Klassenfahrt mal anders: schräg, lustig, chaotisch, turbulent mit einzigartiger Hauptfigur
Klassenfahrt mit Opa (Spaß mit Opa 3)Jonas und seine Freunde fiebern der Klassenfahrt entgegen. Leider bricht sich Herr Brettschneider, der eigentlich die Klasse begleiten soll, kurz vor der Abfahrt den Fuß. Der Ausflug droht in letzter Sekunde ...
Jonas und seine Freunde fiebern der Klassenfahrt entgegen. Leider bricht sich Herr Brettschneider, der eigentlich die Klasse begleiten soll, kurz vor der Abfahrt den Fuß. Der Ausflug droht in letzter Sekunde ins Wasser zu fallen, doch dann naht Rettung in Gestalt von Opa. Er bietet an, als Aufsichtsperson einzuspringen. Ob das so eine gute Idee ist?
Sarah Welk erzählt in Ich-Form aus Jonas Sicht und das tut sie sehr direkt, authentisch, lebendig und mit viel Humor. Sie schreibt wie Kinder reden und spricht ihre Leser direkt an. Die etwas größer gedruckte Schrift ist gut lesbar. Für Motivation sorgen Alexander von Knorres treffende Schwarz-Weiß-Illustrationen. Seine Zeichnungen von Hippie-Opa sind extrem lustig anzuschauen.
Die Geschichte richtet sich an selberlesende Kinder ab acht Jahren. Zum Vorlesen ist das Buch auch für jüngere Kinder geeignet.
Da ist er wieder Opa: Ein Hippie aus dem Bilderbuch inklusive altem VW Bus. Unkonventionell, herrlich verrückt, aber wunderbar tolerant, verständnisvoll und alles in allem absolut liebenswert. Opa mit seinen Jesuslatschen und seinem Haarknödelvogelnest mag zwar äußerlich etwas seltsam anmuten, er ist aber der unangefochtene Star der Geschichte. Jonas schämt sich vielleicht manchmal für seinen schrägen Opa, weiß aber im Grunde genau, was er an ihm hat. Und mit Nervensäge Lennart im Zimmer und der strengen Frau Böhnke im Nacken hat es Jonas nun auch nicht gerade leicht. Gerade weil er nicht unfehlbar ist, können sich die Leser sicher gut in Jonas hineinversetzen. Jonas will Spaß, sich aber gleichzeitig an Regeln halten, was nicht immer möglich ist. Ein Problem, das sicher einigen Kindern bekannt sein dürfte.
Dass eine Klassenfahrt mit Opa irgendwie anders wird, war allen, die Opa schon aus den ersten beiden Bänden kennen, klar. Wie anders sie wird, ist aber doch erstaunlich. Jonas erlebt Höhen und Tiefen und einen sehr versöhnlichen, ziemlich unerwarteten, aber tollen Abschlussabend. Opa zeigt dabei auf seine typische Opa-Art, worauf es im Umgang mit anderen seiner Meinung nach ankommt, nämlich auf gegenseitiges Verständnis, Toleranz und Respekt. Jeder ist anders und mal schwach, auch Opa. Von seinen drei Tricks gegen das Peinlichsein können auch Erwachsene noch etwas lernen. Opa mit seiner Lebenserfahrung hat es drauf. Ihn muss man einfach mögen. Auch der dritte Band um Opa ist eine rundum gelungene schräge, originelle, witzige, warmherzige Geschichte mit toller Botschaft für alle, die es auch mal unkonventionell mögen.