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Veröffentlicht am 28.06.2022

Unterhaltsamer und mitreißender Hörspaß

Mein Lotta-Leben. Im Zeichen des Tapirs
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Nach den Ferien steht für Lottas Klasse in Physik das Thema Astronomie an. Paul ist Feuer und Flamme, seinen Geburtstag feiert er in der Sternwarte. Cheyenne hingegen interpretiert das Thema etwas anders ...

Nach den Ferien steht für Lottas Klasse in Physik das Thema Astronomie an. Paul ist Feuer und Flamme, seinen Geburtstag feiert er in der Sternwarte. Cheyenne hingegen interpretiert das Thema etwas anders und befasst sich lieber mit der Erstellung von Horoskopen. Die Herbstferien verbringt Cheyenne dummerweise im Urlaub im Harz. Was soll Lotta da nur ohne sie machen? Mit Paul und Remy ist auch nicht viel anzufangen. Sie basteln an ihrem Beitrag für einen Wettbewerb der Sternwarte. Dass Lotta sie dabei unterstützen möchte, gefällt Paul zunächst nicht. Aber dann hat Lotta plötzlich ganz andere Sorgen und braucht unbedingt Hilfe. Nachts hört sie komische Geräusche. Wird Lotta etwa von einem Alien bedroht?

Die Geschichte wird kindgemäß, frech und authentisch aus Lottas Sicht erzählt. Sprecherin Katinka Kultscher spricht Lotta betont und lebendig. Die verschiedenen weiteren Sprecher und die vielen Geräusche gestalten das Hörbuch motivierend und abwechslungsreich.
Das Hörbuch richtet sich an Kinder ab acht, neun Jahren.

Die bekannten Charaktere der Reihe machen großen Spaß. Mit der sympathischen, unkomplizierten Lotta können sich die Kinder sicher gut identifizieren. Ihre beste Freundin Cheyenne ist manchmal nicht die hellste, sorgt aber für viele irre witzige Momente. Ihre penetrante Stimme ging mir beim Hören manchmal etwas auf die Nerven, passt aber sehr gut zum Charakter. Dann gibt es noch den Nerd Paul und Remy, der Lotta anschmachtet und stets mit drolligem französischem Akzent spricht. Eine erfrischende, vielfältige Figurentruppe.

Astronomie kann durchaus interessant und spannend sein, auch wenn das Lotta anfangs nicht bewusst ist. Sie muss erst einmal herausfinden, woher die mysteriösen Geräusche zu Hause kommen. Sehr aufregend, dabei auch herrlich komisch und originell. Und ganz angenehm nebenbei lernen Lotta und die Hörer etwas über Planeten und Sterne.
Insgesamt ein witziger, mitreißender und kurzweiliger Hörspaß für alle Lotta-Fans. Auch wer die Reihe nicht kennt, wird sich schnell in der Geschichte zurechtfinden.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Alienalarm - urkomische Fortsetzung der genialen Serie

Niemals den roten Knopf drücken
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„Was da alles passieren kann!“

Kornkreise in Düsedau! Bei einem Klassenausflug zur Düsedauer Mühle mit Herrn Breitkopf und Frau Hase entdecken die Kinder etwas Unglaubliches: ein höchst mysteriöses ebenmäßiges ...

„Was da alles passieren kann!“

Kornkreise in Düsedau! Bei einem Klassenausflug zur Düsedauer Mühle mit Herrn Breitkopf und Frau Hase entdecken die Kinder etwas Unglaubliches: ein höchst mysteriöses ebenmäßiges Muster auf dem Getreidefeld. Da müssen doch Außerirdische dahinter stecken..
Egon und Jojo sind daraufhin total im Alienfieber. Bei einem Ausflug im Planetarium sichten sie zudem ein echtes UFO. Und als sie erfahren, dass die Erde möglicherweise irgendwann mit einem Asteroiden kollidieren wird, beschließen sie die Erde zu retten. Sie konstruieren dafür eigens eine spezielle Abwehrrakete. Leider müssen sie sich auch um Opa Werner Sorgen machen, der immer vergesslicher zu werden scheint. Ob die Jungs erneut Düsedau retten werden?

