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Veröffentlicht am 22.12.2020

Neues ausgesprochen fabulöses Abenteuer mit der liebenswerten kleinen Dame, nicht nur für Fans ein großes Vergnügen

Die kleine Dame in den Blauen Bergen (5)
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Eigentlich wollte Oma die Familie Bär in Hamburg besuchen, um endlich Baby Bruno kennenzulernen, doch dann muss sie absagen, weil ihre Kuh Sissi krank ist. Also beschließt die Familie Bär ihrerseits Urlaub ...

Eigentlich wollte Oma die Familie Bär in Hamburg besuchen, um endlich Baby Bruno kennenzulernen, doch dann muss sie absagen, weil ihre Kuh Sissi krank ist. Also beschließt die Familie Bär ihrerseits Urlaub bei Oma in ihrem Haus in den Blauen Bergen zu machen. Da Oma recht eigen ist, soll die kleine Dame lieber zu Hause bleiben, finden Mama und Papa. Aber die kleine Dame beherrscht nicht umsonst die Kunst des Chamäleonisierens und beschließt kurzerhand einfach heimlich mitzufahren, eine Bergsalafari lässt sie sich doch nicht entgehen. Doch dann kommt leider alles ganz anders und die Salafari entpuppt sich als ganz schön gefährlich für die kleine Dame.

Stefanie Taschinski schreibt herrlich unterhaltsam, lebendig und kindgemäß. Die witzigen Sprachspiele wie Rückwärtzisch oder ihre speziellen Ausdrücke wie „sächtachtlich“ finden wir einfach nur famos „fabulös“. Mit der kleinen Dame macht Sprache Spaß. Kinder können nicht anders, als motiviert den Formulierungen der kleinen Dame auf den Grund zu gehen. Da der Text doch recht umfangreich ist, ist das Buch zum Selberlesen für Kinder ab acht Jahren zu empfehlen. Zum Vorlesen eignet sich das Abenteuer für Kinder ab fünf.
Wie gewohnt besticht auch dieser Band einmal mehr durch Nina Dullecks wunderbare Illustrationen. Originell, farbenprächtig, witzig, detailliert, einfach perfekt passend und sehr ansprechend. Besonders gerne mochten meine Kinder Chamäleon Chaka, der sich in immer wieder anderen Farben auf ganz vielen Seiten präsentiert.

Wer ist sie diese kleine Dame?
Ein bisschen Marry Poppins, ein bisschen Petronella Apfelmus, ein bisschen Kind, aber ganz viel Kleine Dame. Sie ist eine Forscherin mit besonderen Fähigkeiten, kann chamäleonisieren, versteht die Sprache der Tiere und überrascht immer wieder neu. Mit ihr erleben Lilly und Karlchen jeden Tag besondere Abenteuer, wie in diesem Band eine ausgewachsene Bergsalafari. Ein wunderprächtiges, liebenswertes besonderes Wesen! So eine außergewöhnliche Freundin hätte wohl jeder gerne. Mit den Mädchen Lilly und Karlchen können sich die kleinen Zuhörer und Leser zudem leicht identifizieren. Diesmal ist noch eine ziemlich murrige Oma mit von der Partie. Aber manchmal sind Leute ja nur äußerlich ruppig mit harter Schale....

Wird die Oma ihre Widerborstigkeit aufgeben und auch mal nett sein? Woran leidet die Kuh Sissi?Und was um Himmels Willen ist mit der Kleinen Dame los? Wird sie die „kleine Grenze“ überschreiten oder gelingt es Lilly und Karlchen rechtzeitig, Schlimmeres zu verhindern?
Exorbitant spannend die Entwicklungen, meine Mitleser haben ganz feste die Daumen gedrückt, dass die Bergsalafari für die kleine Dame keine unumkehrbaren Folgen haben wird. Uns alle hat auch die neueste Salafari mit der kleinen Dame, Band 5 „Die kleine Dame in den Blauen Bergen“ restlos überzeugt. Von dieser wunderbaren Person können wir einfach nicht genug bekommen und hoffen, dass wir noch viele weitere Salafaris mit ihr erleben dürfen.

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Veröffentlicht am 18.12.2020

Einzigartige bezaubernde Bilder, nicht ganz überzeugende Geschichte

Kleiner Weihnachtsbaum
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Der kleine Tannenbaum steht ganz alleine hoch oben auf einem Berg. Manchmal fühlt er sich ziemlich einsam und wünscht sich nichts mehr als Gesellschaft. Vor den Menschen hat er Respekt, fürchtet er doch, ...

