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Veröffentlicht am 12.10.2023

Gute Laune Konto!

Elefant will durch die Wand
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Elefant lebt in der Savanne und hat da eigentlich viele Freunde! Eigentlich... wenn er nur nicht immer so dickköpfig wäre.

Wenn es nicht so läuft, wie Elefant will, trötet er laut seinen Aerger hinaus. ...

Elefant lebt in der Savanne und hat da eigentlich viele Freunde! Eigentlich... wenn er nur nicht immer so dickköpfig wäre.

Wenn es nicht so läuft, wie Elefant will, trötet er laut seinen Aerger hinaus. Abends früh schlafen gehen? Am Morgen am Wasserloch Schlange stehen?

Das passt Elefant gar nicht und er kriegt schlechte Laune. Sehr zum Missfallen seiner Freunde!




Was für ein ansprechendes Kinderbuch!

Die Illustrationen von Igor Lange sind allerliebst. Wir haben zum Beispiel sehr gelacht über den Gesichtsausdruck von Elefant, als er wütend durch die Savanne stampft. Genauso unbezahlbar witzig ist die Mimik der anderen Tiere, die verschreckt vom wütenden Elefanten das Weite suchen. In gedeckten Farben ist dieses Buch gestaltet und wir konnten uns nicht satt sehen an diesen wunderschönen und lebhaften Zeichnungen. Das Cover ist ebenfalls aussergewöhnlich, denn es zeigt sich auf der Vorderseite, sowie der Rückseite der halbe Elefant. Aufgeklappt, sieht man das ganze Tier.

Der Text ist einfach und in Reimen gehalten.

" Da meldet sich das weise Gnu: Also, ich höre gerne erst mal zu."

Ein wahrer Vorlesespass, denn abwechselnd kann mit wechselnden Stimmen Elefant, Gnu, Schildkröte, Giraffe und Affe imitiert werden.

Elefant verhagelt es öfters mal die gute Laune und den Spass am Leben. Die Anlässe dazu sind eigentlich alltäglich. Wie zur Zeit zu Bett gehen oder geduldig warten, bis man am Wasserloch an der Reihe ist. Kinder im Vorlesealter werden sich darin wiedererkennen. Trotzanfälle und Wutausbrüche wegen Nichtigkeiten kennen sie wohl von sich selbst.

Die angegebene Zielgruppe, Kinder im Alter ab drei Jahren, ist ideal. Ich denke, dies könnte ein Herzensbuch vieler Kinder werden. Ein Buch, das sie immer wieder hervornehmen und anschauen, auch wenn ihnen gerade nicht daraus vorgelesen wird.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Rache und Zivilcourage!

Rachefrühling
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Als erfolgreicher Macher eines Podcasts für ungeklärte Verbrechen hat Martin Kilian beruflich grossen Erfolg. Privat hingegen hat er weniger Glück.

Nachdem sechs Jahre zuvor seine kleine Tochter Viktoria ...

Als erfolgreicher Macher eines Podcasts für ungeklärte Verbrechen hat Martin Kilian beruflich grossen Erfolg. Privat hingegen hat er weniger Glück.

Nachdem sechs Jahre zuvor seine kleine Tochter Viktoria gestorben ist, zerbrach auch seine Ehe. Nun steht Kilian unter Mordverdacht.

Er soll Dr. Aleyna Al Rashid, die als Chirurgin im Wiener Krankenhaus arbeitete, umgebracht haben. Strafverteidigerin Dr. Evelyn Meyers übernimmt den Fall, denn sie ist davon überzeugt, dass Kilian unschuldig ist.


Sehr schnell war ich mitten drin im Geschehen und der Einstieg in das neue Buch von Andreas Gruber fiel mir leicht. Eine abwechslungsreiche und spannende Geschichte rund um Tat, Ermittlungen und Verdächtigungen begann! Andreas Gruber entführt den Leser in eine rasante und schlüssige Handlung. Einerseits spielen sich zwei Verdächtige gegeneinander aus und andererseits ermitteln eine Strafverteidigerin, mit der Hilfe ihres Partners Florian Zock und einem Kommissar der Kripo Dresden. Walter Pulaski, der eigentlich den Urlaub in Wien verleben will, packt spontan an bei den Ermittlungen.

