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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2023

Bewegende Familiensaga

Porträt auf grüner Wandfarbe
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Allein schon der Klappentext hat mich neugierig gemacht und das Buch hat meine Erwartungen voll erfüllt. Der Schreibstil ist einwandfrei und ich habe diesbezüglich nichts zu bemängeln. Die Geschichte wird ...

Allein schon der Klappentext hat mich neugierig gemacht und das Buch hat meine Erwartungen voll erfüllt. Der Schreibstil ist einwandfrei und ich habe diesbezüglich nichts zu bemängeln. Die Geschichte wird hauptsächlich aus zwei Perspektiven erzählt: zum einen Gwen im Jahr 1992, die sich auf eine Reise in die Vergangenheit macht, um Familiengeheimnisse aufzuklären, zum anderen eine Zusammenfassung der Tagebuchaufzeichnungen Ellas, einer engen Freundin der Familie. Dadurch, dass Gwen ihre Verwandten kontaktiert und dadurch immer neue Unterlagen entdeckt, entstehen weitere, tolle Perspektiven und viele verschiedene Erzählzeiten, die die Geschichte sehr spannend machen. Die Charaktere wurden sehr gelungen beschrieben und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen. Die verschiedenen Jahrzehnte und vielen Orte wurden gut recherchiert und hat dadurch die Entwicklung der Figuren nachvollziehbar gemacht. Insgesamt ein historischer Roadtrip mit einer faszinierenden Geschichte und einem tollen Plot, der dramaturgisch gekonnt wiedergegeben wurde.

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Geschichte greifbar gemacht

Samson und das gestohlene Herz
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Das Buch spielt in Kiew zur Zeit der Revolutionswirren vor einhundert Jahren und die damalige Zeit mit ihren Wirren und politischen Unsicherheiten wird ganz nebenbei gekonnt mit feiner Ironie beschrieben. ...

Das Buch spielt in Kiew zur Zeit der Revolutionswirren vor einhundert Jahren und die damalige Zeit mit ihren Wirren und politischen Unsicherheiten wird ganz nebenbei gekonnt mit feiner Ironie beschrieben. Das Ganze ist richtig unterhaltsam, da einen so manch politisch absurde Vorgabe schmunzeln lässt. Anhand Samsons Kriminalfällen lernt man die Menschen mit ihren alltäglichen Problemen kennen, da die Fälle ein Spiegel ihrer Zeit sind. Die Geschichte wird aus der Sicht Samsons erzählt, der eine sehr sympathische Hauptfigur ist und trotz der widrigen Umstände seine Aufgabe ernsthaft erfüllt. Das erste Buch über Samson und Nadjeschda hatte ich auch gelesen und dieses zweite hat mir sogar noch ein kleines bisschen besser gefallen. Man kann es problemlos lesen, ohne das erste kennen zu müssen. Einige kleine Anspielungen auf die Geschehnisse im ersten Band gewannen aber dadurch, dass ich das Vorwissen hatte, deshalb empfehle ich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Zwei Welten gekonnt beschrieben

Die Einladung
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Nachdem ihr Freund im Urlaub Alex vor die Tür gesetzt hat, will sie ohne Geld und Wohnung einige Tage überbrücken, um bei einer Party wieder Kontakt mit ihrem Freund aufzunehmen. In der fremden Gegend ...

Nachdem ihr Freund im Urlaub Alex vor die Tür gesetzt hat, will sie ohne Geld und Wohnung einige Tage überbrücken, um bei einer Party wieder Kontakt mit ihrem Freund aufzunehmen. In der fremden Gegend stolpert sie von einer Zufallsbekanntschaft zur nächsten und nutzt jede Gelegenheit, die sich ihr bietet. Sie ist wie ein Chamäleon, dass sich immer anpasst und zwischen den Welten der Privilegierten und Dienstleistern hin- und herschwankt. Diese komplexen Welten werden gekonnt beschrieben. Alex beherrscht die Insignien beider Welten und das ist soziologisch sehr interessant. Da das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben ist, kann man ihre Gedanken zur Anpassung an die jeweilige soziale Position (Oben und Unten) gut nachvollziehen. Die Story ist gekonnt gestrickt und intelligent verwoben. Die ganz unterschiedlichen Charaktere sind gut getroffen und sehr nachvollziehbar. Die Probleme und Ängste der verschiedenen Welten werden eindringlich geschildert. Denn jede hat positive und negative Seiten. Hochinteressant!

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Intensiv und kraftvoll

Die Stadt der Lebenden
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Da sich das Buch mit einem echten Kriminalfall beschäftigt, war von Anfang an klar, wie es ausgehen wird. Dennoch ist das Buch unheimlich spannend, weil man verstehen will, wie es dazu kommen konnte. Es ...

Da sich das Buch mit einem echten Kriminalfall beschäftigt, war von Anfang an klar, wie es ausgehen wird. Dennoch ist das Buch unheimlich spannend, weil man verstehen will, wie es dazu kommen konnte. Es ist aber auch bedrückend, kraftvoll, dicht, atmosphärisch, beeindruckend, furchteinflössend und kein bisschen voyeuristisch. Die neutrale Rekonstruktion steht in krassem Gegensatz zur unfassbaren, sich langsam anbahnenden Tat. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, der ungewöhnliche Stil hat mich gefangen genommen. Tatsachenberichte, Interviews, wechselnde Stile mit offener Struktur – immer unklar und überraschend, was als Nächstes kommt, aber immer passend und niveauvoll. Die vielen verschiedenen Blickwinkel und die umfangreiche, tiefe Recherche sind wirklich beeindruckend und bedrückend zugleich. Man erlebt die Überforderung der Menschen, die sich plötzlich in unfassbaren Situationen wiederfinden. Dazwischen Schnipsel an Informationen über den Zustand Roms zwischen Dekadenz und Verfall. Ein intensives, wirklich extrem gelungenes Buch.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Wieder ein außergewöhnlicher Fall

Mord auf der Insel Gokumon
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Dies ist der zweite der über 70 Fälle des Privatdetektivs Kosuke Kindaichi und für mich bereits der dritte Band. Diese Art Krimi ist irgendwie zeitlos und doch typisch für die Zeit, klassisch und doch ...

Dies ist der zweite der über 70 Fälle des Privatdetektivs Kosuke Kindaichi und für mich bereits der dritte Band. Diese Art Krimi ist irgendwie zeitlos und doch typisch für die Zeit, klassisch und doch sehr japanisch. Kosuke Kindaichi ist in diesem Fall sehr präsent und mittendrin. Durch das Inselsetting handelt es sich um einen Locked-Room-Krimi und die Personenübersicht zu Beginn des Buches beinhaltet nur 22 Personen, inclusive Ermittler und Mordopfer. Die Verdächtigen sind also überschaubar und trotzdem ist der Plot schön spannend, verschachtelt und bietet ein überraschendes, aber plausibles Ende. Die Atmosphäre im Buch ist eigenwillig, mystisch, authentisch und man lernt ganz nebenbei einiges über die japanische Kultur. Mir hat dies sehr gut gefallen und ich fand auch kleine historische Anspielungen interessant ebenso wie z. B. Den Einbau der Haikus (japanische Kurzgedichte) in die Handlung, die für die Aufklärung dieses Falles wichtig waren. Das Glossar am Ende ist überschaubar und bietet doch alles, was man braucht. Ein sehr schöner, stimmungsvoller Krimi, der so nur in Japan spielen kann.

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