Schwierig eine Wertung abzugeben...
Murder ParkZwölf Menschen kehren auf eine Insel zurück, auf der vor 20 Jahren Tragisches ereignet hat. Auf Zodiac Island , einem Erlebnispark ,wurden damals drei Frauen ermordet. Der Mörder Jeff Bohner, wurde gefasst ...
Zwölf Menschen kehren auf eine Insel zurück, auf der vor 20 Jahren Tragisches ereignet hat. Auf Zodiac Island , einem Erlebnispark ,wurden damals drei Frauen ermordet. Der Mörder Jeff Bohner, wurde gefasst und hingerichtet. Nun will Geschäftsmann Rupert Levin einen Murder Park eröffnen, eine Art Erlebnispark, der Serienmördern gewidmet ist. Zusätzlich sollen Aktivitäten angeboten werden, in denen Menschen zueinander finden und als Paar die Insel verlassen. Reporter Paul Greenblatt wird zusammen mit elf weiteren Personen auf die Insel eingeladen. Kurz nach Ankunft wird auch schon der Erste vermisst...
Ich muss gestehen, dass mir der Start ins Buch sehr schwer fiel und ich etliche Male kurz davor war, abzubrechen. Ich empfand die Einführung als langatmig und zäh. Die zahlreichen Protagonisten verschwammen ineinander, da die Gelegenheit fehlt, sie näher kennen zu lernen. Ich habe mir eine Liste mit den Namen , den Merkmalen und der Funktion angelegt. Bei Beendigung des Buches habe ich dann entdeckt, dass genau so eine Liste ganz am Ende abgedruckt ist! Immer wieder von Neuem frage ich mich, warum Verlage so relevante Informationen nicht zu Beginn eines Buches einschieben können? Ich sollte mir wohl angewöhnen, erst zum Schluss zu blättern bevor ich mit einem Buch beginne!
Durch das ganze Buch verteilt wurden Interviews, die einer der Figuren mit den elf anderen führt, abgedruckt . Zudem noch eine Video Aufzeichnung,in der sie sich selbst porträtiert. Ergibt 12 eingeschobene Passagen, in denen man als Leser jede der Figuren besser kennen lernt. Für mich war allerdings dadurch die Einführung in die Personen und ihre Geschichten etwas spät. Da die Interviews zudem immer sehr ausufernd sind und von der Hauptgeschichte abschweifen, haben sie meinen Lesefluss etwas gestört. Da erfahren wir beispielsweise seitenlang über den todkranken Bruder eines Protagonisten...etwas,das für die Hauptgeschichte nur in kleinstem Mass relevant ist.
Wie gesagt, bis zur Buchmitte empfand ich das Ganze dadurch zäh und „Gänsehautmomente“, die ich in einem Thriller als Grundvoraussetzung ansehe, haben mir gefehlt. Es gab ein paar spannende Szenen, doch keine die mich hat mit Hochspannung weiterlesen lassen.
Ab Mitte Buch nimmt die Spannung zu, die Mordfälle im „Jetzt“ vermischen sich mit den Fällen von vor 20 Jahren und verbinden sich schlussendlich auf schlüssige Weise. Endlich habe ich Thrillergefühle und Spannung empfunden !
Nach und nach kristallisiert sich Paul Greenblatt als Dreh und Angelpunkt. Leider war er mir über weite Teile nicht wirklich sympathisch. Wenn jemand in einer Ausnahmesituation, in der er jederzeit Angst haben muss von einem irren Mörder um die Ecke gebracht zu werden, noch an Sex denkt, empfinde ich das als schon sehr grenzwertig, arrogant und abgefahren.
Der Schreibstil von Jonas Winner, den ich schon in „die Zelle“ zu schätzen gelernt habe , ist unverändert toll. Der Plot ist durchdacht und eine schlüssige Auflösung garantiert.
Die Auflösung zum Schluss hat mich überrascht. Hier geschieht etwas, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe. Das Ende hat noch so einiges rausgehauen und so vergebe ich 4 Sterne an den Murder Park.