN!!!!!!!!

Veröffentlicht am 30.03.2017

Ich bin nicht warm mit der Geschichte geworden

Im Herzen die Rache
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Inhalt:
Es ist Winter in Ascension, einer Kleinstadt in Maine. Die Seen sind zu Eis erstarrt, der makellose Schnee fällt in dicken Flocken vom Himmel. Aber der friedliche Schein trügt – denn in Ascension ...

Inhalt:
Es ist Winter in Ascension, einer Kleinstadt in Maine. Die Seen sind zu Eis erstarrt, der makellose Schnee fällt in dicken Flocken vom Himmel. Aber der friedliche Schein trügt – denn in Ascension haben Fehler tödliche Folgen. Drei geheimnisvolle Mädchen sind in die Stadt gekommen, um darüber zu urteilen, wer für seine Taten büßen muss. Und die Wahl ist auf Em und Chase gefallen. Emily ist glücklich. Zach, in den sie seit Monaten verliebt ist, zeigt endlich Zuneigung zu ihr. Doch Em weiß: Wenn sie etwas mit ihm anfängt, gibt es kein Zurück mehr. Denn Zach ist bereits mit Gabby zusammen – Ems bester Freundin. Chase hat nicht nur Probleme zu Hause, auch seine Freunde lassen ihn links liegen. Aber es ist etwas anderes, was ihm den Schlaf raubt. Chase hat etwas unfassbar Grausames getan. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es ans Licht kommen wird.

Meinung:
Emily ist verliebt. Leider in Zach, den Freund ihrer besten Freundin Gabby. Als diese in den Urlaub fährt, kommen sich Zach und Emily näher. Plötzlich scheint Zach Emilys Gefühle zu erwidern. Nun ist Emily in der Zwickmühle, kann sie ihre beste Freundin wirklich so hintergehen, nur damit sie glücklich ist?
Chase hat kein einfaches Leben. Er lebt in eher ärmlichen Verhältnissen und muss sich an seiner Schule behaupten. Außerdem hat er etwas schlimmes getan. Doch dann taucht plötzlich Ty auf. Sie ist wunderschön, bezaubernd und hat etwas mystisches an sich. Chase verfällt ihr sofort.

Aufgrund des Klappentextes hatte ich eine etwas andere Geschichte erwartet. Ich weiß nicht, ob es an meinen falschen Erwartungen lag oder daran, dass mich die Geschichte einfach nicht packen konnte, aber leider hat mir „Im Herzen die Rache“ nicht so gut gefallen. Und nicht nur aufgrund des Klappentextes hatte ich etwas anderes erwartet, auch das Cover finde ich einfach total unpassend für das Buch.
Zu Anfang des Buches erleben wir die typischen Teenagergeschichten voller Probleme, Hoffnungen und Ängsten. Ich fand die Darstellung von Emilys Situation sehr gut erzählt. Ihre Annäherungsversuche gegenüber Zach, die dieser plötzlich sogar erwidert und wie sehr sie davon überrumpelt und begeistert ist. Ein wenig naiv ist die gute Emily allerdings schon. Sie erwartet, dass Gabby die Situation zwischen Zach und Emily verstehen wird, schließlich lieben die beiden sich doch… nun ja das lasse ich jetzt mal unkommentiert so stehen.
Wo Emily manchmal ein wenig naiv daher kommt, tat Chase mir mit seiner Geschichte und seinem Hintergrund einfach nur leid. Immer wieder wollte ich ihn am liebsten packen und sagen „lass dich bloß nicht von Ty blenden“.
Neben Emily und Chase spielen auch Emilys beste Freundin Gabby, ihr Freund Zach und Emilys bester Freund JD eine Rolle. Allerdings bleiben die Personen bis auf JD, den man im Verlauf der Geschichte besser kennenlernt, eher kleinere Randfiguren.

Über dem ganzen Buch hängt eine leicht bedrückende und dunkle Stimmung. Denn die drei mysteriösen Mädchen sorgen für ordentlich Wirbel in der Kleinstadt Ascension. Ich fand es etwas schade, dass man näheres zu den Dreien erst am Ende des Buches erfährt.
Spannend ist das Buch auf jeden Fall. Man leidet mit Emily und Chase mit und hofft jedes Mal, dass sich ihr Schicksal nun zum besseren Wenden möge. Die düstere und etwas beklemmende Stimmung hat meinen Lesespaß allerdings irgendwie getrübt. Zudem finde ich die Botschaft des Buches ein wenig fragwürdig. Denn schließlich macht jeder Mensch Fehler. Mal schlimme, mal nicht so schlimme. Und gerade Jugendliche probieren viel aus. Ich möchte in keiner Weise das Verhalten von Emily und Chase in Schutz nehmen, allerdings finde ich ihre Bestrafung viel zu hart.

