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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2024

Dieses literarische Meisterwerk kann man nicht in Worte fassen. Voller Schönheit, Liebe und Trauer.

Brief an mein Kind
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Ich versuche es trotzdem.

Ada bekommt 2005 eine behinderte Tochter, Daria, der sie diesen Brief schreibt. Daria ist blind, kann nicht sprechen und sich auch überhaupt nicht bewegen. Ada beschreibt ihre ...

Ich versuche es trotzdem.

Ada bekommt 2005 eine behinderte Tochter, Daria, der sie diesen Brief schreibt. Daria ist blind, kann nicht sprechen und sich auch überhaupt nicht bewegen. Ada beschreibt ihre Gedanken und Gefühle nieder, beginnend bei der Geburt bis fast zu ihrem eigenen Tod im April 2023.

Vom ersten Satz an ist man komplett überwältigt von diesen Gefühlen, der Literatur und Poesie.

Ich habe zwar Gefühle erwartet, aber nicht, dass es jemand schafft, so viel Schönheit in aneinander gereihte, sorgsam bedachte Worte zu verpacken.

Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 02.08.2024

Jeder Satz über Erinnerungen von früher und über Gefühle von heute passt wie die Faust aufs Auge.

Geile Zeit
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Nach dem dritten Buchclub hatte ich auch endlich Erfolg und hab mich so unendlich auf die Lektüre gefreut.

Seydack beschreibt seine Erinnerungen von der friedlichen Kindheit im Dorf ohne Internet und ...

Nach dem dritten Buchclub hatte ich auch endlich Erfolg und hab mich so unendlich auf die Lektüre gefreut.

Seydack beschreibt seine Erinnerungen von der friedlichen Kindheit im Dorf ohne Internet und Ballerspiele, bis hin zur heutigen Zeit, in der wir-die ewigen Jugendlichen- endlich im Berufsleben so richtig durchstarten sollen.

Pokémon gab es damals nicht auf dem Handy, weder das eine noch das andere. Da wurden Karten gesammelt und gespielt oder man schaute es sich nach der Schule vor der Glotze an. Die Welt war schön.
Vieles wurde mir auch wieder ins Gedächtnis gerufen und oft hab ich gelacht.

Bei Seydack folgt ab dann ein Teil in seiner Jugend, der mir zu ausgiebig, zu politisch und somit zu beeinflussend war. Das zog sich bis zum Ende weiter durch und hat in meinen Augen nicht so viel Platz verdient.

Die zweite Hälfte des Buchs wird der Gemütszustand dunkler. Die Jahre der Globalisierung, Politik, Krieg und Krisen und wir mittendrin.
Als Seydack mit dem Studium fast fertig war- etwa zu Corona- hatte ich persönlich zwar schon mehr als 5 Jahre gearbeitet und der gefürchteten Lücke im Lebenslauf erfolgreich mit Auslandsaufenthalten getrotzt, aber trotz der unterschiedlichen Lebenswege fühle ich mich genauso wie er.

Seydack hat einen markanten Schreibstil, verständlich und präzise. Kurz knallt er dir alle Fakten hin. Erst später werden die Emotionen und Gedanken der heutigen Zeit in längere Sätze gepackt.
Ob Gen Z mit der Lektüre etwas anfangen kann, ist fraglich; liegt dann aber am Thema. Auf jeden Fall sollten die '90's babes' das Buch über uns lesen!

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Kindheitserinnerungen aus den 1970ern sehr schön, authentisch und lustig erzählt

Wenn die Welt nach Sommer riecht
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Siegfried- Siggi genannt- findet als Erwachsener sein altes Fotoalbum wieder und erinnert sich beim Durchblättern an das Jahr zurück, in dem es politisch einige Aufruhr gab, jeder Levis Jeans und eine ...

Siegfried- Siggi genannt- findet als Erwachsener sein altes Fotoalbum wieder und erinnert sich beim Durchblättern an das Jahr zurück, in dem es politisch einige Aufruhr gab, jeder Levis Jeans und eine Bravo! Zeitung wollte, die Lehrer ihre Macht an den Schülern demonstrierten und Siggi? Ja Siggi wollte eigentlich doch nur kochen, Karl May lesen und später dann Astronaut werden.