Wiedersehen, wenn auch mit kurzen und nur telefonischen Gastspielen, habe ich mit Maarten S Snjider gefeiert. Dieser hervorragende und knurrige Polizist in einer anderen Reihe des Autors ist mein absolut liebster Ermittler im Genre Krimi!

Einer der Verdächtigen arbeitet als Produzent und sendet Podcasts über ungelöste Kriminalfälle. Dabei erlebt man als Leser Fälle im eigentlichen Fall und erfährt zum Beispiel den Mord an einem Pärchen, das in einem Hotel stirbt oder der schreckliche Unfalltod von Vater und Sohn nach einem Rockkonzert. Das Ganze wird schlüssig in die Grundgeschichte, dem Mord an der Chirurgin Aleyna Al Rashid eingewoben.

In Wien spielt sich die ganze Handlung ab und als Leser bekommt man einiges an Details mit von dieser tollen Stadt. Vom Naschmarkt bis zu Theater, Museen und Co! Ebenso authentische Details erfährt man über medizinische Belange und der Tat, die detailliert und verstörend beschrieben wird.

Der Titel des Buches ist Programm und passt wie die Faust aufs Auge! Rache, sowie Zivilcourage sind die zentralen Themen und Grund für eine spannende und fesselnde Geschichte! Nun sind mit "Rachefrühling" die Jahreszeiten der Reihe voll und etwas wehmütig denke ich daran, dass dies der letzte Band war.

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Durchdachter Plot!

Die Witwe
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Nach ihrem grossen Lottogewinn erfüllen sich Tom und Nicole Booth den Traum vom luxeriösen Eigenheim. Auf der Halbinsel Lancaut, zwischen England und Wales, bauen sie eine Scheune zu einem Glashaus um. ...

Nach ihrem grossen Lottogewinn erfüllen sich Tom und Nicole Booth den Traum vom luxeriösen Eigenheim. Auf der Halbinsel Lancaut, zwischen England und Wales, bauen sie eine Scheune zu einem Glashaus um.

Die beiden haben sich gerade erst eingelebt und Nicole kommt von einer Landwirtschaftsausstellung, da liegt Tom tot im Pool. Die ermittelnden Beamten gehen sehr schnell davon aus, dass Tom keinen Unfall hatte. Nicole ist verzweifelt und fühlt sich nicht mehr sicher in dem grossen Haus. Zuspruch bekommt sie von ihren Nachbarn. Olly Palmer und seine Partnerin Sasha sind die einzigen Nachbarn weit und breit und nehmen sich Nicoles an. Besonders deren Haushälterin Kitty kümmert sich um die junge Witwe. Doch immer öfter beschleicht Nicole ein komisches Gefühl in deren Gegenwart.


"Die Witwe" ist eines dieser Bücher, auf denen ein Satz auf dem Klappentext zu viel verrät. Ganz gross steht da "Ein malerisches Anwesen im Südwesten Englands und eine Frau allein unter Mördern". Das war mir vor dem Beginn ins Leseabenteuer zu viel an Informationen und eindeutig ein Spoiler! Es wird dann auch in der Handlung relativ schnell klar, dass jemand mit Tom und Nicole Böses will. Was Nicole auch nach Toms Tod zu spüren kriegt. Das Motiv steht auch schon fest, da die beiden, wie auch schon der Klappentext verrät, Lottomillionäre sind.

Obwohl kapitelweise die Figuren, die jeweils im Mittelpunkt stehen, wechseln, empfand ich die Handlung trotzdem übersichtlich. Immer wieder wurden Kapitel mit Tom vor seinem Tod eingeschoben, die nach und nach die ganze Wahrheit, wie und warum er gestorben ist, offenbaren. Die Handlung entwickelt sich in eine Richtung, die für mich sehr überraschend und unvorhersehbar war. Dank unerwarteter Wendungen und kleinen Finten, betreffend Identität der Figuren, ist die Story abwechslungsreich und facettenreich.