Der kleine Tannenbaum steht ganz alleine hoch oben auf einem Berg. Manchmal fühlt er sich ziemlich einsam und wünscht sich nichts mehr als Gesellschaft. Vor den Menschen hat er Respekt, fürchtet er doch, dass sie ihn zum Weihnachtsbaum machen und fällen wollen. Doch dann lernt der Baum eines Nachts die Kinder Klara und Kai kennen, die sich verirrt haben. Er mag die zwei auf Anhieb, spendet ihnen Wärme und beschützt sie. Wenn die beiden nur nicht so weit weg wohnen würden...

Die Geschichte ist zum Vorlesen für Kinder ab vier Jahren geeignet und daher einfach und gut verständlich geschrieben. Allerdings wirken manche Formulierungen doch recht holprig und hemmen den Lesefluss. Dass ein einsamer Baum beispielsweise tatsächlich das Wort „Mega!“ verwenden würde, wagen meine Tochter und ich zu bezweifeln. Das empfanden wir wie auch einige andere Ausdrücke als unpassend und sprachlich ungelenk.

Die fabelhaften Bilder und die hochwertige Aufmachung hingegen haben uns überzeugt. Das Buch ist in DINA 4 -Querformat gestaltet. Auf den klaren, aussagekräftigen, hübschen, farbenfrohen Bildern gibt es sehr viel zu entdecken. Es macht Freude, sich in den Bilder zu verlieren.

Dass ein Tannenbaum vermenschlicht wird, Gefühle entwickeln kann, Wünsche hat, ist zwar keine neue Idee, aber eine nette, phantasievolle. Warum sollten Pflanzen nicht auch denken oder mit Tieren kommunizieren können?
Die Geschichte hingegen weist für uns aber trotzdem einige Ungereimtheiten auf. Kinder, die nachts alleine im Wald kaum Angst haben? Ein Tannenbaum, der sich durch Willenskraft entwurzelt und plötzlich laufen kann? So hundertprozentig durchdacht wirkt das alles nicht, eher etwas plump und naiv. Zwar ist die Freundschaft zwischen Baum und Kindern eine schöne Vorstellung, aber unserer Meinung nach steht die Qualität der Geschichte weit hinter der der Bilder zurück. Die Geschichte hält nicht, was die Bilder versprechen.

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Veröffentlicht am 18.12.2020

Spannend und unterhaltsam, aber auch ziemlich brutal und grausam

Das Erbe der Päpstin
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„In Stunden wie diesen tötet man, gleich ob man handelt oder passiv bleibt, dachte sie müde.“

Dorstadt 854: Freya erlebt hautnah mit, wie ihre von den dänischen Wikingern entführte und versklavte Mutter ...

„In Stunden wie diesen tötet man, gleich ob man handelt oder passiv bleibt, dachte sie müde.“

Dorstadt 854: Freya erlebt hautnah mit, wie ihre von den dänischen Wikingern entführte und versklavte Mutter von ihren Peinigern ermordet wird. Sie flieht und verlässt als Junge verkleidet ihre Heimat, um ihren Großvater Gerold zu suchen, der in Rom als Schutzherr des Papstes lebt. Doch auch in Rom muss Freya Schreckliches verkraften. Während einer Prozession werden Gerold und der Papst, der in Wahrheit kein Mann ist, sondern die Heilerin Johanna, ermordet. Freya möchte die Täter finden, doch dabei begibt sie sich in große Gefahr.

Die Zeiten damals waren alles andere als angenehm. Mord, Totschlag und andere brutale Grausamkeiten standen auf der Tagesordnung, Menschen lebten in einfachsten Verhältnissen, ihre Lebenserwartung war gering. Autorin Helga Glaesener schafft mit ihrem Sprachstil Atmosphäre. . Sie schreibt sehr schlicht und klar aus Freyas Sicht, schildert deren Situation, Lebensumstände und Gefühle anschaulich und eindrücklich. Ich hatte ein sehr deutliches Bild von ihrem Leben, den historischen und gesellschaftlichen Bedingungen damals vor Augen. Angesichts des sehr groben, martialischen Verhaltens der Personen und der trotzdem irgendwie nüchtern wirkenden Beschreibungen dessen, fühlte ich mich den Figuren aber nicht nahe, kam mir eher wie eine Zuschauerin des Geschehens vor. Die Protagonisten blieben mir fern, berührten mich nicht emotional.

