Mord in der Provence!
Gefährlicher Lavendel (Ein-Leon-Ritter-Krimi 3)Im kleinen Küstenort Le Lavandou verschwindet der angesehene Richter, Nicolas Lambert ,spurlos. Als man ihn findet ,ist sofort klar, dass er einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.Kurz danach werden ...
Im kleinen Küstenort Le Lavandou verschwindet der angesehene Richter, Nicolas Lambert ,spurlos. Als man ihn findet ,ist sofort klar, dass er einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.Kurz danach werden erneut zwei Tote, ein gescheiterter Theologiestundent und der Apotheker des Ortes , tot aufgefunden. Der Pathologe des Ortes, Dr. Leon Ritter, ist nach den Autopsie überzeugt, dass ein Serientäter am Werk ist. Doch die Ermittler, unter ihnen Ritters Freundin Isabelle Morell, die die stellertretende Polizeichefin ist, glauben nicht so recht an Ritters Theorie. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden, denn schliesslich steht der jährliche und weitaus bekannte Festumzug “Blumenkorso“ vor der Türe.
Der Start in das Buch fiel mir etwas schwer. Denn der Autor hat in schneller Folge immer wieder neue Personen, jede mit der passenden Erklärung , eingeführt. Mir hat regelrecht der Kopf geschwirrt und eine Liste musste her! Ich weiss nicht , ob es daran liegt, dass dies mein erster Band rund um Le Lavandou war? Denn „Gefährlicher Lavendel „ ist nach „Tödlicher Lavendel“ und „Schwarzer Lavendel “ der dritte Band .
Sehr gefallen haben mir die medizinischen und gerichtsmedizinischen Details. Diese sind sehr authentisch beschrieben und man spürt, dass hervorragend recherchiert wurde.Einige dieser Details , vor allem die eine Autopsie, sind sehr gruselig und beklemmend. Doch dies ist ja schliesslich auch ein Krimi, da darf sich ruhig Gänsehaut einstellen.
Der Schreibstil ist toll. Der Autor hat immer wieder französische Ausrufe, eingeflochten. Und dies zum Glück ohne jeden Einzelnen zu übersetzen. Denn dies ist für mich ein Gräuel, wenn immer wieder Ausdrücke oder Ausrufe ins Deutsche und manchmal auch noch mehr schlecht als recht, übersetzt werden.
Ebenfalls toll und sehr stimmungsvoll , kommt das französische „Savoir vivre“ rüber. In dieser Geschichte wird auf dem Dorfplatz Petaneque gespielt und die Fauna und Flora der Provence habe ich bildlich vor mir gesehen! Der morgendliche Café im Bistro ...und ich wähnte mich im Urlaub in der Provence. Die Mischung aus Lokalkolorit, Spannung und Familienleben des Pathologen hat mir ausserordentlich gut gefallen.
In den Ermittlungen spielt die Gerichtsmedizin die grössere Rolle als die klassischen und sonst üblichen Ermittlungen. Und genau das macht das Spezielle von diesem Krimi aus. Einige Kapitel sind aus der Sicht des Mörders geschrieben. Diese waren meiner Meinung nach etwas zu lahm und brav. Hier hätte ruhig mehr Gänsehaut sein dürfen.