Wunderschön und gleichzeitig beängstigend
Das Labyrinth des FaunsEin modern-expressionistisches Werk voller Melancholie und Weltschmerz!
Ein modern-expressionistisches Werk voller Melancholie und Weltschmerz!
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Ein modern-expressionistisches Werk voller Melancholie und Weltschmerz!
Die Magie ist zurück in Orïsha! Doch zu welchem Preis? Zélie und Tzain haben ihren Vater bei dem Ritual verloren und die Magie erstreckt sich nicht mehr nur über die Maji, sondern auch über den Adel. Können ...
Die Magie ist zurück in Orïsha! Doch zu welchem Preis? Zélie und Tzain haben ihren Vater bei dem Ritual verloren und die Magie erstreckt sich nicht mehr nur über die Maji, sondern auch über den Adel. Können Zélie und Prinzessin Amari ihren Traum von einem friedlichen Orïsha, in dem Maji und Königsfamilie in Koexistenz leben, in die Tat umsetzen? Oder wird der Adel ihre eigene Macht gegen die Maji einsetzen und das Land in einen blutigen Krieg stürzen?
Wie bereits aus dem ersten Band bekannt herrschen auch hier kurze Kapitel von bis zu sechs Seiten vor. Das szenische Erzählen wird erneut durch den Wechsel des Erzählerfokus zwischen Amari, Zélie und Inan forciert, was mir persönlich gut gefällt. Es entsteht dadurch eine sehr intensive Erzählsituation, die den Leser dicht an die Emotionen der Protagonisten heranführen und immer kleine zentrierte Spotlights auf die Erzählung geben. Die Atmosphäre ist – wie schon im ersten Band – sehr emotional. Allerdings erscheint mir in diesem Band gerade Zélies Gefühlswelt zu konfus, zu übertrieben und kaum mehr nachvollziehbar. Sie wirkt so gebrochen, dass man es als Leser kaum mehr ertragen kann. Das Gleiche gilt für ihre Beziehung zu Amari: Die beiden driften immer mehr auseinander, doch wo die Prinzessin zunehmend selbstbewusster und klarer wird, rutscht die Seelenfängerin in Lethargie und Depressionen ab. Erst die letzten Kapitel reißen für mich einiges heraus, denn hier wendet sich das Blatt erneut: Zélie kann ihre innere ‚Dramaqueen‘ abstreifen und läuft endlich zu alter Stärke auf. Natürlich kann und muss Zélie angesichts der Erlebnisse in ihrem Leben nicht dauerhaft die starke Protagonistin sein. Aber in diesem Band ist sie für meinen Geschmack zu gebrochen.
Und auch Inan missfällt mir hier leider sehr. Ich mochte ihn im ersten Band und hatte große Hoffnungen in ihn als zukünftigen Regenten, aber in „Children of Virtue and Vengeance“ verblasst er nahezu komplett. Er ist nur noch eine kraft- und machtlose Puppe seiner Mutter, die ihn an Fäden durch ein von ihr inszeniertes Spiel zieht, ohne dass er sich dagegen wehrt.
Alles in Allem merkt man leider sehr stark, dass es sich um einen Zwischenband handelt. Das ständige Hin und Her der Handlung (Maji greifen König an, Königin reift Maji an; Zélie mag Roen, liebt aber eigentlich Inan tief in ihrem Herzen; sie lässt Nähe von Roen zu, nur um ihn im nächsten Moment wieder wegzustoßen, usw.) wirkt verwirrend und ist anstrengend auf die Dauer. Vom Zauber der „Children of Blood and Bone“ ist leider nicht mehr viel übrig geblieben... Auch die Selbstverständlichkeit der Verrohung und die Zunahme an Brutalität hat mich etwas schockiert, besonders in Bezug auf Amari. Aber so ist es wohl, wenn Krieg herrscht, egal ob in einem fiktiven Orïsha oder auf einem realen Planeten Erde.
Ich bin trotzdem gespannt, was Band drei uns bringen wird. Wird Orïsha ein Beispiel dafür werden, wie auch wir unsere Differenzen in Bezug auf race und class überwinden können? Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...
Fallon Emrys ist 19 Jahre alt und leitet das magische Archiv von Edinburgh in Schottland. Denn sie besitzt eine Gabe, die in ihrer Familie weitervererbt wird: Sie hört das Flüstern von Magie... Ihre Aufgabe ...
Fallon Emrys ist 19 Jahre alt und leitet das magische Archiv von Edinburgh in Schottland. Denn sie besitzt eine Gabe, die in ihrer Familie weitervererbt wird: Sie hört das Flüstern von Magie... Ihre Aufgabe ist es, magische Gegenstände aus dem Verkehr zu ziehen und sie zu archivieren, denn einige von ihnen sind sehr gefährlich und können in den falschen Händen großen Schaden anrichten. Doch nicht immer kann Fallon auf legalem Wege an die magischen Objekte gelangen, auch wenn sie die unter dem Deckmantel ihres Antiquariats versucht. Eines Abends trifft sie auf einen jungen Mann namens Reed, der trotz ihres verzauberten Mantels ihr wahres Ich erkennt. Fasziniert und erschrocken zugleich versucht Fallon Reed zu vergessen, aber sie scheinen sich magisch anzuziehen...
