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Veröffentlicht am 15.09.2016

Nanu...wie kommt ein Hüftgelenk in den Güllewagen?

Das stille Gift
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Bei einem Ausflug fliegt zwei Touristen ein festes Teil um die Ohren...und das aus einem Güllewagen.Bei näherer Untersuchung stellt sich heraus, dass dieses Stück Teil eines künstlichen Hüftgelenkes ist.Doch ...

Bei einem Ausflug fliegt zwei Touristen ein festes Teil um die Ohren...und das aus einem Güllewagen.Bei näherer Untersuchung stellt sich heraus, dass dieses Stück Teil eines künstlichen Hüftgelenkes ist.Doch wie kommt dieses in den Güllewagen von Bauer Ruprecht Ulrich?
Hauptkommissaren Irmi Mangold und ihre Kollegin Kathi Reindl von der Kripo Garmisch stehen vor einer schweren Aufgabe....Schnell stellt sich heraus, dass das Hüftgelenk einem Bauern gehört, der seit Jahren als verschwunden gilt.

Dieser Krimi spielt in Bayern und sehr authentisch kommt das auch rüber. Nicht nur die Passagen des bayrischen Dialektes ,sondern auch Orte und Personen sind wirklichkeitsnah beschrieben. Ich hatte leider meine liebe Mühe die Dialektpassagen alle zu verstehen (Danke an dieser Stelle für das Glossar am Ende des Buches)! So konnte ich nicht ganz so schnell und flüssig wie sonst gewohnt lesen.
In der Geschichte dreht sich sehr viel um Landwirtschaft, ökologische Grundsätze,Mikrobiologie und Tierhaltung.Sozialkritisch beleuchtet die Autorin diese Themen mit einem humorvollen Augenzwinkern.
Biogasanlagen und die Auswirkungen auf die Umwelt werden genau so thematisiert wie der Fleischkonsum von Massentierhaltung und /oder "glücklichen " Tieren. Bei all diesen Themen merkt man als Leser sehr schnell,dass hier die Autorin hervorragend recherchiert hat.
Die Figuren sind sehr gut und authentisch gezeichnet.Mir hat vor allem Irmi mit ihrem speziellen Humor sehr gefallen!
Natürlich kommt auch der Fall nicht zu kurz. Für mich bis zum Schluss absolut unvorhersehbar die Auflösung. Klasse!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Agententhriller!

Orphan X
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Evan ist 12 Jahre alt als Jack Johns von der US Regierung ihn aus dem Waisenhaus holt und bei sich aufnimmt. Johns bildet den Jungen zum Killer aus und aus Evan wird Orphan X.

Jahre später hat es sich ...

Evan ist 12 Jahre alt als Jack Johns von der US Regierung ihn aus dem Waisenhaus holt und bei sich aufnimmt. Johns bildet den Jungen zum Killer aus und aus Evan wird Orphan X.

Jahre später hat es sich Evan zur Aufgabe gemacht, die Bedürftigen zu retten.Er bringt Menschen um,um Schwache von ihnen zu befreien . Der Gerettete schuldet ihm nur eines:Orphans nicht nachverfolgbare Telefonnummer einem anderen Bedürftigen weiter zu geben.Und nur einem Schutzsuchenden und nur ein mal, danach kann er die Geschichte vergessen.

Die Idee, die hinter dieser Geschichte steckt ist krass.Da wird ein Waisenjunge ausgebildet um Menschen zu töten. Rückblickend wird immer wieder aus Evans Kindheit erzählt.Das ganze Ausbildungsprogramm hat der Autor mit viel Können und Wissen beschrieben. Neue Kampftechniken, Schiessübungen und mentales Training inklusive. Mit der viel technischem Verständnis werden auch Waffen ,Computertechniken und anderen technischen Schnickschnack beschrieben.So gleicht Evans Wohnung in Castle Heights auch dem Ford Knox.
Evan ist sehr gut ausgebildet....stellenweise hat er was von Superman und mir ein Tick zu perfekt. und glatt So gewinnt er jeden Kampf, egal ob mit Fäusten oder Waffen, nimmt es locker mit 3 Mann gleichzeitig auf und seilt sich vom 21. Stockwerk ab. Dieses immerzu der Beste, der Schnellste und der Stärkste sein, hat mich irgendwann etwas gelangweilt. So habe ich schon nicht mehr mitgefiebert, denn ich wusste : Evan wird als Sieger hervorgehen.
Der Schreibstil ist detailliert und hat was von einem Actionfilm, in dem immerzu geballert und gekämpft wird. Eine Erholung waren die Szenen, in denen Evan seine Nachbarin Mia, eine Staatsanwältin und ihren Sohn kennen und schätzen lernt.Auch die übrigen Nachbarn von Evan brachten etwas Normalität in diesen Agententhriller.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Honig, Honig...Honig!

