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Veröffentlicht am 27.07.2022

Rasant!

Das letzte Grab
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Zuerst die Nachricht, dass ihr Exmann Felix in der Türkei bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Dann der Tod ihres jungen Geliebten, der in ihrer Wohnung ermordet wurde.

Das ist viel an einem Tag für ...

Zuerst die Nachricht, dass ihr Exmann Felix in der Türkei bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Dann der Tod ihres jungen Geliebten, der in ihrer Wohnung ermordet wurde.

Das ist viel an einem Tag für die Frankfurter Rechtsanwältin Carla Winter. Zu viel für sie, um an Schicksal zu glauben. Ihre Vermutung, dass die beiden Todesfälle zusammenhängen, bestätigt sich, als sie von einem Mann angesprochen wird. Ihr Exmann war wohl in eine räuberische Sache verwickelt und der Mann verlangt von Carla die Rückgabe einer wertvollen Skulptur.

Carla taucht unter und reist in die Türkei, um zu erfahren, worin Felix verwickelt war.




Die Geschichte beginnt in Bagdad im Jahr 2003. Eine Szene, in der ein Museumswächter die ausgestellten Schätze gegen Plünderer verteidigen muss.

Dann erlebt man einen Sprung ins Jahr 2019 und man findet sich mitten in Frankfurt wieder. Hier arbeitet Carla Winter als Strafverteidigerin mit eigener Praxis. Carla Winter ist eine überzeugende Figur, die sich nicht unterkriegen lässt. Sie hat ein Faible für jüngere Männer, die sich nicht dauerhaft in ihrem Leben halten und für die Wahrheit.

Die Suche nach letzterem entwickelt sich zu einem Katz und Maus Spiel mit einer rasanten Handlung. Diese führt Carla in die Türkei, in die Provinz Mardin. Dabei bekommt man ordentlich was mit von der türkischen Kultur. Von der Lebensweise in der tiefen Provinz bis zu Gepflogenheiten, wie zum Beispiel die Gästebewirtung.

Hat mir gut gefallen dieser Einblick neben der spannenden Suche nach der Wahrheit. Hingegen waren mir die Ausführungen zu Gottheiten und der Mythologie zu ausschweifend. Dies wohl auch deshalb, da mich das weniger interessieren konnte. Für mich hätte genügt, zu erwähnen, dass eine wertvolle Skulptur gesucht wird, ohne gleich Erklärungen zu Herkunft und Bedeutung nachzureichen.

Ab und zu muss man ein Auge zudrücken bei all den gefährlichen Situationen, aus denen sich die Strafverteidigerin ohne Waffe und ohne spezielle Ausbildung in der Verteidigung manövrieren kann.

Gegen Schluss schliesst sich der Kreis mit der Eingangsszene schlüssig und ich blicke zurück auf ein fesselndes Abenteuer von Carla Winter mit den oben erwähnten Abstrichen.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Brandheiss!

Im Feuer
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Die Klimaerwärmung beschert Schweden einen heissen Sommer. Waldbrände, Wassermangel und Unfälle, bei denen Menschen bei lebendigem Leib verbrennen. Kommissarin Lilly Ned, die von Skarholmen zur Polizei ...

Die Klimaerwärmung beschert Schweden einen heissen Sommer. Waldbrände, Wassermangel und Unfälle, bei denen Menschen bei lebendigem Leib verbrennen. Kommissarin Lilly Ned, die von Skarholmen zur Polizei nach Nynäshamn wechselt, glaubt jedoch nicht an Unfälle und beginnt zu recherchieren.

Ihre Vermutung bewahrheitet sich, jemand bringt Menschen scheinbar grundlos um. Während sie gegen den Täter kämpft, versucht Feuerwehrmann Jesper Hansson den immer wieder lodernden Bränden Herr zu werden.




Ich habe dieses Buch bei Aussentemperaturen von 32 Grad, im heissen Juli 2022, gelesen. Vieles, das ich in der Realität genau so erlebe, wird auch in der Geschichte thematisiert. Die Hitze, die die Menschen ächzen lässt, die Waldbrandgefahr, heftige Hitzegewitter oder der Wassermangel.

