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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2020

Wahl der Qual

Ich bleibe hier
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Nach dem Ersten Weltkrieg hofften die Bewohner eines idyllisches Bergdorf in Südtirol, dass nun alles besser wird. Doch da kamen die Faschisten und die Leute wurden vor die Wahl gestellt: entweder nach ...

Nach dem Ersten Weltkrieg hofften die Bewohner eines idyllisches Bergdorf in Südtirol, dass nun alles besser wird. Doch da kamen die Faschisten und die Leute wurden vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina kann sich kein anderes Leben, weit weg von ihrem Heimatdorf, vorstellen und bleibt. Trotz dem ihr aufgelegten Berufsverbot als Lehrerin, unterrichtet sie heimlich in Kellern und Scheunen. Doch als ein Stausee gebaut werden soll, der ihr Dorf unter Wasser stellen soll, muss sie aktiv werden. Und das, obwohl die Welt in einem weiteren Krieg versinkt.

Es ist immer wieder eindrücklich, wie der Zweite Weltkrieg sich auf unterschiedliche Regionen ausgewirkt hat. Da der Autor sich an Fakten über die echte Gemeinde Graun gehalten hat, erscheint dieser Roman wie ein Zeitzeuge. Da die Geschichte zudem eine Erzählung einer Mutter an ihre verschollene Tochter ist, wirkt sie sehr persönlich. Im Vordergrund steht der Kampf ums Überleben. Vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Und es zeigt sich: Im Leben kann man nicht immer des eigenen Glückes Schmid sein, sondern die äusseren Umständen machen mit einem, was sie wollen.

Ich fand den Roman sehr eindrücklich und da er ziemlich kurz ist, liest man ihn auch schnell weg. Eindeutig empfehlenswert mit 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Spitze Ohren

Das Flüstern der Magie
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Das Flüstern verrät der 19-jährigen Fallon, ob ein Gegenstand magisch ist. Für ihr Archiv muss sie diese Dinge besorgen, um sie zu verwahren und die Menschen davor zu schützen. Als sie eines Abends auf ...

Das Flüstern verrät der 19-jährigen Fallon, ob ein Gegenstand magisch ist. Für ihr Archiv muss sie diese Dinge besorgen, um sie zu verwahren und die Menschen davor zu schützen. Als sie eines Abends auf dwen 22-jährigen Reed trifft, weiss sie nicht, was sie von ihm halten. Obwohl er anscheinend nichts von der Magie weiss, scheint er doch hinter Fallons Fassade sehen zu können. Als er ihr aber einen magischen Gegenstand stiehlt, scheint nicht nur Fallon in Gefahr, sondern alle Menschen...

Ich brauchte einen Moment, um in die Geschichte zu kommen. Aber der Schreibstil ist gut zu lesen, so dass man schnell dahin kommt, wo langsam etwas passiert. Den Grundgedanken, dass es magische Dinge gibt, die sich entweder als Fluch oder Segen auf unsere Leben auswirken, finde ich einfach, aber durchaus spannend. Die Erzählung blieb aber oberflächlich. Mir fehlte etwas Tiefe in der Geschichte, wie zum Beispiel mehr Hintergrundwissen über die Magie. Die Protagonistin war mir sympathisch, da sie in ihrer Schrulligkeit doch nur das Beste will. Aber auch die Charaktere bleiben eher oberflächlich.

Trotzdem gebe ich 4 Sterne, da die Geschichte schnell und einfach lesbar war und ich die Grundidee und die Protagonistin gut fand.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Rache der Vergangenheit

Düstere Provence
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Kaum ist der ehemalige Drogenboss Louis Rey aus dem Gefängnis entlassen, werden drei Männer ermordet aufgefunden. Alle haben eine Gemeinsamkeit: Sie haben vor 25 Jahren Rey verraten. Doch Reys Rachedurst ...

Kaum ist der ehemalige Drogenboss Louis Rey aus dem Gefängnis entlassen, werden drei Männer ermordet aufgefunden. Alle haben eine Gemeinsamkeit: Sie haben vor 25 Jahren Rey verraten. Doch Reys Rachedurst ist noch nicht gelöscht, denn ein Mann nahm ihn damals fest. Sein Name: Commissaire Albin Leclerc. Albin sieht sich genötigt sich seiner Vergangenheit stellen.

Der fünfte Fall rund um den ehemaligen Commissaire Albin Leclerc und seinem Mops Tyson ist im Vergleich zum letzten Fall weniger actionreich und etwas ruhiger, aber gewohnt mit blutigem Mord und Totschlag. Die Geschichte bringt aber dafür mehr Tiefe mit sich, da die Vergangenheit von Albin als Polizist im Vordergrund steht. Gewohnt locker und scharfsinnig mischt sich Albin auch wieder in die reguläre Polizeiarbeit ein.

