Profilbild von Hyperventilea

Hyperventilea

Lesejury Star
offline

Hyperventilea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hyperventilea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2023

Buntes, exotisches Comicabenteuer aus dem Reich der Mitte

Disney Adventure Journals: Mulan und der geheimnisvolle Palast
0

Mulan ist nach ihrem großen Abenteuer wieder zu Hause, doch da ereilt sie der Hilferufs des Kaisers. Eine Gruppe unbekannter Feinde trachten ihm nach dem Leben, deshalb bittet er Mulan, ihn zu beschützen. ...

Mulan ist nach ihrem großen Abenteuer wieder zu Hause, doch da ereilt sie der Hilferufs des Kaisers. Eine Gruppe unbekannter Feinde trachten ihm nach dem Leben, deshalb bittet er Mulan, ihn zu beschützen. Obwohl sie von ihrer geliebten Großmutter in die verbotene Stadt begleitet wird, fühlt sich Mulan wegen der strengen Regeln bei Hof nicht so recht wohl. Außerdem ist der engste Vertraute des Kaisers Mulan gegenüber auffällig misstrauisch. Ob sie es dennoch schaffen wird, die Gegner des Kaisers aufzuspüren und den Kaiser und China zu retten?

Die Geschichte wird als Comic erzählt. Farbige, klar konturierte, aussagekräftige, detaillierte Bilder stellen dar, was gerade passiert. Über Gespräche in Sprechblasen entwickelt sich die Handlung weiter. Die Texte in den Sprechblasen sind kurz und verständlich formuliert. Mir persönlich ist die Schrift in den Sprechblasen allerdings etwas zu klein. Zwischendurch kommt Mulan zu Wort und erzählt in Ich-Form auf ganzen Textseiten im Fließtext von ihrer aktuellen Situation und ihren Gefühlen. Die Schrift ist dabei keine klassische Druckschrift, erinnert eher an eine Handschrift. Ein vollständig abgedruckter Brief des Kaisers ist in Zierschrift verfasst, die für jüngere Kinder nicht einfach zu lesen ist.
Das Buch richtet sich an Kinder ab acht Jahren.

Mulan ist ein mutiges, warmherziges Mädchen. Manchmal hegt Mulan auch Selbstzweifel, was sie sympathisch, menschlich und nahbar macht. Besonders gut gefällt mir Mulans freundliche Großmutter, auf die sie sich immer verlassen kann. Der Kaiser strahlt eine besondere, gütige Autorität aus. Mit anderen Personen am Hof, wie dem Berater Chi Fu ist hingegen nicht gut Kirschen essen. Zum Glück gibt es auch noch Mulans Freund Shang, der sich stets um Mulan sorgt und sich für sie einsetzt.

Wird Mulan die Rebellen entlarven? Wem kann sie bei Hofe trauen?
„Mulan und der geheimnisvolle Palast“ ist ein aufregendes, spannendes, buntes und exotisches Comicabenteuer mit einer freundlichen, sympathischen Heldin. Allen Disneyfans wird die Geschichte sicher gefallen. Bestimmt motiviert das Buch auch solche Kinder zum Lesen, die sich von größeren Textmengen abschrecken lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2023

Geballtes Elfenwissen und eine recht kurze, unbefriedigende Fortsetzung der Geschichte

Keeper of the Lost Cities – Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
0


„Entschlüsselt“ ist Band 8,5 der „Keeper of the lost cities“ - Reihe und etwas anders als die bisherigen Bücher. Der Großteil des Bandes ist nämlich eher eine Art Handbuch. Hier wird alles aufgeführt ...