Wie in der vorliegenden Geschichte, wird aktuell auch in der Realität verboten, in Wäldern oder auf Wiesen, Feuer zu entfachen. Grillfeste, gemütliche Feuer am Strand oder Feuerwerke sind der Sicherheit zuliebe verboten. Der drohende Wassermangel nötigt die Menschen den Wasserverbrauch einzuschränken. Tabu sind Wässerungen für Rasen oder Gärten.In der fiktiven Geschichte und in der Realität halten sich leider nicht alle daran. Gut zu sehen an den grünen und gepflegten Rasenflächen. Die Autorin hat hier die Realität gut eingefangen.

Wir müssen uns mehr und mehr auf immer höhere Temperaturen aufgrund der Klimaerwärmung einstellen. Sommer mit weit mehr als 30 Grad sollen ja zur Regel werden.

Schweden erlebt in der Geschichte den Jahrhundertsommer, der sich bedauerlicherweise schon bald zu einem Sommer wandeln wird, mit dem wir alle paar Jahre rechnen müssen.

Was sich zum Glück mit der Realität nicht deckt, ist der Täter, der umgeht und Menschen bei lebendigem Leib verbrennen lässt. In unterschiedlichen Situationen sterben Menschen, die scheinbar keine Gemeinsamkeit haben. Mir ist es da oft heiss (da das Wörtchen kalt nicht ganz passend erscheint) den Rücken runter.

Der klare und schnörkellose Schreibstil von Pernilla Ericson hat die Seiten nur so durch die Finger flutschen lassen. Eine zurückhaltend erzählte Romanze empfand ich als gut in die Story eingefügt und auflockernd.

Ab und zu sind kurze Passagen eingefügt, in der eine Schlüsselfigur von ihren Erlebnissen mit den Opfern erzählt. Diese Passagen haben bei mir sehr viel Mitleid ausgelöst und ich empfand sie als bedrückend. Die Identität des Täters hat mich sehr überrascht und wurde sehr clever eingefädelt von der Autorin.

Mit der Kommissarin Lilly Ned hat Pernilla Ericson einen neuen Stern am Krimi - Himmel geschaffen. Nicht, weil sie besonders clever oder eine Einzelkämpferin ist. Was, nebenbei gesagt, beides zutrifft. Nein, was mir gefallen hat, ist, wie viel Realität und aktuelle Probleme in der Handlung rund um die Kommissarin mitschwingen.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Brutal und blutig!

Der Zoom-Killer (Tom-Bachmann-Serie 2)
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Ein geschäftliches Meeting per Zoom und der Geschäftsmann Peter Bode wird ermordet. Seine Zoompartner müssen den Mord hilflos mit ansehen. Ein paar Tage darauf wird Dekan Harber ermordet, seine Kardinäle, ...

Ein geschäftliches Meeting per Zoom und der Geschäftsmann Peter Bode wird ermordet. Seine Zoompartner müssen den Mord hilflos mit ansehen. Ein paar Tage darauf wird Dekan Harber ermordet, seine Kardinäle, die per Zoom an der Besprechung teilgenommen haben, müssen ebenfalls den bestialischen Mord beobachten.

Profiler Tom Bachmann vom BKA ist sich schon vor dem zweiten Mord sicher, dass die Ermittler es mit einem Serientäter zu tun haben. Kann der Mörder gestoppt werden?




Dieser Thriller ist definitiv nichts für sensible Leser. Denn einerseits sind die Morde vor laufender Kamera sehr brutal und andererseits werden in Kapiteln, in denen der Täter im Mittelpunkt steht, grausige Details zu seinen Trophäen beschrieben.

Wie auch in seinem Debüt " der Blutkünstler" drückt der Autor Chris Meyer ordentlich auf die Ekel-Taste. Es wird wieder brutal gemordet, ausgeschlachtet und detailliert beschrieben.