Nicole und Tom sind ein Pärchen, die unerwartet zu Reichtum gekommen sind und trotzdem mit beiden Beinen auf dem Boden stehen. Auch wenn sie sich das eine oder andere luxuriöse Catchet leisten können, sind sie "normal" geblieben . Als Tom stirbt, ist Nicole am Boden zerstört und ich habe ihr jede Träne abgenommen.

Mit "Die Witwe" habe ich nun das fünfte Buch der Autorin Gilly Macmillan gelesen und wieder hat sie mich mit einem aussergewöhnlichen und durchdachten Plot überzeugt. Klar strukturiert und schnörkellos hat sie es geschafft, trotz früh erahntem Täterprofil und Motiv, mich bei der Stange zu halten. Sie setzt gegen Schluss noch so einige überraschende Elemente ein und irgendwann hatten etliche Figuren ein paar Leichen im Keller vergraben. Nicht wortwörtlich gemeint, sondern im übertragenden Sinne. Gerade die letzten 50 Seiten sind ein Vergnügen zu lesen und machen das erste Drittel des Buches wett, das ich als zu sehr in die Länge gezogen, empfand.

Wenn sich der Verlag beim nächsten Buch etwas zurückhält mit Spoilern auf dem Klappentext, gibt es von mir auch wieder die volle Punktezahl!

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Krimi im tief verschneiten Schweden!

Beuteherz
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Ihre demente Mutter ist der Grund, weshalb Sozialarbeiterin Annie Ljung nach Lockne zurückkehrt. Vor 18 Jahren ist sie nach Stockholm gezogen und hat sich geschworen, nie mehr in das Städtchen ihrer Kindheit ...

Ihre demente Mutter ist der Grund, weshalb Sozialarbeiterin Annie Ljung nach Lockne zurückkehrt. Vor 18 Jahren ist sie nach Stockholm gezogen und hat sich geschworen, nie mehr in das Städtchen ihrer Kindheit und Jugendzeit zurückzukehren. Zu viel ist damals geschehen und die Schatten ihrer Vergangenheit verfolgen sie immer noch. Ihre Verwandten, Sven und Lillemor Bergstein, empfangen sie mit offenen Armen in Lockne. Annie ist kaum angekommen, verschwindet jedoch deren Tochter Saga und die junge Sozialarbeiterin sieht sich nicht nur mit ihrer dunklen Vergangenheit, sondern auch mit den Schatten der Gegenwart konfrontiert.



In letzter Zeit habe ich etliche Bücher, die in Schweden handeln, gelesen. Auch die Geschichte in "Beuteherz" spielt sich in Schweden ab.

Im tief verschneiten Schweden!

Die Autorin hat es geschafft, sehr viel Atmosphäre in der Handlung mitschwingen zu lassen. Die Kälte, der Schnee und die Dunkelheit in dieser kargen Zeit sind hervorragend beschrieben. Dazu kommen immer wieder Schauergeschichten, die in Schweden kursieren und noch einmal mehr schwedisches Feeling erzeugen.

Andeutungen, was in Annies Vergangenheit geschehen ist, ziehen sich durch das Buch und haben in mir sehr viel Spannung ausgelöst. Was ist so einschneidend, dass jemand dem Städtchen seiner Kindheit den Rücken kehrt und sich 18 Jahre lang weigert, dorthin zurückzukehren? Es müssen traumatische Geschehnisse sein, das merkt man relativ schnell. Denn Annie ist sehr überzeugend charakterisiert und man nimmt ihr ihre Gefühle ab.

