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Veröffentlicht am 01.12.2020

Ein historischer Roman wie er sein sollte - perfekter Schmöker zum Abtauchen in die Vergangenheit

Gut Greifenau - Silberstreif
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Wiedersehen mit den aktuellen und ehemaligen Bewohnern des Guts Greifenau im Jahr 1923: Die Weimarer Republik bringt keine stabile politische Situation, wirtschaftlich setzt die Inflation den Hausherren ...

Wiedersehen mit den aktuellen und ehemaligen Bewohnern des Guts Greifenau im Jahr 1923: Die Weimarer Republik bringt keine stabile politische Situation, wirtschaftlich setzt die Inflation den Hausherren und Dienstboten von Greifenau sehr zu. Konstantin muss sich sich bei Schwager Julius verschulden. Seiner Schwester Katharina ergeht es besser, sie kann sich endlich denTraum vom Medizinstudium erfüllen. Doch zu dieser Zeit stoßen studierende Frauen bei Professoren und Kommilitonen in der Universität auf Ablehnung. Auch Alexander steht vor Herausforderungen, beruflich hat er als Pianist immer noch nicht richtig Fuß gefasst und privat ist er nach wie vor auf der Suche nach seinem Glück. Die Angestellten des Guts haben ebenfalls mit verschiedenen Schicksalsschlägen zu kämpfen. Es bleibt aufregend....

Hanna Caspian schreibt angenehm und sehr flüssig. Aufgrund des lebendigen, authentischen Schreibstils können sich Leser recht rasch mit der Handlung und den Figuren identifizieren. Sofort fühlte ich mich in die Zeit der Weimarer Republik hineinversetzt und hatte beinahe das Gefühl, selbst mittendrin im Geschehen zu stehen.

Als großer Fan der Reihe habe ich viele Figuren der Romane mit der Zeit sehr lieb gewonnen. Katharina, die schon am Boden lag und es aus eigener Kraft geschafft hat, wieder aufzustehen und nun, mit Julius verheiratet, sogar kurz davor steht, sich ihren großen Traum zu erfüllen und Ärztin zu werden. Oder die bürgerliche und prinzipientreue Rebecca, die sich täglich neu in ihrer Rolle als Gutsherrin beweisen muss. Dabei gerät sie wiederholt mit Ehemann Konstantin und seinen etwas konservativeren Vorstellungen aneinander. Angetan haben es mir auch einige Angestellte, wie Ida und Albert, die endlich zueinander gefunden haben und nun ihr Glück mit Ziehsohn Bruno genießen wollen.
Niemand in der Geschichte ist unfehlbar, es gibt sie nicht die perfekte, immer gute Heldin oder den perfekten Helden, die alles stets richtig machen. Alle handeln auch mal sehr gefühlsbestimmt oder impulsiv, nicht hundertprozentig durchdacht und egoistisch. Aber das macht die Charaktere so interessant, sie haben Ecken und Kanten, sind menschlich. Mit einigen Personen muss man gerade deswegen besonders emotional mitfiebern. Für Würze und Intrigen sorgen bestimmte unbequeme Personen, wie die rücksichtslose und selbstsüchtige Mutter Feodora mit ihrem Standesdünkel, Nikolaus, der über Leichen geht, um seine Ziele erfolgreich durchzusetzen oder der ziemlich unchristliche Pfarrer Wittekind. Die besondere Personenkonstellation, individuelle Charaktere aus ganz verschiedene Schichten, sowie die Auftritte real existierender Persönlichkeiten wie Alfred Hugenberg machen den besonderen Reiz der Reihe aus.

Wie auch in den vorherigen Bänden gibt es nicht die eine alles umfassende Handlung, den einen roten Faden. Viele einzelne Handlungsstränge laufen nebeneinander her, teils unabhängig, teils überlappend. Es zieht sich nicht der eine große Spannungsbogen durch die Geschichte, sondern mehrere kleine. Das ist überaus interessant und fesselnd zu lesen. Langweilig wurde es dabei nie, immer wieder packte mich die Neugier, wie es denn nun mit den einzelnen Figuren weitergeht.

