Profilbild von Igela

Igela

Lesejury Star
online

Igela ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Igela über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2017

Leseempfehlung!

Söldner des Geldes
0

Tom Winter ist Sicherheitschef einer Schweizer Privatbank und schickt seine Assistentin und Freundin Anne Arnold mit einem reichen Kunden,Mohammed Al-Bader, per Helikopter in die Schweizer Berge. Der Helikopter ...

Tom Winter ist Sicherheitschef einer Schweizer Privatbank und schickt seine Assistentin und Freundin Anne Arnold mit einem reichen Kunden,Mohammed Al-Bader, per Helikopter in die Schweizer Berge. Der Helikopter explodiert , alle Insassen kommen um. Sehr bald wird klar, dass eine Bombe die Ursache des Absturzes war. Tom Winter ist nicht nur Sicherheitschef ,sondern auch ein ehemaliger Polizist .Er nimmt die Ermittlungen auf, die ihn unter anderem nach Ägypten und Norwegen führen. Findet er heraus, wer hinter dem Anschlag steckt?

Dieser Thriller spielt in der Welt des Geldes , der Banken und der hochkarätigen Kunden. Obwohl Finanz- und Wirtschaftsthriller sonst nicht so mein Fall sind,hat mich diese Geschichte hier sofort gepackt. Ich denke ein Grund dafür ist, dass diese Welt der Moneten verständlich und überhaupt nicht trocken zum Leser transportiert wird.
Sehr temporeich ,sehr rasant ist die Handlung.Immer wieder muss Tom Winter sich in brenzligen Situationen, in denen ich übrigens viele Male atemlos weiter gelesen habe, beweisen.
Die Figur Tom Winter, der Mittel- ,Angel und Drehpunkt des Buches, hat mir ausserordentlich gut gefallen. Sehr charismatisch, knallhart und doch sehr sensibel nimmt er die Ermittlungen auf und will nur eines : erfahren, was mit Anne geschehen ist und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.
Der Autor Peter Beck ist Schweizer, lebt in Bern. Und genau das merkt man sehr schnell in dieser Geschichte, die zu einem grossen Teil in der Schweiz spielt. Der Lokalkolorit wurde hervorragend getroffen. Als Schweizerin habe ich "meine " Schweiz sofort wieder erkannt! Sehr gefallen hat mir zudem,dass hier keine Klischees bedient wurden . Der Autor beschreibt die Schweiz wie sie ist.
Der Schreibstil von Peter Beck ist sehr authentisch. Tom Winter hat die für dieses Land typische und etwas behäbige Ausdrucksweise. Die Schweizer Ausdrücke empfand ich als ungeheuer charmant und haben mir sehr gefallen. Egal ob Winter das Auto parkiert oder Frauenfürze zündet...ich habe mich mit dem Schreibstil sehr wohl, ja heimisch gefühlt.

Von mir beide Daumen hoch für diesen spannenden Thriller und eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 25.01.2017

Restlos begeistert!

Elbschuld
0

Kommissar Philip Goldberg tritt seine neue Stelle in dem kleinen Kaff Kophusen an. In Berlin ,seiner vorherigen Arbeitsstelle, hatte er ganz schön viel zu tun und stellt sich nun auf eine etwas ruhigere ...

Kommissar Philip Goldberg tritt seine neue Stelle in dem kleinen Kaff Kophusen an. In Berlin ,seiner vorherigen Arbeitsstelle, hatte er ganz schön viel zu tun und stellt sich nun auf eine etwas ruhigere Tätigkeit ein. Doch kaum angekommen ruft ihn einer seiner neuen Kollegen an. Die Obsthofbesitzerin Hilde Deterding ist überzeugt, dass ihr verstorbener Mann sie umbringen will. Erst wird sie belächelt von den Kollegen, nur Goldberg nimmt die alte Dame ernst. Als ihr Hund vergiftet und menschliche Asche gefunden wird, vergeht das Lachen auch den Kollegen.

Dies ist der erste Teil rund um Kommissar Philip Goldberg und die Autorin Nicole Wollschlaeger hat mich restlos überzeugt.
Die Geschichte kommt mit sehr wenig Blutvergiessen aus und trotzdem liest sich sie sich sehr spannend. Sehr aussergewöhnlich ist hier, dass der Krimi abweicht vom 08/15 Schema : Mord , Ermittlungen,Aufklärung.Dies ,weil ein Mord an einem Menschen fehlt ,und trotzdem ermittelt wird . Absolut unvorhersehbar bis zum Schluss war für mich, wie denn die ganze Story um die Morddrohungen zusammen hängt. Eine schlüssige und doch überraschende Auflösung, die mir gut gefallen und mich restlos überzeugt hat.