Fazit:
Das Buch ist spannend, keine Frage. Allerdings liegt über dem gesamten Buch eine etwas düstere und bedrückende Stimmung, die meinen Lesespaß getrübt hat. Ich wurde leider nie so richtig warm mit der Geschichte. Zudem entpuppt sich die Hauptprotagonistin Emily manchmal als ein wenig sehr naiv. Ich denke nicht, dass ich die Reihe weiterlesen werde. Dafür interessiert mich die Geschichte einfach zu wenig. Von mir gibt es 3 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Leider ein paar zu viel Längen

Imperium der Drachen - Das Blut des Schwarzen Löwen
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Inhalt:
Iolan ist ein Findelkind und wächst gemeinsam mit seinem Ziehbruder Marcos als Sohn eines einfachen Fischers auf. Doch als er das Mannesalter erreicht hat, wird sein Dorf von königlichen Soldaten ...

Inhalt:
Iolan ist ein Findelkind und wächst gemeinsam mit seinem Ziehbruder Marcos als Sohn eines einfachen Fischers auf. Doch als er das Mannesalter erreicht hat, wird sein Dorf von königlichen Soldaten in Schutt und Asche gelegt, die Einwohner fallen den Schwertern der Eindringlinge zum Opfer. Iolan entkommt mithilfe des geheimnisvollen Arastoth, der ihm eröffnet, dass auch seine echten Eltern durch den König ermordet wurden. Von Rachegelüsten getrieben, folgt Iolan seinem Retter in die Hauptstadt des Imperiums, nur um festzustellen, dass die Wahrheit deutlich komplizierter – und schrecklicher – ist als alles, was der alte Mann ihm erzählt hat.

Meine Meinung:
Die Wege von den Halbbrüdern Iolan und Markos trennen sich bereits sehr früh im Buch. Wir begleiten Iolan und seine Schwester Mirene in die Hauptstadt Aidranon. Hier soll Iolan langsam in die Gesellschaft eingeführt werden, um an Ende als Sohn des Königs präsentiert zu werden. Der Quano Arastoth verfolgt allerdings seine eigenen ganz persönlichen Ziele und nutzt Iolan aus.
Markos, der sich auf die Suche nach seinem Bruder und seiner Schwester macht, wird unterdessen ein Sklave, muss sich auf einem Schiff gegen Piraten wehren und wird am Ende Leibwächter.

Gleich beim Aufschlagen des Buches fällt einem die schöne Karte der Welt von Yeos auf. Ich bin ein totaler Fan von solchen Landkarten, da ich die Wege der Charaktere gerne verfolge. Auch das Personenverzeichnis am Ende des Buches war für mich sehr wichtig, da in dieser Geschichte doch sehr viele und vor allem ungewöhnliche Namen, Orte oder gar Rassen auftauchen. Nach und nach gewöhnt man sich jedoch an diese, so dass man am Ende das Verzeichnis nicht mehr benötigt.

Der Schreibstil ist sehr bildlich und leider in meinen Augen an manchen Stellen zu ausführlich beschrieben, so dass für mich kleinere Längen beim Lesen entstanden. Durch den ausführlichen Schreibstil hat man jedoch eine genaue Vorstellung von Iolans Welt, den Menschen und Orten. Auch das „Kennenlernen“ von neuen Rassen hat mir gut gefallen.
Im Verlauf des Buches verfolgt man sowohl Iolan und seine Schwester als auch Markos Weg. Man taucht jedoch nicht nur in die Gedankenwelten der Brüder ein sondern lernt Arastoth und Orontoghast die beiden mächtigen Quano besser kennen. Außerdem kommen auch der König, seine ehemalige Frau und andere Personen mit ihren eigenen Kapiteln nicht zu kurz.

Ein großer Minuspunkt war für mich, dass ich leider keine Bindung zu Iolan aufbauen konnte. Während ich bei den restlichen Charakteren (vor allen Dingen Markos) förmlich an der Geschichte klebte, trat dieses Gefühl bei Iolan nur sehr selten auf. Seine Erlebnisse ließen mich erstaunlich kalt und an manchen Stellen langweilte ich mich sogar.
Das Ende ließ mich dann jedoch mit offenem Mund zurück. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich und ich las gebannt über das Schicksal von Iolan. Für mich war dieser erste Band nur ein Vorgeschmack auf die folgenden Bände.