Rebecca Caspian macht mit ihrem Schmöker Geschichte lebendig. Die meisten beschriebenen Ereignisse kennen wir alle mehr oder weniger gut aus dem Geschichtsunterricht, was aber z.B. die Inflation für Menschen ganz konkret bedeutete, welche unmittelbaren Folgen sie für verschiedene Personen unterschiedlicher Herkunft hatte, das macht die Autorin sehr anschaulich und emotional mitreißend deutlich. Abstrakte Begriffe werden für den Leser mit greifbarem Inhalt gefüllt. So lässt sich Historie hautnah selbst miterleben. Zusätzlich überzeugt der Roman durch beeindruckende exakte Recherchen und informatives Detailwissen- historische Figuren tauchen persönlich auf oder interessante zu der Zeit aktuelle Erscheinungen wie bspw. die Ringverbände werden thematisiert. Für mich ein historischer Roman wie er sein sollte: fesselnd, mitreißend, interessant und durchaus bildend. Ein absolut lesenswerter Roman einer Reihe, von der ich mir schon lange eine Verfilmung wünsche und dessen letzte Fortsetzung ich schon jetzt kaum erwarten kann. Kleiner Wermutstropfen, der eigentlich keiner ist: Vorkenntnisse müssen sein, um die Handlung nachvollziehen zu können. Aber auf alle, die das Gut noch nicht kennen, bin ich ein bisschen neidisch. Sie haben noch so viele unterhaltsame, wunderbare Lesestunden vor sich.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Wenn aus Spiel tödlicher Ernst wird: atemberaubend spannender Psychothriller mit Knalleffekt

Raum der Angst
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„Der Mensch entwickelt sich nicht weiter, es gibt keinen moralischen Fortschritt. Der einzige Grund, weshalb wir in unseren Breiten nicht mehr morden, vergewaltigen und brandschatzen, ist der, dass es ...

„Der Mensch entwickelt sich nicht weiter, es gibt keinen moralischen Fortschritt. Der einzige Grund, weshalb wir in unseren Breiten nicht mehr morden, vergewaltigen und brandschatzen, ist der, dass es verboten ist. Aber hier (...), hier darfst du: In diesem Escape-Room ist es erlaubt. Niemand würde dir einen Vorwurf machen.“

Der populäre, aber umstrittene Psychologieprofessor Andreas Zagert hat nach strengen Kriterien sieben Probanden für ein besonderes Experiment ausgewählt: Gemeinsam sollen die Teilnehmer versuchen, Aufgaben in verschiedenen Escape-Rooms zu lösen und so die einzelnen Räume zu überwinden. Gelingt es allen Mitspielern bis zum Schluss dabei zu bleiben, erhöht sich das Honorar für jeden. Doch schon kurz nach Beginn stellen die Teilnehmer fest, dass es nicht um ein harmloses Spiel geht. Der psychologische Versuch wird zur tödlichen Gefahr, der Opfer fordert....

Marc Meller schreibt klar und gut nachvollziehbar, formuliert recht einfach mit viel direkter Rede. Er schildert parallel die aktuelle Situation im Escape-Room, die Ermittlungen der Polizei im Fall des toten Busfahrers, der die Probanden zum Schauplatz fuhr, und die Perspektive der entführten Studentin Hanna. Nach und nach werden die einzelnen Stränge zu ein und derselben Geschichte verbunden. Eine sehr fesselnde, abwechslungsreiche Erzählweise.

Der dubiose Psychologieprofessor Andreas Zagert, der Menschen gerne als Versuchsobjekte betrachtet, sie manipuliert und für seine Forschungen ohne Rücksicht auf Verluste agiert, hat sich während seiner Karriere mehr als einen Feind gemacht. Er ist eine gleichermaßen unangenehm abstoßende wie spannende Figur. Seine sieben genau ausgewählten Teilnehmer wie Michael oder Melissa repräsentieren die Eigenschaften Intuition, Intellekt, Empathie, Egoismus, Aggressivität, Gelassenheit und Logik. Sehr unterschiedliche Charaktere treffen da während des Versuchs aufeinander, da sind Konflikte naturgemäß vorprogrammiert. Hinzu kommt noch Hanna, die sich in der Vergangenheit mit Zagert angelegt hat. Insgesamt eine höchst brisante Mischung an Figuren, die unter schrecklichen, angsteinflössenden Bedingungen zur Zusammenarbeit gezwungen werden.