Dieser Krimi kommt mit einer überschaulichen Anzahl Protagonisten aus,was ich sehr geschätzt habe. Trotzdem ist es keine Minute langweilig und ich habe mich mit den Figuren wohl gefühlt. Goldmann kommt neu in das Team in Kophusen, das aus zwei Personen besteht. Einerseits der junge Hauke Thomson, der durch seine witzigen Kommentare mich sofort für sich eingenommen hat. Anderseits der Dienstälteste Peter Brandt, der sich abgeklärt und ruhig in die Ermittlungen stürzt. Dazu Philip Goldmann,der versucht sich in das bestehende Team einzufügen ,und das mit viel Charme und Feingefühl. Den Umgangston,der untereinander herrscht, wie sie sich auf die Schippe nehmen , der feine Humor hat mich einige Male schmunzeln lassen und begeistert.
Gespannt warte ich auf den zweiten Fall rund um Goldmann und seinem Team !

Veröffentlicht am 18.01.2017

Ausschweifend...zu viele verschiedene Figuren!

Das Nest
0

Die Geschwister Melody, Jack, Leo und Bea Plumb warten nur auf eines : dass, die Jüngste von ihnen, Melody.,40 Jahre alt wird und sie endlich erben. Ihr Vater hat vor seinem Tod verfügt, dass das Vermögen, ...

Die Geschwister Melody, Jack, Leo und Bea Plumb warten nur auf eines : dass, die Jüngste von ihnen, Melody.,40 Jahre alt wird und sie endlich erben. Ihr Vater hat vor seinem Tod verfügt, dass das Vermögen, genannt "Das Nest" ,erst an diesem Tag aufgeteilt wird.
Doch kurz vor dem grossen Tag wird Leo in einen Unfall verwickelt und die Mutter verwendet das Geld um ihm aus der Patsche zu helfen. Die Geschwister können es nicht fassen.
Jack wollte mit seinem Anteil seinen Antiquitätenladen retten. Melody plante damit ihre 16 jährigen Zwillingstöchter auf das College zu schicken. Und Bea, eine Schriftstellerin braucht das Geld dringend, da ihr letztes Buch schon eine Weile her ist und neue Projekte kosten.

Eine Familiengeschichte?Toll!
Ich lese gerne Geschichten über Familien, ihr Leben und die Beziehungen untereinander. Unter diesem Gesichtspunkt startete die Story sehr gut. Nacheinander lernt man als Leser die vier Geschwister der Familie Plumb , ihre Partner und Kinder kennen. Schon diese Anzahl an Personen ist anspruchsvoll,sind das doch schon elf verschiedene Charaktere, unterschiedliche Wünsche, Hoffnungen, Sorgen und Leben. Leider hat es die Autorin aber nicht dabei belassen. Immer wieder tauchen Ex Freundinnen,Arbeitskollegen, Freunde der Kinder,Nachbarn ...und...und...und, auf . Und dies nicht immer nur in Nebenrollen. Nein. Auschweifend wird erzählt, ausgeschmückt und wieder erzählt. So ausschweifend, dass mir plötzlich der Kopf schwirrte. Zu viel, zu detailliert , zu sehr in die Länge gezogen...so, das man immer wieder die Hauptgeschichte aus den Augen verliert.

Schade, denn die Idee, der Plot wäre sehr gut!
Dazu kommen sehr lange Sätze, die teilweise verschachtelt sind. Wie zum Beispiel der erste Satz in diesem Buch. Der geht fast über die gesamte erste Ebook Seite.
Was mir gefallen hat ,ist, dass die Figuren sehr lebendig und authentisch daher kommen.Ich weiss nicht, wie die Autorin das macht, doch ich habe mich mit allen Mitgliedern der Familie Plumb wohl gefühlt ,ihnen ihre Rolle abgenommen. Einige waren mir näher, wie die überbesorgte Mutter Melody oder der witzige Lebemann Leo. Andere habe ich distanzierter erlebt (Jack!)
Um ein wahres Lesevergnügen gewesen zu sein, hätten einige Figuren gestrichen oder zumindest weniger Platz einnehmen dürfen.

Veröffentlicht am 17.01.2017

Gähn....

Eine wie Alaska
0

Der 16 jährige Miles kommt ins Internat und hofft dort neu beginnen zu können und Freunde zu finden. Auf seiner alten Schule war er nämlich der Loser vom Dienst und hatte keine Freunde. Und tatsächlich ...

