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Veröffentlicht am 25.05.2023

WoW!

Die Schwester
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Eine Fachtagung für Onkologie ist am Wochenende für Lisa Bader Menzel geplant, als die junge Aerztin spurlos verschwindet. Ihre Schwester Mara passt an dem Wochenende auf die beiden Kinder von Lisa und ...

Eine Fachtagung für Onkologie ist am Wochenende für Lisa Bader Menzel geplant, als die junge Aerztin spurlos verschwindet. Ihre Schwester Mara passt an dem Wochenende auf die beiden Kinder von Lisa und Tim auf, da Tim auf einem Junggesellenabschied ist. Sonntagabend kommt Lisa nicht wie geplant zurück von der Tagung und die Familie macht sich grosse Sorgen.

Erst will die Polizei nicht ermitteln, denn schliesslich ist Lisa erwachsen. Ihre Familie lässt jedoch nicht locker und organisiert eine private Suche. Ist Lisa untergetaucht, obwohl sie in einer harmonischen Ehe gelebt hat. Oder wurde die junge Aerztin Opfer einer Gewalttat?


Petra Johann ist mit "Die Schwester" ein spannender und unter die Haut gehender Kriminalroman gelungen. Die Mischung aus Familiendrama und Thrillerelementen gefiel mir unheimlich gut und ich habe mitgefiebert. Bis fast ganz am Schluss der Geschichte steht die Frage nach dem Verbleib von Lisa im Raum. Lisa wird in den Erzählungen ihrer Schwester Mara und ihres Mannes Tim als beruflich engagiert, gefordert und glücklich in ihrem Leben beschrieben. Doch nach und nach treten Ungereimtheiten ans Tageslicht und man blickt als Leser hinter die Fassade, die Lisa errichtet hat. Der Grund für diese Fassade ist absolut beängstigend und hat mich sehr beschäftigt. Denn was da geschieht bei Lisa, wünscht man niemandem.

Meiner Meinung nach ist Kriminalroman die falsche Bezeichnung für den Inhalt dieses Buches. Psychothriller trifft es eher.

Die Autorin hat so viele überraschende Wendungen eingebaut, dass es trotz etliches an "Familienleben" nie langweilig wird. Dazu trägt sicher auch die Figur Mara bei, die ich erfrischend unkonventionell fand. Mara mischt die Geschichte mit ihrem Privatleben, das Verwicklungen mit einem ermittelnden Beamten zeigt, auf. Die Geschichte, das Verschwinden von Lisa, die Suche und schlussendlich die Ermittlungen werden chronologisch und mit regelmässig, jedoch dosiert eingesetzten Perspektivwechseln beschrieben. Dabei wird klar, wie verschieden die Schwestern sind und wie komplett unterschiedlich ihre Lebenseinstellung. Trotz Unterschiedlichkeit spürt man jedoch die Verbundenheit der Schwestern und die Verzweiflung, die Mara verbissen nach ihrer älteren Schwester suchen lässt. Ein absolutes WoW Erlebnis bescherte mir der Schluss des Buches und die Auflösung, was mit Lisa geschehen ist. Damit wird "Die Schwester" für mich zu einem dieser Bücher, die nachklingen werden!

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Impulsiv!

Der Traum vom einfacheren Leben
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Es ist Mittsommer mitten in Kivik in Schweden und für Sally geht ein Traum in Erfüllung. Sie eröffnet ihre kleine Pension Pomosa. Ihre Tochter Josefin, die mit Freund Harald den Traum der selbstversorgenden ...

Es ist Mittsommer mitten in Kivik in Schweden und für Sally geht ein Traum in Erfüllung. Sie eröffnet ihre kleine Pension Pomosa. Ihre Tochter Josefin, die mit Freund Harald den Traum der selbstversorgenden Farm lebt, muss erkennen, dass es finanziell eng wird.

Gegen den Willen von Harald bewirbt sie sich für einen Sommerjob und wohnt in dieser Zeit bei ihrer Grossmutter Vanja. Diese versucht jedoch einen besseren Kontakt zu ihrer Tochter zu bekommen und reist nach Kivik.




