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Veröffentlicht am 25.03.2021

Der Schreibstil war einfach nicht nach meinem Geschmack

Dachs im Dickicht – Hasenhunger
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Inhalt:
Der erste Fall für Waldpolizist Dachs – den Columbo unter den Tierdetektiven.
Im Dicken Dickicht herrschen Ruhe und Ordnung. Dafür sorgen Dachs, der Chef der Waldpolizei, und sein Assistent Dachskatz. ...

Inhalt:
Der erste Fall für Waldpolizist Dachs – den Columbo unter den Tierdetektiven.
Im Dicken Dickicht herrschen Ruhe und Ordnung. Dafür sorgen Dachs, der Chef der Waldpolizei, und sein Assistent Dachskatz. Als Dachs – wie jeden Freitagabend – in der Taverne Zum Hohlen Baum seinen Rindenrücken verspeist und sich insgeheim auf den wohlverdienten Winterschlaf freut, geschieht ein schreckliches Verbrechen: Ein Hase ist zu Tode gekommen! Und das im Dicken Dickicht, wo das friedliche Zusammenleben aller Tiere oberstes Gesetz ist! Alle Indizien lassen den Wolf als Täter erscheinen. Aber so leicht lässt sich ein Dachs nicht in die Irre führen …

Meinung:
Dachs, der Chef der Waldpolizei im Dicken Dickicht, und sein Assistent Dachskatz bekommen es mit einem Mord zu tun. Der Schreck unter den Tieren ist groß, denn eigentlich besagt das Gesetz im Dicken Dickicht, dass alle Tiere friedlich miteinander leben und niemand den anderen auffrisst.
Doch dann geschieht das Unglaubliche! Hase ist zu Tode gekommen und die Spur führt eindeutig zu Wolf. Der Fall scheint glasklar, doch Dachs glaubt an die Unschuld von Wolf und macht sich daran den wirklichen Mörder zu finden.

Da ich Geschichten über sprechende Tiere immer wahnsinnig gerne lese und ich Detektivgeschichten als sehr spannend empfinde, freute ich mich sehr auf das Lesen von „Dachs im Dickicht“.
Bereits nach gut 30 Seiten musste ich jedoch feststellen, dass ich mit dem Schreibstil von Autorin Anna Starobinets nicht wirklich klarkam. Denn leider waren mir manche Dialoge und Erzählungen zu holperig, sodass ich während des Lesens manche Sätze doppelt Lesen musste.
'Da die Autorin aus Russland stammt, kann ich leider nicht genau sagen, ob die Geschichte im Original ebenfalls so holperig daherkommt oder ob es an der Übersetzung gelegen hat.

Auch der Humor und einige Anspielungen waren nicht so ganz nach meinem Geschmack. Dies könnte vielleicht daran liegen, dass Bücher von russischen Autoren einfach nicht meinem Geschmack entsprechen. Denn bereits vor etlichen Jahren habe ich ein Fantasy Buch eines hoch gefeierten russischen Autors gelesen und war ebenfalls nicht begeistert.

Der Kriminalfall an sich ist abwechslungsreich und lockt die Ermittler Dachs und Dachskatz öfter auf die falsche Fährte. Es macht Spaß die Polizisten beim Ermitteln zu beobachten und selbst Vermutungen über den Mörder anzustellen.

Die Tiere des Waldes sind ein bunt gemischter Haufen. Da hätten wir z. B. Jote, einen Kojoten und Inhaber der Taverne „Zum hohlen Baum“. Die zwei Anwalts-Käuze, die die Interessen von der verwitweten Häsin vertreten, treiben Dachs und seinen Partner Dachskatz des Öfteren in den Wahnsinn. Mir persönlich hat Psychologin Frau Maus am besten gefallen. Diese wird zu rate gezogen, als es gilt ein Täterprofil zu erstellen.

Die schwarz-weiß Zeichnungen von Illustratorin Stefanie Jeschke haben mir wirklich gut gefallen. Der Kriminalfall bekommt durch die Zeichnungen noch mehr Würze verliehen. Ich fand es toll, zu den verschiedenen Charakteren auch noch ein Bild präsentiert zu bekommen.