Freya ist zweifelsohne eine ganz besondere, starke Frau. Wie Päpstin Johanna verkleidet sie sich zunächst als Mann, um in dieser grausamen Männerwelt besser bestehen zu können. Sie verhält sich oft wie ein Mann, schreckt nicht vor Gewalt zurück, um zu schützen, was ihr lieb ist und um Rache zu nehmen. Schließlich möchte sie nicht wie ihre Schwester Asta enden, die sich unterordnet und überzeugt ist: „Der Allmächtige hat den Männern geboten, über uns Frauen zu herrschen, weil wir nicht klug genug sind, um die Folgen unseres Handelns zu überblicken. Wir bedürfen der Anleitung.“
Freya hingegen zieht daraus ihre eigenen Schlüsse: „Ich will kein Weib mehr sein. (...) Weiber sind dazu verdammt, beherrscht zu werden, zuerst von den Vätern, dann von den Ehemännern, zum Schluss von den Söhnen.“
Immer wieder erinnerte Freya mich auch an Johanna von Orléans. Eine weitere berühmte Frau, die sich unter Männern zu behaupten versuchte.

Spannend ist Freyas Geschichte, bei der sich die Autorin von einigen Legenden hat inspirieren lassen, ohne Zweifel. Die junge Frau ist ständig auf der Flucht, kommt nie zur Ruhe. Der Roman liest sich wie eine aufregende Reise durch die Zeit und durch das Europa der damaligen Zeit: Freya flieht von Dorstadt (in den heutigen Niederlanden), nach Rom, auf die Insel Frauenchiemsee in Bayern und gelangt schließlich nach Paris. Sie sieht erstaunlich viel von der Welt. Unzählige Leichen und viel rohe Gewalt begegnen ihr und den Lesern dabei. Mir war das stellenweise zu viel Blut, zu grausam, auch wenn die Darstellung sicherlich authentisch ist.
Trotz aller Spannung in der Handlung konnte mich das Buch nicht so packen, wie ich das erhofft hatte. Als ich vor einigen Jahren Donna W. Cross Roman „Die Päpstin“ las, war ich mitgerissen, gefesselt vom Geschehen, litt regelrecht mit der Päpstin. Freyas Schicksal verfolgte ich aber ohne viele Emotionen, zu abschreckend wirkte ihr gesamtes Leben auf mich. Für mich zwar ein interessanter, unterhaltsamer Roman, der aber nicht an das Original herankommt.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Hübsch gestaltetes, klingendes Gute-Laune-Buch für die Kleinsten mit leichten Schwächen in der technischen Ausführung

ministeps: Hör rein, sing mit! Erste Kinderlieder zum Anhören: Soundbuch ab 1 Jahr, Spielbuch, Bilderbuch
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Es sind sicherlich fünf der bekanntesten deutschen Kinderlieder, die im Buch „Hör rein, sing mit! Erste Kinderlieder zum Anhören“ versammelt sind: „Bruder Jakob“, „Alle meine Entchen“, „Backe, Backe Kuchen“, ...

Es sind sicherlich fünf der bekanntesten deutschen Kinderlieder, die im Buch „Hör rein, sing mit! Erste Kinderlieder zum Anhören“ versammelt sind: „Bruder Jakob“, „Alle meine Entchen“, „Backe, Backe Kuchen“, „Summ, summ, summ“ und „Schlaf, Kindlein, schlaf“.
Jedem der Lieder ist eine Doppelseite gewidmet, links sind die Noten der Melodie, der Text der ersten Strophe und die passenden Akkorde abgedruckt. Alle Lieder sind sehr schön illustriert. Die für Ravensburger typischen Figuren Entchen, Bär, Schaf, Hase oder Frosch zeigen auf jeder Seite, worum es im Lied geht, so planschen sie beispielsweise zu „Alle meine Entchen“ wie Entchen im Wasser. Die ansprechenden farbenfrohen Bilder kommen bei Kindern garantiert gut an. Kinder ab zwölf Monaten haben sicherlich viel Spaß, gemeinsam mit Erwachsenen die einzelnen Abenteuer der Tiere auf den Bildern zu verfolgen und darüber zu sprechen. Anderthalbjährige können sich vermutlich schon alleine mit dem Buch beschäftigen und werden nach dem wiederholten Hören der Lieder schnell die Texte mitsingen können, ein motivierender, positiver Lerneffekt.