Fazit:
Leider weist das Buch ein paar Längen auf, zudem wurde ich nicht mit der Hauptperson warm. Nichtsdestotrotz bietet sich einem eine tolle Fantasywelt mit neuen Rassen, interessanten Menschen und bezaubernden Orten. Das Ende lässt einem mit offenem Mund zurück und macht sehr neugierig auf den zweiten Band der Reihe. Aufgrund des fulminanten Endes bekommt das Buch von mir 4 Hörnchen.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Ich möchte mehr davon

India Black - Mord im Lotushaus
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Inhalt:
India Black ist nicht gerade begeistert, als in ihrem Bordell - dem Lotushaus - ein Kunde verstirbt. Damit ihr Bordell nicht in ein schlechtes Licht gerückt wird, will sie den Kunden so schnell ...

Inhalt:
India Black ist nicht gerade begeistert, als in ihrem Bordell - dem Lotushaus - ein Kunde verstirbt. Damit ihr Bordell nicht in ein schlechtes Licht gerückt wird, will sie den Kunden so schnell wie möglich loswerden. Leider läuft dies jedoch anders ab als erwartet und kurze Zeit später steht sie dem Premierminister gegenüber. India erfährt, dass ihr Kunde Archie Latham heißt und ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums war. Bei seinem Besuch im Lotushaus hatte er zudem höchst wichtige Unterlagen dabei, die auf keinen Fall in die Hände der Russen gelangen dürfen. Gerade dies ist nun leider geschehen. India begibt sich zusammen mit dem Agenten French auf die gefährliche Mission die Dokumente zurückzuerlangen…

Meine Meinung:
Ich war wahnsinnig gespannt, ob das Buch hält was die Leseprobe versprach und ich kann nur sagen, dass meine Erwartungen bei weitem übertroffen wurden. Bereits der Prolog war sehr unterhaltsam und mit leicht ironischem Unterton erzählt. Genau dies zieht sich durch das gesamte Buch durch und ließ mich die Seiten förmlich verschlingen. Aus meinem Vorsatz "ich lese die Geschichte nur kurz an" wurde dann am ersten Tag schnell das halbe Buch und bereits am nächsten Tag war ich fertig.

Aber was macht das Buch so besonders? Nun dies liegt vor allen Dingen an der außergewöhnlichen Hauptprotagonistin. India Black ist herrlich erfrischend und lustig. Sie ist schlagfertig und lässt sich von niemandem (erst Recht keinem Mann) den Mund verbieten. Immer wieder wird India dadurch vorangetrieben, dass Leute ihr wenig zutrauen. Was natürlich ihr Ego anstachelt und sie sich somit immer weiter in das Abenteuer verstrickt. India gehört ab sofort eindeutig zu meinen Lieblingsprotagonistinnen!!
Auch die anderen Charaktere können alle auf ihre eigene Art und Weise punkten. Meine Lieblingscharaktere waren hier vor allen Dingen Mrs Drinkwater (hier ist der Name Programm) und Vincent, den ich schnell in mein Herz geschlossen habe. Auch die Person French konnte überzeugen. French gibt sich als sehr unnahbar und man erfährt wenig über ihn. Was aber für India und mich den Reiz an ihm ausmachte.

Die Geschichte fängt mit einem Mord an und nimmt immer mehr an Fahrt auf. Spannung ist genug vorhanden und manchmal kam man kaum zum Luft holen, da schon die nächste Gefahr oder Mission vor der Tür steht. Leider habe ich auch etwas zu bemängeln. Mir war es an manchen Stellen eindeutig zu viel des politischen Aspekts und auch an manch anderer Stelle erzählte die Autorin in meinen Augen ein wenig zu weitschweifig.

Die Liebesgeschichte ist unterschwellig vorhanden, nimmt jedoch zu keiner Zeit allzu viel Platz in der Geschichte ein. Dies fand ich im nachhinein betrachtet ein wenig schade. Ich hätte mir doch ein bisschen "mehr" zwischen India und French gewünscht. Der Folgeband lässt aber darauf hoffen, dass ich vielleicht doch noch auf meine Kosten kommen werde.

Die Idee, die Leiterin eines angesagten Bordells in London mit der Regierung zusammenarbeiten zu lassen, finde ich klasse. So etwas hatte ich bisher noch nicht gelesen. Ich bin wahnsinnig gespannt darauf, was für Fälle India mit French, Dizzy, Vincent & Co. noch erleben wird.

