Profilbild von Hoernchen

Hoernchen

Lesejury Star
offline

Hoernchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hoernchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2017

Actionreiches Jugendbuch

Big Game - Die Jagd beginnt
0

Inhalt:
In der Nacht vor seinem dreizehnten Geburtstag muss Oskari allein in die Wildnis, so verlangt es die Tradition. Bewaffnet mit Pfeil und Bogen soll er ein Tier erlegen, um seine Männlichkeit zu ...

Inhalt:
In der Nacht vor seinem dreizehnten Geburtstag muss Oskari allein in die Wildnis, so verlangt es die Tradition. Bewaffnet mit Pfeil und Bogen soll er ein Tier erlegen, um seine Männlichkeit zu beweisen. Dass Oskari den Bogen kaum spannen kann, erleichtert die Sache nicht gerade. Doch dann fällt ihm der amerikanische Präsident quasi direkt vor die Füße. Er ist nur knapp einem Attentat entkommen und sieht trotz seines schicken Anzugs nicht so aus, als hätte er die Lage im Griff. Jetzt kann Oskari zeigen, was in ihm steckt.

Meinung:
Gemeinsam mit Oskari befinden wir uns irgendwo in den finnischen Wäldern. Er ist auf der Jagd. Denn schon am nächsten Tag wird das Ritual stattfinden, dem sich jeder dreizehnjährige Junge des Dorfes unterziehen muss. Aufgabe während des Rituals ist es, das größtmögliche Tier zu erlegen. Bereits vor dem Ritual, beim Spannen des Bogens, versagt Oskari vor den versammelten Männern des Dorfes. Oskari lässt sich davon jedoch nicht entmutigen und macht sich auf den Weg in den Wald. Dort trifft er auf den amerikanischen Präsidenten und nicht nur auf ihn...

Die Idee von einem dreizehnjährigen Jungen und dem amerikanischen Präsidenten, irgendwo in den Wäldern Finnlands, fand ich faszinierend. Daher war ich sehr gespannt auf die Umsetzung. Nach dem lesen des Buches kann ich sagen, dass ich wirklich positiv überrascht wurde. Denn die Geschichte ist ein wahrer Pageturner für Jugendliche. Das Buch hat immer einen konstant hohen Spannungslevel. Zudem erfährt man als Leser so viel über die Natur und das Überleben in ihr. Gespannt lauschte ich Oskaris Berichten über den Wald und das Leben in ihm. Für mich fühlte es sich während des Lesens so an, als wäre ich wirklich live mit dabei. Ich konnte den Wald förmlich um mich herum spüren, so toll beschreibt Dan Smith diesen.

Die Beziehung zwischen Oskari und dem amerikanischen Präsidenten baut sich nach und nach auf. Beide verstehen den anderen auf eine besondere Weise. Zudem hat der amerikanische Präsident selbst ein Kind, wodurch er sich Oskari noch mehr verbunden fühlt.

Die Botschaft des Buches finde ich für die jugendlichen Leser gut verpackt. Ihnen wird deutlich gemacht, dass jeder (egal ob groß oder klein, dick oder dünn) zu etwas außergewöhnlichem in der Lage ist. Oskari mag zwar körperlich unterlegen sein, dennoch macht er dies mit seinem Mut, seiner Hilfsbereitschaft und seinem großen Herzen wieder wett.

Manche Stellen im Buch sind vielleicht ein wenig unrealistisch. Hierfür möchte ich aber keine Minuspunkte verteilen, da es sich schließlich um eine frei erfundene Geschichte handelt.
Toll hingegen finde ich, dass es sich bei diesem Buch um einen Einzelband handelt.

Fazit:
Jede Menge Spannung, Action und das Überleben in der Natur werden das Herz eines jeden Jungen höher schlagen lassen. Auch mich konnte die Idee sowie die Umsetzung überzeugen. Allerdings merkte ich an manchen Stellen doch, dass es sich hierbei um ein Jugend- und nicht um ein Erwachsenenbuch handelt. Von mir gibt es gute 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Zu nah an der Disney Vorlage

Belle - Der Fluch von Balmoral Castle
0

Inhalt:
Schottland, 1877: In den nebelverhangenen Highlands stürzen die 16-jährige Belle Mc Bean und ihr Vater mit der Kutsche in den Abgrund – und finden sich in den Fängen einer mysteriösen Kreatur im ...

