Depressiver Ermittler
Totengrab2006 verschwindet Tom, der sechsjährige Sohn von Sergeant Solomon Gray von der Kirmes. Die Familie zerbricht daran, nicht zu wissen wo Tom ist und was mit ihm geschehen ist. Mutter Kate bringt sich um, ...
2006 verschwindet Tom, der sechsjährige Sohn von Sergeant Solomon Gray von der Kirmes. Die Familie zerbricht daran, nicht zu wissen wo Tom ist und was mit ihm geschehen ist. Mutter Kate bringt sich um, Gray entwickelt sich zum Säufer und hat keinerlei Kontakt mehr zu Tochter Hope. Zehn Jahre später und Gray arbeitet wieder als Ermittler bei der Polizei. Als er zu einem Selbstmord gerufen wird, kommt die alte Geschichte wieder hoch. Denn der Tote ist 16 Jahre alt und damit in dem Alter, in dem Tom heute wäre. Seltsamerweise hat der Tote die Nummer von Gray auf seinem Handy gespeichert.
"Totengrab" ist der erste Band , in dem Solomon Gray ermittelt. Weitere Bände sind geplant und ich werde diese Reihe ganz bestimmt weiter verfolgen.
Der Schreibstil liest sich sehr gut. Ohne überflüssige Worte zu verschwenden ist dieser klar und prägnant. Der Autor versteht es hervorragend, die Örtlichkeiten sehr bildlich zu beschreiben und schreibt sehr flüssig. Einzelne Kapitel blicken zurück ins Jahr 2006, in die Zeit vor , während und nach dem Verschwinden von Tom. Hier gibt es zu Beginn doch einige Wiederholungen, da man als Leser von Anfang an und schon weiss, wo und wie der Junge verschwand. Der Selbstmord des Teenagers wird als Anlass für Erinnerungen an den Tod von Kate genommen. Weshalb Gray so durch diesen Selbstmord mitgenommen wirkt, wird nach und nach nachvollziehbar. Lange Zeit ist dadurch nicht der Fall und die Ermittlungen im Zentrum, sondern der Fokus liegt auf dem Verlust und der persönlichen Situation von Gray. Nach und nach ändert sich das und die Ermittlungen rücken wieder in den Mittelpunkt.
Zu den Figuren: Die Figur Solomon Gray ist echt deprimierend charakterisiert. Der Autor nennt das "schwermütig", meiner Meinung nach hat Gray schlichtweg eine Depression. Als durch die Rückblicke klar war, warum er so ist wie er ist, hatte ich jede Menge Mitgefühl mit ihm. Ich empfand Gray als eine sehr interessant gezeichnete Figur. Allerdings gehört dazu, dass er sich quasi durch das Buch säuft. Ich mochte seine teilweise trockene und sarkastische Art.
Verschiedene Ermittler arbeiten an Grays Seite. Gerade seine Chefin Yvonne hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Die Frau ist taff und steht ihren Mann. Man hätte allerdings einige andere Polizisten meiner Meinung nach weg lassen dürfen. Als Nebenfiguren waren sie mir zu detailliert beschrieben, da hätte ebenfalls gestrafft werden dürfen.
Ich mag es, wenn ich betreffend Täteridentität überrascht werde…das ist hier der Fall und war für mich doch unvorhersehbar.