„Entschlüsselt“ ist Band 8,5 der „Keeper of the lost cities“ - Reihe und etwas anders als die bisherigen Bücher. Der Großteil des Bandes ist nämlich eher eine Art Handbuch. Hier wird alles aufgeführt und erklärt, was es über die Welt der Elfen zu wissen gilt: Signaturakten, die alle wichtigen Figuren ausführlich vorstellen, die verschiedenen Schauplätze wie Sophies Zuhause Havenfield oder die Stadt Mysterium, Informationen über die Lebensweise der Elfen, alle Elfenfähig- und Fertigkeiten, der Lehrplan, das Lehrpersonal, Feste und Veranstaltungen der Foxfireakademie, Exilium, geschützte Kreaturen, Alicorns, Essen und Trinken, Pflanzen, Mode, Hobbys, Sport und Spiel technische Geräte, Alchemie, Elixiere und Heilmittel, primäre Quellen, nicht kartierte Sterne, die Rebellengruppen Black Swan und Neverseen mit ihren prominenten Mitgliedern, die intelligenten Spezies Kobolde, Oger, Gnome, Trolle und Zwerge und Vertreter der Arten. Außerdem sind den Menschen und Sophies menschlicher Familie Abschnitte gewidmet. Anschließend gibt es noch zwei Tests zum Mitmachen „Welche geschützte Kreatur passt zu dir?“ und „Wieviele Leibwachen bräuchtest du in den verlorenen Städten?“, sowie ein Quiz über die ersten Sätze der Charaktere. Als Zusatz sind noch ein Ausmalbilder von Iggy, Sophies Haustier und Rezepte zum Nachmachen angehängt. Keefes ausgewählte Erinnerungen beenden den ersten Teil.
Danach folgt die eigentliche Geschichte: Lady Gisela hat im letzten Band Keefe für ein extremes Experiment missbraucht. Keefe erfährt nun, welche Veränderungen bei ihm ausgelöst wurden.

Die Texte sind verständlich und klar formuliert. Ganz untypisch geht es auf der knapp 260-seitigen Geschichte nicht nur um Sophies Perspektive, diesmal wird den Leserinnen und Leser auch Keefes Sichtweise der Dinge nahegebracht. Schließlich stehen er und seine neuen Fähigkeiten im Mittelpunkt der Handlung. Das Buch richtet sich an Kinder und Erwachsene ab 12 Jahren.

Von Keefe und Sophie abgesehen erfährt man diesmal von den verschiedenen Charaktere wenig Neues, kommen sie doch kaum zum Zug. Dafür ist aber im ersten Teil geballtes Wissen über die Figuren versammelt. Dabei wird einmal mehr deutlich, wie bunt die Figurenkonstellation wirklich ist. Schon die Elfen sind sehr verschieden, haben alle vielfältige Talente, Sophie besonders viele. Die Leibwächter der Hauptfiguren aber sind so unterschiedlich wie sie nur sein können, Ogerprinzessin Ro ist beispielsweise erfrischend direkt und etwas flapsig, Kobold Sandor nimmt seinen Job viel ernster und zeigt wenig Sinn für Humor.

Dass die komplexe Elfenwelt mit all ihren Facetten genauer erklärt wird, war für mich schon länger überfällig. Nicht alle Aspekte sind schließlich für Nicht-Elfen so einfach zu verstehen. Ich hätte mir allerdings eher in jedem Band ein immer wieder erweitertes Personenverzeichnis und ein übersichtliches Glossar mit Erklärungen der wichtigsten Begriffe gewünscht. So ausführlich und erschöpfend wie in „Entschlüsselt“ hätte ich die Zusammenfassung nicht gebraucht. Es war stellenweise wirklich interessant zu lesen, die Welt der Elfen ist schließlich beeindruckend durchdacht, Shannon Messenger hat eine ganz außergewöhnliche, phantastische, faszinierende Welt geschaffen. Gekauft hätte ich mir dieses Buch allerdings ohne die darin enthaltene Fortsetzung der Geschichte trotzdem nicht. Die eigentliche Geschichte ist gewohnt spannend. Auch der packende Cliffhanger hat es wieder in sich. Ich persönlich hätte es allerdings bevorzugt, wenn der erste und der zweite Teil des Buches getrennt voneinander veröffentlicht worden wären. Dabei hätte die eigentliche Geschichte für mich durchaus etwas länger sein dürfen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2023

Zauberhaftes, turbulentes Tierabenteuer mit netten Figuren

Emma und die Fürchterlichen Fünf
0

Die neunjährige Emma liebt Tiere über alles. Als es eines Tages an ihrer Tür klingelt, traut sie ihren Augen kaum: Vor der Tür steht Pony Klara, das Emma um Hilfe bittet: Bauer Heinz, Klaras Besitzer, ...