Der Geschmack von wildem Honig
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Isabel Johansen baut auf dem Familienbesitz Bella Vista eine Cooking scool auf und organisiert nebenbei die Hochzeit ihrer Schwester Tess. Zudem kümmert sie sich um Grossvater Magnus, der seit dem Tod ...

Isabel Johansen baut auf dem Familienbesitz Bella Vista eine Cooking scool auf und organisiert nebenbei die Hochzeit ihrer Schwester Tess. Zudem kümmert sie sich um Grossvater Magnus, der seit dem Tod seiner Frau einsam ist. Er hat sich in den Kopf gesetzt vor seinem Ableben,seine Erinnerungen in einer Biographie zu verarbeiten und dafür engagiert er den Journalisten Mac o'Neill. Mac deckt nicht nur die Geheimnisse von Magnus um 1940 im besetzten Kopenhagen auf, er entdeckt auch, dass ihm Isabel ausnehmend gut gefällt.

Ein grosser Schwerpunkt in diesem Buch liegt bei der Imkerei , dem Kochen und Backen. So erfährt man als Leser nicht Wissenswertes zu Bienen und ihrer Zucht sondern es werden auch Rezepte mit der Zutat Honig vorgestellt. Isabel baut eine Cooking Scool auf, kocht und backt sich durch das ganze Buch....und das so bildlich,dass einem als Leser das Wasser im Mund zusammen läuft.
Die Erzählstränge wechseln immer wieder zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit um 1940. Hitler, Judenverfolgung und Krieg haben in der Erzählung der Vergangenheit einen grossen Stellenwert und sind eindrücklich beschrieben.
Die grosse Baustelle in diesem Buch liegt meiner Meinung nach in der Erzählung der Gegenwart. Erst mal kam mir Isabel nicht sehr authentisch rüber. Sie ist so etwas wie eine neumodische Mutter Theresa, kümmert sich um alles und jeden. Nimmt zum Beispiel eine schwangere Jugendliche auf...gibt ihr ungefragt Ratschläge zu Schwangerschaft und Geburt.Und dies ohne jemals selbst schwanger gewesen zu sein, selbstverständlich. Dann organisiert sie nebenbei die Hochzeit ihrer Schwester, backt aus dem Handgelenk und nebenbei einen Probekuchen und lässt auch noch schnell einen Swimming Pool bauen.
Zudem wurde, seit Mac bei Isabel aufgetaucht ist, die Story sehr vorhersehbar und lächerlich. Die beiden umkreisen sich wie die Motten das Licht und Sätze wie :" Du hast einen süßen Hintern" werden hemmungslos ausgetauscht.
Wie die Story endet kann man sich nach der Hälfte des Buches denken.So wurden mir die Passagen der Gegenwart sehr schnell langweilig.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kein Thriller, aber sehr mitreissend!

Versunken
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Werner und Vivian Faenzi verbringen ihren Urlaub auf ihrem Boot "Aurora" und ankern bei Elba. Nach ein paar Tagen muss Vivian Hals über Kopf abreisen, da bei ihrer Arbeitsstelle in der Oper alles schief ...

Werner und Vivian Faenzi verbringen ihren Urlaub auf ihrem Boot "Aurora" und ankern bei Elba. Nach ein paar Tagen muss Vivian Hals über Kopf abreisen, da bei ihrer Arbeitsstelle in der Oper alles schief läuft,was schief laufen kann.

Werner beschliesst die Tour alleine fort zu setzen und in einer Woche Vivian wieder auf Elba zu treffen.
Kurz darauf macht er Bekanntschaft mit Malte, einem ehemaligen Seemann auf einem Binnensschiff und nimmt ihn mit. nach Korsika.
Gleichzeitig ist Commissario Donato Neri an seiner neuen Arbeitsstelle auf Elba angekommen,mit Frau, Oma und Wäscheständer richtet er sich trotz grosser Angst vor Wasser und Seekrankheit ,ein. Als kurz darauf einen Leiche an den Strand von Elba angespült wird, ist es mit der Ruhe vorbei .

