Heiraten oder doch nicht?
Die Mitte ist ein guter AnfangKurz nach dem 49.Geburtstag, den Eva bei ihrer Freundin Carla in Spanien feiert, steht die Welt für sie still. Arno macht ihr ganz überraschend einen Heiratsantrag. Und das, nachdem sie seit 22 Jahren ...
Kurz nach dem 49.Geburtstag, den Eva bei ihrer Freundin Carla in Spanien feiert, steht die Welt für sie still. Arno macht ihr ganz überraschend einen Heiratsantrag. Und das, nachdem sie seit 22 Jahren zusammen sind und eine gemeinsame Tochter, die 15 jährige Frida, haben. Eva fühlt sich vor den Kopf gestossen. Heiraten? Mit fast 50 Jahren? Und bei so vielen Scheidungen im Freundeskreis? Eva überlegt hin und her. Arne ist überzeugt, dass eine Heirat ihre Beziehung noch mehr festigt. Dies vor allem, weil er bald beruflich für drei Jahre nach Kiew gehen wird. Doch Eva hinterfragt die Heirat, ihre Beziehung und die Zukunft.
Wie man beim Klappentext schon ahnt, geht es in dieser Geschichte hauptsächlich um das Heiraten. Etliche Seiten und Passagen über Hochzeitsplanung muss man da als Leser schon aushalten können. Vom Hochzeitskleidkauf bis zur geeigneten Location für das Hochzeitsfest. Mir waren da,vor allem zu Beginn der Geschichte, die vielen Überlegungen Evas zu Heirat und Bindung zu ausschweifend erzählt. Ich hatte das Gefühl, das liess die Handlung ordentlich stocken. Was sich jedoch nach dem eher zähen Start ändert. Zwar geht es immer noch um das Hauptthema Hochzeit, Treue und Bindung. Doch da noch andere Nebengeschichten, ausser die von Arno und Eva, eingestreut werden, wird es abwechslungsreich. Da ist zum Beispiel die 15 jährige Frida, die begeistert ist, dass ihre Eltern endlich den Hafen der Ehe ansteuern. Wobei die pubertierende Frida selbst frisch verliebt ist. Und das sehr zum Verdruss von Arno. Denn er hat grosse Schwierigkeiten, sein kleines Mädchen los zu lassen. Was uns Leser wiederum einige Lacher beschert.
Dann sind da die Eltern von Eva, die laut ihrer Tochter eine vorbildliche Ehe führen. Und bei denen Eva nach einem Unfall und Krankenhausaufenthalt ihres Vaters erkennen und akzeptieren muss, dass da nicht alles aus Gold ist, was so glänzt. Auch hier musste ich einige Male laut lachen. Es gibt da ein paar Szenen, die sind sehr witzig geschrieben.
Und dann sind da noch die diversen Freundinnen von Eva. Carla, die schon drei mal verheiratet war und trotzdem mit Feuereifer die Planung der Hochzeit von ihrer besten Freundin anpackt. Oder eine andere Freundin, die kurz vor der Scheidung steckt …. So werden allerhand gute, wie auch schlechte Beispiele für das Leben zu zweit in die Story eingeflochten.
Durch den humorvollen Schreibstil der Autorin habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Ich empfand viele Überlegungen von Eva als tiefgründig. Allerdings auch oft zu ausschweifend. So, dass die Handlung zeitweise leicht träge wurde.
Doch im Grossen und Ganzen hat mich die Story um Eva und ihre späte Heirat gut unterhalten!