Die neunjährige Emma liebt Tiere über alles. Als es eines Tages an ihrer Tür klingelt, traut sie ihren Augen kaum: Vor der Tür steht Pony Klara, das Emma um Hilfe bittet: Bauer Heinz, Klaras Besitzer, möchte nämlich ihre Freunde die Katze Susi, Hund Frieder, Schaf Hildegard und Ziegenbock Waldemar loswerden. Gemeinsam mit ihrem Bruder Hugo muss sich Emma etwas einfallen lassen, um die Tiere, die „fürchterlichen Fünf“, zu retten.

Autorin Hildegard Baier schreibt flüssig, lebendig und leicht verständlich, mit viel wörtlicher Rede in der Gegenwart. Das Buch ist in 28 Kapitel mit lesefreundlicher Länge eingeteilt. Cathy Ionescus niedliche, ausdrucksstarke Bilder passen wunderbar zur Handlung und machen Lust aufs Lesen. Die Geschichte richtet sich an Kinder ab sieben, acht Jahren. Zum Vorlesen ist das Buch aber auch schon für jüngere Kinder geeignet.

Emma, Hugo und dessen Freund Ahmet sind nette, einfallsreiche, hilfsbereite Kinder voller Mitgefühl und Tatendrang. Sie können die Sprache der Tiere nur verstehen, weil sie Tiere besonders lieben. Viele Kinder würden sicher gerne mit den Hauptfiguren tauschen und sich ebenfalls mit Tieren unterhalten können. Die vielfältige Figurentruppe setzt sich aus Kindern, Erwachsenen und fünf sprechenden Tieren zusammen. Eine bunte, abwechslungsreiche Mischung.

Ob Emma und Hugo die fürchterlichen Fünf retten können? Sie erleben ein aufregendes, spannendes, tierisch turbulentes Abenteuer und erkennen dabei, wie wertvoll Geschwister, Freunde und Zusammenhalt sind. Dieses phantasievolle, warmherzige Buch wird allen Tierfreunden sicher großen Spaß bereiten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2023

Mutterliebe und Mord? Vorhersehbarer, durchschnittlicher Krimi

Mutterliebe
0

„Die Welt schrumpfte auf einen winzigen Raum zusammen. Alles um sie herum verschwand in einem weißen bedeutungslosen Nichts. Sie hörte nichts anderes und sah nichts anderes. Emotionen gab es keine mehr. ...

„Die Welt schrumpfte auf einen winzigen Raum zusammen. Alles um sie herum verschwand in einem weißen bedeutungslosen Nichts. Sie hörte nichts anderes und sah nichts anderes. Emotionen gab es keine mehr. Alles, was zählte, war die Tat. Es musste so enden. Es musste …“

Gerichtsreporterin Kikki Holland soll über einen besonderen Fall berichten: Sylvia Benz ist angeklagt, ihren dreijährigen Sohn Linus erstickt zu haben. Auch den Tod ihrer Tochter Larissa soll sie kaltblütig geplant haben, doch diese überlebte den Mordversuch. Kikki kommt die ganze Sache merkwürdig vor. Sie möchte unbedingt herausfinden, was wirklich geschah und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Silke Porath und Sören Prescher bilden gemeinsam das Pseudonym Kim Selvig. Die Geschichte ist klar und leicht verständlich in der dritten Person Vergangenheit geschrieben, es geht meist um Kikis Sichtweise, ihre Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Fall. Überwiegend wird chronologisch erzählt. Teilweise werden aber auch Rückblenden eingefügt, die Momente aus Sylvia Benz Leben schildern, die wichtig für die Entwicklungen sind. Diese Passagen enthüllen nach und nach Sylvias Beweggründe. Durch die Erzählweise, die Perspektivwechsel, wird Spannung aufgebaut.

Während die Angeklagte Sylvie Benz als gebrochene, „graue“ Frau dargestellt wird, hat Gerichtsreporterin Kikki besonderen Tatendrang. Sie begibt sich immer wieder leichtsinnig in Gefahr, um die Hintergründe zu erfahren. Auf ihren besten Freund Torte kann sie sich dabei immer verlassen, doch mitunter schlägt sie dessen vernünftige Ratschläge in den Wind, weil ihre eigene Neugier siegt. Insgesamt wurden mir die Figuren zu oberflächlich dargestellt, etwas mehr Tiefgang hätte allen Charakteren sicher nicht geschadet.

