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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2024

Eine ausgefeilte Komposition

Die Flucht
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Ab dem ersten Satz besticht dieses Buch durch seine gehobene Sprache und ausgefeilten Satzbau. Ein Buch, das die Bezeichnung Literatur wirklich verdient. Die Handlung ist sehr komplex und am Ende wird ...

Ab dem ersten Satz besticht dieses Buch durch seine gehobene Sprache und ausgefeilten Satzbau. Ein Buch, das die Bezeichnung Literatur wirklich verdient. Die Handlung ist sehr komplex und am Ende wird erst richtig klar, wie ausgefeilt und durchdacht die Charaktere und die Handlung komponiert sind. Konstruiert will ich nicht sagen, da alles sehr fein ist. Es mischen sich Liebesgeschichten mit vielen historischen Details zu Japan, Vietnam und den Beziehungen asiatischer Staaten untereinander mit Politischem ebenso wie mit starken, kritischen Gesellschaftsanalysen, u.a. von Christenverfolgung in Japan bis zu Social Media Kritik. Dazu kommt noch ein schwer einzuordnendes fantastisches Element, welches der Autor im Nachwort erklärt, da es bis dahin noch kein Kritiker aufgegriffen oder verstanden hatte. Für das Verständnis der Erzählung ist das nicht relevant, aber es geht in die Richtung meiner Kritik. Die zweite Hälfte ist wirklich fesselnd, da sich die einzelnen Geschichten langsam verbinden. Zu Beginn ist es aber sehr schwer zu erkennen, was die einzelnen Erzählsegmente miteinander zu tun haben, weshalb sie für mich etwas kürzer und eindeutiger hätten sein dürfen. Dafür ziehe ich einen halben Stern ab und vergebe 4,5 Sterne für diese interessante Lektüre. Nachdem ich jetzt verstanden habe, wie der Autor arbeitet, werde ich bei dem nächsten Buch, das ich von ihm lese, noch aufmerksamer auf die Details und die Gesamtkomposition achten.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Bodenständig und doch zeitgemäß

Letztes Zuckerl
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Dies ist der 11. Fall aus der Reihe um Franz Gasperlmaier und man kann jedes Buch für sich lesen. Ich kenne nur den 10. Fall, aber die sympathischen Hauptfiguren und die intelligente Handlung haben mich ...

Dies ist der 11. Fall aus der Reihe um Franz Gasperlmaier und man kann jedes Buch für sich lesen. Ich kenne nur den 10. Fall, aber die sympathischen Hauptfiguren und die intelligente Handlung haben mich in beiden Büchern überzeugt. Das Geschehen entwickelt sich langsam, ist aber nie langweilig und sehr komplex. Die Verwicklungen Gasperlmaiers Familie in den Fall wirken organisch und kein bisschen gekünstelt, so wie eben eine Verbundenheit in einem kleinen Ort mit lange ansässigen Bewohnern der Fall ist. Das Thema dieses Falls ist zeitgemäß und hochaktuell und steht in keinerlei Widerspruch zum bodenständigen, rustikalen Ambiente. Die Kapitel könnten etwas kürzer sein und in der Mitte des Buches gibt einige Längen. Überzeugend fand ich die Mischung aus modernen Frauenfiguren, die präsent sind und in vielen verschiedenen Berufen auftauchen, und die positive Darstellung der Dorfgemeinschaft mit dem Zusammenhalt und Erhalt von regionalem Brauchtum. Die Menge an Lokalkolorit und Hintergrundinfos zur Region ist genug und nicht zu viel, für mich in der gerade richtigen Dosierung vorhanden. Mit ein paar Kürzungen im etwas langatmigen Mittelteil wäre der Krimi für mich erst perfekt, daher ein kleiner Abzug.

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Schöne Cold Case Ermittlung

Glutspur
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Die Geschichte wird aus drei Hauptperspektiven in der Gegenwart und Rückblenden in den Zweiten Weltkrieg erzählt. Trotz dieser Wechsel spürt man eine gewisse Geradlinigkeit in der Erzählung, was mir sehr ...

Die Geschichte wird aus drei Hauptperspektiven in der Gegenwart und Rückblenden in den Zweiten Weltkrieg erzählt. Trotz dieser Wechsel spürt man eine gewisse Geradlinigkeit in der Erzählung, was mir sehr gut gefallen hat. Es gibt kein unnötiges Verschweigen von Informationen, einige Zusammenhänge werden also schnell klar, aber die Spannung ist trotzdem vorhanden. Mir hat auch gut gefallen, wie still und leise Liv ihre Ermittlungen führt. Dies ergibt ein sachliches, unaufgeregtes Geschehen ohne viel Action, dafür aber mit viel Psychologie. Die Personen haben mir gut gefallen, sie wurden nachvollziehbar und komplex beschrieben. Am Ende entsteht durch einen gelungenen Plot ein interessantes Gesamtbild. Auch wenn die Zusammenhänge klar werden, hätte es mir am Ende besser gefallen, noch einmal eine Zusammenfassung und Zusammenführung der Handlungsstränge zu bekommen. Dafür ein kleiner Abzug von mir. Insgesamt sehr gute vier Sterne.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Nahtlose Fortsetzung

Die Ermordung des Commendatore II
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Der zweite Teil fügt sich nahtlos an den ersten Band an, vermutlich ist alles zusammen entstanden, da es aus einem Guß wirkt. Der Schreibstil ist wieder bestechend gut und die Handlung nimmt Fahrt auf ...

Der zweite Teil fügt sich nahtlos an den ersten Band an, vermutlich ist alles zusammen entstanden, da es aus einem Guß wirkt. Der Schreibstil ist wieder bestechend gut und die Handlung nimmt Fahrt auf und es passiert deutlich mehr als im ersten Teil. Die phantastischen Elemente werden immer mehr und waren mir dann doch manchmal etwas zu viel bzw. zu langatmig. Insgesamt ein unterhaltsames, gut geschriebenes Buch um Geheimnisse, die lange im Verborgenen geblieben sind. Der Schreibstil ist sehr poetisch, aber dennoch gut zu lesen. Auf jeden Fall eine interessante Lektüre.

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Ganz außergewöhnlich

Die Aosawa-Morde
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Dieses Buch ist kein klassischer Krimi, sondern die Aosawa-Morde werden über 30 Jahre nach der Tat in Rückblenden beleuchtet. Erzählt werden sie von verschiedenen Zeitzeugen (Freunde, Nachbarn, Ermittler, ...

Dieses Buch ist kein klassischer Krimi, sondern die Aosawa-Morde werden über 30 Jahre nach der Tat in Rückblenden beleuchtet. Erzählt werden sie von verschiedenen Zeitzeugen (Freunde, Nachbarn, Ermittler, usw.), die in einem Gespräch in loser Plauderei ihre Erinnerungen beschreiben. Großen Raum nimmt auch Makiko Saiga ein, die zehn Jahre nach den Morden ein Buch darüber geschrieben hat, bestehend aus Interviews mit Zeitzeugen. Sie war als Kind selber vor Ort. Ab dem Beginn hat man ein Gefühl von Unbehagen und Bedrohung, die Stimmung wird richtig gut eingefangen. Der Erzählstil ist mit dem jeweils sehr eingeschränkten Blickwinkel sehr ungewöhnlich, aber interessant. Der Fokus liegt auf der Psychologie, nicht auf der Tat und die Wahrheit wird nach und nach freigelegt. Ich fand das Buch spannend bis zum Schluss, allein das Ende hat mir nicht so gut gefallen, daher vergebe ich 4,5 Sterne.

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