Eins der tragenden Geheimnisse fand ich schlussendlich unglaubwürdig und unpassend für Albin. Es wird am Ende auch nicht abgeschlossen, sondern versandet belanglos. Mit dem, dass ich etwas mehr Zwiegespräche zwischen Albin und Tyson gewünscht hätte, gebe ich diesem Fall 4 Sterne und ich freue mich auf das nächste Buch, dass zum ersten Mal in der winterlichen Provence spielen soll.

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Veröffentlicht am 25.07.2020

Von der anderen Seite

Piccola Sicilia
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Die deutsche Archäologin Nina Zimmermann wird eines Tages von einem Bekannten aus Sizilien angerufen. Er und seine Crew von Schatztauchern haben vermutlich das Flugzeugwrack im Meer entdeckt, mit dem ihr ...

Die deutsche Archäologin Nina Zimmermann wird eines Tages von einem Bekannten aus Sizilien angerufen. Er und seine Crew von Schatztauchern haben vermutlich das Flugzeugwrack im Meer entdeckt, mit dem ihr Grossvater Moritz angeblich ums Leben gekommen war. Nina fliegt sofort hin und erhofft sich endlich Antworten auf alle Fragen, die das düstere Familiengeheimnis stets umgaben. Doch sie findet sie nicht auf dem Grund des Meeres, sondern überraschend bei einer Fremden, die behauptet Moritz' Tochter zu sein und er lebe noch.

Ich freute mich auf etwas italienisches Flair als ich das Buch endlich zu lesen begonnen habe. Den Klappentext war mir nicht mehr präsent, wodurch ich nicht schlecht staunte, dass mich die Geschichte ins italienische Einwandererviertel »Piccola Sicilia« in Tunis, Tunesien, trug.

Der Gegenwarterzählstrang erschien mir sehr holprig und die Protagonistin unnahbar, wohingegen der über die Vergangenheit packend über das Kriegsgeschehen und das Leben der Zivilisten in Tunis während des 2. Weltkriegs erzählte. Tunis wirkt beeindruckend, wie sich vor dem Krieg alle Kulturen und Religionen vermischt haben und Hand in Hand miteinander das Leben teilten. Diesen Teil des Buches fand ich sehr spannend, da er einem anderen Blickwinkel, vom der anderen Seite des Mittelmeeres auf die grausamen Geschehnisse des Holocausts bot.

Leider kommt das gegen den mühsamen Gegenwarterzählstrang (der unglaubwürdig war), generell den Schreibstil (war mir stellenweise zu theatralisch poetisch) und den offenen Schluss nicht an. Deshalb gibt es von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Gegen das Fernweh

Eine Weltreise durch die Schweiz
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"Sieh das Gute liegt so nah." Ganz nach dem auf dem Cover stehenden Motto von Goethe ist dieses Sachbuch gemacht. Besonders in der Coronakrise zögern viele raus in die Welt zu stechen. Da kommt dieses ...

"Sieh das Gute liegt so nah." Ganz nach dem auf dem Cover stehenden Motto von Goethe ist dieses Sachbuch gemacht. Besonders in der Coronakrise zögern viele raus in die Welt zu stechen. Da kommt dieses Buch gerade recht. Es hilft gegen Fernweh und zeigt, wie weltmännisch die Schweiz sein kann.

Mit wunderschönen Fotos werden Sehenswürdigkeiten gezeigt, die erst auf den zweiten Blick als schweizerisch wahrgenommen werden. Man merkt, dass der Autor alles mit Liebe gestaltet und fast alle Destinationen selbst schon bereist hat. Die Texte sind eher kurz und bündig. Es wird in wenigen Sätzen eine Verbindung zwischen den optisch ähnlichen Regionen der Welt und den Schweizer Landschaften hergestellt. Egal, ob Tibet, Malediven oder die Copacabana. Alles kann man in der Schweiz entdecken, wenn man die Augen öffnet.

Mir gefällt dieses Buch. Wer einen Reiseratgeber sucht, ist schnell enttäuscht. Aber wer mit einem schönen Bildband auf seinem Balkon gegen sein Fernweh ankämpfen will, liegt mit diesem Buch vollkommen richtig. Es bietet auch Inspiration, das eine oder andere in der Schweiz zu entdecken. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ich dieses Buch verschenken werde. 5 Sterne.

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