Dutzler erzählt sehr authentisch- beinahe wie ein Kind in einem sehr schönen bildhaften Schreibstil, der allerdings manchmal ausuferte.
Ab und an kam es mir etwas zäh vor, aber an vielen Stellen musste man schmunzeln. Zudem denke ich, dass es auch generationstechnisch von den Lesern abhängig sein kann. Die "ältere" Generation wird dieses Buch noch mehr fühlen als die Millenials und sich an ihre eigene Kinder-& Jugendzeit erinnern.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Schöner Krimi

Signora Commissaria und der lachende Tod
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Kommissarin Giulia kehrt in ihre Heimatstadt Florenz zurück und muss gemeinsam mit Luigi und dem blinden Enzo direkt einen Serienmord aufklären. Der Täter schneidet den Opfern die Kehle auf und verpasst ...

Kommissarin Giulia kehrt in ihre Heimatstadt Florenz zurück und muss gemeinsam mit Luigi und dem blinden Enzo direkt einen Serienmord aufklären. Der Täter schneidet den Opfern die Kehle auf und verpasst ihnen ein verzerrtes Lachen für die Ewigkeit. Dabei hinterlässt er keinerlei Spuren, nur Stofftaschentücher mit den Initialen des nächsten Opfers.

Ein mysteriöser Hinweis führt Sie schließlich zu einer der einflussreichsten Familien Italiens.



Aufgrund des Covers bin ich stark von einem Cozy-Crime ausgegangen, dabei ist dem gar nicht so.

Man konnte sehr schön mitlesen und sich in die italienische Szenerie hineinversetzen. Die Ermittler waren sympathisch und die Morde interessant.

Allerdings war mir von Anfang an klar- bereits beim Besuch der Mutter des Busfahrers-, welches Motiv dahintersteckte und nach dem ominösen Anruf auch wer. Dadurch war zwar die Spannung dahin.



Das Buch enthält immer wieder zu den in der Geschichte dargestellten Speisen die passenden Rezepte um es nachzukochen- Total süß!

Außerdem scheint es bereits weitere Teile von Giulia, Luigi und Enzo zu geben, was an dieser Geschichte überhaupt keine Beeinträchtigungen darstellt.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Guter Krimi zum Philosophieren

Die Vollendete
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Margret ist ein musikalisches Wunderkind und lebt wohlhabend und mit ihrem Mann Karl zusammen, der für sie sogar seine Karriere in der Kirche aufgab und stattdessen ein hervorragender Arzt wurde.

Doch ...

Margret ist ein musikalisches Wunderkind und lebt wohlhabend und mit ihrem Mann Karl zusammen, der für sie sogar seine Karriere in der Kirche aufgab und stattdessen ein hervorragender Arzt wurde.

Doch was, wenn der Arzt sich über Gott stellt und über Leben und Tod entscheidet?
In diesem Falle hat er Margret, die ihrem Krebsleiden erliegen sollte, das Gehirn entnommen und in den Körper seiner Geliebten Sophie eingepflanzt. Nach und nach kommen immer mehr Unklarheiten über Karls Vorgehen ans Licht, denn diese Operation war nicht der einzige Eingriff...

Wer hat das Recht darüber, über Leben und Sterben zu entscheiden? Gibt es eine Unsterblichkeit, wenn ja, was würde das für die Welt bedeuten?

Becker hat einen sehr guten Schreibstil, bildlich und verständlich. Gefühle und Gedanken kann sie den Lesern sehr gut vermitteln. Auch die Protagonisten werden sehr authentisch durch das gesamte Buch geführt.

An einigen Passagen denkt man über die Situation nach und reflektiert sich an Margrets Stelle. Was würde ich tun, wenn ich in einem anderen Körper stecken würde?

Der einzige Kritikpunkt von mir ist, dass ich aufgrund der Werbung noch etwas mehr Pepp erwartet hätte. So gut der Anfang auch war, hat mir dann die Spannung gefehlt. Für einen Thriller, ja sogar Psycho-Thriller ist die Spannung auf eher niedrigem Niveau gehalten. Schlaflose Nächte, wie das Cover suggeriert, muss man nicht befürchten.

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