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Horatia

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Schöner zweiter Teil um Gut Erlensee

Gut Erlensee - Cäcilias Erbe
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Dieser zweite Teil um die Frauen auf Gut Erlensee erzählt zum größten Teil die Geschichte von Cäcilia, die als Patentochter Hermanns vor einigen Jahren auf Gut erlesee gezogen ist und sich mit den Geschwistern ...

Dieser zweite Teil um die Frauen auf Gut Erlensee erzählt zum größten Teil die Geschichte von Cäcilia, die als Patentochter Hermanns vor einigen Jahren auf Gut erlesee gezogen ist und sich mit den Geschwistern Lamprecht wunderbar versteht.

Ihrem großen Wunsch folgend, hat sie das Lehrerinnenseminar erfolgreich abgeschlossen und hofft nun, in der Umgebung eine Stelle als Lehrerin zu bekommen.
Schon kurze Zeit später erhält sie die Stelle in der kleinen Dorfschule in der Nähe des Gutes.

So weit, so schön.

Leider beginnen dann die Probleme - als erstes stirbt ihr Vater und als sie nach Nürnberg fährt zur Beerdigung und Testamentsverlesung, wartet eine böse Überraschung auf sie...

In der Zeit - 1922 - gibt es leider noch die überholte Meinung, daß Frauen nur im Notfall Lehrerinnen sein sollen und wenn, dann bitte auch nur ledig.
Das sogenannte Lehrerinnenzölibat spielt eine sehr große Rolle im Buch.
War es damals sogar gesetzlich verankert, daß Lehrerinnen lediglich ledig unterrichten durften.
Sobald sie die Ehe eingehen sollten, mußten sie den Beruf aufgeben.
Hintergrund war der Gedanke, daß es wichtiger sei, daß Männer ihr Auskommen haben und Frauen, sollten sie heiraten, ja eh versorgt seien, also kein Geld verdienen müßten.
So sollte Männer die Möglichkeit vorbehalten bleiben, ihr Auskommen zu sichern.
An die Frauen dachte dabei niemand - wie bei so vielem in der Zeit


Genau dieses Problem tritt ein, als Cäcilia den charismatischen Physiker Jakob Kaltenbrunner kennenlernt und sich die beiden verlieben.
Damit beginnen die Probleme erst richtig.....


Das Buch knüpft an den Vorgänger - Maragetas Traum - an. Spielt wenige Jahre später.
Sehr gut gefiel mir, daß dadurch eben auch der weitere Werdegang Margaretas und der ganzen Familie Lamprecht weiter erzählt wird.
Der Fokus liegt zwar auf Cäcilia, aber auch die andern kommen in kurzen Abschnitten zu Wort.
Genau das hat mir eben besonders gefallen.

Auch die Beschreibung des Lehrerinnenzölibats, ein Gesetz, über das wir heute zum Glük nur lachen können, war interessant kennenzulernen.
Daß es so streng war, wußte ich nicht.
Dadurch entsteht ein interessantes Zeitkolorit, als es eben noch nicht selbstverständlich war, daß Frauen berufstätig waren.
Zu der Zeit waren sie - in gewissen Kreisen- noch die große Ausnahme. Auch wenn während und nach dem ersten Weltkrieg sich die Zeiten langsam verbesserten. Aber eben sehr langsam.



Der Schreibstil ist wieder sehr flüssig und schön zu lesen, ebenso die Beschreibung der Protagonisten. Seien es die liebgewonnen Personen des vorherigen Teils, als auch neue Charaktere.
Besonders der Pfarrer Ansgar Raabe, der zu den doch eher negativen Personen gehört, wird herrlich verstockt und antiquiert beschrieben.

Ich würde empfehlen, dieses Buch nach dem ersten Teil zu lesen. Nicht zwingend, da es auch so für sich steht, aber um die Hintergrundgeschichte der Familie Lamprecht besser nachvollziehen zu können, fände ich es sinnvoller.


Fazit
Ein schöner zweier Teil der Geschichte um die Frauen auf Gut Erlensee.
Beleuchtet die Problematik des damals herrschenden Lehrerinnenzölibats und erzählt die Geschichte aller Familienmitglieder weiter.
Ein wenig Liebesgeschichte fehlt natürlich auch nicht.