Inhalt:
Schottland, 1877: In den nebelverhangenen Highlands stürzen die 16-jährige Belle Mc Bean und ihr Vater mit der Kutsche in den Abgrund – und finden sich in den Fängen einer mysteriösen Kreatur im verfallenen Kinord Castle wieder. Auf Belles Drängen hin lässt der Schlossherr ihren kranken Vater frei – sie selbst jedoch muss seine Gefangene bleiben. Für Belle völlig unerwartet, fühlt sie sich immer mehr zu dem vor den Augen der Menschheit verborgen lebenden Schlossherrn hingezogen. Als Soldaten aus der Stadt Kinord Castle umzingeln, muss Belle sich entscheiden, ob sie sich selbst oder sein Leben retten will.

Meinung:
Die 16-jährige Belle Mc Bean hilft ihrem Vater bei seiner Arbeit als Tierarzt wo sie nur kann. Auf dem Rückweg von einem Patientenbesuch geschieht das Unglück als die Kutsche der beiden verunglückt. Als Belle erwacht ist ihr Vater spurlos verschwunden und so macht sich Belle auf die Suche nach ihm. Ihr Weg führt sie zu einem düsteren Schloss in dem sie ihren Vater wiederfindet. Jedoch ist dieser nicht allein sondern wird von einer fürchterlichen Kreatur gefangen gehalten. Belle bietet ihr Leben gegen das ihres Vaters an und rettet diesen somit vor dem Tod. Doch was wird mit ihr passieren?

Als riesiger Fan des Märchens "Die Schöne und das Biest" wurde ich in der Verlagsvorschau sehr neugierig auf dieses Buch gemacht. Schnell war klar, dass ich das Buch auf jeden Fall lesen muss.
Nachdem ich die Geschichte nun zu Ende gelesen habe kann ich nicht sagen, dass ich dies bereut habe. Aber vom Hocker gerissen hat mich die Story leider auch nicht.
Auf der einen Seite baut die Autorin eigene Ideen in die Geschichte mit ein z.B. den Fluch aus Indien mit nach Schottland zu bringen oder die Königin von England eine wichtige Rolle spielen zu lassen. Auf der anderen Seite wird sich mir ab einem gewissen Punkt zu sehr an der Disney-Vorlage des Märchens gehalten. Von daher hat man als Kenner des Films die Geschichte schnell durchschaut und ahnt bereits im Voraus was als nächstes passieren könnte. Dies nimmt leider ein wenig die Spannung.

Conny Amreich hat einen ungewöhnlichen Schreibstil an den ich mich erst gewöhnen musste, der dann jedoch perfekt zur Geschichte passte. Auch die wunderschön beschriebene Kulisse der schottischen Highlands tut sein übriges um in die Geschichte eintauchen zu können.

Belle ist eine junge Frau die weiß was sie will. Und das ist ganz sicher nicht als Hausfrau irgendeines reichen Mannes zu enden. Sie möchte selbst gerne Tierärztin werden. Ihr Tatendrang und Mut haben mich wirklich beeindruckt.
Die Geschichte wird jedoch nicht nur aus der Sicht von Belle erzählt. Wir tauchen unter anderem in die Gedankengänge von Algernon Traddles, Belles Verehrer aus der Stadt, Rudya Morphed, der einzigen Bediensteten des Schlosses, sowie vom Biest selbst ein.

Fazit:
Als Leser bekommt man mit "Belle - Der Fluch von Balmoral Castle" eine kurzweilige Geschichte geboten. Auch wenn hier eigene Ideen eingebaut wurden, hält sich die Geschichte leider ein wenig zu sehr an seiner Disney-Vorlage, so dass Überraschungsmomente eher selten sind. Ich wurde gut unterhalten, richtig begeistern konnte mich die Geschichte aber leider nicht.
Somit bekommt das Buch am Ende 3 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Tolles Leseerlebnis

Beautiful Bastard
1

Klappentext:
Chloe Mills weiß, was sie will. Doch auf dem Weg zum Traumjob stellt sich ihr ein Problem in den Weg: ihr Boss Bennett Ryan. Perfektionistisch, arrogant – und absolut unwiderstehlich. Ein ...

