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Veröffentlicht am 02.04.2023

Grandiose Twists!

One of the Girls
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Ein Junggesellinnenabschied auf der griechischen Insel Aegos soll vier Tage dauern. Die sechs Frauen, die daran teilnehmen, erwarten Sonne, Strand, gutes Essen, viele Getränke und Gespräche.

Lexi, die ...

Ein Junggesellinnenabschied auf der griechischen Insel Aegos soll vier Tage dauern. Die sechs Frauen, die daran teilnehmen, erwarten Sonne, Strand, gutes Essen, viele Getränke und Gespräche.

Lexi, die kurz vor der Heirat mit Ed steht, hat dem Wunsch nachgegeben, diese Hen - Party mit ihren Freundinnen in der Villa mit Meerblick zu verleben. Schwierig gestaltet sich die Tatsache, dass sich nur ihre besten Freundinnen Bella und Robyn kennen. Die anderen drei Frauen kennen sich nicht gut. Etliche Konflikte aus der Vergangenheit kommen dabei ans Licht.


Sehr schnell wird klar, dass diese Geschichte von psychologisch interessant gestalteten Details und unterschwelliger Spannung lebt. Durch den Klappentext weiss der Leser, dass irgendwann eine Leiche auf den Klippen unterhalb der Villa liegt. Die Frage, wann dies geschieht und wer das Opfer sein wird, empfand ich als sehr packend und spannungsgeladen.

Doch bis es dazu kommt, wird kapitelweise eine der sechs Frauen in den Mittelpunkt gestellt. Dadurch erfährt man als Leser einiges über die jeweilige Figur und es eröffnen sich nach und nach ihre Geheimnisse und ungesagtes. Die Figuren sind alle interessant gestaltet und kommen überzeugend rüber.

Da ist Lexi, die zukünftige Braut und Bindeglied der zusammengewürfelten Truppe. Eine zukünftige Braut, die eigentlich nie heiraten wollte und dadurch zwischen Stuhl und Bank sitzt. Sie hatte nämlich ihrer besten Freundin Bella geschworen nie zu heiraten, um weiter unabhängig Party machen zu können.

Mit von der Partie ist auch Eleanor, die Schwester von Ed, dem Bräutigam. Eleanor will ihre zukünftige Schwägerin besser kennenlernen. Zudem enthüllt sich ein grosses Geheimnis, das vor nicht allzu langer Zeit Eleanors Leben komplett verändert hat.

Weiter sind Bella und Robyn, die in der Schulzeit das Dreamteam mit Lexi gebildet und in den letzten Jahren den Kontakt zueinander verloren haben. Bellas Lebensgefährtin Fen ist diejenige, die wohl am wenigsten Zugang zu Lexi findet und nur wegen Bella mit in Griechenland ist.

Als letzte ist auch noch Ana dabei, die Lexi aus dem Yogakurs kennt und die eigentlich lieber zu Hause bei ihrem aufsässigen Teenager wäre. Jede der Frauen hat ihr Päckchen zu tragen und eine jede der Frauen hat ihre Lebensgeschichte, aber auch ihre Träume, Ideen und Vorstellungen. Etliche beabsichtigen an dem Wochenende auch eine Aufräumaktion in ihrem Leben.

Es kommt, wie es kommen muss. Konflikte brechen auf, alte Eifersüchteleien, Beschuldigungen unter dem Deckmantel "Spass haben" treten an die Oberfläche. Ab und zu wurden kursiv geschriebene und kurze Kapitel eingeschoben, die zeigen, dass eine der Figuren Böses im Sinn hat. Das schraubt noch mal zusätzlich am Spannungsbogen und ist sehr clever gemacht. Doch die Autorin hat die Geschichte auch noch mit überraschenden Wendungen gewürzt, die in den Geheimnissen, die jede Figur mit nach Griechenland trägt, verwurzelt sind. Etliche Twists, die vor allem gegen Ende auftauchen, machen das Buch zu einem Knaller.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Miss Marple mal 2!

Quallenplage
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Ihr Job als freie Journalistin verläuft harzig, die Wohnung ist zu teuer und nichts hält Telse Himmel mehr in Hamburg. Da kommt ihr das Angebot ihrer alten Freundin Wanda Holle gerade recht. Wanda bietet ...