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Veröffentlicht am 31.12.2022

Hervorragender dritter Teil um die Hafenärztin und ihre Zeit

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe (Hafenärztin 3)
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Dieses Buch habe ich mir aufgespart und es so richtig genossen.
Aber leider war es dann doch einmal durch.
Leider insofern, als daß ich noch ewig hätte weitelesen können über das Leben Annes, Bertholds ...

Dieses Buch habe ich mir aufgespart und es so richtig genossen.
Aber leider war es dann doch einmal durch.
Leider insofern, als daß ich noch ewig hätte weitelesen können über das Leben Annes, Bertholds und Helenes im Hamburg Anfang des letzten Jahrhunderts.

Wie schon in den beiden Vorgängerbüchern erleben wir hier wieder einen Kriminalfall, der den Kommissar
Berthold Rheydt vor die schwierige Aufgabe stellt, einen Mörder fangen zu müssen.
Diesmal im Milieu der - damals noch existierenden - sozusagenen China Town Hamburgs. Die Schmuckstraße, angrenzend an die Große Freiheit, die jedem bekannt sein dürfte.
Bis zur Nazizeit war dort eine richtige kleine chinesische Enklave.

Als Anne Fitzpatrick, jetzt rehabilitiert wieder unter ihrem eigenen Namen
Anne van der Zwaan, in eben dieser Schmuckstraße - wo sie als Ärztin die Aufgabe übernommen hat, die chinesischen Prostituierten regelmäßig zu untersuchen - Zeugin eines Mordes an einem der Mädchen wird, beginnen die Ermittlungen, da sie ihren alten Freund Berthold sofort informiert.
Leider hat sie das Verbrechen lediglich als hörende Zeugin mitbekommen, so daß sie keinerlei Hinweise auf den Täter hat.
Und die chiniesischen Damen des Hauses schweigen beharrlich.

Als die Polizisten am Tatort eintreffen, ist die Leiche verschwunden.....

Aber der Kommissar gibt natürlich nicht auf, auch wenn er - endlich - seine Beziehung zu
Helene Curtius intensiviert hat und dementsprechende ablenkende Gedanken hat.

Helene, die sich in den drei Bänden sehr verändert hat, sehr gereift ist, von der bürgerlichen Pastorentochter zu einer selbstbewußten jungen Frau, entdeckt, daß die Hochzeit ihrer besten Freundin Paulina wohl doch nicht so das schönste Erlebnis war, das diese sich erhoffte.
Prompt beginnt sie, sich einzumischen.

Auch hier gibt es wieder ein wunderbares Zusammenspiel der drei Hauptpersonen, vieles greift ineinander über und in diesem Band erfahren die Leser mehr über Annes Familienverhältnisse und vor allem ihren dominierenden Vater.

Das Buch ist ein sehr würdiger dritter Teil der Trilogie - meinetwegen dürften gerne noch viel mehr Bände erscheinen - um die Hafenärztin.

Sehr viel Lokalkolorit des Hamburgs des letzten Jahrhunderts, die aufkommenden neuen Ermittlungsmethoden, wie Pathologie und Forensik.
Das bunte Leben am Hafen, der damals sehr multikulturell war, besonders auch durch das Chinesenviertel in der Schmuckstraße.

Mir hat es sehr gefallen, wie schon die beiden Vorgängerbücher.
Richtig schön an der Trilogie, sie vermittelt das Gefühl - alle drei Bände stehen für sich und bilden trotzdem eine Einheit.

Ich kann diese historische Kriminalreihe nur wärmstens empfehlen.

Fazit:
Ein wunderbarer, spannender, dritter Teil um die Hafenärztin, die im Hamburg am Anfang des letzten Jahrhunderts spielt.
Sehr realistisch dargestellte Protagonisten, die in ihrer Zeit agieren und einen Mordfall mit den damals gängigen Methoden aufklären müssen.

Sehr empfehlenswert für alle Freunde des historischen Krimis und der Stadt Hamburg.

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Veröffentlicht am 24.12.2022

Spannendes Entdeckerbuch für kleine Erstleser

Guinness World Records für Erstleser - Dinosaurier (Rekordebuch zum Lesenlernen)
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Ein schön aufgemachtes Guinness Buch der Rekorde für kleine Erstleser.
Unterteilt in vier Abschnitt.

Im ersten Abschnitt werden die unterschiedlichen Dinos in Gegensätzen dargestellt. Bsp: Der längste ...