Kati Naumann erzählt kindgemäß und spritzig aus Egons Sicht in Ich-Form. Die Geschichte ist wie ein Forschertagebuch geschrieben. Egon schildert, was in seinem Leben passiert, er erläutert aber auch seine wissenschaftlichen Forschungen, Experimente oder stellt Fakten dar.
Tanja Bunke leiht Egon ihre Stimme. Es sind zusätzlich zahlreiche verschiedene Geräusche zu hören, damit man sich das Geschehen besser vorstellen kann. Die Sprecherin gibt sich große Mühe und liest überhaupt nicht monoton, aber für meinen Geschmack viel zu überbetont und unnatürlich. Jeder Satz klingt, als verkünde Egon spektakuläre Nachrichten. Das wirkt auf mich leider recht gekünstelt und penetrant. Das Buch eignet sich für Kinder ab sieben Jahren.

Die Figuren sind wunderbar erfrischend. Egon ist aufgeweckt, pfiffig, neugierig und abenteuerlustig. Er geht tatkräftig Dinge an, anstatt sich zu verkriechen. Leider verlaufen einige seiner Aktion anders als geplant und enden oft im Chaos. Jojo hingegen ist sehr ängstlich und meist supernervös. Wenn er unruhig ist, was oft passiert, spielt er zur Beruhigung mit seinem Jojo. Jojos Ängstlichkeit rührt sicher von seiner überbesorgten Mutter her, die alles, was auch nur ein klitzekleines bisschen aufregend sein könnte, mit den Worten „Was da alles passieren kann!“ kommentiert. Frau Hases ständige Befürchtungen sind ein witziger Running Gag.
Und dann gibt es noch Opa Werner, der die Jungs in ihrem Forscherdrang unterstützt, wo er kann. Und natürlich macht Klassenkamerad Ben den beiden Entdeckern erneut das Leben schwer. Und diesmal hat Egon den begründeten Verdacht, dass Ben und sein Bruder, auch genannt die Klobrüder, Bösewichte nicht von dieser Welt sind.

Was für eine Aufregung, was für ein Abenteuer! Jojo und Egon tun alles, um die außerirdische Gefahr abzuwenden und verursachen dabei allerhand Chaos und viele große und kleine Katastrophen. Am Ende ist alles dann doch ganz anders.
Auch der vierte Band der gelungenen Serie ist ein origineller, phantasievoller, oberwitzig-genialer Hörspaß. Auch wenn klar ist, dass man hier nicht alles bierernst nehmen kann, lernen die Hörer nebenbei durchaus noch einiges. Egon und Jojo präsentieren sich einmal mehr als unschlagbares, einzigartiges Duo, das für uns schon fast Kultstatus hat. Zwar hat mich die Sprecherin nicht überzeugt, insgesamt kann ich die Reihe dennoch absolut empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Ferien mit Huhn und Ei die Zweite - wunderbar gelungene Fortsetzung

Tschakka! – Freunde in Sicht
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Es könnte alles so schön sein. Tabea und Einstein haben ihr geheimes Wohnei Dörte, ihren geheimen Garten und vor allem ihr geheimes Huhn Mafalda. Nichts sollte da wunderbaren Ferien im Weg stehen. Doch ...

Es könnte alles so schön sein. Tabea und Einstein haben ihr geheimes Wohnei Dörte, ihren geheimen Garten und vor allem ihr geheimes Huhn Mafalda. Nichts sollte da wunderbaren Ferien im Weg stehen. Doch dann kauft sich Mama einen Erziehungsratgeber, in dem es heißt, Familien sollen möglichst viel zusammen machen. Das ist wenig kompatibel mit Tabeas Plänen, möglichst viel Zeit mit Einstein und Mafalda zu verbringen. Außerdem scheint es Mafalda gar nicht gut zu gehen. Aber wie heilt man bloß ein geheimes Huhn? Da müssen sich Tabea und Einstein wohl in die Superhelden Tschakka und Stoneman verwandeln, um die zweite Runde der Hühnerrettungsmission einzuläuten…

Mara Andeck erzählt aus Tabeas Sicht in der Sprache einer Zehnjährigen: lebensnah, witzig, klar und direkt. Sprecherin Monika Oschek setzt die Geschichte sehr passend und gelungen als Hörbuch um, spricht Tabea abwechslungsreich, betont, sowohl motiviert als auch motivierend und sehr authentisch. Das Buch richtet sich an Jungen und Mädchen ab acht Jahren.

