Glaubhafter Cold Case
ReykjavíkDer Fall der vermissten Jugendlichen Lara aus den 1950er Jahren im überschaubaren Island wird in der Presse alle Jahre wieder thematisiert. Im Jahr 1986, in dem das Buch dann hauptsächlich spielt, scheint ...
Der Fall der vermissten Jugendlichen Lara aus den 1950er Jahren im überschaubaren Island wird in der Presse alle Jahre wieder thematisiert. Im Jahr 1986, in dem das Buch dann hauptsächlich spielt, scheint plötzlich eine Lösung möglich, weil sich ein junger Reporter noch einmal in den Fall vertieft. Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen, da zum einen sehr glaubhaft geschildert wird, was ein ungelöster Fall und ein vermisster Mensch mit den Angehörigen und Betroffenen über einen langen Zeitraum machen. Und zum anderen wird bei der langsamen Lösung nachvollziehbar erzählt, wie sich Allianzen und Beziehungen über die Jahrzehnte verändern und plötzlich eine Lösung möglich machen. Wer viel Action erwartet, ist hier falsch; es geht um die kleinteilige, hartnäckige Ermittlungsarbeit sehr sympathischer Hobby-Ermittler. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen. Die 1980er Jahre wurden sehr gut beschrieben und ich fühlte mich in die damalige Zeit zurückversetzt. Auch das Setting in Island und der kleinen Insel Videy ist gut dargestellt. Ein toller Island-Krimi!