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Veröffentlicht am 28.11.2019

Anleitung zum Glücklichsein

How to be glücklich
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Wir alle streben in unserem Leben nach Glück, das liegt in unserer Natur. Aber oft genug stehen wir uns dabei auch selber im Weg. Daher beschäftigen wir uns immer wieder mit der Frage: Was muss ich tun, ...

Wir alle streben in unserem Leben nach Glück, das liegt in unserer Natur. Aber oft genug stehen wir uns dabei auch selber im Weg. Daher beschäftigen wir uns immer wieder mit der Frage: Was muss ich tun, um glücklich zu werden?
Christine Wunsch widmet diesem Thema mit „How to be glücklich“ ein ganzes Buch.
Die Autorin möchte darin den Lesern zeigen, wie sie glücklich werden und bleiben. Dazu hat sie viele Sachtexte zu unterschiedlichen Gebieten wie Glücksmomente, Entspannung, Träume etc. verfasst, die alle direkt oder indirekt auf irgendeine Weise mit unserem Glück zusammenhängen. Nach der jeweiligen Lektüre des „inspirierenden“ Abschnitts ist der Leser selbst gefordert und soll eine eigene persönliche Liste mit 10 Punkten erstellen: „Welche 10 kleinen Glücksmomente kann ich in meinem Alltag finden? “ heißt es da oder nenne „10 Möglichkeiten, wo und wann ich am besten entspannen kann“,

Ich habe die meisten Listen gerne ausgefüllt und bin mir dabei über einiges klar geworden. Bestimmt werde ich das Buch immer mal wieder zur Hand nehmen, etwas ergänzen oder das Geschriebene noch einmal lesen und aktuell überdenken, z.B. wenn ich gerade unzufrieden bin. Die meisten Punkte, die Christine Wunsch anspricht, empfinde ich als sehr schlüssig und nachvollziehbar. Einige Stellen, wie z.B. die erste Liste, „Dinge oder Situationen, die ich einfach mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann,“ sind mir persönlich etwas zu unkonkret.

In ihrem Nachwort fasst Christine Wunsch treffend zusammen, wie „ glücklich du in deinem Leben bist, ist kein Zufall, sondern eine Folge der richtigen Gedanken und Handlungen: Glücklich zu sein, ist eine Entscheidung!“ Das ist auch mir beim Lesen des Buchs deutlich geworden. Selbstverständlich ist das Leben nicht immer Friede, Freude Eierkuchen. Wir werden immer wieder mit Situationen, Schicksalsschläge oder Personen konfrontiert, die ohne unser Zutun unser Glück mehr oder weniger stark beeinflussen. Davor ist niemand gefeit. Aber es kommt auf uns an, wie wir mit diesen Angriffen und Herausforderungen umgehen. Thomas Edison wird der Satz zugeschrieben „Ich habe nicht versagt, ich habe nur 1000 Wege gefunden, wie es nicht funktioniert“. Wir sollten uns also nicht entmutigen lassen, sondern versuchen, immer auch das Positive zu sehen. Und davon gibt es in meinem - und jedem anderen- Leben eine ganze Menge, wie Wunschˋ Buch anschaulich vor Augen führt.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Abwechslungsreiches Mitmachbuch

Weltenfänger: Braucht der Maulwurf eine Brille?
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„Braucht der Maulwurf eine Brille?“ ist ein Mitmach-Sachheft über heimische Tiere aus der Duden-Reihe Weltenfänger. Der dicke Pappumschlag und die etwas festere Papierqualität machen es stabiler als gewöhnliche ...

„Braucht der Maulwurf eine Brille?“ ist ein Mitmach-Sachheft über heimische Tiere aus der Duden-Reihe Weltenfänger. Der dicke Pappumschlag und die etwas festere Papierqualität machen es stabiler als gewöhnliche Aktiv- und Rätselbücher. (So hält es auch einen unsanfteren Umgang problemlos aus.) Auf zahlreichen unterschiedlich gestalteten Seiten lernen die Leser die Tiere aus unserer näheren Umgebung besser kennen. Es wird viel geboten: Rätselseiten, Suchbilder, Bastelanregungen, Forscher- und Beobachtungsaufträge, Aus- und Weitermalbilder, sogar ein Spiel und vorne ein zusätzliches Tierexpertenheft im DIN A 5 Format. Auf der letzten Seite befindet sich ein großes Kuvert, in dem alle einzelnen Materialen wie Spielfiguren aufbewahrt werden können. Ein wirklich umfangreiches Angebot an vielfältigen Aufgaben.