Ein schön aufgemachtes Guinness Buch der Rekorde für kleine Erstleser.
Unterteilt in vier Abschnitt.

Im ersten Abschnitt werden die unterschiedlichen Dinos in Gegensätzen dargestellt. Bsp: Der längste Dino im Vergleich zu einem heutigen Flugzeug. Oder aber der schwerste, der soviel wog, wie 10 heutige Elephanten.
Dazu dann im Gegensatz der kleinste Oculudentavis, der gerade einmal 2 cm maß.

Erklärt wird, wie fest zum Beispiel der Biß eines T-Rex war, von britischen Forschern untersucht - wer den längsten Hals hatte. und viele weitere Beispiele

Im zweiten Abschnitt wird der Nachwuchs der Dinos behandelt.
Wo welche Überreste von Dinoeiern gefunden wurden, wie viele ein Dino gelegt hat, wer die größten Eier legte, die der Größe eines heutigen Baseballs entsprechen.

Dann geht’s im dritten Abschnitt um die heutige Dinoforschung, wonach die Dino benannt wurden, wie und wo sie gefunden wurden, wie ihr Gehirn aufgebaut war. Sogar die versteinerte Spur eines Theropoden ist noch heute, dank Versteinerung, sichtbar.

Schließlich im vierten Abschnitt etwas über heutige Dinos, sprich, was alles von den damaligen Dinos in Museen untergekommen ist, daß es tatsächlich ein Dinoskelett ins All geschafft hat.

Sehr spannende Informationen über Dinosauerier für die Kleinen - besonders die Erstleser, die gerade anfangen, sich für das Thema zu interessieren.
Aber auch Erwachsene profitieren von den Informationen - Ich wußte bisher nicht, daß es den Edmontosauraus gab, der mehrere Zahnreihen besaß und so, war die erste Schicht abgenutzt, einfach die nächste Reihe frischer Zähne benutzen konnte.

Dazu viele Abbildungen der unterschiedlichen Dinos, in Vergleichen, mit Beispielen und auch Bildern von Namensgebern, bsp. ein kleiner Junge, der 2004 in Chile Knochen einer bis dato unbekannten Art entdeckte.

Die Sprache ist auch für Kinder gut verständlich, bei den Namen der Dinos haben Kinder ja eh meist einen Vorteil und können sich diese besser merken, als Erwachsene. Die jeweiligen Textabschnitte sind auch relativ kurz gehalten und jeweils mit Bildern untermalt, so daß das lesen nicht langweilig werden sollte.


Fazit
Ein schönes, vor allem informatives Buch über verschiedene Dinosaurier, die in mehreren Bereichen sozusagen Weltrekorde aufstellen, sei es in Größe, Länge oder der Menge an Eiern, die sie produzierten.
Schön unterlegt mit Bildern der verschiedenen Exemplare aller möglichen Dinos.
Für kleine Erstleser gut zu lesen und für vorlesende Erwachsene ebenfalls sehr interessant.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Liebenswerte, unterschiedliche Einhörner

Einhorn Danu und ihre Freunde
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Ein ganz niedliches Buch mit kleinen Reimen für die Allerkleinsten.
Es wird das kleine Einhorn Danu und ihre Freunde vorgestellt.
Jedes der kleinen Einhörner hat seinen ganz eigenen Geschmack und auch ...

Ein ganz niedliches Buch mit kleinen Reimen für die Allerkleinsten.
Es wird das kleine Einhorn Danu und ihre Freunde vorgestellt.
Jedes der kleinen Einhörner hat seinen ganz eigenen Geschmack und auch seine eigenen Vorlieben. Das wird jeweils in kleinen zweizeiligen Reimen auf jeder Seite erzählt.


Die Zeichnungen der verschiedenen Einhörner sind wirklich sehr niedlich gezeichnet. Etwas frech und ein wenig zeichentrickmäßig.
Genau richtig, für die entsprechende Altersgruppe, wenn sie den vorgelesenen Reimen lauschen.

Die Moral der Geschichte ist, daß die Kleinsten schon lernen, daß alle individuell sind, jeder anders, auf seine Weise und gleich liebenswert.