Tschakka alias Tabea ist eine sympathische Hauptfigur. Sie ist pfiffig, lässt sich nicht unterkriegen, ist nie um eine Idee verlegen und verliert ihr Ziel, die Welt im Kleinen ein bisschen besser zu machen, nicht aus den Augen. Auf Einstein, ihren besten Freund, kann sie sich dabei immer verlassen, er ist absolut loyal und -wie sein Name schon andeutet- ziemlich schlau.
Echte Superhelden wie Tschakka und Stoneman brauchen natürlich auch einen Gegenspieler, zum Beispiel den Flammen-Fiesling, der ihnen ihr kleines geheimes Paradies madig machen möchte, oder den gemeinen Angeber Luis. Und echte Superhelden bleiben manchmal nicht nur zu zweit, sondern finden ganz unerwartet Verstärkung, die auf den ersten Blick überhaupt nicht als solche zu erkennen ist…

Wieder einmal müssen Tschakka und Stoneman die Welt retten. Und das tun sie so wie man einen Elefanten isst: Stück für Stück. Alles fängt im Kleinen an. Ihr turbulentes Abenteuer macht deshalb so viel Spaß, reißt deshalb so mit, weil es so nah an den Kindern und ihrem Alltag dran ist und motivierend, aber nicht belehrend zeigt, dass wir selbst jeden Tag einiges tun können, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ferien können durchaus auch ohne Fernreisen wahnsinnig aufregend und exotisch sein. Und ganz nebenbei erfährt man viel über Hühner, Insekten oder Umweltschutz im Allgemeinen. Das Thema „artgerechte Haltung“ für alle Lebewesen wird hier immer wieder auf vielfältige Art thematisiert.
Es zeigt sich zudem, wie wichtig und bereichernd Freunde sind und was für ein großes Glück Zusammenhalt in einer herrlich verrückten Familie bedeutet, auch wenn man nicht ständig aufeinander hockt. An manchen Stellen war mir die Harmonie fast ein bisschen zu viel und überzeichnet, aber das mag mein persönlicher Geschmack sein und tut dem rundum gelungenen Hörbuch keinen Abbruch. Ein witziger, origineller, erfrischender Hörspaß für alle Hühner- und Naturfans. Dem dritten Band wird hier schon sehnsüchtig entgegengefiebert, denn Tschakka und Stoneman haben noch lange nicht fertig.

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Von Auszeiten, die manchmal den richtigen Weg weisen - federleichtes, stimmungsvolles Sommermärchen

Ein unendlich kurzer Sommer
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„Sie waren irgendwie aus der Zeit gefallen, dachte Chris und jeder Tag fühlte sich an wie ein ganzer Sommer.“

Lale kann nicht mehr und nimmt sich eine Auszeit. Sie tritt aus ihrem Leben „in ein Paralleluniversum“. ...

„Sie waren irgendwie aus der Zeit gefallen, dachte Chris und jeder Tag fühlte sich an wie ein ganzer Sommer.“

Lale kann nicht mehr und nimmt sich eine Auszeit. Sie tritt aus ihrem Leben „in ein Paralleluniversum“. Auf dem Parkplatz eines Supermarkts trifft sie Gustav, der ihr eine Stelle auf seinem alten Campingplatz am See anbietet. Spontan nimmt sie das Angebot an.
Christophe lebt auf Réunion. Als seine Mutter stirbt, findet er einen nie abgeschickten Brief von ihr. Dieser führt Christophe auf einen alten Campingplatz am See.
Schon bald wird aus der Zufallsgemeinschaft mehr. Alle erleben einen unvergesslichen, unendlich kurzen Sommer zusammen.