Fazit:
Die Grundidee von „Dachs im Dickicht“ überzeugt auch nach dem Lesen der Geschichte. Für mich war der holperige Schreibstil jedoch ein zu großer Minuspunkt, als das mir der Rest der Geschichte große Freude bereitet hätte. Immer wieder wurde ich aus der Geschichte gerissen, da ich über gewisse Satzstellungen gestolpert bin. Der Kriminalfall ist gut durchdacht und macht streckenweise wirklich Spaß. Jedoch war der Humor ebenfalls etwas, was meinen Geschmack leider nicht getroffen hat.
Daher vergebe ich 3,5 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Handlung braucht etwas um in Schwung zu kommen

Aleja und die Piratinnen. Das Schattenschiff
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Inhalt:
Als eines Tages ein sagenumwobenes Piratenschiff in Sevilla anlegt, überlegt die zwölfjährige abenteuerlustige Aleja nicht lange und wird Teil der Crew, die aus emanzipierten Frauen besteht. Unter ...

Inhalt:
Als eines Tages ein sagenumwobenes Piratenschiff in Sevilla anlegt, überlegt die zwölfjährige abenteuerlustige Aleja nicht lange und wird Teil der Crew, die aus emanzipierten Frauen besteht. Unter der Flagge der Athene müssen die Piratinnen auf ihrer Suche nach einer verschollenen magischen Karte all ihr Können und ihren Mut unter Beweis stellen. Aleja erkennt, dass das Meer noch viel mehr verbirgt, als sie sich je hätte vorstellen können. Mit dem erbeuteten Kartenstück zurück auf dem Schiff, muss sich Aleja entscheiden: Möchte sie zurück zu ihrer Familie oder bleibt sie bei den Piratinnen auf Abenteuersuche?

Meinung:
Aleja träumt seit Ewigkeiten davon Abenteuer zu erleben und die Welt zu erkunden. Doch in einer von Männern dominierten Welt, scheint ihr dies verwehrt. Als eines Tages dann jedoch ein Schiff voller Piratinnen in ihrer Heimatstadt Sevilla vor Anker liegt, ergreift Aleja die Chance um endlich über die Weltmeere segeln zu können und Großes zu erleben.

Als ich zum ersten Mal von dieser Geschichte gehört habe, war ich sofort sehr angetan von dem abenteuerlich klingenden Klappentext. Auch ein Schiff voller Frauen versprach jede Menge gute Unterhaltung.

Leider brauchte ich ein wenig um mit der Handlung warm zu werden. Mir war die erste Hälfte der Geschichte doch etwas zu sehr in die Länge gezogen. Mich konnte Aleja und ihre Geschichte leider nicht wirklich packen. Und ich ertappte mich dabei, wie meine Gedanken beim Hören der Handlung immer wieder abschweiften.
Ab einem gewissen Punkt der Geschichte nimmt jedoch der Abenteuerfaktor zu. Ab diesem Punkt konnte mich die Handlung dann endlich fesseln und begeistern.

Autorin Maria Kuzniar nimmt sich auf jeden Fall Zeit um den Lesern/Hörern Aleja und ihr Leben näherzubringen. Aber auch den verschiedenen Crewmitgliedern wird genug Zeit eingeräumt, um den Hörern einen guten Eindruck von sich selbst zu vermitteln. Hier trifft Aleja wirklich auf einen kunterbunten Haufen an unterschiedlichsten Frauen.

Der magische Ansatz des Buches hat mir persönlich sehr gut gefallen. Ich mochte die Idee des Schattenschiffes und seiner legendären Crew. Auch Geister tummeln sich auf diesem Schiff. Zudem reisen die Frauen unter anderem in eine versunkene Wüstenstadt und erleben packende Abenteuer.

In die Geschichte sind immer wieder Fremdwörter eingebaut. Denn die Crewmitglieder stammen aus den verschiedensten Teilen der Welt. So darf der Hörer seinen Wortschatz um ein paar spanische, französische oder arabische Wörter erweitern. Dies hat mir sehr gut gefallen.

Gesprochen wird die Geschichte von Madiha Kelling Bergner. Ich habe bereits ein Hörbuch von ihr gehört und mag ihre Stimme wirklich sehr. Auch hier passt Madiha Kelling Bergners junge Stimme perfekt zum Charakter der lebendigen und abenteuerlustigen Aleja.

Fazit:
Ich brauchte ein wenig Zeit um mit der Geschichte und Protagonistin Aleja warmzuwerden. Dann hat sich vor mir jedoch eine Geschichte voller Mut, Abenteuer und Freundschaft entfaltet. Es ist eine tolle Botschaft, dass Frauen (junge Mädchen) sich nicht hinter Männern zu verstecken brauchen, sondern einfach ihren eigenen Weg gehen können.
Ich vergebe 3,5 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Toller Themenmix, dennoch konnte mich die Handlung nicht wirklich packen

Die Göttinnen von Otera (Band 1) - Golden wie Blut
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Inhalt:
Als goldenes Blut aus ihren Adern fließt, ist für Deka klar, dass sie nie dazugehören wird. Wegen ihrer dunklen Hautfarbe galt sie schon immer als Außenseiterin. Doch dann kennzeichnet ihr goldenes ...