Grossmutter Vanja - Mutter Sally - Enkelin Josefin. Diese Geschichte verbindet Frauen aus drei Generationen. Jede der Frauen hat ihre eigenen Kapitel und die Berührungspunkte sind zwar da, jedoch rar gesät. Dadurch hatte ich oft das Gefühl, drei einzelne Geschichte zu lesen. Da dies der zweite Band der Jahreszeiten - Saga ist, werden öfters mal Figuren oder Gegebenheiten aus dem ersten Band "Zwischen Himmel und Meer" weitergeführt.

Die Handlung wirkt oft sehr impulsiv. Der rote Faden ist zwar durch die drei Frauen der Familie gegeben und die Verbindung zwischen den Kapiteln ersichtlich, jedoch hatte ich oft den Eindruck, dass zu viele Nebenhandlungen da sind. Wie die Nebenhandlung sind auch die Nebenfiguren zahlreich und tauchen plötzlich aus dem Nichts auf und verschwinden ebenso. So wie plötzlich in den letzten Kapiteln des Buches die allerbeste Freundin von Sally. Ein kurzes Intermezzo, indem die lebenslange Freundschaft gelobt und auf die innige Verbindung hingewiesen wird.

Die Themen sind vielfältig, oft ökologisch angehaucht und auch diese wirken impulsiv. Ein Familiengeheimnis Vanjas, das Ausbrechen Josefins von dem eng gesteckten Rahmen der Selbstversorgerfarm, eine vergangene und eventuelle neue Liebe von Sally, der Aufbau eines kleinen Hotels, die gefährliche Beziehung von einer Bekanntschaft Josefins, Josefins berufliche Standortbestimmung in einem Kleiderladen, der Unfall von Vanjas Freundin und und und... es war alles ein bisschen viel und dick aufgetragen.

Mit den Figuren hatte ich teilweise Probleme. Josefin wirkt naiv und agiert wie ein Fähnchen im Wind. Sie und Harald haben Geldprobleme, sind erzürnt, dass seine Familie, die gegen diese Lebensform der Selbstversorgung ist, ihnen kein Geld leiht. Was ich absolut nachvollziehen kann, denn wer A sagt, muss halt auch B sagen. Das heisst entweder finanziell so kalkulieren, dass es reicht oder halt eben Lösungen suchen. Impulsiv ( ja, leider schon wieder dieses Wort) reist Josefin nach Kopenhagen und beginnt dort in einem Kleiderladen zu arbeiten. Kurz darauf merkt sie, dass das doch nicht das Wahre ist und folgt ihrem Herzen.

Sally hat mir gut gefallen, auch wenn sie fast ebenso naiv ist wie ihre Tochter. Kaum ist ihre kleine Pension eröffnet und die ersten Gäste da, ist sie erstaunt, wieviel Arbeit so ein Betrieb doch macht.

Vanja war mir zu distanziert, mit ihr wurde ich nicht warm. Ich konnte weder ihre Beweggründe nach Kivik zu fahren, noch ihre dürftigen Aktivitäten dort, nachvollziehen.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Blutig und spannend!

Cry
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Das Grauen nimmt seinen Lauf als Eve Renner in den Sümpfen von Luisana mit einem Freund aus ihrer Kindheit abgemacht hat. Eve findet nicht nur ihren Freund tot auf, sie wird zudem angeschossen.

Doch der ...

Das Grauen nimmt seinen Lauf als Eve Renner in den Sümpfen von Luisana mit einem Freund aus ihrer Kindheit abgemacht hat. Eve findet nicht nur ihren Freund tot auf, sie wird zudem angeschossen.

Doch der Täter belässt es nicht bei dieser Straftat. Nach und nach bringt er Menschen um, die eine Gemeinsamkeit haben.

Sie alle standen oder stehen in Verbindung mit dem Kloster Our Ladys of Virtues, das vor zwanzig Jahren eine psychiatrische Klinik beherbergte. In dieser Klinik war Terrence Renner, Eves Vater, leitender Arzt.


"Cry" ist ja der vierte Band von der Bentz und Montoya Reihe. Ich lese jedoch diese Reihe kunterbunt durcheinander und komme damit gut klar. Ich habe ganz und gar nicht den Eindruck, dass mir Vorwissen fehlt oder ich gespoilert werde. Der Grund dafür ist sicher auch, da Lisa Jackson immer wieder andere Bereiche der beiden Ermittler in den Mittelpunkt stellt. In diesem Band wird eine Geschichte rund um die Vergangenheit von Reuben Montoyas Verlobte Abby erzählt. Detective Rick Bentz, der in anderen Büchern im Mittelpunkt steht, mischt hier mit, ist jedoch eher eine Nebenfigur.