Ihr Job als freie Journalistin verläuft harzig, die Wohnung ist zu teuer und nichts hält Telse Himmel mehr in Hamburg. Da kommt ihr das Angebot ihrer alten Freundin Wanda Holle gerade recht. Wanda bietet ihr an, in ihr Gärtnerhaus, das leer steht, zu ziehen. Kurzentschlossen übersiedelt Telse nach Kiel, in den nördlichsten Stadtteil Schilksee. Noch während Telse sich einrichtet, wird eine Frauenleiche am Strand gefunden. Die Ermittlungen der Polizei weisen auf Ertrinken hin. Wanda ist jedoch überzeugt, dass die Tote ermordet wurde. Die beiden Freundinnen beginnen zu ermitteln und horchen ihren Nachbarn Olaf Wuttke, der als Kriminalhauptkommissar mit dem Fall zu tun hat, aus.


Beim Lesen dieses Krimis hatte ich ständig die weltbekannte Ermittlerin Miss Marple vor Augen. Und zwar in doppelter Ausführung. Telse Himmel und Wanda Holle, die Namen finde ich übrigens genial, ermitteln, in dem sie mit den Leuten plaudern und Tratsch aufnehmen und auswerten.

Köstlich, wie sie sich durch eine Grundschule, Segelschule, Vernissage und durch das Dorf arbeiten und hier und da etwas Wichtiges aufschnappen. Die Neugierde lässt Wanda sogar unter das Bett der Toten kriechen! Man kann wahrlich sagen, dass sie sich zu nichts zu schade sind.

Cosy - Crime liegt mir sonst nicht so. Aber was Wanda und Telse abziehen, ist gute Unterhaltung und weit weg von klassischen Krimis mit Ermittlungen, die die Polizei betreibt. Ein Polizist nimmt zwar auch an der Handlung teil, jedoch in untergeordneter Rolle. Sein Part ist mehr, den beiden Miss Marples Informationen weiterzugeben und aus dem Nähkästchen zu plaudern. Davor wird er von den beiden Hobbyermittlerinnen mit Wein in Plauderlaune versetzt.

Wanda ist die Resolute der beiden und setzt ihren Kopf durch. Telse lässt sich von ihrer Freundin zu Vielem überreden und arbeitet sogar stundenweise in einer Grundschule. Dort soll sie die Fühler ausstrecken, ob die Tote, die als Lehrerin gearbeitet hat, Feinde hatte.

"Quallenplage", der Name des Titels ist nicht zufällig gewählt, sondern Programm. Die Geschichte startet mit einer Szene, die mich hat schaudern lassen. Dies, da ich nicht unbedingt Fan vom offenen Meer und all seinen Geheimnissen unter Wasser bin. Unter anderem sorgen Quallen, genau gesagt Feuerquallen, bei einer Schwimmerin für eine grauenhafte Begegnung. Die Stimmung am Ostseestrand, in dem kleinen Ort, würde ich hingegen sofort nehmen und dort Urlaub machen. Ganz viel Lokalkolorit macht diese Geschichte stimmungsvoll.

Der Schreibstil von Susanne Bergstedt enthält immer wieder besonders gelungene Wortkompositionen, liest sich sehr gut und macht Spass. Ich greife sicher zu einem nächsten Teil der beiden Damen von Schilksee, denn ich stufe das Buch unter "Wohlfühlroman, gemischt mit Krimielementen ein.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Solide Ermittlungsarbeit!

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Erstaunt registriert Fallanalytiker und privater Ermittler Max Bischoff, dass die Leiterin seiner ehemaligen Arbeitsstelle ihn anruft und um Hilfe bittet. Und das, obwohl die beiden nicht im Guten auseinander ...

Erstaunt registriert Fallanalytiker und privater Ermittler Max Bischoff, dass die Leiterin seiner ehemaligen Arbeitsstelle ihn anruft und um Hilfe bittet. Und das, obwohl die beiden nicht im Guten auseinander gegangen sind. Polizeirätin Eslim Keskin weilt in Klotten an der Mosel und nimmt an der Beerdigung einer alten Freundin teil. Diese hatte ein Tagebuch hinterlassen, das zu einem alten Fall führt.

Ein Fall, der nie gelöst wurde und noch heute in den Köpfen der Bevölkerung von Klotten präsent ist. Max Bischoff soll nun diesen Cold Case lösen. Kaum an der Mosel angekommen, geschieht ein Mord, der in Zusammenhang zu dem alten Fall steht.