Werden die Teilnehmer die Rätsel lösen und überleben? Wer steckt wirklich hinter diesem grausamen Spiel? Was hat Hanna mit der ganzen Sache zu tun?
Mark Meller hat einen überaus spannenden, raffinierten Psychothriller mit ungewöhnlichem Setting konstruiert, der geschickt mit den Erwartungen des Lesers spielt. Immer wieder werden die Figuren im Escape-Room und die Leser an der Nase herumgeführt. So fesselnd, dass man einfach dranbleiben muss. Also Türen und Fenster verriegeln, Nervennahrung bereitlegen, Handy abschalten, sich für die nächsten Stunden nichts vornehmen und loslesen!

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Wie Maria Montessori ihre eigene Pädagogik entwickelte - fesselnder Roman über eine bemerkenswerte Frau

Lehrerin einer neuen Zeit
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„Die Kinder haben sich selbst geholfen“.(..) „Wenn die Sinne schwach sind, dann müssen sie geweckt werden. Das ist alles“.

Als die junge Medizinerin Maria Montessori Ende des 19. Jahrhunderts eine Assistentenstelle ...

„Die Kinder haben sich selbst geholfen“.(..) „Wenn die Sinne schwach sind, dann müssen sie geweckt werden. Das ist alles“.

Als die junge Medizinerin Maria Montessori Ende des 19. Jahrhunderts eine Assistentenstelle in einer Psychiatrie in Rom annimmt, ist sie entsetzt, wie dort mit „schwachsinnigen“ Kindern umgegangen wird. Die völlig vernachlässigten kleinen Patienten verbringen den ganzen Tag untätig im Zimmer. Maria ist davon überzeugt, dass es möglich ist, die Kinder zu fördern. Sie bringt ihnen verschiedene Spielzeug mit und stellt daraufhin unglaubliche Entwicklungen bei ihren Schützlingen fest. Auch für ihr Privatleben hat Marias berufliches Engagement Folgen, bald verbindet die junge Frau mit einem Kollegen nämlich mehr als nur die gemeinsame Arbeit. Doch Liebe und Karriere vertragen sich in diesen Zeiten nicht besonders...

Autorin Laura Baldini schreibt gut verständlich, klar und flüssig aus der Sicht von Maria Montessori. Ihr lebendiger, angenehmer Sprachstil macht es den Lesern einfach, sofort einen Bezug zur Geschichte aufzubauen.

Maria Montessori, die berühmte Pädagogin, die zunächst in der Medizin tätig war, nimmt die Hauptrolle in „Lehrerin einer neuen Zeit“ ein. Sie ist eine überaus interessante Persönlichkeit, die hier sehr nachvollziehbar und plastisch dargestellt wird. Für die intelligente, willensstarke, ehrgeizige Frau aus dem teils-konservativ bürgerlichen Milieu bedeutet ihr Beruf, ihr Plan, benachteiligte Kinder zum Lernen zu bringen, alles. Sie geht dabei keine Kompromisse ein, wirkt mitunter etwas stur und starrsinnig und ordnet sogar ihr privates Glück dem beruflichen Erfolg komplett unter. Zweifelsohne eine sehr faszinierende Frau, deren Karriere zu ihrer Zeit alles andere als selbstverständlich ist und die sich von Widerständen nicht bremsen lässt. Im Roman erklärt sie ihr großes Ziel: „Ich werde eine Methode entwickeln, die sich von allen grundlegend unterscheidet. Ich werde der Welt zeigen, wie man mit Kindern umzugehen hat, und ich werde Respekt gegenüber allen Kindern einfordern“. „Ich werde Schulen zu Orten machen, an denen Freude herrscht“. Zum Erreichen dieses Ziels hat sie zweifelsohne einen großen Beitrag geleistet.