Lisa Jackson ist Lisa Jackson und ihr Schreibstil sehr detailliert, oft fast ausufernd. Es wird oft blutig und auch brutal. Letzteres vor allem die Passagen, in denen der Serienkiller in Ich Perspektive seine Sicht auf seine Taten erzählt. Eine äusserst kranke Sicht, unter uns gesagt und unter dem Deckmantel der Religion.

Was mir an den Büchern von der Autorin gefällt, bestätigt sich auch hier wieder. Sie kann noch so abschweifend und ausufernd erzählen, ich verliere nie den Faden. Der Grund dafür ist, dass sie immer wieder zur Hauptgeschichte zurückkehrt und diese nicht aus den Augen verliert.

Die Figuren in den Geschichten der Autorin ähneln sich oft. Die weibliche Hauptfigur ist zum Beispiel oft eine Frau, die so attraktiv ist, dass Männer ihr reihenweise verfallen. Immer zur Hand ist ein attraktiver Kerl, der sie liebt und beschützt, jedoch geheimnisumwittert charakterisiert ist. Damit kommen auch etliche Bettszenen ins Spiel, bei denen ich oft Protagonistin Eve nicht ganz nachvollziehen und verstehen konnte. Sie misstraut ihrem Liebhaber über weite Teile des Buches, denkt sogar, dass er sie töten wollte und landet mehrere Male mit ihm im Bett. Das ist wohl dann die berüchtigte und oben angesprochene körperliche Anziehungskraft der Figuren, ohne die es bei der Autorin nicht geht.

Die Morde, die religiös motiviert sind, sind wie gesagt äusserst brutal und nichts für sensible Leser. Die Spannung rund um die Identität des Killers ist jedoch sehr hoch und ich habe bis zum Schluss gerätselt und dabei die verschiedensten Figuren verdächtigt, die Rolle des Mörders innezuhaben.

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Langweilige Bankeninterna!

Die Zentrale
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Bankerin Laura Jaccobs wird von ihrem Arbeitgeber, einer grossen Bank, versetzt und arbeitet nun in Frankfurt.

Die Probleme aus der Vergangenheit, der drohende Verlust von ihrem Zuhause, sind noch nicht ...

Bankerin Laura Jaccobs wird von ihrem Arbeitgeber, einer grossen Bank, versetzt und arbeitet nun in Frankfurt.

Die Probleme aus der Vergangenheit, der drohende Verlust von ihrem Zuhause, sind noch nicht ausgestanden.

Dann geschieht auch noch ein Mord und Laura stürzt sich in die Ermittlungen.






"Das Institut" ist ganz klar der zweite Teil der Reihe rund um die Bankerin Laura Jacobs. Die beruflichen Belange gehen nahtlos weiter, wo der erste Teil "Die Filiale" geendet hat. Dieser zweite Teil bedingt Vorwissen und kann meiner Meinung nach nicht unabhängig gelesen werden.

Was im ersten Teil noch zurückhaltend eingesetzt wurde, kommt jetzt mit geballter Kraft daher: die Welt der Banken und ihre Finanzgeschäfte. Zeitweise war das so trocken, langweilig und ausdauernd, dass ich, das Bankwesen nur als Kundin kenne, den Faden verloren habe. Zu viele Insiderausdrücke, zu viel undurchschaubares Bankeninterna. Eigentlich spielt sich die ganze Geschichte entweder in den heiligen Hallen der Banken oder im privaten Umfeld von Laura ab. Ach nein, zu Beginn wird noch eine Szene in einem Gefängnis beschrieben.

Laura jettet in der Welt herum, um zu ermitteln. Luxemburg, London und niemand fragt nach, als sie ab und zu mal ein paar Tage fehlt bei der Arbeit. Das war schon sehr an den Haaren herbeigezogen. Apropos an den Haaren herbeigezogen: Ein nettes Früchtchen fand ich Sophie, die beste Freundin von Laura. Als Rechtsmedizinerin plaudert sie nicht nur rechtsmedizinische Details bei Laura aus, sie nimmt sie auch samstags ins Leichenschauhaus, damit Laura die Leiche angucken kann.