Ich muss sagen, ich war äußerst positiv überrascht von dieser Geschichte und sie gehört zu meinen Highlights im Jahr 2020! Angesichts des Covers hatte ich eine recht düstere und sehr mysteriöse Erzählung erwartet. Nicht falsch verstehen: Die Buchgestaltung ist wunderschön und retrospektiv gesehen kann ich mir in der zerfließenden Tinte im Wasser die bildliche Umsetzung eines Flüsterns gut vorstellen, nichtsdestotrotz herrschen dunkle Farben vor und in Kombination mit dem Titel hatte ich tatsächlich eher etwas anderes erwartet. Aber ich wurde wieder einmal eines Besseren belehrt: Es kommt eben doch nicht immer auf die Verpackung an!
Laura Kneidl hat hier eine spannende, ergreifende und sehr schlüssig abgeschlossene Geschichte erschaffen, die zudem unglaublich sympathische Figuren aufweist. Fallon und auch Reed sind sehr authentisch und liebenswürdig, wodurch die Erzählung an außerordentlichen Tiefgang gewinnt. Hinzu kommt der locker leichte und sehr angenehme Schreibstil der Autorin, der die Geschichte schnell und flüssig lesbar macht, zugleich aber wirklich fesselnd ist und einen sehr großen Detailreichtum aufzeigt (so zum Beispiel die Kapitelbenennung nach den Tarotkarten, die hier eine Hauptrolle spielen).
Ich kann nachvollziehen, dass sich einige Leser an der Tatsache stoßen, dass das Mysterium um Reeds Magieresistenz nicht aufgeklärt wurde, aber ich persönlich kann es so als gegebenen Aspekt der Geschichte hinnehmen und akzeptieren. Dieser Umstand schmälert die Großartigkeit dieser Geschichte für mich nicht, daher verdiente fünf Sterne! Und vielleicht hält sich die Autorin so ja auch ein Türchen für eine Fortsetzung offen, wer weiß...?
Von mir also eine ganz klare Empfehlung für alle, die eine leichte, aber spannende Urlaubslektüre suchen, oder die mal ein Wochenende lang in eine tolle Geschichte abtauchen wollen!
Den einen bereiten sie Angst und Übelkeit, den anderen wahre Freude beim Fliegen: Luftlöcher. Doch wusstet ihr, dass diese Luftlöcher bewohnt sind? In ihnen leben die grauen, streitsüchtigen und zu Wutausbrüchen ...
Den einen bereiten sie Angst und Übelkeit, den anderen wahre Freude beim Fliegen: Luftlöcher. Doch wusstet ihr, dass diese Luftlöcher bewohnt sind? In ihnen leben die grauen, streitsüchtigen und zu Wutausbrüchen neigenden Luftpiraten! Einer von ihnen ist der Luftpiratenlehrer Amadeus Adiaba, der den Kindern am Johann-Sebastian-Krach-Gymnasium das Streiten, Donnern und Blitzen beibringt. Eines Tages klopft es an Adiabas Tür. So etwas passiert eigentlich nie - denn Luftpiraten sind auf Grund ihres eher hitzigen Gemüts Einzelgänger -, außer bei der Lieferung eines Luftpiratenkindes. Und so zieht der kleine Zwolle bei Adiaba ein. Aber Zwolle ist nicht wie andere Luftpiraten, wie sein Vater schnell feststellen muss... Sein Blitzauge unter der Augenklappe erzeugt keine Blitze, zudem ist Zwolle weiß wie Schnee und von Streitlustigkeit ist er so weit entfernt wie der Dalai Lama. Nach einigen Recherchen stellt Adiaba fest, dass es sich bei Zwolle um einen sehr seltenen und in der Gesellschaft nicht tolerierten weißen Luftpiraten, einen sogenannten „Blinden Passagier“, handelt, der sofort nach Entdeckung ertränkt werden muss... Da Adiaba den kleinen Zwolle aber bereits – in sein bei Luftpiraten nicht vorhandenes! – Herz geschlossen hat, beschließt er, ihn heimlich aufzuziehen. Doch Adiaba hat nicht mit der Neugier und dem Lebenswillen des kleinen Luftpiraten gerechnet... Und so beginnt eine abenteuerliche Geschichte, die die Luftschlösser der Luftpiraten ganz schön auf den Kopf stellen wird.
Eine kleine Warnung vorweg: Dieses Hörbuch ist nicht als Einschlafhilfe geeignet! Luftpiraten schreien, keifen und wettern die meiste Zeit ihres Lebens – ein Umstand, den Axel Prahl in seiner Interpretation sehr ernst genommen hat. Ich wollte ihm so manches Mal ein Glas Wasser für seine raue Kehle reichen...