Ich stelle immer wieder fest, dass Kinder über großes Wissen zu Sachthemen wie Dinosaurier oder Dschungel verfügen, sich aber in der hiesigen Tierwelt kaum auskennen. Vielleicht sind ihnen diese Tiere einfach zu langweilig und alltäglich. Gut also, dass sich dieses Buch einmal den weniger exotischen Tieren widmet und das alles andere als langweilig aufgearbeitet.

Ich habe das Buch zusammen mit meinen Kindern, vier, sechs und acht Jahren angeschaut und ausgefüllt. Trotz der Altersangabe ab vier, hat auch die Achtjährige einige für sie interessante Seiten entdeckt, sie war z.B. Feuer und Flamme für das Regenwurmbeobachtungsglas. Nicht alle Aufgaben sind schon für Vierjährige durchführbar, sie haben sehr unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Den größten Spaß am Buch hatte in unserer Familie der Sechsjährige.

Die meisten Seiten finde ich sehr gelungen. Mir gefallen die Illustrationen und besonders die Kombination von Zeichnungen und Fotos, die das Buch zum echten Hingucker machen. Für unsere Familie mit Kindern unterschiedlichen Alters ist das Buch ideal. Die Idee des Spiels fand ich an sich gut, die Umsetzung nicht ganz so gelungen. Die Spielfiguren ließen sich für Kinderhände schwer ausschneiden und waren dann für den Spielplan einfach zu groß. An manchen Stellen hätte ich mir noch ein bisschen mehr tiefergehendes Spezial- und eine Erweiterung des Vorwissens gewünscht.

Alles in allem ein empfehlenswertes Buch mit großem Spaßfaktor für alle Kinder, die gerne rätseln, basteln, sich für Tiere interessieren und selber gerne in der Natur forschen.

Veröffentlicht am 16.11.2019

Superhelden mal anders

Voll super, Helden (1). Einer muss den Job ja machen
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Anfangs freut sich Julian auf die Sommerferien, die er zum ersten Mal ohne Eltern im Hotel seines Onkels am Meer verbringen darf. Doch als er dort ankommt, hat der Spaß ziemlich schnell ein Loch. Statt ...

Anfangs freut sich Julian auf die Sommerferien, die er zum ersten Mal ohne Eltern im Hotel seines Onkels am Meer verbringen darf. Doch als er dort ankommt, hat der Spaß ziemlich schnell ein Loch. Statt am Meer zu spielen, Comics zu lesen und sich zu erholen, soll er als Junge für alles im Hotel arbeiten. Zu allem Überfluss muss er auch noch die Gesellschaft seiner dreisten schokoladensüchtigen Cousine Jenny ertragen, die lieber Sprüche klopft anstatt zu helfen. Schnell merkt Juli, dass Seltsames im Hotel vorgeht. Von außen sieht es schäbig aus, innen ist es supermodern und luxuriös. Die wortkargen Gäste liegen nur faul am Pool rum und irgendwie kommen sie dem Comicfan Juli ziemlich bekannt vor. Und als die Schokoladenvorräte aufgebraucht sind, lässt sich nirgends Ersatz auftreiben, denn sämtliche Schokolade ist ausverkauft. Plötzlich finden sich Julian und Jenny in Südamerika wieder und müssen die Welt vor einem fiesen Superbösewicht retten.

Ich habe das Buch meinen Kindern, sechs und acht Jahre alt, vorgelesen. Meiner Meinung nach ist die Geschichte für dieses Alter zum Vorlesen gut geeignet, die Achtjährige könnte es durchaus auch schon selber lesen. Die Kinder haben gebannt zugehört, immer neue rätselhafte Details entdeckt, interessante Fragen gestellt, viel gelacht und mit Juli mitgefiebert. Heribert Schulmeyers passende, witzige Illustrationen haben wir alle gerne dazu angeschaut.
Der Roman liest sich flüssig und angenehm mit kurzen, aber nicht zu einfachen Sätzen und abwechslungsreicher Wortwahl. Hauptfigur Juli fanden wir sehr sympathisch, mit Angeberin Jenny hatten wir dagegen unsere Schwierigkeiten. Am Ende wurden fast alle unsere Fragen beantwortet. Mir persönlich ging es aber dann doch etwas zu schnell und glatt mit der Auflösung. Liegt aber vielleicht auch daran, dass mein Kopf etwas langsamer funktioniert und nicht so schnell wie Julis, der arbeiten kann wie „ein Klärwerk in der Pause eines Länderspiels“ . Die Kinder hat das kurze Finale jedenfalls nicht gestört. Meine Tochter, die bisher wenig Erfahrung mit Comics hatte, fand die Geschichte so spannend, dass sie am liebsten gleich die Fortsetzung lesen wollte. Alles in allem also können wir das Buch nur weiterempfehlen und freuen uns schon auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 12.11.2019

Hände weg vom Handy! Hört mehr Hörspiele!