Laura und ihr Mann Timo, bei denen ich mich schon im ersten Teil gefragt habe, warum sie noch zusammen sind, zicken sich wieder ordentlich an. Hat mich leicht genervt, diese kindischen Streitereien um immer neue Themen. Wenigstens erschien Timo nun nicht mehr so pubertär wie im ersten Teil.

Damit hat es sich mit der Reihe bei mir. Es wird nämlich noch einen dritten Teil geben, den spare ich mir. Ein weiteres Buch mit der Bankerin Laura Jaccobs werde ich mir nicht mehr antun. Für mich gehört in ein Buch, das den Titel Thriller trägt, ein wenig Spannung und brenzlige Situationen. Beides gibt es in diesem Thriller nicht, sondern ellenlange Diskussionen zwischen den Figuren über Bankdeals, Kryptowährungen und sonstige Bankgeschäfte.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Es waren einmal drei Freundinnen!

Die dritte Freundin
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Seit der Collegezeit, nun schon seit 28 Jahren, sind Elanor Meakins, Nancy Hennessy und Mary Smithson befreundet. Der Schock ist deshalb bei Mary und Eleanor gross, als Nancy tot am Ufer des Flusses aufgefunden ...

Seit der Collegezeit, nun schon seit 28 Jahren, sind Elanor Meakins, Nancy Hennessy und Mary Smithson befreundet. Der Schock ist deshalb bei Mary und Eleanor gross, als Nancy tot am Ufer des Flusses aufgefunden wird.

Wurde ihre Freundin Opfer eines Verbrechens oder eines Unfalles?

Eleanor, die kurz vor dem Unglück noch mit Nancy essen war, kam Nancy an diesem Abend bedrückt vor. Die beiden Freundinnen wussten, dass Nancy eine Affäre hatte und diese beenden wollte.


"Die dritte Freundin" behandelt nicht nur einen mysteriösen Todesfall, sondern auch eine jahrelang währende Freundschaft dreier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. So wie ihre Charakterzüge sind auch ihre Lebensumstände komplett verschieden.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Das erste Drittel gehört Eleanor, die bewusst ohne Mann und kinderlos lebt. Ihr Leben gehört ganz ihrer Karriere und den Erinnerungen einer lange verflossenen ersten Liebe. Eleanor wirkt manchmal etwas spröde, war aber für mich der faszinierendste Charakter der drei Protagonistinnen.

Im zweiten Teil lernen wir Nancy kennen, die später stirbt. Nancy, die nach dem Auszug der 19-jährigen Tochter versucht, ihren Beruf wieder aufzunehmen und mit ihrem Mann Robert einen beruflich viel beschäftigen Ehemann zur Seite hat. Für sie ein Grund, eine Affäre zu beginnen. Nancy fand ich eine etwas langweilige Figur, obwohl dies von der Autorin wohl bewusst so gewählt wurde.

Das letzte Drittel gehört Mary, die als dreifache Mutter und mit einem unsympathischen Ehemann alle Hände voll zu tun hat. Mary ist ein Mäuschen, das schluckt und schweigt und oft hätte ich sie schütteln können. Ihre Kinder, allen voran der älteste Sohn Marcus, leiden unter der Situation in der Familie. Doch Mary fehlt die Kraft sich gegen ihren Mann zu behaupten.

Die Themen, die behandelt und öfters von den Frauen diskutiert werden, sind die Gleichberechtigung zwischen Ehepartnern und die Rolle der Frau in der Gesellschaft und der Familie, unterlegt mit einem Hauch Feminismus. Ich empfand diese Passagen als nachdenklich machend und fesselnd. Ueber all dem schwebt der Tod von Nancy und fortwährend steht die Frage im Raum, ob Nancy getötet wurde, ob es ein Unfall oder gar Selbstverschulden war? Und wer denn überhaupt infrage käme für den Mord?

Die Autorin hat die Gliederung und vor allem den Blick auf die Geschehnisse jeder einzelnen der drei Freundinnen sehr gut gemacht. Ich fand es sehr überraschend und erfrischend, die Umstände und das Geschehen aus der Sicht von drei Figuren zu lesen. Dabei schleicht sich auch keine Langeweile ein, denn es kommen immer wieder persönliche Gedanken und Aktivitäten dazu.

Mir hat dieses Buch auch aufgrund der Freundschaft zwischen Mary, Nancy und Eleanor gut gefallen. Einer Freundschaft, die nicht immer gradlinig verläuft und die Frauen aneinanderbindet.

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