Sehr schön geschrieben und gut durchdacht, mit liebenswerten Charakteren und tollem Setting
Helles LandIn "Helles Land" begleiten wir Clay – die höchste Hüterin des Waldes – welche im Refugium der Welt von Helles Land lebt. Sie ist eine erwachsene Frau und hat die besondere Gabe, mit Pflanzen kommunizieren ...
In "Helles Land" begleiten wir Clay – die höchste Hüterin des Waldes – welche im Refugium der Welt von Helles Land lebt. Sie ist eine erwachsene Frau und hat die besondere Gabe, mit Pflanzen kommunizieren zu können. Sie und auch der Rest ihres Volkes sind sehr naturverbunden und leben in einem sehr idyllisch beschriebenen Dorf. Doch die anfängliche Idylle schwindet schnell, denn die zwei Sonnen stellen eine Gefahr für das Land und ihre Bewohner dar. Aber nicht nur mit der unbarmherzigen Hitze haben die Protagonist*innen zu kämpfen, sondern auch mit einem bisher "unsichtbaren" Feind.
Das Buch startet – wie von der Autorin gewohnt – mit einem spannenden Prolog, der nicht nur neugierig macht, sondern auch Schlimmes erahnen lässt. Ich finde es immer sehr spannend, wenn man einen Vorgeschmack auf den Verlauf des Buches bekommt und sich direkt am Anfang fragt, wie es dazu kommt. Besonders positiv ist mir in diesem Buch der Aufbau der Welt aufgefallen. Er ist sehr detailliert beschrieben und man kann dadurch voll und ganz in die Geschichte eintauchen. Für einen Einzelband habe ich das schon fast als außergewöhnlich empfunden und mochte es sehr gern. Aber auch die Charaktere lernt man während der Geschichte sehr gut kennen und teilweise auch einzuschätzen. Einigen kann man allerdings nicht so recht trauen und versucht die ganze Zeit Hinweise zu finden. Und davon gibt es nicht wenige, das Buch ist definitiv darauf ausgelegt, dass man mit rätselt und überlegt. Deshalb kamen für mich einige Momente dann auch weniger überraschend, andere hingegen konnte ich mir vorher nicht erklären. Insgesamt habe ich die Geschichte als etwas ruhiger empfunden, als ich es aus der Trilogie der Autorin kannte. Das hat einerseits auch gut zum Weltenaufbau gepasst, aber andererseits hätte ich ein bisschen mehr Spannung dennoch gut gefunden. Das soll aber nicht heißen, dass es keine spannenden Momente gäbe! Vor allem das letzte Drittel hat ordentlich an Fahrt aufgenommen. Ein bisschen mehr davon, wäre allerdings auch in den beiden ersten Dritteln willkommen gewesen. Dies ist auch schon mein einziger Kritikpunkt.
Den Schreibstil und die Charaktere mochte ich sehr. Vor allem auch dadurch, dass sie nicht auf der Stelle stehen bleiben, sondern sich weiterentwickeln. Besonders mochte ich die kleine Avem, Dench und natürlich auch Clay und Camille.
Was mir ebenfalls sehr gefallen hat ist, dass wir alle drei Regionen in Helles Land gut kennengelernt haben. Die Bewohner könnten unterschiedlicher nicht sein in ihrem Auftreten, ihrem Wesen und ihren Gewohnheiten und es war für mich besonders interessant, in alle drei Bereiche eintauchen zu können. Dadurch versteht man die Handlungen der einzelnen Charaktere meiner Meinung nach auch besser.
Aber auch unser eigenes Leben bzw. unsere Welt spiegelt sich zum Teil in der Sci-Fi Welt wider und regt zum Nachdenken an. Es ist eine unterschwellige, aber meiner Meinung nach starke und wichtige Message.
Bis auf ein paar kleine Längen fand ich das Buch wirklich super und empfehle es deshalb gern weiter!