Zum Gackern komische Alltagserlebnisse der einzigartigen Schwestern
Ziemlich beste Schwestern – Ich glaub, mich tritt ein Huhn! (Ziemlich beste Schwestern 6)Diesmal dreht sich bei den besten Schwester fast alles um ihre gefiederten Freunde. Flo und Mimi sind in „Ich glaub, mich tritt ein Huhn“ nicht auf den Hund, sondern auf gleich mehrere Hühner gekommen. ...
Diesmal dreht sich bei den besten Schwester fast alles um ihre gefiederten Freunde. Flo und Mimi sind in „Ich glaub, mich tritt ein Huhn“ nicht auf den Hund, sondern auf gleich mehrere Hühner gekommen. Auf der Fahrt zum Hühnerkauf wollen sie beim Chinesen „Huhn süß-sauer“ essen, doch da ereignet sich auf der Toilette ein unvorhergesehener Zwischenfall. Auch die geplante Übernachtung im neuen Hühnerhaus endet für Flo und Mimi anders als erhofft. Und nachdem die Mädchen das erste Mal alleine einkaufen und im Supermarkt u.a. Huhn und Tomaten besorgen sollen, muss Mama spontan den Speiseplan ändern. Huhn gibt es jedenfalls nicht mehr, denn mit dem Suppenhuhn haben die Schwestern etwas anderes vor. Nur das letzte Kapitel kommt ohne Huhn aus, dafür spielt darin ein Seepferdchen eine Rolle.
Sarah Welk formuliert kindgemäß, direkt und sehr witzig aus Mimis Sicht. Dabei fühlt man sich als Leser so, als kenne man Mimi schon ewig und sie erzählt einem ganz persönlich ihre Geschichte. Das macht den Text sehr abwechslungsreich und lebendig. Die von Sharon Harmer gestalteten bunten, schönen Bilder sind prima auf die Geschichten abgestimmt. Zum Vorlesen eignet sich das Buch für Kinder ab fünf Jahren, etwas fortgeschrittene Erstleser ab sieben können es schon selbstständig lesen.
Flo und Mimi sind einfach herrlich! Wunderbar drollige, einfallsreiche und aufgeweckte Chaosschwestern mit einem ganz eigenem Humor. So verteidigt Mimi ihre Kaninchen mit den Worten „Knolle und Bolle sind nicht doof. Das sind Jungs und das ist ja nicht ihre Schuld“. Und wenn es heißt „Und dann passiert leider wieder mal alles gleichzeitig“ ist klar, dass jetzt die Katastrophe ihren Lauf nimmt. Mit Mama und Papa kann man sich als Eltern prima identifizieren. Sie sind genauso verpeilt, müde, werden im Streit ungerecht, laufen genauso hektisch mit quengelndem Kind im Maxi-Cosi durch ein Restaurant wie das manchmal überforderte und gestresste Eltern eben so tun. Sarah Welk beobachtet genau und zeigt so subtil und pointiert menschliche Schwächen auf, dass die schon wieder liebenswert und irgendwie auch ziemlich komisch sind. Viele Eltern werden sich im Verhalten von Mama und Papa ehrlicherweise wiedererkennen.
Die besten Schwestern brauchen keine besonderen Abenteuer. Ihr Alltag ist ein Abenteuer. Die beiden erleben normale Situationen, die manchmal ein bisschen eskalieren, aber genauso passieren könnten und das macht ihre Erlebnisse realistisch, glaubwürdig und trotzdem ganz schön aufregend. Meine Kinder und ich waren nach dem letzten Satz jedenfalls nicht „ganz froh“ -wie sich Mimi immer am Ende eines Kapitels fühlt. Wir waren enttäuscht, dass nun auch dieses Buch schon wieder vorbei war...