Etwas negativ ist der doch hohe Preis für ein dünnes Büchlein, dessen Einband auch eher weich ist. Kleinen Kinderhänden wird er wohl nicht allzulange standhalten können

Fazit
Ein niedliches kleines Büchlein mit schönen Zeichnungen, das in kurzen Reimen verschiedenen Einhörner vorstellt und ihre Unterschiede darstellt.


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Veröffentlicht am 30.10.2022

Mordsspannend

The Dark
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Mörderspannend, so in einem Satz beschrieben.
Ich hab einfach durchgelesen bis in die Nacht, da ich nicht aufhören konnte.
Ein Setting, das so richtig geeignet ist für einen wunderbar spannenden Thriller ...

Mörderspannend, so in einem Satz beschrieben.
Ich hab einfach durchgelesen bis in die Nacht, da ich nicht aufhören konnte.
Ein Setting, das so richtig geeignet ist für einen wunderbar spannenden Thriller - in dem die Protagonisten an einem Ort sind, von dem sie nicht wegkönnen.

Kate, eine Ärztin, hat lange als Notärztin gearbeitet, gerade einen sehr großen Schicksalsschlag hinter sind, da kommt die Bewerbung als Ärztin auf eine Antarktis Station zu fahren, gerade recht.
Auf der Eisstation macht sich die Sommercrew fertig, abzureisen, so daß nur noch die Wintercrew vor Ort bleibt. Dreizehn Wissenschaftler, die die Station und die Untersuchungen am Laufen halten sollen.

Die Station wird wunderbar beschrieben. Man kann sich so richtig vorstellen, wie es dort im ewigen (wer weiß, wie lange noch) Eis im antarktischen Winter aussieht, sich die extreme Kälte anfühlt im unendlich wirkenden Eis die Stadion relativ gemütlich wirkt in ihrer Umgebung.
Sieht die Station vor sich, in der für die Mitarbeiter gut gesorgt ist, was Freizeit - die allerdings eher knapp bemessen ist - Vergnügen, Essen und Sicherheit angeht.

Kate erfährt, daß ihr Vorgänger, der Arzt Jean Luc im Eis verunglückt ist.
Anfangs fällt es ihr nicht so leicht, sich in die Gemeinschaft zu integrieren, doch nach einigen Wochen hat sie sich eingelebt.
Dann bricht der Winter an, der überhaupt keine Sonne mehr durchläßt, es wird merklich angespannter auf der Station. An der ewigen Dunkelheit draußen haben alle Teilnehmer zu knabbern.
Die Spannungen verschärfen sich mit der Zeit, es gibt Streitereien. Ein Teilnehmer versucht sogar Kate zu überzeugen, daß Jean Luc kein Unfall ereilt hat, sondern ermordet wurde...


Das Buch wird aus Kates Sicht erzählt, in Ich-Erzählweise, was das Ganze noch eindringlicher wirken läßt
Die langsam steigenden Spannungen sind spürbar, man sieht die Figuren vor sich, wie sie jeweils agieren.
Mit den Spannungen der Crew steigt auch die Spannung des Romans. Stetig, immer weiter.
Man fiebert regelrecht mit Kate und den anderen mit

Gerade auch das eingeschlossen sein im Eis, das nicht mal so eben nach Hause fahren können, macht einen Großteil der packenden Handlung aus.
Das zwangsweise Zusammensein müssen der Teilnehmer, kaum Rückzugsmöglichkeiten zu haben, macht es klaustrophobisch spannend.

Die Personen sind relativ gut dargestellt, Kate ist sympathisch, allerdings gibt es auch Momente, in denen ich sie hätte schütteln können.
Einiges an ihrem Verhalten ist jetzt nicht unbedingt das, was ich von einer Ärztin erwarte und hat mich dann ab und an ein wenig auf die Palme gebracht - aber so ist sie wenigstens kein langweiliger Charakter.

Die Kapitel sind nicht sehr lang, jeweils mit Datum überschrieben, was auch die Orientierung sehr leicht macht.

Für Thrillerfans doch sehr empfehlenswert, nicht zu blutig, aber fesselnd durch die fest begrenzte Umgebung und das Verhalten der dort agierenden Menschen.



Fazit
Ein packender Thriller, der im Eis der Antarktis spielt, die dort lebenden Personen fordert, in einer sehr unwirtlichen Umgebung zu arbeiten und eine stetige , ansteigende Spannung bis zum Finale aufweist.

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