Ich muss sagen, dass ich wirklich viele ,teilweise sehr blutig Thriller lese.
"Versunken" ist im Grossen und ganzen kein Thriller ....bis auf 2,3 Szenen in denen Blut fliesst....und hat mich trotzdem völlig in seinen Bann gezogen.Dabei löst dieses Buch nicht einmal grosse Gänsehaut auf der psychologischen Schiene aus. Ein Psychothriller ist es also auch nicht unbedingt. Zudem kennt man den Mörder von den ersten Seiten an.
Was ist es also, was mich hier so fasziniert hat ?
Ich denke, es ist, wie die Autorin den Weg des Mörders beschreibt. Als Leser ist man praktisch ständig "neben ihm ".Man erfährt sehr viel über seine verkorkste Kindheit bei seiner jähzornigen Tante und fühlt so richtig mit dem armen Waisenkind Malte mit .
Der Schreibstil ist toll,nicht zum ersten Mal bin ich völlig begeistert von der Schreibe von Sabine Thiesler. Sehr gefallen hat mir hier, wie sie das Leben "an Bord" , erst auf dem Binnenschiff,dann auf der kleinen Jacht beschreibt. Und die Schauplätze ! Elba, Korsika und Nizza!Traumhaft und hervorragend beschrieben!
Die Passagen mit dem Carabinieri Donato Neri sind herrlich!Italianata pur und sehr witzig. Und Neri mitsamt Frau Gabriella, eine echt italienische Mamma, sind sehr gut gezeichnet.
Die Geschichte beginnt zwar mit einem Mord, doch die Spannung baut sich nur langsam auf. Trotzdem habe ich mich nie gelangweilt. Zu viele witzige, schöne Szenen werden da beschrieben.Circa ab der Mitte ist man mitten drin im Krimi und von da an geht es Schlag auf Schlag...oder besser gesagt Mord auf Mord.
Kein Thriller...doch sehr mitreissend!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührend

Dem Horizont so nah
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Jessica ist 17 als sie Danny kennen lernt und sich in ihn verliebt.Obwohl Danny ihre Gefühle erwidert, merkt Jessica, dass etwas nicht stimmt. Er verhält sich merkwürdig distanziert ,vermeidet Körperkontakt...Zudem ...

Jessica ist 17 als sie Danny kennen lernt und sich in ihn verliebt.Obwohl Danny ihre Gefühle erwidert, merkt Jessica, dass etwas nicht stimmt. Er verhält sich merkwürdig distanziert ,vermeidet Körperkontakt...Zudem lebt er zusammen mit Christina, einer ehemals drogenabhängigen Prostituierten, zusammen.
Mit viel Geduld und Liebe deckt Jessica nach und nach sein Geheimnis , die schreckliche Wahrheit über seine Vergangenheit und seine Zukunft ,auf.

Mir fiel der Start in das Buch schwer. Jessica und Danny waren mir unsympathisch. Er ein Macho, wie er im Buche steht, sie zickig!
Doch je länger ich las , je mehr ich über das Schicksal von Danny erfuhr, desto mehr hat mich diese Geschichte nicht mehr los gelassen.
Die Geschichte ist eine wahre Geschichte, die die Autorin selbst erlebt hat. Mit diesem Wissen im Hinterkopf werden gewisse Details der Story noch mal eindrücklicher, nochmal berührender. Ich bewundere die Autorin dafür, dass sie den Mut hatte mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen. Ihr Weg und der von Danny war kein einfacher...doch man spürt,die Liebe, das Vertrauen ineinander sehr gut.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, die Gefühle so gut rüber gebracht,dass man gar nicht anders kann als mitleiden, mitfreuen , und mitleben.
Die Story hat mich regelrecht durch geschüttelt,an so vielen Stellen im Buch musste ich schlucken um nicht zu weinen.Etwas ,das mir vor allem am Schluss nicht mehr gelungen ist.Die Tränen liefen...etwas ,das mir sehr selten bei einem Buch geschieht.
Gegen Ende des Buches hatte ich das Gefühl, gute Freunde hinter mir zu lassen.So sehr hat mich das Schicksal von Danny, Jessica und Christina berührt.