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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2023

Anders als erwartet

Meine Männer
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Im Nachwort schreibt die Autorin, dass es sich bei diesem Buch um eine literarische Phantasie handelt, und das trifft es ganz gut. Die Schreibweise ist ungewöhnlich und daher sehr mutig. Ich würde sie ...

Im Nachwort schreibt die Autorin, dass es sich bei diesem Buch um eine literarische Phantasie handelt, und das trifft es ganz gut. Die Schreibweise ist ungewöhnlich und daher sehr mutig. Ich würde sie als poetisch, atmosphärisch, emotional beschreiben und auch irgendwie verstörend. Man muss sich sehr konzentrieren, um die wenigen relevanten Infos nicht zu überlesen. Für mich passt der Schreibstil nicht zur damaligen Zeit und auch nicht zum Inhalt – auch wenn es vielleicht eine innovative Idee ist, das Buch trotzdem so zu schreiben. Wer Fakten über Brynhild / Belle Gunness erwartet, wird leider enttäuscht. In jedem kleinen Online-Artikel finden sich mehr Fakten als in diesem Buch. Es ist wirklich unkonventionell, aber keine Verbesserung zu althergebrachten Erzählstilen und sehr anstrengend. Zugutehalten kann man dem Schreibstil aber, dass man sich gut in die Gefühlswelt Belles hineinversetzen kann. Mir hat dieses Experiment nicht so gut gefallen, die knapp 200 Seiten waren mehr als ausreichend für den ausgefallenen Stil.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Toll und wichtig

Henriette lächelt
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Das Leben Henriettes wird aus ihrer Sicht in kurzen Kapiteln geschildert. Es geht um das aktuelle Geschehen, ihre Gedanken und Rückblenden in Erinnerungen. Sie hat wenig soziale Kontakte und Ärzte und ...

Das Leben Henriettes wird aus ihrer Sicht in kurzen Kapiteln geschildert. Es geht um das aktuelle Geschehen, ihre Gedanken und Rückblenden in Erinnerungen. Sie hat wenig soziale Kontakte und Ärzte und ihre Mutter verhalten sich ihr gegenüber distanzlos. Ihr Gewicht wird immer ungefragt zum Thema und sie will doch nur als Mensch behandelt werden. Mich hat die Respektlosigkeit ihrer Mutter sehr betroffen gemacht, aber die verletzenden, kleinen Sticheleien sind aus dem Leben gegriffen und sehr glaubhaft. Henriette erträgt das alles gutmütig, aber natürlich geht es ihr dadurch nicht besser. Die Autorin beschreibt die Situation sachlich, auf den Punkt und es drängt sich auf, dass der Umgang mit Übergewichtigen in unserer Gesellschaft nicht in Ordnung ist. Lebensstil und Aussehen werden ungefragt kommentiert und bewertet trotz Anti-Body-Shaming Bewegung. Ab der Mitte verändert sich Henriettes Leben langsam und mir hat gut gefallen, wie es der Autorin gelingt, viele kleine Veränderungen einzustreuen ohne manches direkt auszusprechen. Ein wichtiges Buch, das für das Thema sensibilisiert und hoffentlich auch etwas bewegen kann.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Psychologischer Thriller

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
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Der Aufbau ist durch viele Zeit- und Perspektivwechsel gekennzeichnet. Dank der Familienübersicht im Klappeneinband kommt man aber gut zurecht und kann die Personen immer zuordnen. Ich fand die Charaktere ...

Der Aufbau ist durch viele Zeit- und Perspektivwechsel gekennzeichnet. Dank der Familienübersicht im Klappeneinband kommt man aber gut zurecht und kann die Personen immer zuordnen. Ich fand die Charaktere sehr nachvollziehbar und glaubhaft gezeichnet und die psychologische Tiefe gut gelungen. Nach einigen Kapiteln wird klar, dass das vermutete Geheimnis mehrschichtig ist und komplizierter als gedacht. Gerade die bedrückte Stimmung unwilliger Hochzeitsgäste wird gut beschrieben, wie auch das Entblättern der verschiedenen Lügenschichten. Sprachlich ist das Buch einwandfrei, der Schreibstil ist ganz sachlich und neutral und lässt sich schnell und flüssig lesen. Es gibt viele überraschende Wendungen; immer wenn man denkt, dass man die Lüge kennt, gibt es noch einen weiteren Twist. Trotzdem hätte der Thriller etwas spannender sein können und aufgrund der großen Ähnlichkeit zu Malin Stehns erstem Buch „Happy New Year“ habe ich einen Stern abgezogen.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Toller Ausflug in die Antike

Ich, Sperling
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Aus der Perspektive eines Sklavenjungen wird man langsam in die Welt der Antike eingeführt. Mit seinem Älterwerden und dem dadurch größer werdenden Handlungsradius und Erfahrungen lernt man nebenher auch ...

Aus der Perspektive eines Sklavenjungen wird man langsam in die Welt der Antike eingeführt. Mit seinem Älterwerden und dem dadurch größer werdenden Handlungsradius und Erfahrungen lernt man nebenher auch viel über diese Zeit und die Lebensumstände der Sklaven, Freien, Handwerker, usw. Die Story ist sehr interessant, der Aufbau ist gut gemacht und auch die Erzählsprache ist einwandfrei. Es gibt einige antike Wörter, deren Bedeutung sich aus dem Zusammenhang ergibt und die die Atmosphäre der damaligen Zeit gut transportieren. Das Buch ist in vier große Abschnitte unterteilt und diese teilen sich dann nur noch durch größere Absätze. Das fand ich ganz passend, da jeder große Abschnitt einen bestimmten Lebensabschnitt abdeckt. Die Wurzellosigkeit und Einsamkeit der Einzelnen und vorübergehende Allianzen und bleibende Freundschaften werden super beschrieben. Auch die Grausamkeiten der damaligen Zeit wurden nicht ausgespart, ich fand Umfang und Beschreibung aber sehr angemessen. Wie der Rest waren auch diese Details sehr gut recherchiert. Ich würde gerne noch mehr über weitere Lebensabschnitte des Sperlings lesen.

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Sehr einfühlsam und realistisch

Warum wir noch hier sind
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Für mich war es das erste Buch von Marlen Pelny und der erfrischende Schreibstil hat mir von Anfang an gut gefallen. Das ungewöhnliche Thema ist ernst und bedrückend und dennoch gibt es humorvolle Szenen ...

Für mich war es das erste Buch von Marlen Pelny und der erfrischende Schreibstil hat mir von Anfang an gut gefallen. Das ungewöhnliche Thema ist ernst und bedrückend und dennoch gibt es humorvolle Szenen und besonders gut getroffene Charaktere, so dass sich das Buch gut lesen lässt und kein beklemmendes Gefühl zurücklässt. Mir hat vor allem die gute Analyse von Alltagssituationen gefallen, die aus dem Leben gegriffen sind und absolut treffend gelungen sind. Der Mord und alles was drum herum der Mutter widerfährt wird sehr einfühlsam und nachvollziehbar beschrieben. Die Autorin wertet nicht, sonst lässt ihren Charakteren den Raum, selber eine Umgangsmöglichkeit mit einer unmöglichen Situation zu finden. Von mir eine absolute Leseempfehlung für ein stimmiges Buch!

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