Klappentext:
Chloe Mills weiß, was sie will. Doch auf dem Weg zum Traumjob stellt sich ihr ein Problem in den Weg: ihr Boss Bennett Ryan. Perfektionistisch, arrogant – und absolut unwiderstehlich. Ein verführerischer Mistkerl! Bennett Ryan weiß, was er will. Und dazu gehört garantiert keine Affäre mit seiner sexy Praktikantin, die ihn mit ihrem unschuldigen Lächeln in den Wahnsinn treibt. Trotzdem kann er Chloe einfach nicht widerstehen. Er muss sie haben. Überall im Büro. Gemeinsam verfangen sie sich in einem Netz aus Lust, Gier und Obsession …

Meine Meinung:
Chloe Mills arbeitet seit gut neun Monaten als Praktikantin für den gutaussehenden Bennett Ryan. Dieser ist furchtbar arrogant, rechthaberisch und ein Perfektionist. Daher fordert er als Chef ziemlich viel von Chloe. Damit kann Chloe umgehen. Doch als er eines Abends nicht die Finger von ihr lassen kann und sich daraus ein gefährliches Liebesspiel zwischen den beiden entwickelt, verliert Chloe den Boden unter den Füßen. Denn schließlich ist Bennett menschlich ein richtiger Blödmann. Doch ziemlich schnell verfallen die beiden ihrer eigenen Lust.

Als ich zu diesem Buch griff war mir klar was mich erwarten würde. Keine großartige Handlung oder vielschichtige Charaktere und jede Menge Sex. Und genau das habe ich auch bekommen. Ich wurde sogar positiv überrascht, da mir die Chloe und Bennett sehr sympathisch waren. Auch die gesamte Familie Ryan entpuppt sich als sehr liebenswert.
Das Knistern zwischen Chloe und Bennett war für mich spürbar und die langsame Veränderung in der Beziehung der beiden zueinander wurde gekonnt dargestellt.
Sehr gut gefallen hat mir, dass wir auch in die Gedankengänge von Bennett eintauchen und sein Verhalten besser einschätzen konnten.

Die Geschichte lebt vor allen Dingen von der Leidenschaft und Explosivität zwischen Chloe und Bennett, welche deutlich in den Sex Szenen zu spüren ist. Wie bereits erwähnt, gibt es nicht sonderlich viel Handlung, dafür wurde sehr viel Wert auf die Sex Szenen gelegt. Diese wirken jedoch zu keiner Zeit billig und sind auch nicht zu überbordend erzählt. Zudem hält sich die Anzahl der Szenen in Grenzen. Was mich jedoch sehr genervt hat, war die Geschichte rund um die zerrissene Unterwäsche. Zu Anfang war es noch ganz nett, aber irgendwann sah ich nur noch die Verschwendung der nicht gerade billigen Unterwäsche. Aber das ist wohl auch eine Geschmacksfrage.

Am Ende kann ich sagen, dass ich ein wenig traurig darüber bin, dass die Geschichte so schnell zu Ende war. Ich hoffe sehr, dass auch die im Englischen erschienen Kurz-Novellen den Weg zu uns schaffen werden und ich somit noch mehr über Chloe und Bennett erfahren werde. Bis dahin werde ich mir die Zeit mit dem zweiten Band der Reihe vertreiben.

Fazit:
Das Buch hält was ich aufgrund des Klappentextes erwartet habe. Chloe und Bennett entpuppen sich zudem als sympathische und sehr willensstarke Charaktere und am Ende war ich sogar ein wenig traurig darüber, dass ich nun Abschied nehmen musste. Für mich bot das Buch ein kurzweiliges Leseerlebnis was mich sehr gut unterhalten konnte. Von daher gebe ich dem Buch knappe 5 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Vorhersehbare Story

Bannwald
0

Inhalt:
Sie können nicht töten – als Anhänger der weißen Magie erschaffen sie nur. Seit Generationen lebt der friedliche Stamm der Leonen gefangen im Wald, gewaltsam unterdrückt vom Stamm der mörderischen ...

Inhalt:
Sie können nicht töten – als Anhänger der weißen Magie erschaffen sie nur. Seit Generationen lebt der friedliche Stamm der Leonen gefangen im Wald, gewaltsam unterdrückt vom Stamm der mörderischen Tauren. Als die 17-jährige Robin auf den jungen Tauren Emilian trifft, ist sie sich sicher, dass er sie töten wird. Doch Robin gelingt es zu fliehen – scheinbar. Erst später wird ihr bewusst: er hat sie laufen lassen. Warum? Als Robin dann ein Reh mit der bloßen Kraft ihrer Gedanken tötet, ist sie zutiefst erschüttert. Was ist mit ihr? Robin trägt ein Geheimnis in sich, und es gibt nur einen, der davon weiß – ihr größter Feind.