Max Bischoff und seine junge Kollegin Jana Brosius stochern in einem alten und einem aktuellen Fall. Dabei wirbeln sie ganz schön viele Lügen, Ungesagtes und Probleme vergangener Zeiten auf. Man hat den Eindruck, das ganze Dorf Kletten ist irgendwie involviert. Was nach vielen Figuren tönt, ist halb so wild. Denn der Autor hat sich, neben den Hauptfiguren, auf wenige wichtige Nebenfiguren beschränkt. Andere, wie die Pensionswirtin Lisa Passing, bei der Max Bischoff wohnt, kommen ab und zu vor. Man erkennt jedoch deutlich, dass sie keine sehr wichtige Rolle innehaben. Dadurch wird die Geschichte nie wirr, sondern bleibt überschaubar und klar.

Das Dorf Klotten an der Mosel wird ebenfalls im genau richtigen Mass beschrieben, denn übermässige Landschaftsbeschreibungen oder Aufzählungen der Oertlichkieten findet man nicht, was ich als erholsam empfand. Ich schätze am Schreibstil von Arno Strobel, dass er die Figuren, Nebengeschichten und die ganze Handlung nicht überlädt.

Mir hat sehr gefallen, wie ein Cold Case, für den Max Bischoff und Jana Brosius schliesslich nach Klotten fahren, mit einem aktuellen Mord verknüpft wird. Auch wenn das Opfer in der Gegenwart, der Fund der Leiche und die Ermittlungen dazu, eher blass blieben.

Dies ist nun schon der dritte Fall rund um den cleveren Fallanalytiker Bischoff. Obwohl ich nur den ersten Band kenne und den zweiten (noch) nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Verständigungsschwierigkeiten. Die angedeuteten Sachverhalte über Bischoff und seinen Mitstreiter Hauptkommissar Menckhoff vom ersten Band, haben mir jedoch Lust gemacht, den zweiten Band der Reihe nachzuholen.

Insgesamt fand ich "Mit den Augen des Opfers" vom Thema her viel weniger eindrücklich und "Thriller" als "Die Spur der Mädchen". Oft dümpeln die Ermittlungen etwas vor sich hin. Gewohnt sarkastisch und auf zack ist jedoch der Protagonist Bischoff. Die Dialog - Duelle, die er sich mit Kriminalrätin Eslin Keskin vom KK11 liefert, haben mich schmunzeln lassen. Trotz allem Misstrauen, die sie gegeneinander hegen, werden solide Ermittlungen in Angriff genommen.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Beziehungen innerhalb der Familie!

Am seidenen Faden
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Obwohl Kate Sinclair als Familientherapeutin gewohnt ist mit Krisen umzugehen, gerät sie nun in ihrer eigenen Familie an ihre Grenzen. Ihre 17 Jahre alte Tochter Sara macht, was sie will, schwänzt die ...

Obwohl Kate Sinclair als Familientherapeutin gewohnt ist mit Krisen umzugehen, gerät sie nun in ihrer eigenen Familie an ihre Grenzen. Ihre 17 Jahre alte Tochter Sara macht, was sie will, schwänzt die Schule und rebelliert. Die jüngere Tochter, die 14-jährige Michelle, fühlt sich zurückgesetzt und ihr Mann Larry ist lieber auf dem Golfplatz als zu Hause.
Dazu macht sich Kate um ihre Mutter, die in einem Seniorenheim lebt und mehr und mehr die Mitpatienten terrorisiert, Sorgen. Und dann ist da auch noch ihre Schwester Jo Lynn, die sich in den 13fachen Mörder Colin Friedly verliebt hat und seine Gerichtsverhandlung hautnah mitverfolgt. Jo Lynn gerät immer mehr in den Kreis seiner Abhängigkeit und Kate versucht ihre Familie zu schützen.


Joy Fielding lässt ihre Thriller ja oft innerhalb einer Familie handeln. Auch "Am seidenen Faden" behandelt vorwiegend ein familiäres Gefüge. In diesem vorliegenden Thriller innerhalb der Familie Sinclair, was vor allem Kate einiges abverlangt. Man spürt gut, wie sie sehr oft am Ende ihres Lateins und ihrer Geduld ist. Die Autorin hat wieder toll und überzeugend charakterisierte Figuren erschaffen, auch wenn Jo Lynn mir etwas arg unbedarft und naiv erscheint. Tatsächlich hat mich diese Figur sehr oft so genervt, dass ich froh bin, nicht eine Schwester wie sie zu haben. Die Dialoge zwischen Jo Lynn und ihrer Schwester Kate haben mich jedoch oft schmunzeln lassen.