Das Buch ist recht klein und handlich, im für Bücher aus der Reihe „Ravensburger Mini Steps“ üblichen Format. Bei häufiger Beanspruchung zeigt es an den Rändern und am Buchrücken leichte Abnutzungserscheinung, was sich einfach nicht vermeiden lässt.
Die Aufnahmen der Lieder sind angenehm leise und recht unaufdringlich, nicht penetrant. Wenn man ganz genau hinhört, rauscht es ein wenig im Hintergrund. Kinder müssen keine schwer bedienbaren Knöpfe drücken, um die Lieder zum Klingen zu bringen. Wenn der Schalter auf der Buchrückseite eingeschaltet ist, genügt es bei hellem Licht das Buch umzublättern, um das entsprechende Lied auf der Seite zu hören. Die einfache Bedienung ist allerdings auch ein Nachteil. Wird eine Seite nur ein bisschen bewegt, kann es sein, dass das Lied unvermittelt stoppt und ein anderes Lied erklingt. Für kleinere Kinder ist es daher nicht ganz so einfach, auch genau das Lied zu hören, das sie möchten. Das könnte für sie manchmal etwas frustrierend sein, nicht die Kontrolle zu haben. Die Idee, Lieder übers Blättern erklingen zu lassen, finde ich grundsätzlich sehr gut, die Umsetzung ist allerdings nicht einwandfrei gelungen und etwas fehleranfällig.
Insgesamt ein nettes, motivierendes Gute-Laune-Buch für die Allerkleinsten, mit kleinen Abstrichen.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Schön aufgemachtes Vorlesebuch mit ganz unterschiedlichen phantasievollen, aber auch mitunter etwas seltsamen Geschichten

Flo, der Flummi und das Schnack
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Viele namhafte Autoren wie Juli Zeh, Alina Bronsky, Amelie Fried oder Paul Maar haben für das Magazin Nido besondere Vorlesegeschichten erfunden, die nun in „Flo, der Flummi und das Schnack“ gesammelt ...

Viele namhafte Autoren wie Juli Zeh, Alina Bronsky, Amelie Fried oder Paul Maar haben für das Magazin Nido besondere Vorlesegeschichten erfunden, die nun in „Flo, der Flummi und das Schnack“ gesammelt erschienen sind. Da finden Kinder einander über ihre Spracheigenarten, Aufkleber oder gar Wollmäuse werden lebendig, Hasenkinder entdecken die Welt oder merkwürdige Wesen aus Automaten versuchen Kindern hinterhältige Lügen einzureden. Die Geschichten sind allesamt sehr ungewöhnlich und unkonventionell.

Besonders hervor sticht die sehr gelungene Aufmachung des Buches. Jeder Geschichte ist eine bunte Illustration von Martina Liebig vorangestellt, die die Geschichte in einem Bild erzählt. Die Bilder wirken oft „retro“, sind in verschiedenen Stilrichtungen gestaltet. Einige erinnern an die 20er Jahre, andere machen einen deutlich moderneren Eindruck. Auf alle Fälle sind die besonderen Bilder der Künstlerin sehr abwechslungsreich und spannend anzuschauen.

Vor jeder Geschichte finden sich zudem hilfreiche Angaben, wie lange die Vorlesezeit ungefähr dauert und für welches Alter die Geschichte empfohlen wird (angegebenes Alter von drei bis neun Jahren).

Was der Titelzusatz „für Kinder und Eltern, die sich nicht langweilen möchten“ verspricht, hält er ein: Langeweile kommt nicht auf. Einige Geschichten haben uns wirklich gut gefallen. Die Vorstellung beispielsweise, dass Schmetterlinge trösten können, indem sie Tränen trinken fand ich wunderschön. Auch über Paul Maars goldene Schildkröte Roswitha mit den geheimnisvollen Worten auf ihrem Panzer mussten wir sehr schmunzeln. Allerdings gab es auch einige Geschichten, mit denen meine Kinder und ich wenig anfangen konnten, ungewöhnliche Geschichten zweifelsohne, aber auch ganz schön merkwürdige und abstruse, die uns nicht überzeugen konnten und uns etwas ratlos zurückließen.
Insgesamt ein äußerlich besonders schön aufgemachtes Geschichtenbuch mit tollen Bildern und originellen Geschichten von ganz unterschiedlicher Qualität. Ein buntes Potpourri, bei dem sicherlich für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte.

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