Meinung:
Die 17-jährige Robin gehört zum Stamm der Leonen, der seit Generationen im Wald lebt und vom Stamm der Tauren unterdrückt wird. Die Leonen sind ein friedfertiges Volk, das im Einklang mit dem Wald und der Natur lebt. Für Robin stellt der Wald jedoch ein Gefängnis dar. Eines Tages übertritt sie ungewollt die Grenze zu den Tauren und stößt auf den jungen Tauren Emilian. Robin gelingt jedoch die Flucht vor ihm, nur um später festzustellen, dass Emilian sie hat laufen lassen. Und dann muss Robin auch noch herausfinden, dass in ihr Kräfte schlummern die so gar nicht zu den friedvollen Leonen passen.

Die geschaffene Idee rund um die Sternenvölker hat mir sehr gut gefallen. Es hat Spaß gemacht ein wenig herumzurätseln welches Volk sich hinter welchem Sternzeichen verbirgt. Und ich hoffe sehr, dass wir im zweiten Teil mehr über die verschiedenen Völker erfahren. Neben der faszinierenden Grundidee konnte mich auch die detaillierte Beschreibung der Umgebung überzeugen. Es fühlt sich fast so an, als würde man gemeinsam mit Robin durch den Wald streifen.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Robin in der ich-Perspektive erzählt. Und Robin ist wirklich kein 0815-Charakter. Sie ist dickköpfig und impulsiv, womit sie des Öfteren ihre Clanleute vor den Kopf stößt. Aber sie ist auch eine wahre Kämpfernatur und kann das Schicksal der Leonen nicht einfach hinnehmen. Robin möchte Frieden und Freiheit für ihr Volk und ist bereit dafür zu kämpfen. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch.
Als Gegenpart zu Robin gibt es den Tauren Emilian, der erst wie eine Art Bad Boy wirkt. Im Verlauf der Geschichte lernt man ihn jedoch immer besser kennen. Gerade gegenüber Robin taut er mehr und mehr auf. Der Schlagabtausch zwischen den beiden ist zudem sehr unterhaltsam. Auch die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Robin und Emilian darf eigentlich nicht sein und tut ihr Übriges dazu die Luft zum Knistern zu bringen.
Und dann hätten wir da noch Robins besten Freund Laurin, der hoffnungslos in Robin verliebt ist. Laurin ist sehr anhänglich gegenüber Robin und ab und an ging er mir ein wenig auf die Nerven. Dennoch fand ich, dass Robin ihn nicht immer fair behandelt. Gerade weil die beiden seit Jahren beste Freunde sind, fand ich ihr Verhalten manchmal sehr unpassend.
Aber auch Almaras, der Anführer der Leonen und seine Familie hatten es mir angetan.

Kommen wir nun zu meinen Kritikpunkten. Zwar ist die Spannung immer konstant hoch, jedoch fand ich den Verlauf der Geschichte einfach viel zu durchsichtig und zu schnell erzählt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin sich an manchen Stellen mehr Zeit für die Geschichte genommen hätte, anstatt durch diese zu rasen. Zudem kommt es kurz vor dem Showdown zu ein paar Geschehnissen die ich ein wenig unglaubwürdig fand.
Spoiler Beginn
Zum Beispiel kann ich es einfach nicht glauben, dass niemand bei den Tauren Emilians häufige Abwesenheit bemerkt oder interessiert. Er muss doch eine Aufgabe in seinem Stamm haben und bei tagelangem Fortbleiben kann dies für mich nicht unbemerkt bleiben. Zudem ist es ein wenig blauäugig von den Leonen zu glauben, dass sie innerhalb von nur ein paar Tagen dazu in der Lage sein könnten etwas gegen die Tauren zu bewirken. Die gesamte Vorbereitung lief in meinen Augen einfach viel zu glatt und schnell über die Bühne.
Spoiler Ende