Fazit:
Wow, kann ich im Endeffekt nach dem lesen des Buches nur noch sagen! Für alle die Spannung, geschichtliche Aspekte und spritzige Wortgefechte lieben ist dieses Buch ein Muss!
Ich habe zwischen vier und fünf Sternen geschwankt, da ich doch ein paar Dinge zu bemängeln hatte. Letztendlich habe ich mich dennoch für fünf Sterne entschieden, da man India, Vincent und Co. einfach lieben muss. Eine so taffe, humorvolle und unterhaltsame Protagonistin ist mir schon lange nicht mehr über den Weg gelaufen! Schade, dass erst im Februar der zweite Band erscheint.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Guter Start in die Dilogie

Infernale (Band 1)
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Inhalt:
Als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung scheitert, ihre ...

Inhalt:
Als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung scheitert, ihre Freunde fürchten sich vor ihr und ihre Eltern meiden sie. Aber sie kann nicht glauben, dass sie imstande sein soll, einen Menschen zu töten. Doch Verrat und Verstoß zwingen Davy zum Äußersten. Wird sie das werden, für das alle Welt sie hält und vor dem sie sich am meisten fürchtet – eine Mörderin?

Meinung:
In den USA werden immer mehr Menschen positiv auf das HTS-Gen, auch Mördergen genannt, getestet. Auch Davy wird positiv getestet und ihr bisher so sorgloses Leben wird von einem auf den anderen Tag auf den Kopf gestellt. Sie darf nicht mehr in ihre alte Schule zurück. Ab sofort bestehen ihre Tage daraus in einem "Käfig" in einer fremden Schule zusammen mit fünf anderen Trägern den Schulalltag rumzubringen. Damit nicht genug wenden sich ihre Freunde von ihr ab und selbst ihre erste Liebe Zac macht mit ihr Schluss. Davy muss hilflos mit ansehen wie sie immer mehr einen Stempel aufgedrückt bekommt, obwohl sie doch nichts getan hat.

Als ich über das Mördergen las wurde ich sofort neugierig auf dieses Buch. Die Umsetzung dieses Themas hat Sophie Jordan gekonnt inszeniert. Es ist beängstigend zu sehen wie die Reaktionen der "gesunden" Menschen auf die HTS-Träger sind. Beängstigend daher, da in unserer heutigen Gesellschaft solche Vorverurteilungen altbekannt sind. Es ist grausam mit anzusehen, wie Davys Leben Stück für Stück zerstört wird. Sie bekommt den Stempel eines Monsters aufgedrückt ohne etwas dagegen tun zu können und alles nur deswegen weil sie anscheinend das Mördergen in sich trägt.

Kurze Textpassagen wie SMS-Verläufe, Interviews und Regierungsschreiben lockern die Geschichte nach jedem Kapitel ein wenig auf. Die Liebesgeschichte kommt eher seicht daher, was zum Rest der Handlung perfekt passt.
Die Geschichte liest sich schnell weg und zu Beginn des Buches hätte ich niemals mit einem solchen Verlauf der Story gerechnet. Das Tempo ist immer sehr hoch und Zeit für Langeweile bleibt daher nicht.

Etwas enttäuscht war ich von der Oberflächlichkeit rund um das Thema des Mördergens. Als Leser erfährt man hierüber nicht wirklich viel. Auch wie es in der restlichen Welt aussieht wird nicht weiter bzw. nur minimal aufgegriffen. Hier fehlten mir Hintergrundinformationen und ein paar Zusammenhänge. Ich hoffe, dass ich in Band 2 zufriedenstellende Antworten darauf erhalten werde.

Die Hauptprotagonistin Davy war mir zu Anfang sehr sympathisch. Sie versucht das Beste aus ihrer verzweifelten Situation zu machen. Im Verlauf der Handlung war sie mir jedoch manchmal zu naiv. Davy hinterfragt in meinen Augen zu wenig und nimmt alles einfach hin.
Sean wird zu Beginn als Bad-Boy hingestellt, entpuppt sich aber immer mehr zu einer großen Stütze für Davy. Er ist so ziemlich der Einzige der für sie da ist.
Gil ist der Technik-Freak in der Gruppe und ein herzensguter Mensch. Das er das Mördergen in sich tragen soll ist nur schwer vorstellbar.
Auch Davys Bruder Mitchell unterstützt sie an den Stellen wo ihre Eltern in meinen Augen versagen.

Fazit:
Sophie Jordan schafft es einen packenden und spannungsgeladenen Auftakt zu ihrer neuen Dilogie zu schreiben. Wir erleben wie das Leben von Davy Stück für Stück zerstört wird. Ich hätte mir jedoch ein paar mehr Hintergrundinformationen gewünscht.
Von mir gibt es 4 von 5 Hörnchen.