Autorin Kristina Pfister schreibt direkt, klar und unmittelbar, mal eher aus Lales, mal aus Christophes Sicht. Die Geschichte ist sehr leicht und flüssig zu lesen.

Alle Figuren, von denen hier erzählt wird, scheinen verloren. Lale ist nach einem schweren Schicksalsschlag nicht mehr glücklich in ihrem Leben. Überall lauern ihr Erinnerungen auf. Ihr Mann Mats ist immer für sie da, weiß, was gut für sie ist. Aber Lale selbst weiß das nicht mehr und auch nicht, was sie eigentlich will. Sie fühlt sich oft, als könne sie „nicht atmen“ und wie „der einsamste Mensch der Welt“.
Auch Christophe empfindet sich ohne seine Mutter als unvollständig, er scheint in ihrem leeren Haus auf Reunion „gefangen“. Seine Reise zum Campingplatz soll ihm seine Mutter näher bringen.
Dann gibt es noch Campingplatzbesitzer Gustav, der ein ziemlich offensichtliches Geheimnis hat, und den Nachbarjungen Flo, der aufgrund einer halbseitigen Lähmung eingeschränkt ist und von seiner Mutter Monika deshalb stets vor größeren Freiheiten bewahrt wird. Gustavs alter Freund James mit seinen Faible für„Herzumarmungen“ komplettiert die interessante Figurenkonstellation.

Ein einziger Sommer kann alles verändern. Kristina Pfister schreibt bemerkenswert direkt und intensiv. Hier wird dem Leser nichts vorgemacht, nichts steht zwischen dem Leser und dem Geschehen. Die Stimmung ist in jeder kleinsten Nuance zu spüren: von anfangs trübsinnig und deprimierend bis später heiter und hoffnungsvoll. Diese spezielle klare, ehrliche Atmosphäre, der allmähliche Stimmungswechsel und auch der Stillstand der Zeit, die Auszeit vom bisherigen Leben, machen den Roman aus. Der Campingplatz wird zu einem „Ort, der aus der Zeit gefallen war, wo alles stillstand.“
Und dennoch geschieht hier nichts ohne Zutun einfach so, die Figuren handeln durchaus aktiv, greifen selbst ein. Lale erkennt: „Es gibt keine Paralleluniversen, es gibt nur Entscheidungen, die man trifft.“
„Ein unendlich kurzer Sommer“ erzählt von Fremden, die zu Freunden werden, von einem alten, verwilderten Campingplatz, der schon bessere Zeiten gesehen hat und sich trotzdem zum Paradies entwickelt, von Pausen und Auszeiten, die den richtigen Weg weisen.
Der Roman ist ein wunderbar leichtes Sommermärchen, traurig wie zuversichtlich, das Mut macht und zeigt, dass es manchmal nur die richtigen Menschen am richtigen Ort braucht, um Wunder wahr werden zu lassen und wieder auf die richtige Spur zu kommen. Oder wie es Gustav ausdrückt: „Aber… Eigentlich ist alles ganz einfach: Wenn dich so ein Zufall wohin führt, wo du glücklich bist, solltest du….“

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Leichte Leseromanze mit vielversprechender Grundidee, aber wenig Tiefe

Love is on Air
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„Ich muss mich nicht ändern, um mich gut zu fühlen, aber ich muss mich antreiben, um besser zu sein.“

Dreißigste Geburtstage haben es manchmal ganz schön in sich. Das muss auch die Radioproduzentin Everly ...