Profiler Tom Bachmann ist dafür verantwortlich, dass brauchbare Täteranalysen das Team des BKA in den Ermittlungen vorantreibt. Er ist jedoch auch dafür verantwortlich, dass grausige Gegebenheiten aus seiner Kindheit in der Handlung Einzug halten. Sein bester Freund Aaron, der im ersten Band schon eine Rolle spielte, mischt auch in "Der Zoomkiller" wieder ordentlich mit. Ich empfand Tom Bachmann dieses Mal blasser und weniger gut charakterisiert, als im vorderen Band. Mir hat auch der humorvolle Touch dieses Mal gefehlt. So hatte ich mehrere Male den Eindruck, es geht nur um Brutalität und Ekel.

Wie auch im ersten Fall kam mir bei diesem zweiten Fall immer wieder der Gedanke hoch, dass Chris Meyer sich nah an den Büchern von Chris Carter bewegt. Durch die Figuren, die Handlung und den Plot. Leider reicht der Schreibstil nicht an die gute Mischung aus brutalen und leichteren Passagen von Chris Carter heran. Chris Meyer setzt auf Brutalität und Ekel. Das ganze Buch über!

Ein offenes Ende setzt auf eine weitere Folge des (privaten) Thrillers von Tom Bachmann. Der Fall um den Zoom Mörder ist gelöst, wenn auch unbefriedigend. Denn der Zufall spielt mit und der Mörder ruckzuck gefunden und verhaftet. Da hätte ich doch mehr erwartet, nachdem der Zoom Killer so perfide seine Taten plante und durchführte.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Emotional!

Solange es ein Morgen gibt
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Jessie Jackson hat einen enormen Karrieresprung geschafft. Ab sofort ist sie die Chefredakteurin des Luxxe, einem Lifestylemagazin für Frauen. Mit ihrem Freund Johnny ist sie seit 4 1/2 Jahren liiert und ...

Jessie Jackson hat einen enormen Karrieresprung geschafft. Ab sofort ist sie die Chefredakteurin des Luxxe, einem Lifestylemagazin für Frauen. Mit ihrem Freund Johnny ist sie seit 4 1/2 Jahren liiert und sie denken an Hochzeit und Kinder. Da entdeckt Jessie einen Knoten in der Brust und dass Johnny sie betrügt. Die Welt bricht für sie zusammen. In der Onkologie lernt sie Annabel kennen und durch sie lernt Jessie, dass das Leben trotz allem lebenswert ist und jeden Tag zu nehmen, als ob es der letzte wäre.




"Solange es ein Morgen gibt" ist das Debüt der Autorin und behandelt ein bedrückendes Thema. Eine junge Frau, die mit 32 Jahren, das Leben vor sich hat, erkrankt an einer lebensbedrohenden Krankheit. Ich habe mich auf eine sehr emotionale Geschichte gefasst gemacht und war zu Lesebeginn ernüchtert. Denn die Geschichte startet mit sehr oberflächlichen Themen, wie die Aufregung rund um die Luxxe Woman Award Verleihung, Twitter Tweeds und Karriere. Mehrere Male wird erwähnt, wie wichtig es doch ist, wie viele Follower jemand hat und wer was wo in den sozialen Medien postet. Ich gestehe, dass ich nicht nur ernüchtert, sondern auch enttäuscht war. Seitenlange Einträge bei Tinder, wo sich Jessie in ihrer Verzweiflung anmeldet, habe ich nur grob überflogen.

Dann wird es plötzlich tiefgründiger und die Themen werden bedrückend. Denn da bekommt Jessie ihre Diagnose und lernt Annabel kennen, eine sehr sympathische, schillernde und positive Figur. Wie es für die beiden Frauen weitergeht, enthalte ich hier mal...nur so viel: Es wird sehr emotional.

Medizinische Details zu Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen sind gut erklärt und, soweit ich das beurteilen kann, realitätsbezogen. Auch die Gefühle der Erkrankten, sowie deren Umfeld, empfand ich als authentisch und echt. Denn mit jedem Patienten gehen ja auch Freunde, Eltern, Geschwister und Arbeitskollegen den Weg durch eine Krankheit mit. So schwingt der Tod immerzu mit und begleitet die Freundschaft von Jessie und Annabell, aber auch die berufliche Karriere von Jessie. Ich empfand es jedoch als realitätsfern, dass Jessie kurz nach einer langen und intensiven Chemotherapie gleich wieder ins Büro geht und ihren Mann steht.