Das perfekte Geheimnis
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Eigentlich sollte es nur ein netter, zwangloser Abend mit gutem Essen werden. Doch als sieben Freunde aus Spaß beschließen, alle Handys auf den Tisch zu legen und für diesen Abend sämtliche Nachrichten ...

Eigentlich sollte es nur ein netter, zwangloser Abend mit gutem Essen werden. Doch als sieben Freunde aus Spaß beschließen, alle Handys auf den Tisch zu legen und für diesen Abend sämtliche Nachrichten und Anrufe in der Runde öffentlich zu machen, eskaliert die Situation. So manches delikate Geheimnis kommt dabei ans Licht, was die Beziehungen der Freunde untereinander auf eine harte Probe stellt.
Und am Ende ist nichts mehr, wie es einmal war.

Die Geschichte ist ganz schön harter Tobak. Geht es auf der ersten CD noch recht moderat zu, nimmt die Handlung dann derart schnell Fahrt auf, dass der Hörer verblüfft zurückbleibt und sich verwundert die Augen, nein Ohren reibt: Was ist das nur für eine Gesellschaft, in der manche Menschen ihren Handys mehr anvertrauen als ihren Freunden und Partnern?
Zweifellos werden die Hauptfiguren extrem überzeichnet dargestellt und auch sonst strotzt das Ganze nur vor Klischees. Bitterböse, was da so an Geheimnissen, inneren Einstellungen und Lügen offenbart wird. Das macht aber auch den Reiz der Geschichte aus. So unterschiedlich die verschiedenen Charaktere sind, so abhängig sind sie gleichermaßen abhängig von ihren Smartphones. Also alles gar nicht so weit hergeholt!?

Einen Film als Hörspiel zu bearbeiten, stellt sicherlich eine große Herausforderung dar. Dies ist hier einwandfrei gelungen. Volker Hanisch brilliert als Erzähler, der alles trocken kommentiert, was dem Zuhörer verborgen bleibt. Manche der Schauspieler sind gut zu verstehen, andere nuscheln cool und lässig vor sich hin. Alles in allem aber ein wirklich empfehlenswertes Hörspiel, das uns zwei unterhaltsame Abende beschert hat.
Also Leute: Hände weg vom Handy! Hört mehr Hörspiele!

Veröffentlicht am 14.10.2019

Spannende, liebevoll bebilderte Geschichte über das Loslassen

Hetty Flattermaus fliegt hoch hinaus
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Die kleine Hummelfledermaus Hetty lebt mit ihrer Mutter Hulda auf dem Speicher des verlassenen Herrenhauses von La Rondine. Während die neugierige Hetty ganz wild darauf ist, die Welt zu erkunden und Abenteuer ...

Die kleine Hummelfledermaus Hetty lebt mit ihrer Mutter Hulda auf dem Speicher des verlassenen Herrenhauses von La Rondine. Während die neugierige Hetty ganz wild darauf ist, die Welt zu erkunden und Abenteuer zu erleben, macht sich ihre übervorsichtige Mutter ständig Sorgen, versucht ihre Tochter permanent zu überwachen und möchte sie nicht loslassen. Aber es kommt wie es kommen muss, Hetty überlistet ihre Mutter und wagt sich hinaus in den Schlosspark.....

Annette Roeder ist eine humorvolle, spannende Geschichte gelungen, in der sich sicherlich viele Eltern mit Kindern wiederfinden können. Es geht um kontrollsüchtige Rasenmähereltern, aufmüpfige Kinder, die nicht hören wollen, Loslassen und um gegenseitiges Vertrauen. Der Schauplatz des Buches, ein verlassenes Herrenhaus und seine Parkanlage, schafft eine interessante, fast märchenhaft verwunschene Atmosphäre. Anfangs bin ich noch über den ungewöhnlich blumigen, für Kinder teils schwer verständlichen Schreibstil gestolpert, doch hatte ich mich recht schnell daran gewöhnt.
Ich habe die Geschichte zusammen mit meinen Kindern gelesen, denen das Buch genauso gefallen hat wie mir. Wir waren vom Geschehen gefangen, haben gemeinsam viel gelacht, aber auch um Hetty gebangt. Die wunderschönen detailreichen Illustrationen von Julia Christians machen das Buch zu etwas besonderem, das man immer wieder gerne anschaut. Wir können es jeder Familie nur empfehlen.