Inhalt:
Als goldenes Blut aus ihren Adern fließt, ist für Deka klar, dass sie nie dazugehören wird. Wegen ihrer dunklen Hautfarbe galt sie schon immer als Außenseiterin. Doch dann kennzeichnet ihr goldenes Blut sie als Alaki, als Dämon. Nur ein Dekret des Kaisers von Otera kann sie retten: Er stellt eine Armee aus den beinahe unsterblichen Alaki zusammen. Deka wird zur Kriegerin ausgebildet und lernt dabei nicht nur zu kämpfen, sondern auch die Gebote infrage zu stellen, durch die sie als Frau ihr Leben lang unterdrückt wurde.

Meinung:
Beim Ritual der Reinheit stellt sich heraus, dass Deka kein rotes, sondern goldenes Blut besitzt und sie somit nicht rein ist. Deka hat ohnehin, aufgrund ihrer Hautfarbe, einen schweren Stand in ihrem Dorf. Doch mit dieser Tatsache wird sie zu einer gehassten Persönlichkeit. Denn dies bedeutet, dass Deka eine Alaki, ein Dämon, ist. Dank einer Fügung des Schicksals wird Deka jedoch nicht getötet, sondern wird zur Kriegerin für das Königreich Otera ausgebildet.

Als ich zum ersten Mal das Cover gesehen und den Klappentext gelesen habe, stand für mich fest, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Denn das Thema Rassismus ist in der heutigen Zeit ein enorm wichtiges, vor dem man nicht die Augen verschließen sollte. Daher war ich sehr gespannt auf Dekas Geschichte.

Zu Beginn lernen wir Dekas Leben in ihrem Heimatdorf kennen und es wird schnell klar, dass sie von jeher eine Außenseiterin war - und dies nur aufgrund ihrer Hautfarbe.
Mit ihrem Status als Alaki beginnt für Deka ein neues Leben und sie verlässt ihr Heimatdorf.
In der Stadt Hemaira fängt für Deka ein neues Leben an. Sie lernt mehr über ihre Fähigkeiten als Alaki. Zudem besitzt Deka eine besondere Begabung, die im Kampf gegen die ruchlosen Todesrufer von enormer Wichtigkeit ist. So erlangt Deka einen gewisse Stellung in ihrer neuen Form als Dämon.

Autorin Namina Forna erschafft über das gesamte Buch ein wichtiges Statement zum gesellschaftspolitischen Thema Rassismus. Mir haben die Vergleiche mit unserer Welt wahnsinnig gut gefallen. Vor allen Dingen die Passagen in denen die Geächteten Alaki selbst anfangen unnatürliche Dinge als furchtbar anzusehen. Dabei sind sie es gewohnt Außenseiter zu sein und sollten daher anderen Wesen mit mehr Wertschätzung begegnen, da sie selbst oft in diese Schublade gesteckt werden.

Die Liebesgeschichte nimmt nur einen dezenten Rahmen in der Geschichte ein. Sie fügt sich in das Gesamtmuster des Buches ein und dem Leser ist schnell klar, dass Dekas Mission wichtiger ist als Liebeleien.

Alles in allem hätte mir die Geschichte also richtig gut gefallen können. Doch leider konnte mich die Handlung nicht wirklich packen. Ich merkte, wie beim Lesen meine Gedanken abschweiften. Zudem wuchs mir Deka nicht wirklich ans Herz und ich konnte keine Bindung zu ihr aufbauen.

Das Ende schließt mit den wichtigsten Handlungssträngen ab. Ich kann daher gut damit leben, nach diesem Band die Reihe zu beenden, da wie gesagt, das Wichtigste abgehandelt wurde.

Fazit:
Themen wie Gleichberechtigung, Emanzipation und Kampf gegen Rassismus sind wichtige Faktoren in diesem Buch. Was Autorin Namina Forna daraus gemacht hat kann wirklich überzeugen.
Dennoch schaffte es der Rest der Handlung einfach nicht, mich an seine Seiten zu fesseln. Zudem konnte ich keine Bindung zu Protagonistin Deka aufbauen.
Daher vergebe ich 3,5 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Die erste Hälfte zäh und langweilig, die zweite Hälfte kann überzeugen

Liane und das Land der Geschichten
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Inhalt:
Liane liebt Geschichten. Ihre Vorstellungskraft kennt keine Grenzen. Eines Tages findet sie einen alten Globus, auf dem sie einen rätselhaften Kontinent entdeckt. Wenig später begegnen ihr zwei ...

