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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2021

Eine andere Welt

Die letzte Schuld
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Ein Kriminalfall in den Nachkriegsjahren ist mal etwas ganz anderes. Es gelingt der Autorin sehr gut, die damalige Zeit lebendig werden zu lassen und in die ganz andere Welt einzutauchen. Die Hauptpersonen ...


Ein Kriminalfall in den Nachkriegsjahren ist mal etwas ganz anderes. Es gelingt der Autorin sehr gut, die damalige Zeit lebendig werden zu lassen und in die ganz andere Welt einzutauchen. Die Hauptpersonen und ihre Nöte und Gedanken kann man gut nachvollziehen und das Zusammenspiel zwischen Besatzern und Einheimischen ist gut getroffen. Ich fand es faszinierend, was sich aus diesem Setting doch für andere Tatmotive ableiten lassen, die so heutzutage nicht mehr denkbar sind. Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Einige Wiederholungen schaffen manchmal unnötige Längen. Trotzdem war ich jederzeit gut unterhalten. Den ersten Teil aus der Reihe habe ich nicht gelesen, was kein Problem war, da Rückblicke auf das Nötigste beschränkt wurden. Wenn man München heute kennt, hat die Beschreibung der Stadt in den Nachkriegsjahren besonderen Charme und wurde gut recherchiert.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Mutmacher

Problemzone Frau
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Der Schreibstil gefällt mir, er ist humorvoll und auch selbstironisch und ich habe mich in vielen Momenten meines Lebens wiedergefunden und bestätigt gefühlt. Das mag auch daran liegen, dass ich im gleichen ...

Der Schreibstil gefällt mir, er ist humorvoll und auch selbstironisch und ich habe mich in vielen Momenten meines Lebens wiedergefunden und bestätigt gefühlt. Das mag auch daran liegen, dass ich im gleichen Alter bin und alle Trends und Entwicklungen genauso miterlebt habe wie die Autorin. Alle Erlebnisse und Gedanken werden mit viel Wortwitz wiedergegeben und die althergebrachten Strukturen und Mechanismen, die Frauen einschränken und bewerten, werden schlau und humorvoll analysiert. Hintergrundinformation sind gut recherchiert und immer unterhaltsam. Es gibt einen Punkt Abzug für die religiösen Elemente, da ich die Bibel als historische Quelle in Ordnung finde, die vielen christlichen Gedanken (vor allem im Kapitel „Geist“) mir aber zu viel sind. Das Thema „Problemzone Frau“ ist schließlich unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Erst beim Lesen habe ich erfahren, dass der Verlag ein Christlicher Verlag ist und finde, dass man ihn durchaus dafür loben kann, dass er sich mit diesem Buch für Frauen stark macht.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Enttäuschend

Berauscht vom Leben
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Das Buch ist eine Ansammlung kleiner Kapitel von zwei bis ca. sechs Seiten Länge und stellt verschiedenste Themen, Aktivitäten und Gedankenanstöße vor, um das Leben ohne Alkohol lebenswerter zu machen. ...

Das Buch ist eine Ansammlung kleiner Kapitel von zwei bis ca. sechs Seiten Länge und stellt verschiedenste Themen, Aktivitäten und Gedankenanstöße vor, um das Leben ohne Alkohol lebenswerter zu machen. Man könnte auch sagen es sind kleine Abenteuer für Erwachsene. Tatsächlich sind viele Dinge sehr banal (Räucherstäbchen anzünden, spontan Überraschungsurlaub machen, Picknick, usw.) und könnten auch in jedem anderen Ratgeber zu einem anderen Thema enthalten sein. Die Trinkexzesse der Autorinnen werden immer wieder thematisiert, für mich war das zu weit weg vom wirklichen Leben. Auch wenn die Kapitel eine grobe Struktur bekommen haben, wirkt diese auf mich willkürlich und unsortiert. Der Schreibstil ist angenehm und in einem freundschaftlichen Ton gestaltet, kann aber die inhaltlichen Schwächen nicht ausgleichen. Bereits nach wenigen Kapiteln wurde das Lesen für mich ziemlich langweilig und hat bis zum Ende keinen Spaß mehr gemacht.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Intensiv und unfassbar

»Sag kein Wort!«
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Die Kindheit von Manjuh und ihren Geschwistern ist kaum zu fassen. Auf der einen Seite ist es unglaublich, wie die es die verwirrte Mutter schafft, immer wieder Unterstützer zu finden, indem sie sich wechselnden ...

Die Kindheit von Manjuh und ihren Geschwistern ist kaum zu fassen. Auf der einen Seite ist es unglaublich, wie die es die verwirrte Mutter schafft, immer wieder Unterstützer zu finden, indem sie sich wechselnden Religions- und Interessengemeinschaften anschließt. Auf der anderen Seite wird schonungslos offenbar, wie die Bürokratie und der Staat daran scheitern – zum Schaden der Kinder (und Väter, Großeltern, etc.). Allein die vielen Umzüge sind schon beim Lesen belastend, gleichzeitig wahrscheinlich Voraussetzung dafür, um sich entwickelnder Kritik und steigendem Unbehagen des Umfelds zu entziehen. Der Zusammenhalt der Geschwister ist wirklich beeindruckend und ich wünsche Ihnen, dass sie das ihr Leben lang beibehalten werden.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Spione werden auch älter!

Silverview
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Der letzte Roman des großen Spionagethriller-Autoren le Carré hat mich sehr gereizt, da ich mir nicht vorstellen konnte, wie er seine „Kalter Krieg-Spione“ in die Gegenwart bringt. Dennoch gelingt es ...


Der letzte Roman des großen Spionagethriller-Autoren le Carré hat mich sehr gereizt, da ich mir nicht vorstellen konnte, wie er seine „Kalter Krieg-Spione“ in die Gegenwart bringt. Dennoch gelingt es ihm, dem Leser das Leben eines Spions an einigen Protagonisten näher zu bringen, die in Rente sind, kurz davor oder aus anderen Gründen „ausgemustert“ wurden und nicht aus ihrer „Spion-Haut“ können. Man erlebt, was ein Spionleben mit den persönlichen Beziehungen der Spione und ihren Angehörigen macht, wie sie ihr Leben wie auf Eierschalen und immer auf der Hut leben und wie problemlos sie Unschuldige und Ahnungslose in ihrem Sinne manipulieren können. Die gute alte analoge Welt hat immer noch ihre Berechtigung, da Briefe aus Papier nicht so schnell nachzuvollziehen sind und der Spion alter Schule sich zu helfen weiß. Spannend und interessant liest sich Silverview und ist modern und melancholisch zugleich.

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