Fazit:
Die Idee rund um die Sternenvölker konnte mich überzeugen. Genauso wie die taffe Protagonistin Robin, die eindeutig keine 0815-Hauptprotagonistin ist. Die Spannung ist immer auf einem konstant hohen Niveau, auch wenn ich fand, dass die Geschichte ziemlich vorhersehbar abläuft. Aufgrund dessen und meinen im Spoiler-Teil enthaltenen Kritikpunkten gibt es von mir 4 von 5 Hörnchen. Hier ist eindeutig noch Luft nach oben und ich hoffe sehr, dass die Autorin mich in Band 2 mehr überzeugen kann.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Berührende Geschichte über das Leben

All die verdammt perfekten Tage
0

Inhalt:
Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die ...

Inhalt:
Ist heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke – das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann – ein verwegener, witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden…

Meinung:
Finch hat sich den Glockenturm seiner Schule ausgesucht um zu überlegen, ob heute ein guter Tag ist um zu sterben. Während er noch über sich und sein Leben nachdenkt taucht plötzlich ein Mädchen neben ihm auf dem Sims auf - Violet. Schnell wird klar, dass Violet ähnliche Gedanken wie Finch plagen. Also verdrängt dieser seine eigenen Sorgen und Probleme um Violet davor zu beschützen einen riesigen Fehler zu begehen. Dies gelingt ihm auch. Dennoch wird Violet als Finchs Retterin von ihren Mitschülern gefeiert. Schließlich gilt dieser als komischer Außenseiter. Niemand würde auf die Idee kommen, dass das beliebte Mädchen Violet Selbsmordgedanken hat. Aus dieser Begegnung entsteht eine interessante, berührende und packende Freundschaft.

In diesem Buch tauchen wir tief in die Gedanken und Probleme von Violet ein. Schnell wird klar, dass die heile Fassade, die sie um sich errichtet hat, nur Schein ist. Für mich waren ihre Handlungen zu jeder Zeit nachvollziehbar und ich litt mit Violet mit.
Etwas schwieriger gestaltete sich dies bei Finch. Den wir zwar auch in seinen Gedanken begleiten, jedoch kommt erst nach und nach ans Licht was sein Problem ist. Für mich war Finch leider nicht zu jeder Zeit sympathisch, da wie oben erwähnt immer etwas im Hintergrund lauert, durch das ich mich nicht voll auf ihn einlassen konnte.

Violet und Finch nehmen gemeinsam an einem Schulprojekt teil, in dem es darum geht ihren Bundesstaat Indiana mit anderen Augen wahrzunehmen und neue Orte kennenzulernen. Diese Entdeckungsreise spielt für die beiden eine wichtige Rolle. Zum einen um zu sich selbst zu finden, zum anderen aber auch um besondere Situationen mit einem besonderen Menschen zu erleben. Für mich haben diese Reisen einen ganz großen Reiz des Buches ausgemacht. Erst einmal musste ich jedoch googlen wie groß Indiana eigentlich ist (doppelt so groß wie Niedersachsen), um mir eine gewisse Vorstellung der Reisen machen zu können. Auch nach dem lesen des Buches begab ich mich auf meine eigene Reise und verfolgte Violets und Finchs Reise im Netz noch einmal.

In der ersten Hälfte des Buches passiert in meinen Augen nicht sonderlich viel spannendes. Es wird viel Wert darauf gelegt die Entwicklung der beiden Protagonisten zu verfolgen und deren Probleme zu verstehen. Die zweite Hälfte des Buches brachte mich jedoch dazu dieses kaum mehr aus der Hand zu legen. Endlich erfährt der Leser was Finch quält. Die Situation spitzt sich immer mehr zu und gerade Violet durchlebt eine unglaubliche und interessante Entwicklung. Das Ende hat mir sehr gut gefallen und ist ein schöner Abschluss zu diesem berührenden Buch.

Fazit:
Gemeinsam mit Violet und Finch begab ich mich an die außergewöhnlichsten Orte in Indiana. Ich fuhr mit ihnen Achterbahn, besichtigte den höchsten Berg des Staates und durchlebte mit ihnen Leid, Schmerz und Verlustängste. Aber nicht nur die negativen Dinge des Lebens wurden hier angesprochen, auch neugewonnene Lebenslust, Freude und Liebe teilte ich mit den beiden. Für diese wundervolle Reise bedanke ich mich mit 4 von 5 Hörnchen.