Inhalt:
Liane liebt Geschichten. Ihre Vorstellungskraft kennt keine Grenzen. Eines Tages findet sie einen alten Globus, auf dem sie einen rätselhaften Kontinent entdeckt. Wenig später begegnen ihr zwei besondere Kinder, die aus jenem Land der Geschichten stammen. Die beiden vertrauen Liane an, dass ihre Welt in großer Gefahr ist: Sie lebt von der Fantasie der Menschen und droht zu verdorren! Wird Liane es schaffen, den Menschen ihre Gabe zurückzugeben, ehe es zu spät ist?

Meinung:
Liane glaubt an die Macht der Worte und liebt Geschichten. Im wahren Leben ist sie jedoch eher der Außenseiter und wird aufgrund ihres Vornamens oft gehänselt. Als dann ihre Eltern auch noch ein Geheimnis vor Liane verbergen und sie für einige Zeit zu den Großeltern muss, fühlt Liane sich ziemlich alleine gelassen. Doch dann sorgen ein alter Globus und der rätselhafte achte Kontinent für ein großes Abenteuer.

Als ich zum ersten Mal von Liane und dem rätselhaften achten Kontinent gehört habe, wusste ich sofort, dass dies einfach eine Geschichte für mich ist. Voller Vorfreude stürzte ich mich in Lianes Geschichte. Relativ schnell erfolgte jedoch bei mir die Ernüchterung. Denn der achte Kontinent und die Abenteuer die Liane dort erlebt, starten erst nach über der Hälfte des Buches.

Vorher lernen wir das Mädchen Liane und ihr bisheriges Leben kennen. Liane wird aufgrund ihres Vornamens oft von den Mitschülern gehänselt. Sie hat keine großartigen Freunde und lebt in ihrer eigenen Welt.
Dadurch haftet der Geschichte lange Zeit etwas trauriges, melancholisches und bedrückendes an. Ich wurde mit Liane und ihrem Leben nicht wirklich warm und überlegte die Geschichte abzubrechen.

Doch dann endlich reist Liane zum achten Kontinent, auf diesem entstehen nämlich die Geschichten, und erlebt die magische und fantastische Reise auf die ich so lange Zeit gehofft habe.
Hier hat Autorin Elif Shafak bewiesen, dass sie es versteht den Leser in eine magische Welt eintauchen zu lassen.

Liane lernt auf ihrer Reise, dass kein Weg jemals einfach ist und man sich den Herausforderungen des Lebens stellen muss. Diese Weisheit hilft ihr nach der Rückkehr in ihr wirkliches Leben eben dieses umzukrempeln. Liane lernt aus den Aufgaben, die sie auf dem achten Kontinent bestreiten musste und wird zu einer neuen Person. Sie akzeptiert ihr altes Ich und nimmt ihr neues Ich an.
Dieser Wandel sowie all die wichtigen Botschaften fand ich sehr gelungen.

Ein Grund warum ich lange Zeit an der Geschichte festgehalten habe ist die wundervolle Hörbuchsprecherin Sascha Icks, die ich dank der Glücksbäckerei-Reihe sehr schätze. Mit ihrer sanftmütigen und warmherzigen Stimme fängt Sascha Icks den Leser ein. Man fühlt sich mit ihr als Hörbuchsprecherin einfach in jeder Geschichte wohl.

Fazit:
Dieses Buch hat bei mir eine wahre Achterbahn der Gefühle ausgelöst. Bis gut zur Hälfte wollte ich die Geschichte abbrechen. Zu Beginn wirkt die Handlung sehr bedrückend und traurig. Mit dem Beginn der Reise, die leider erst nach der Hälfte des Buches startet, erschafft Autorin Elif Shafak jedoch ein wahres Meisterwerk. Ich empfand die Weisheiten und wichtigen Botschaften als phänomenal und grandios.
Dennoch kann ich am Ende nicht mehr als 3,5 von 5 Hörnchen vergeben.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Leider nicht ganz nach meinem Geschmack

Der Koffer der tausend Zauber
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Inhalt:
Straßenjunge Rabé auf der Suche nach dem Glück. Als der elfjährige madagassische Straßenjunge Rabé einen magischen Koffer erbt, ändert sich sein Leben mit einem Schlag. Denn darin findet er eine ...