Romantisch wird es gegen Ende, als sie nach und nach eine Romanze in die Geschichte schleicht. Diese Seite der Story hätte meiner Meinung nach etwas ausführlicher sein dürfen. Denn es tut einfach gut in dieser teilweise bedrückenden Handlung etwas so Lebensbejahendes wie über junge Liebe zu lesen.

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Anderer Blickwinkel!

How to kill your family
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Im Gefängnis von Limehouse sitzt seit 14 Monaten die 24-jährige Grace ihre Strafe ab. Grace ist eine Serienmörderin, die ihre ganze Familie aus Rache umgebracht hat. Aus Rache dafür, dass ihr schwerreicher ...

Im Gefängnis von Limehouse sitzt seit 14 Monaten die 24-jährige Grace ihre Strafe ab. Grace ist eine Serienmörderin, die ihre ganze Familie aus Rache umgebracht hat. Aus Rache dafür, dass ihr schwerreicher Vater sie nie als sein Kind anerkannt hat und dadurch ihre Mutter Marie sie unter prekären Verhältnissen grossziehen musste. Doch Grace sitzt nicht für diese Morde ein, sondern für den Mord an der Verlobten ihres besten Freundes Jimmy. Einen Mord, den sie nicht begangen hat!




Dieser Thriller besticht mit einem völlig anderen Blickwinkel, als normalerweise Bücher in diesem Genre. Die ganze Geschichte hindurch ist die Serientäterin in Ich Perspektive im Mittelpunkt. Ihre Opfer, sowie die Ermittler, sind in die Statistenrolle verbannt worden. Zudem weiss man schon vom Klappentext, dass Grace im Gefängnis sitzt für einen Mord, jedoch nicht für die Taten an ihrer Familie. Das bedeutet also, dass sie "unschuldig" einsitzt. Die Ermittlungen spielen lange Zeit keine Rolle, sondern das "Warum" und "Wie"!

Grace empfand ich als sehr interessante Figur. Sie versucht uns Lesern ihre Taten zu erklären und, wenn auch nicht Mitleid, dann doch Verständnis zu entlocken. Das ist ihr bei mir gelungen. Wohl auch deshalb, da ihre Opfer alle ignorante Snobs sind und Grace am Beispiel eines potenziellen Opfers zeigt, dass sie mit Grund und nicht einfach aus Jux und Tollerei mordet. Rache ist der Motivator, der sie zu den Mordwaffen greifen lässt.

Da werden Mordpläne geschmiedet und die Opfer werden ausspioniert. Die Leser sind hautnah dabei, da Grace sie immer wieder mal persönlich anspricht. Auch die Gründe für ihre Taten erläutert sie und bekennt, dass fast ihr ganzes Leben auf Rache ausgerichtet war. Was genau geschehen ist, in ihrer Vergangenheit, wird Seite für Seite klarer und nach und nach aufgedeckt.

Ihre Taten plant Grace akribisch und detailliert werden diese Planungen beschrieben. Was ab und zu etwas in die Länge gezogen wird. Denn passend zum jeweiligen Opfer werden zum Beispiel Erörterungen über Froschpopulationen, sexuelle Praktiken oder aber Smart Home Details erörtert.

Als "Smart, lustig und bitterböse" wird dieses Buch beworben und ich muss sagen, nicht zu Unrecht. Der Schreibstil punktet mit witzigen Einspielern. Teilweise provaktiv und zynisch hat die Autorin Grace Wörter oder Sätze in den Mund gelegt. Ich musste öfters schmunzeln und das Wort "bitterböse" ist keinesfalls fehl am Platz. Ab und zu wird Bella Mackie durch Karikaturen der Figuren äusserst witzig. Ich denke da an sonnenhungrige Touristen in Spanien oder Rentner, die in warmen Gefilden überwintern.

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