„Ich muss mich nicht ändern, um mich gut zu fühlen, aber ich muss mich antreiben, um besser zu sein.“

Dreißigste Geburtstage haben es manchmal ganz schön in sich. Das muss auch die Radioproduzentin Everly Dean feststellen. An ihrem 30. Geburtstag überrascht sie ihren Freund mit einer anderen. Als sie sich bei ihrer Freundin Radiomoderatorin Stacey sehr ehrlich und direkt darüber auslässt, ist sie unglücklicherweise live auf Sendung und für alle Hörer gut zu verstehen. Der Sender hat mit sinkenden Hörerzahlen zu kämpfen und Everlys Chef Chris sieht in Everlys unfreiwilligem Live-Ausbruch eine Chance. Everly soll auf Partnersuche gehen, sich auf Blind Dates mit ausgewählten Männern treffen, über Social Media die Hörer teilhaben lassen und sich am Ende für einen Sieger entscheiden. Keine einfache Aufgabe für Everly, die als Sozialphobikerin große Probleme im Umgang mit Menschen hat. Außerdem gehört ihr Herz längst einem anderen, doch das darf keiner wissen….

Sophie Sullivan schreibt als allwissende Erzählerin leicht verständlich und klar in der dritten Person, meist aus Everlys Sicht. In Kursiv werden dabei oft Everlys Gedanken eingeschoben. Teilweise wird das Geschehen auch aus Chris Perspektive geschildert.

Everly ist eine ganz besondere Hauptfigur mit einer Sozialphobie, die sich im Umgang mit anderen Menschen sehr unsicher fühlt. Sie ist oft hin- und hergerissen, wie folgende Passage zeigt: „Sie hasste es, dass ihre Gefühle immer so widersprüchlich waren. Sie wollte etwas unternehmen, aber nicht die Wohnung verlassen. Sie wollte jemanden treffen, hatte aber keine Lust, sich mit jemandem zu unterhalten.“ Dass Everly Schwierigkeiten hat, sich selbst anzunehmen, liegt auch daran, dass ihre Ängste von ihren Exfreunden und ihren Eltern nie ernst genommen wurden. Die Panik vor Situationen mit Menschen, ihre Sozialphobie, legt ihr Stolpersteine in den Weg, die sich nicht so einfach wegräumen lassen. Everly leidet zudem sehr darunter, dass ihre Eltern sich ständig trennen und wieder versöhnen.
Everlys beste Freundin Stacey akzeptiert Everly wie sie ist. Stacey ist sehr kommunikativ, stürzt sich ins Sozialleben, hat ein Date nach dem anderen. Auch bei ihr läuft nicht alles rund. Sie hat große Angst davor, sich festzulegen. Da Stacey und Everly recht unterschiedlich sind, gibt es auch zwischen ihnen Konflikte.
Everlys Chef Chris zeigt sich meist sehr verständnisvoll Everly gegenüber, kann und will sich ihr gegenüber aber nicht komplett öffnen.
Everly tat mir oft leid, dennoch empfand ich sie als ein wenig blass und spröde. Dass sie auf manche Menschen liebenswert wirken mag, freut mich für sie, ich konnte das leider nicht so empfinden. Ihre permanenten Sorgen um ungelegte Eier sind sicher durchaus nachvollziehbar, wenn man ihre Situation berücksichtigt, leider aber auch ein wenig anstrengend und nervig.

Die Grundidee einer Bachelorette mit Sozialphobie ist durchaus charmant. Ihre einzelnen Dates spielen in „Love is on air“ allerdings nur eine untergeordnete Rolle.
Dass Everly von vielen Menschen so akzeptiert wird, wie sie ist, gefällt mir. Sie muss und kann sich nicht komplett ändern, aber sie wagt sich ein Stück weit aus ihrem Schneckenhaus, erkennt, dass es zu einem erfüllten Leben manchmal dazugehört, Risiken einzugehen.
Von vornherein ist recht vorhersehbar, wie das Ganze enden wird. Gerade im Mittelteil zieht sich die Handlung dann auch ziemlich, hält sich an Szenen auf, die nicht weiterführen.
Das Ende ist mir persönlich zu übertrieben süß. Die durchaus guten Ansätze gehen dabei unter einer dicken Schicht Zuckerguss leider verloren.
Insgesamt also: Eine leichte Romanze mit reizvoller Grundidee und einigen interessanten Aspekten, die mich aber letztendlich nicht durchgehend überzeugen konnte.

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