Mir als Lehrerin war Maria Montessori mit ihrem ohne Frage wirkungsvollem, aber sehr striktem pädagogischen Konzept selbstverständlich ein Begriff. Ihr verdanken Schüler noch heute viele spezielle, effektive und anschauliche Fördermaterialen. Die Frau hinter dem Konzept kannte ich bisher aber noch nicht näher. Dieses Buch hat mir diese außergewöhnliche Persönlichkeit, die die Pädagogik reformierte, auf eine ganz neue Weise vorgestellt. Ein informativer, packender unterhaltsamer Roman über eine große Frau, die stets für einen respektvollen Umgang mit Kindern kämpfte. Wirklich lesenswert!

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Packende, sehr gelungene Romanbiographie einer außergewöhnlichen Frau

Madame Curie und die Kraft zu träumen (Ikonen ihrer Zeit 1)
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„Ich habe gelernt, dass der Weg des Fortschritts weder kurz noch unbeschwerlich ist“. (Marie Curie)

Ein einfaches, unbeschwerliches Leben hat Maria Sklodoswka, später bekannt als Marie Curie wahrlich ...

„Ich habe gelernt, dass der Weg des Fortschritts weder kurz noch unbeschwerlich ist“. (Marie Curie)

Ein einfaches, unbeschwerliches Leben hat Maria Sklodoswka, später bekannt als Marie Curie wahrlich nicht. Sie wird 1867 im von Russland unterdrückten Polen als Tochter eines Lehrerehepaars geboren. Während ihrer Schulzeit muss sie stets ihre polnische Identität verleugnen. Da in ihrer Heimat Frauen nicht studieren dürfen, zieht Marie 1891 nach Paris, wo sie an der Sorbonne überaus erfolgreich Mathematik und Physik studiert. Sie lernt dort ihren späteren Ehemann Pierre kennen. Gemeinsam beginnen sie mit ihren weltberühmten Forschungen zur Radioaktivität...

Susanna Leonards Romanbiographie lässt sich leicht, flüssig und sehr angenehm lesen. Die Autorin schildert entscheidende Lebensabschnitte der genialen Wissenschaftlerin. In Gesprächen z.B. mit einer ehemaligen Schülerin oder ihrer Tochter blickt Marie Curie im Roman auf wichtige Stationen ihrer Karriere und ihres Lebens zurück und erzählt von diesen besonderen Begebenheiten. Die Erzählweise, der Wechsel zwischen den Zeiten gestaltet das Ganze lebendig und abwechslungsreich. Ich war vom Erzählstil und der Handlung derart mitgerissen, dass ich das Buch in einem Rutsch verschlungen habe.

Was für eine beeindruckende Biographie! Was für eine beeindruckende, starke Frau: In Polen aufgewachsen, Studentin in Paris, wo sie während ihrer Forschung zur Radioaktivität neue chemische Elemente entdeckt, befreundet mit Albert Einstein, gleich doppelte Nobelpreisträgerin. Eine hochbegabt, ehrgeizige, engagierte, willensstarke, einzigartige Frau bringt Susanna Leonard da ihren Lesern näher. Eine Frau, mit der man mitfühlen und die man nur bewundern muss.
Maries erste Begegnung mit Pierre Curie macht ihr klar „Monsieur Curie ist einfach anders“. Anders genug, um der eine Mann an Maries Seite zu werden. Und wenn im Roman Maries Tochter Irène ausruft: „Schau her Mama, ich trete in deine Fußstapfen“ weiß sie noch gar nicht, wie recht sie damit hat, denn auch sie wird als erfolgreiche Forscherin eines Tages ebenfalls gemeinsam mit ihrem Mann den Nobelpreis erringen. Die Curies sind wirklich eine außergewöhnliche Familie, allen voran Marie, die mit ihren bahnbrechenden Forschungsergebnissen eindrucksvoll bewiesen hat, zu was Frauen auch in einer von Männern dominierten Welt in der Lage sind.