Inhalt:
Straßenjunge Rabé auf der Suche nach dem Glück. Als der elfjährige madagassische Straßenjunge Rabé einen magischen Koffer erbt, ändert sich sein Leben mit einem Schlag. Denn darin findet er eine Schatzkarte, die zu einem Ort tief im Dschungel führt. Zusammen mit dem deutschen Jungen Benja begibt sich Rabé auf die Suche nach dem Schatz. Doch wer ist die bucklige alte Frau, die ihnen immer wieder begegnet? Was will der Mann im schwarzen SUV, der sie verfolgt? Und was haben die kleine Kintana und der alte Magier mit dem Schatz zu tun? Am Ende lüften die Jungen das Geheimnis um den Koffer, seinen früheren Besitzer und ein tragisches Unglück, das viele Jahre zurückliegt ...

Meinung:
Rabé ist auf den Straßen von Madagaskar groß geworden und führt daher ein ziemlich hartes Leben. Dann erbt er jedoch eines Tages einen magischen Koffer. Dieser enthält unter anderem eine Schatzkarte. Für Rabé steht sofort fest, dass er diesen Schatz finden möchte. Unerwartete Hilfe bekommt er vom deutschen Jungen Benja, der seinem Zuhause entfliehen möchte und sich gemeinsam mit Rabé auf die Suche nach dem Schatz macht. Die Suche führt die beiden Kinder dabei in die Tiefen des Dschungels. Immer wieder müssen die Jungen vor geheimnisvollen Fremden flüchten, die es anscheinend auf den Koffer abgesehen haben.

Schon lange wollte ich ein Buch von Autorin Antonia Michaelis lesen. Ich hatte schon viel Positives über ihre besondere Schreibweise gehört und wollte mir daher nun endlich selbst ein Bild von ihrem außergewöhnlichen Schreibstil machen. Dabei klang „Der Koffer der tausend Zauber“ nach der perfekten Geschichte für mich.

Der Anfang der Geschichte hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Denn das Leben von Straßenjunge Rabé ist hart und ein täglicher Kampf ums Überleben. Ich mochte es wie die Autorin Rabés Leben beschreibt und den Leser auf die Missstände in Madagaskar hinweist. Das Berührende hierbei ist nämlich, dass es die „graubraunen Kinder von Madagaskar“ wirklich gibt. Gerade im Nachwort geht die Autorin auf dieses Thema noch einmal gesondert ein.

Ich für meinen Teil war daher ziemlich gefesselt von der anfänglichen Entwicklung der Geschichte. Als Rabé den Jungen Benja kennenlernt, merkte ich jedoch wie meine anfängliche Euphorie verflog. Anstatt das die Geschichte mit der Flucht der Beiden aus Benjas Zuhause nun deutlich spannender wird, wurde die Handlung für mich ein wenig zu detailliert und ausufernd beschrieben. Erst kurz vor Ende schaffte es die Geschichte mich wieder an die Seiten zu fesseln. Dabei kann ich gar nicht sagen, dass auf den Seiten dazwischen nichts passiert wäre, aber irgendwie konnten mich die Geschehnisse nicht packen.

Dabei gibt es einige interessante Ansätze, die das Buch eigentlich zu einem richtigen Pageturner werden lassen könnten. Denn immer wieder werden die beiden Jungen von geheimnisvollen Fremden verfolgt. Auch fragt man sich, was hinter der Geschichte des Koffers steckt und was mit dem früheren Besitzer des Koffers passiert ist. Als Erwachsener hat man dabei schnell eine eigene Vorstellung davon was hinter dem Ganzen steckt. Ich bin mir jedoch sicher, dass die Zielgruppe nicht auf die Auflösung kommen wird und daher die ein oder andere Überraschung erleben wird.
Etwas enttäuscht war ich darüber, dass die Geschichte erst zu einem recht späten Zeitpunkt im Dschungel spielt. Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass Rabé und Benja viel früher in den Urwald gelangen werden.

Am Ende des Buches wartet nicht nur ein berührendes Nachwort auf den Leser, sondern auch ein kleines Wörterbuch über die verwendeten Malagasy Wörter und die jeweilige Aussprache.

Fazit:
Mein erstes Buch von Antonia Michaelis wird wohl für längere Zeit mein letztes gewesen sein. Zwar waren das Setting und die Charaktere toll dargestellt, doch ich wurde nicht so wirklich warm mit dem Erzählstil der Autorin. Oftmals wird sich in meinen Augen zu sehr in Nebensächlichkeiten ergangen.
Leider konnte mich der Schreibstil nicht wirklich an die Seiten fesseln. Dennoch fand ich es berührend, dass die Autorin ein so ernstes Thema wie Kinderarmut in diesem Buch verarbeitet.
Am Ende bekommt die Geschichte 3,5 von 5 Hörnchen von mir.

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