Markus Orths hat unglaublich liebenswürdige Figuren und eine fantastische Welt in den Wolken erschaffen, die den Leser bzw. Hörer sofort in seinen Bann zieht. Ein absolutes Highlight sind die Wortspiele und Neologismen rund um das Thema Luft. Ich habe mich so großartig unterhalten gefühlt und an unzähligen Stellen einfach nur herzhaft lachen können – es war eine wahre Freude!
Je mehr ich über diese Geschichte nachdenke, desto großartiger finde ich sie! Jedes Mal fallen mir neue Themen auf, die Markus Orths hier aufgreift und in einer großartigen Art und Weise für Kinder aufarbeitet. Und gerade jetzt, in Zeiten der neuen Rassismusunruhen in den USA, hat diese Geschichte wieder eine akute Aktualität. Denn „Luftpiraten“ ist eine großartige Geschichte über das Anderssein in einer Gesellschaft, über Wahrheit und Lüge, über Freundschaft, Mut, Akzeptanz und Toleranz, über das Aufbrechen veralteter Gesellschaftsstrukturen, über das Überwinden und Abbauen von Vorurteilen und Ängsten, aber auch (oder vielleicht vor allem?) über Selbstlosigkeit und Liebe.
Axel Prahl ist die bestmögliche Sprecherbesetzung für dieses Buch. Ihm gelingt es durch seine Stimmgewalt, die Luftpiraten in all ihren Facetten darzustellen und ihnen Alleinstellungs- bzw. Unterscheidungsmerkmale mitzugeben. Sei es das säuselnde Stimmchen von Kaspar, dem Luftikus, oder das durchdringende Gekreische von Donna Brubu, der Mutter von Franka. Ein wirklich grandioses Meisterstück, das mir unfassbar viel Spaß, Gelächter, aber auch spannende Momente beschert hat, in denen ich die Luft angehalten und intensiv mitgefiebert habe. Eines steht fest: Die „Luftpiraten“ sind ein Jahreshighlight 2020 und sowohl die Geschichte als auch das Hörbuch hallen in mir noch sehr lange nach!
Graf Edward Donald Darius Ignatz Eliot von Fox und Wood, abgekürzt Eddie, lebt seit Jahrhunderten mit seiner kurzsichtigen Freundin, der Fledermaus Tilla, auf Stormy Castle und genießt dort sein Gespensterdasein. ...
Graf Edward Donald Darius Ignatz Eliot von Fox und Wood, abgekürzt Eddie, lebt seit Jahrhunderten mit seiner kurzsichtigen Freundin, der Fledermaus Tilla, auf Stormy Castle und genießt dort sein Gespensterdasein. Als eines Tages plötzlich Mrs Plumbelly mit Umzugswagen auftaucht und eine Schule im Schloss errichten will, bleibt Eddie nur eine Möglichkeit: Er muss sich an seinen weit zurückliegenden Zauberunterricht erinnern und diese Direktorin durch Spuk und Grusel vertreiben! Allerdings hat er dabei nicht mit Pia Plumbelly, der Tochter der Schulleiterin, und ihrer furchtlosen Neugier gerechnet...
Anke Szillat ist hier eine fabelhafte Geschichte gelungen, die besonders durch die wunderbaren Zeichnungen von Susanne Göhlich hervorsticht und diese es zu einem spannenden Leseerlebnis werden lassen. Mir gefallen Fledermaus Tilla, die mit ihrer kleinen Schweinchennase einfach hinreißend niedlich ist, und Hausdrache Golfo, der aussieht wie ein putziges Ferkel mit Flügeln, einfach überragend gut. Die überaus liebenswerten Figuren, die die Autorin hier sehr kindgerecht und mit viel Wiedererkennungswert aufgebaut hat, sind in den Illustrationen hervorragend umgesetzt.
Für mich als erwachsene Leserin hätte die Story noch etwas gehaltvoller sein können, immerhin ist Stormy Castle ein Spukschloss mit einem echten Schlossgespenst, das einmal zaubern gelernt hat und nun aber zugeben muss, dass es nie richtig aufgepasst hat.... Ich sehe da viel Potenzial für gruselig-komisch fehlgeleitete Zaubereien! Zudem fehlt mir eine Erklärung dafür, wie Eddie und seine Eltern zu Geistern wurden, warum sie so solide – im Sinne von anfassbar – sind, und wie sie auch tagsüber aktiv sein können. Ich finde die neue Herangehensweise an das Konzept von Geistertum sehr innovativ, aber gerade dann sollten sie auch näher erläutert werden, denn Kinder (und Erwachsene, so wie ich,) greifen in solchen Situationen auf vorhandenes Wissen zurück und vergleichen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Frage bei dem ein oder anderen Kind auftreten könnte.
„Eddie Fox“ ist dennoch ein tolles Kinderbuch über das Überwinden von (tiefsitzenden) Ängsten, über Freundschaft und Mut und über den Zauber von Neuanfängen, wenn man sich auf sie einlässt. Ich freue mich auf die Fortsetzung im August 2020!