Meiner Meinung nach hätten vor allem die Gerichtsverhandlungen, die Jo Lynn wie hypnotisiert besucht, gestrafft werden dürfen. Da habe ich schon einige Längen gespürt. Kate, die als Hauptfigur oft im Mittelpunkt steht, sagt von sich, dass sie oft vom Hundertsten ins Tausendste kommt .... da muss ich ihr zustimmen!

Es fehlten mir ein paar "Gänsehaut-Momente", die der Geschichte Pepp eingehaucht hätten. Das hat die Autorin zwar ansatzweise versucht, mit dem Verschwinden von Tochter Sara. Leider ist es ihr bei mir nicht so richtig gelungen, da es dafür dann doch zu wenig dramatisch vonstatten ging. Es ging sehr oft um die diversen Auseinandersetzungen, die Kate mit ihrem Mann, ihren Töchtern, ihrer Mutter und Schwester führt. Dazu kommt ein alter Jugendfreund, der auftaucht und versucht Kate einzuwickeln. Dass sie als Therapeutin die Masche nicht durchblickt, habe ich nicht so recht verstanden. Zudem macht Kate mit ihrem beruflichen Hintergrund in der eigenen Familie so ziemlich alles falsch, was man falsch machen kann. Gutgläubigkeit oder dem Plot geschuldet, der sich genau darum dreht? Es sind viele von Kates Problemen hausgemacht. Kate besucht mit ihrer Schwester Colin Friedly im Gefängnis, obwohl es ihr zutiefst widerstrebt. Auch da habe ich Kate nicht verstanden. Warum tut sie so was?

Joy Fielding hat sicher einen soliden Psychothriller geschaffen. Mir haben dabei aber Passagen, die Gänsehaut verursachen oder dramatisch sind, gefehlt.

Sehr authentisch und überzeugend empfand ich den gesundheitlichen Weg von Kates Mutter, die mehr und mehr abbaut und eine lebenseinschneidende Krankheit diagnostiziert bekommt.

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Empathie und Spannung!

Emma und die Fürchterlichen Fünf
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Emma macht gerade ihre Hausaufgaben als es an der Haustüre klingelt. Ein sprechendes Pony steht vor der Türe und Emma ist entzückt. Sie liebt Pferde!

Bereitwillig lädt Emma das Pferd Klara in ihr Zimmer ...

Emma macht gerade ihre Hausaufgaben als es an der Haustüre klingelt. Ein sprechendes Pony steht vor der Türe und Emma ist entzückt. Sie liebt Pferde!

Bereitwillig lädt Emma das Pferd Klara in ihr Zimmer ein und hört sich seine Sorgen an. Sehr schnell wird klar, dass Klara Emmas Hilfe benötigt. Mit Emmas Bruder Hugo wird ein Plan geschmiedet, wie Klaras Freunde gerettet werden können.






Emma ist ein Mädchen, in dem sich einige der lesenden Kinder wiederfinden werden. Die 9-Jährige lebt mit ihren Eltern, Bruder Hugo und dem kleinen Babyschwesterchen Lucy in einem schönen Haus. Sie mag oft keine Hausaufgaben machen, wünscht sich ein eigenes Pferd und ist furchtlos. Emma ist sehr emphatisch und dadurch empfänglich für die Sorgen von Klara. Ohne darüber nachdenken zu müssen, startet sie eine Rettungsaktion für die fürchterlichen Fünf, die mit Klara auf dem Bauernhof leben und die Bauer Heinz loswerden will.

Mit ihrem Bruder Hugo schmiedet Emma einen Plan, wie Katze Susi, Ziegenbock Waldemar, Schaf Hildegard, Hund Frieder und Pferd Klara zusammen bleiben können.

Sehr schnell wird in dieser Geschichte Spannung aufgebaut und die Frage, ob Hugo und Emma es schaffen, rechtzeitig ihren Plan zu verwirklichen, treibt durch das Buch. Eine gute Voraussetzung und Motivation für Kinder, die noch nicht so flüssig lesen.

Klara ist ein sprechendes Pferd, das über einen kleinen Zeitraum in Emmas Zimmer vor den Eltern versteckt wird. Darin versteckt sich sicher eine grosse Prise Fantasy, was aber das Grundthema wieder wett macht. Anderen, auch Tieren in misslicher Lage oder Not, muss geholfen werden! Diese Botschaft ist sehr stark und prägend. Angesprochen wird auch das Thema älter werden, denn die Tiere bei Bauer Heinz sind aufgrund ihres Alters nicht mehr zu viel zu gebrauchen. Das ergibt einen sehr guten Diskussionsanlass, um mit Kindern diese Aelter werden und Nutztierhaltung zu diskutieren.

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