„Es geht darum aus dem Leben ein Traum und aus dem Traum eine Wirklichkeit zu machen“.
Marie Curie hat genau das geschafft. Dies beweist dieser hochinteressante, packende, sehr gelungene Schmöker, der den Lesern das beeindruckende Leben der Nobelpreisträgerin emotional und mitreißend schildert. Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Alles anders und trotzdem wunderbar weihnachtlich

Das Weihnachtsmannprojekt
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Dieses Jahr steht Weihnachten unter keinem guten Stern. Erst ist Mama die alljährliche stressige Weihnachtsplanung, die schon im August beginnt, so leid, dass sie beschließt, Weihnachten ohne Oma, Opa ...

Dieses Jahr steht Weihnachten unter keinem guten Stern. Erst ist Mama die alljährliche stressige Weihnachtsplanung, die schon im August beginnt, so leid, dass sie beschließt, Weihnachten ohne Oma, Opa und sonstige Verwandtschaft zu feiern. Das verärgert Oma natürlich sehr. Und dann verkündet die Klassenlehrerin von Pauls kleiner Schwester Frida auch noch öffentlich in der Klasse, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, was Frida wiederum sehr unglücklich macht. Paul möchte Frida beweisen, dass der Weihnachtsmann real und keine Erfindung ist und setzt dafür alle Hebel in Bewegung. Ob es ihm gelingt? Und schafft er es dabei ganz nebenbei, den Familienfrieden wiederherzustellen?

Autorin Silke Lambeck schreibt sehr angenehm, flüssig und kindgerecht nicht in Ich-Form, aber aus Pauls Perspektive. Die Geschichte ist für Leser ab neun Jahren, zum Vorlesen schon für jüngere Kinder ab sieben geeignet. Barbara Jung hat das Buch mit passenden, originellen Bildern illustriert, die motivieren, auflockern und großen Spaß machen.

Sehr vielfältig und verschiedenen sind die Charaktere, die in „Das Weihnachtsmannprojekt“ mitwirken. Paul ist ein großer Bruder, wie man ihn sich nur wünschen kann. Er setzt alles daran, damit Frieda weiterhin an den Weihnachtsmann glauben kann und riskiert dabei auch die eine oder andere Blamage für sich selbst. Paul ist ein toller, grundanständiger, sensibler Junge, der seine Mitmenschen am liebsten glücklich sehen möchte. Auch seine Schwester Frida muss man einfach gern haben. Wenn sie etwas macht, dann aber richtig, halbe Sachen gibt es bei ihr nicht. Daher muss für sie der Weihnachtsmannbeweis auch ausgesprochen gründlich und nachvollziehbar dargelegt werden.
Über Oma, die so einige bekannte, sehr realistische Züge hat, lässt sich herrlich schmunzeln und verzogene Kinder wie Florian gibt es wohl auch in jeder Familie. Und dann tauchen noch allerhand andere überraschende Figuren auf: gemeine Schönlinge, weihnachtsverrückte Familien, lustige Onkel, nette Klassenkameradinnen. Vielleicht ist sogar der echte Weihnachtsmann dabei?

Wird Pauls Weihnachten trotz allem schön werden? Gewinnt Frida den Glauben an den Weihnachtsmann zurück? Geht Pauls geheimer größter Wunsch in Erfüllung?
So ein Weihnachten kann wirklich ganz schön spannend sein. Meine kleinen Mitleser und ich haben uns über manche Ereignisse gewundert, haben mit Paul intensiv mitgelitten und ihm ganz kräftig die Daumen gedrückt für ein wunderbar weihnachtliches Happy End. Viele der beschriebenen weihnachtliche Stressfaktoren treffen den Nagel auf den Kopf, genauso werden das viele Leser - uns eingeschlossen- schon oft erlebt und empfunden haben. Gerade dass manches so alltäglich und bekannt vorkommt, macht die Geschichte so unterhaltsam und oft witzig. Pauls Weihnachten ist ein Weihnachten, das auf den ersten Blick ganz untypisch scheint, aber eigentlich ganz haargenau so sein sollte. Eine perfekte Einstimmung auf unsere schönste Zeit des Jahres. Für alle, die Weihnachten bereits mögen oder auch nicht, sich aber gerne noch vom Gegenteil überzeugen lassen.

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