Ob Kikki Holland herausfindet, was wirklich hinter dem Kindsmord steckt? Die Geschichte beginnt stark. Gerade die Rückblenden machen zu Anfang sehr neugierig. Aber leider halten sie dann nicht, was sie versprechen. So flacht die Spannung rasch ab und die Geschichte fesselte mich im Verlauf nicht mehr. Schon recht bald wird klar, was wirklich hinter dem Mord steckt. Die Handlung entwickelt sich erwartungsgemäß, ohne große Überraschungen und Wendungen. Auch das recht actionreiche Finale konnte für mich diese Vorhersehbarkeit nicht ausgleichen. Daher meiner Meinung nach nur ein durchschnittlich unterhaltsamer, nicht ganz ausgereifter Gerichtskrimi mit Potential, aber Schwächen vor allem im Mittelteil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2023

Langsam erzählte Geschichte eines Verschwindens

Melody
0

„Es geht ja letztendlich immer um die Frage: Will man sich das Leben nach dem einrichten, was man glaubt, oder will man das, was man glaubt, nach dem einrichten, wie man lebt?“

Jurist Tom Elmer braucht ...

„Es geht ja letztendlich immer um die Frage: Will man sich das Leben nach dem einrichten, was man glaubt, oder will man das, was man glaubt, nach dem einrichten, wie man lebt?“

Jurist Tom Elmer braucht dringend Geld und eine Arbeit. Der reiche Nationalrat Dr. Peter Stotz hat nicht mehr lange zu leben und ist auf der Suche nach einem Nachlassverwalter. Er bietet Tom die Stelle an, eine Wohnung in Stotz Villa und Verpflegung sind dabei inbegriffen. Tom sagt zu. In Stotzs Haus stößt Tom auf das Porträt einer Frau. Es zeigt Melody, die große Liebe seines Arbeitgebers. Die beiden waren in den Achtzigerjahren verlobt, wollten heiraten bis Melody spurlos verschwand. Tom wird neugierig und forscht nach. Was ist mit Melody geschehen?

Martin Suter schreibt gewohnt eingängig, angenehm klar und gut verständlich in der dritten Person Vergangenheit. Hauptsächlich nimmt er dabei Toms Perspektive ein.

Während Tom, der behütet bei wohlhabenden Eltern aufwuchs, wenig Ehrgeiz an den Tag legt, was seine berufliche Karriere betrifft, hat sein neuer Arbeitgeber Dr. Stotz viel erreicht: „Er war einst eine wichtige Persönlichkeit gewesen. Nationalrat. Mitglied der liberalen Wirtschaftspartei, Königsmacher und Geldgeber. In der Wirtschaft spielte er eine große Rolle als Banken-, Versicherungen- und Maschinenindustrie-Verwaltungsrat.“
Dr. Stotz gibt sich sehr großzügig, schätzt Gesellschaft und hört sich gerne reden. Doch gibt er wirklich alles von sich preis?

Nach und nach wird aufgedeckt, was mit Stotzs Verlobter Melody wirklich passierte. Martin Suter setzt dabei ein sehr gemächliches Erzähltempo an. Nebenher wird ausgiebig gegessen und getrunken. Das Ende offenbart eine wirkliche Überraschung. Martin Suter erzählt von Wahrheit, die manchmal doch recht individuell sein kann und sich verändern kann, wenn man nur fest daran glaubt. „Sind Geschichten nicht immer erfunden? Spielt es eine Rolle, ob sie Wahrheit oder Fiktion sind?“. Unterm Strich ist „Melody“ für mich nicht der stärkste Roman des Autors, dafür zieht sich die Handlung doch über weiter Strecken zu zäh hin, die Atmosphäre scheint etwas angestaubt, ja fast aus der Zeit gefallen und die große Liebe, die Suter darzustellen versucht, wird für mich nicht wirklich mit echten Emotionen gefüllt und bleibt etwas blass. Dennoch habe ich die Geschichte insgesamt recht gerne gelesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere