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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2022

Ehrlich und nachdenklich

Die Schuhe meines Vaters
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Man kann das Buch in zwei Teile trennen: Zum einen wie es zu der Situation kam, in der der Autor über das Abstellen der lebenserhaltenden Geräte entscheiden musste und zum anderen die Nacherzählung des ...

Man kann das Buch in zwei Teile trennen: Zum einen wie es zu der Situation kam, in der der Autor über das Abstellen der lebenserhaltenden Geräte entscheiden musste und zum anderen die Nacherzählung des Lebens des Vaters. Das Buch liest sich sehr angenehm und hat die anspruchsvolle Sprache eines gebildeten Menschens. Mich hat es sehr berührt, da es dem Autor gelingt, kleine Details, Erinnerungen und auch Peinlichkeiten zu schildern, an denen sich die Trauer festmachen lässt. Dabei wurden auch meine eigenen Erfahrungen mit Trauer getroffen, deshalb fand ich die Beschreibungen sehr glaubhaft und ehrlich. Gerade auch diese unplanbaren Situationen (wie plötzlich die Schuhe des Vaters in den Händen zu halten), bleiben massiv in der Erinnerung und machen die Trauer greifbar. Das Buch macht nachdenklich und regt dazu an, seine Angelegenheiten zu regeln, solange man kann, vor allem auch um den Angehörigen in Extremsituationen einige Entscheidungen abzunehmen.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Authentisches Fluchttagebuch

Als ich im Krieg erwachte
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Dieses "Fluchttagebuch" ist sehr gut geschrieben. Ich hatte keine richtige Vorstellung davon, wie es sich lesen würde, aber die Mischung aus banalem Alltag und der Realität des Krieges wird sehr treffend ...

Dieses "Fluchttagebuch" ist sehr gut geschrieben. Ich hatte keine richtige Vorstellung davon, wie es sich lesen würde, aber die Mischung aus banalem Alltag und der Realität des Krieges wird sehr treffend dargestellt. Schockstarre parallel zu normalen Dingen, Unwissen und Unentschlossenheit, das alles wird sehr intensiv beschrieben. Das Geschehen wird greifbar und auch die Tatsache, dass jeder für sich entscheiden muss, was er tun soll, weil jeder Mensch anders ist und in die Lebenslagen unterschiedlich sind. Fragen und Entscheidungen, über die man sich bisher keinen Kopf gemacht hat (bei Alarm in der Wohnung bleiben? Oder in den Keller? In den Bunker? Raus aus der Stadt, raus aus dem Land?), werden urplötzlich Realität. Das Trauma, sich entscheiden zu müssen, aber eigentlich nicht genug Informationen für eine Entscheidung zu haben, wird sehr treffend beschrieben und durch die gekonnte Wortwahl wird die Situation sehr greifbar. Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Interessante Lektüre über familiäre Spurensuche

Beifang
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Der Erzählende Frank macht sich auf die Suche nach seinen Wurzeln, in dem er versucht, mehr über das Leben seines verstorbenen Großvaters herauszufinden. In einer Familie, die das Schweigen zur Norm gemacht ...

Der Erzählende Frank macht sich auf die Suche nach seinen Wurzeln, in dem er versucht, mehr über das Leben seines verstorbenen Großvaters herauszufinden. In einer Familie, die das Schweigen zur Norm gemacht hat, sucht er das Gespräch mit einigen der zwölf Kinder, also seinem Vater und den Tanten und Onkeln. Die Personen werden sehr glaubhaft dargestellt und es ist faszinierend, wie sich verschiedene Versionen der Geschichte wiederfinden, weil kaum darüber gesprochen wurde und sich die einzelnen Personen ihr unterschiedliches Wissen irgendwie zusammengereimt haben. Das Leben zu dieser Zeit unter prekären Umständen wird glaubhaft beschrieben und hat mich aufgrund der Armut, Erziehungslosigkeit und Anarchie sehr betroffen gemacht. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen. Mir hätte ein Stammbaum etwas geholfen, da man schnell den Überblick über die vielen Personen verliert. Ich hätte auch etwas mehr Struktur besser gefunden und die Geschichte um Marie nicht gebraucht. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, es ist eine sehr interessante Lektüre.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Ein ungewöhnliches Leben

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück
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Das Leben Minnas (genannt Mia) ab den 1920er Jahren wird aus verschiedenen Perspektiven beschrieben. Mal wird ihre Sichtweise geschildert, mal die ihr nahestehender Personen und so entsteht ein „rundes“ ...

Das Leben Minnas (genannt Mia) ab den 1920er Jahren wird aus verschiedenen Perspektiven beschrieben. Mal wird ihre Sichtweise geschildert, mal die ihr nahestehender Personen und so entsteht ein „rundes“ Bild von ihr. Das Buch liest sich flüssig und hat mich angenehm überrascht, weil es sehr spannend ist. Die Lebensumstände der damaligen Zeiten werden jeweils sehr gut getroffen und geschickt in den Erzählstrang eingewoben. Mia ist eine starke Frau, die sich aktiv auf ihr Leben einlässt. Sie gestaltet ihre jeweiligen Lebensumstände mit und wird mit vielen Schicksalsschlägen fertig. Das Buch konzentriert sich auf ereignisreiche Passagen in ihrem Leben und macht kleine Zeitsprünge. Dadurch wird es nie langweilig und ist immer unterhaltsam. Ich empfinde dieses Buch nicht als einen Frauenroman, sondern eher als eine Art Biographie. Mir hat es sehr gut gefallen und ich werde die beiden Fortsetzungsromane, die noch geplant sind, sehr gerne lesen.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Toller Plot, spannend umgesetzt

Als das Böse kam
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Die Familie lebt einsam und zurückgezogen und dafür wird gleich zu Beginn ein glaubhafter Grund geliefert. Mit dem Eindringen anderen Personen in diese Einsamkeit zersetzt sich das Bild und eine neue Sichtweise ...

Die Familie lebt einsam und zurückgezogen und dafür wird gleich zu Beginn ein glaubhafter Grund geliefert. Mit dem Eindringen anderen Personen in diese Einsamkeit zersetzt sich das Bild und eine neue Sichtweise entsteht. Beides sind super Ideen, die schön miteinander verwoben wurden – ein ausgefallener Plot! Das Buch ist von Anfang an spannend und lässt sich schnell und flüssig lesen. Da das Buch recht kurz ist und ich die Grundidee sehr gut finde, hätte dies gerade bei der „Wendung“ noch ausführlich beschrieben werden können, um die Glaubhaftigkeit zu unterstützen. Die Personen werden gut beschrieben und ihre Handlungen sind nachvollziehbar. Ein sehr spannendes Buch, das mit wenig Protagonisten auskommt und interessante Themen behandelt, die zu selten in Thrillern oder Krimis vorkommen. Ich vergebe vier Sterne mit Tendenz nach oben und finde das Buch lesenswert und interessant!

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