Ulrika Rolfsdottir hat nicht nur ein Händchen für überzeugende Figuren, sondern punktet auch mit einem locker zu lesenden Schreibstil. Die einfach gehaltene und chronologisch erzählte Handlung, in denen ruhig verlaufende Perspektiven die Geschichte gut lesen lassen, hat mich überzeugt. Eine Wohltat, denn statt hektisch wechselnde Perspektiven und Zeitebenen, setzt die Autorin auf Einfachheit. Dabei leidet die Story keineswegs! Im Gegenteil. Ich konnte mich dadurch sehr gut auf die Handlung konzentrieren.

"Beuteherz" ist der erste Teil aus Lockne. Der zweite Teil ist schon in niederländischer Sprache erschienen. Nun warte ich ungeduldig auf die Uebersetzung ins Deutsche. In diesem ersten Buch hat die Frage, was geschah, bevor Annie Hals über Kopf nach Stockholm gezogen ist, enorm viel Spannung erzeugt. Diese Frage ist inzwischen beantwortet und ich hoffe, dass der zweite Teil trotzdem denselben Sog entwickelt.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Schnörkellos!

Glutspur
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Daniel Leon, der für den Mord an seiner Frau Penelope in der Haftanstalt in Nykobing einsass, konnte flüchten und hat daraufhin Selbstmord begangen. Seine Zwillingsschwester Hannah wird Jahre nach seinem ...

Daniel Leon, der für den Mord an seiner Frau Penelope in der Haftanstalt in Nykobing einsass, konnte flüchten und hat daraufhin Selbstmord begangen. Seine Zwillingsschwester Hannah wird Jahre nach seinem Tod angerufen, da ein etwas spezieller Abschiedsbrief gefunden wurde.

Hannah ist die neue Vermieterin von Liv Jensen, die gerade nach Kopenhagen gezogen ist. Liv betreibt eine Detektei und freut sich über ihren ersten Auftrag. Die Polizei in Kopenhagen hat sie beauftragt, den Mord an dem Journalisten Gert Linde zu untersuchen.




Dieses Buch, das den ersten Fall der Detektivin Liv Jensen thematisiert, wird über längere Zeit in verschiedenen Erzählsträngen geführt. Im Mittelpunkt stehen Liv Jensen und Hannah Leon. Beide ermitteln auf eigene Faust. Liv Jensen geht dem Mord an dem Journalisten nach und Hannah Leon stochert in dem Cold Case, dem Mord an ihrer Schwägerin Penelope und dem folgenden Selbstmord ihres Bruders. Daneben läuft noch ein Strang mit dem Automechaniker Nima Ansari, in dessen Umfeld ebenfalls ein Mord geschieht. Weiter gibt es kurze Kapitel aus dem Jahre 1943 und Kapitel mit den letzten Zeilen von Daniel. Dieser Abschiedsbrief, wenn ich ihn dann mal so nennen darf, ist sehr kryptisch. Ich weiss auch nach der Beendigung des Buches nicht, ob ich diese Zeilen alle verstanden habe.

All diese Perspektivwechsel geschehen kapitelweise. Ich hatte Mühe im Buch anzukommen, da sie die Handlung leicht wirr machten. Nach 100 Seiten hatte ich mich eingelesen und sah erste Verbindungen. Genauso gespannt, wer die Morde und weshalb Daniel Selbstmord verübt hat, war ich darauf, wie diese Stränge zusammenhängen. Immer wieder blitzten während der Lektüre Möglichkeiten auf und ich bin positiv überrascht wie ideenreich diese Zusammenführung schlussendlich geschehen ist.

Den Schreibstil der Autorin, von der ich noch nie ein Buch gelesen habe, habe ich als nüchtern und schnörkellos empfunden. Dadurch brechen bei den Protagonisten keine grossen Gefühle durch. Was wiederum bedeutet, dass ich sie mit einiger Distanz erlebt habe. Komplett nüchtern, unblutig und unnahbar sind auch die Morde, der Selbstmord und die Ermittlungen beschrieben.

Mir hat dieser erste Band der neuen Krimireihe gut gefallen und ich warte gespannt auf weitere Fälle für die sympathische Privatdetektivin Liv Jensen.

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