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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2022

Bewegend

Denk ich an Kiew
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Die Geschichte wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt: zum einen Cassie im Jahr 2004, die zu ihrer Großmutter Bobby (= Katja) zieht, da diese erste Anzeichen von Demenz zeigt, aber auch durch ...

Die Geschichte wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt: zum einen Cassie im Jahr 2004, die zu ihrer Großmutter Bobby (= Katja) zieht, da diese erste Anzeichen von Demenz zeigt, aber auch durch ihr Tagebuch ihre Lebensgeschichte mitteilen will, die sie immer verschwiegen hat. Zum anderen aus der Sicht Katjas ab 1929, als diese als Teenager in der Ukraine aufwächst. Zu dieser Zeit treiben Stalins Leute die Kollektivierung und Gründung von Kolchosen voran, was das Über(Leben) sehr hart macht. Mir gefällt besonders gut, dass die unglaublich traurige Geschichte des systematischen Verhungerns so beschrieben wird, wie sie passiert: sachlich, ohne weitere politische Ansichten oder Hintergründe. Es geht ausschließlich um die Auswirkungen auf Katjas Familie, immer hungrig, immer auf der Suche nach Essbarem und die vielen Verluste, die sie erleiden muss. Dadurch wird ein Stück Geschichte vermittelt, das mir unbekannt war und durch die Ereignisse in 2022 traurige Aktualität bekommen hat. Das Buch ist gut geschrieben und lässt einen nicht kalt. Mich hat es bewegt und ich finde es sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Interessante Frauen-Biografien in Spanien

Die Wunder
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Im Buch wird die Lebensgeschichte von Maria und Alicia, Großmutter und Enkelin, beschrieben, die beide in Madrid wohnen und sich nie begegnet sind. Ihre Biografien werden abwechselnd aus den Blickwinkeln ...

Im Buch wird die Lebensgeschichte von Maria und Alicia, Großmutter und Enkelin, beschrieben, die beide in Madrid wohnen und sich nie begegnet sind. Ihre Biografien werden abwechselnd aus den Blickwinkeln beiden Frauen erzählt und machen Zeitsprünge zwischen 1969 und 2018. Am Anfang war ich etwas verwirrt, da ich die vielen Personen nicht direkt einordenen konnte. Das Inhaltsverzeichnis befindet sich am Ende und hätte mir am Anfang sicher etwas Orientierung geben können. Der Schreibstil ist etwas unkonventionell, da Gespräche nicht wie „direkte Rede“ dargestellt werden, sondern einfach im Erzähltext enthalten sind. Daran konnte ich mich schnell gewöhnen und es hat mich nicht weiter gestört. Als gelungenen literarischen Kniff würde ich es aber auch nicht bezeichnen; aus meiner Sicht einfach unnötig. Insgesamt fand ich die Geschichte sehr interessant, hätte mir aber an der ein oder anderen Stelle mehr Intensität und Deutlichkeit gewünscht. Das Ende hätte ich mir anders vorgestellt - es lässt vieles offen und vielleicht Raum für eine Fortsetzung – aber es ist letzten Endes doch irgendwie passend.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Ausgefallener und spannender Plot

Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan
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Von diesem Autor habe ich schon einige Bücher gelesen und bin immer wieder begeistert von den raffinierten Plots. Auch diese Buchidee ist ausgefallen, wenn auch nicht realistisch, was mich aber gar nicht ...

Von diesem Autor habe ich schon einige Bücher gelesen und bin immer wieder begeistert von den raffinierten Plots. Auch diese Buchidee ist ausgefallen, wenn auch nicht realistisch, was mich aber gar nicht gestört hat. Der Schreibstil ist einwandfrei und man merkt, dass der Autor langjährige Erfahrung hat. Die Hauptpersonen (Connor und Niki) werden sehr sympathisch beschrieben und man fiebert mit Ihnen und ihren Familien mit. Der Aufbau der Geschichte um den Serienmörder-Club ist mir etwas zu langwierig und die fünf Komplizen sind zwar sehr unterschiedlich, hätten aber für meinen Geschmack noch deutlicher beschrieben werden können. Der Spannung tut das keinen Abbruch, es gibt immer wieder überraschende Wendungen. Nach dem etwas langen Beginn nimmt das Buch ab dem ersten Drittel richtig Fahrt auf und ist so spannend, dass ich es ab da in einem Rutsch durchgelesen habe. Die Erzählperspektive wechselt immer wieder und so kann man mit jeder Person mitfiebern. Insgesamt ein spannender und solider Thriller, aber nicht John Katzenbachs bestes Werk.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Der beste Kluftinger Krimi

Rauhnacht
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Ich habe alle bisherigen zwölf Kluftinger Krimis gelesen und Rauhnacht ist mein absoluter Lieblingsfall. Der altbekannte Kommissar Kluftinger mit seinen Stärken und Schwächen wie man ihn lieben gelernt ...

Ich habe alle bisherigen zwölf Kluftinger Krimis gelesen und Rauhnacht ist mein absoluter Lieblingsfall. Der altbekannte Kommissar Kluftinger mit seinen Stärken und Schwächen wie man ihn lieben gelernt hat, trifft auf das klassische Krimi-Setting einer abgeschlossenen Location mit dadurch eingeschränkter Verdächtigenzahl. Natürlich denkt man dabei sofort an Agatha Christie. Das Ganze wird gekonnt umgesetzt und ist von der ersten bis zur letzten Seite lesenswert. In dieser Extremsituation klappt sogar die Zusammenarbeit mit seinem "Freund" Dr. Langhammer ganz hervorragend. Auch seine Kollegen und Mitarbeiter ziehen an einem Strang und so ist dieser Krimi trotz der üblichen Lacher doch etwas Besonderes im "Kluftinger-Universum". Die Handlung ist nachvollziehbar und glaubhaft und sehr unterhaltsam. Absolute Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 19.07.2022

Historischer Roman mit Krimi-Elementen

Samson und Nadjeschda
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Aufgrund des Titels könnte man einen Liebesroman vermuten, es handelt sich aber um einen historischen Krimi. Die Beschreibungen der historischen Details sind gut gemacht und haben gerade die richtige Dosis, ...

Aufgrund des Titels könnte man einen Liebesroman vermuten, es handelt sich aber um einen historischen Krimi. Die Beschreibungen der historischen Details sind gut gemacht und haben gerade die richtige Dosis, um zu informieren ohne zu langweilen. Die Vorstellung Samsons und der Veränderungen in seinem Leben nehmen erst einmal sehr viel Platz ein, bis man zu seiner Ermittlertätigkeit hingeführt wird, da er neu bei der Miliz anfängt. Samson hat keine entsprechende Vorbildung und wird ins kalte Wasser geworfen. Er macht das Beste daraus und ermittelt unkonventionell und mit allen Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung stehen. Die Geschichte wird aus seiner Sicht erzählt und ist spannend und unterhaltsam, ohne ein klassischer Kriminalfall zu sein. Mich hat die Erzählung gefangen genommen und ich habe das Buch fast in einem Rutsch gelesen. Das Buch gibt die Zeit der Revolutionswirren gekonnt wieder und ist unterhaltsam und lesenswert für jemanden, der historischen Dingen aufgeschlossen gegenübersteht.


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