Der 16 jährige Miles kommt ins Internat und hofft dort neu beginnen zu können und Freunde zu finden. Auf seiner alten Schule war er nämlich der Loser vom Dienst und hatte keine Freunde. Und tatsächlich ...er findet in seinem Zimmergenossen Chip, genannt "der Colonel", einen Freund. Zu der Clique gesellen sich nach und nach auch noch Takumi , Lara ....und dann ist da noch Alaska. Miles verliebt sich Hals über Kopf in Alaska ,doch die hat einen Freund. Wie kann Miles sie für sich gewinnen und trotzdem sich selbst bleiben?Miles ist sich sicher, dass ein Mädchen wie Alaska sich nie mit einem Loser wie ihm abgeben wird.

Der Schreibstil von John Green hat mich schon in anderen Büchern begeistert und so war ich sicher, dass auch dieses Buch...noch dazu ein Hype -Buch !!!! ....begeistern kann.
Weit gefehlt....
Ich weiss nicht was John Green sich hier gedacht hat, denn sein bekannter ,flüssiger Schreibstil kam in der ersten Hälfte des Buches verkrampft und gezwungen daher. Immer wieder bin ich über langatmige Passagen gestolpert und ich musste mich zwingen, dieses Buch nicht weg zu legen.
Die Geschichte ist in Ich Perspektive aus der Sicht von Miles geschrieben. Dies wurde mit der Zeit doch etwas eintönig und langweilig. X mal zu lesen wie grosse Probleme , wie wenige Freunde Miles hat, ist nun mal nicht besonders anregend für den Fortlauf der Handlung.
Dazu kommt noch die Figur Alaska,eine Dramaqueen, die egoistisch und oberflächlich zuguckt wie alle sie möglichst anzuhimmeln haben. Eine unsympathische Protagonistin, die mich auch nicht unbedingt mitgerissen hat.
Die Handlung plätschert bis Seite 187...da geschieht endlich mal was Überraschendes , Emotionales (und nein die Sex Geschichten, die Liebeleien und Schwärmereien reihe ich nicht in die Rubrik "Emotionales " ein) und ab da wars auch weniger langatmig.
Ein Buch voller Klischees das mich einfach nicht packen konnte.

Veröffentlicht am 12.01.2017

Hat mich mitgerissen und fasziniert.

Youma
0

Youma wächst als Sklavin von Leonie Peyronnette auf Martinique auf. Zusammen mit der gleichaltrigen Aimee, der Tochter ihrer Besitzer ,hat Youma zwar eine schöne Kindheit, ihr ist jedoch immer bewusst,dass ...

Youma wächst als Sklavin von Leonie Peyronnette auf Martinique auf. Zusammen mit der gleichaltrigen Aimee, der Tochter ihrer Besitzer ,hat Youma zwar eine schöne Kindheit, ihr ist jedoch immer bewusst,dass sie als Sklavin keinerlei Rechte hat. Als Aimee heiratet und Mutter der kleinen Mayotte wird, folgt Youma ihr und kümmert sich als Amme um das Baby, auch nach dem Tod von Aimee. Als Youma sich verliebt und ihr die Heirat verweigert wird, denkt sie über eine Flucht nach. Doch kann sie Martinique, ihre Herrin und vor allem die kleine Mayotte verlassen ?

Der Schreibstil von Lafcadio Hearn ist speziell und ich brauchte eine Anlaufzeit um mich daran zu gewöhnen. Durch die rar eingesetzte direkte Rede, ähnelt die ganze Geschichte einer Erzählung. Dadurch hatte ich erst Mühe mit den Personen warm zu werden, mich in sie einfühlen zu können. Je länger ich las, je mehr konnte ich die Zerrissenheit von Youma nachvollziehen. Aufgewachsen als Sklavin ohne Rechte, doch durch die Besitzerfamilie ernährt und versorgt,den Schritt ins Ungewisse zu tun ,muss nicht einfach sein.Gerade diese Zerrissenheit konnte ich mit meiner Einstellung nicht immer nachvollziehen. Dadurch wurde das Buch, die Geschichte von Youma für mich eine Herausforderung. Ich musste meine Sicht und meine Einstellung über die Sklaverei über Bord werfen um mich in Youma hinein versetzen zu können.
Erst habe ich mich daran gestossen, dass das Leben der Sklaven hier so verklärt dar gestellt wird. Von Recht auf Feiertage und Tanzabende bis zum Garten zum Selbstbebauen wird das Leben der Sklaven auf Martinique weder getrübt von stundenlangem Arbeiten noch Schlägen. Doch dann ereignet sich eine Situation in Youmas Leben, die klar stellt :Sie ist eine Sklavin und ihr Besitzer entscheidet über sie und ihr Leben.
Die Beschreibung von Martinique , dieser Insel in der Karibik, ist sehr anschaulich beschrieben. Authentisch hat der Autor immer wieder kreolische und französische Ausdrücke , die am Schluss des Buches in einem Glossar übersetzt werden, eingeflochten.
Mich hat die Geschichte von Youma sehr mitgerissen und fasziniert,auch nachdenklich gestimmt!