Profilbild von Igela

Igela

Lesejury Star
offline

Igela ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Igela über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2020

Mitten aus dem Leben

Zu wahr, um schön zu sein
0

Caroline Oldendorff ist entsetzt. Denn ausgerechnet am Tag ihrer silbernen Hochzeit, stellt sich ihre Ehe mit Ehemann Matthias als Farce heraus. Kurz bevor die Party steigen soll, steht sie vor den Scherben ...

Caroline Oldendorff ist entsetzt. Denn ausgerechnet am Tag ihrer silbernen Hochzeit, stellt sich ihre Ehe mit Ehemann Matthias als Farce heraus. Kurz bevor die Party steigen soll, steht sie vor den Scherben ihrer Ehe und als alleinerziehend mit dem 15jährigen Felix. Ihre beste Freundin Sylvia hilft, wo sie kann. Zum Glück ist da auch noch Vermieterin Hedwig, die das Unglück hat kommen sehen. Caro muss sich neu orientieren, ihre Leben sortieren und auf die Reihe kriegen …. auch ohne Matthias!





Eine Story mitten aus dem Leben! Da gibt Frau alles, setzt sich ein für den Mann und die Familie und merkt mit über 40 Jahren, dass alles nur auf einer Lüge aufgebaut war. Wobei es Caro besonders schrecklich trifft …. den Grund für die Trennung spoilere ich hier natürlich. Doch ich war beim Lesen regelrecht schockiert.

Überhaupt haben es die Frauen der Geschichte nicht einfach. Nicht nur Caro ist zutiefst verletzt! Auch ihre beste Freundin Sylvia muss nach der Trennung von Exmann Dirk mit einer Kränkung zurecht kommen. Gerade diese Seite wurde von der Autorin sehr gut ausgearbeitet und vermittelt. Ab und zu, meiner Meinung nach, etwas klischeebeladen. Oder wie Seite 15 geschrieben steht : Wäre die Geschichte ein Buchmanuskript würde die Lektorin garantiert in anklagendem Rot Klischee danebenschreiben.

Allerdings war mir Caro mit verlaufender Handlung zu sprunghaft. Und schon nach kurzer Zeit zu sehr daran interessiert, neue Typen kennen zu lernen. So spielt sie dann auch fleissig Bäumchen wechsle dich mit den diversen neuen Männerbekanntschaften. Was ich einerseits schade fand, denn so verkam die vorher tolle Figur zu einer oberflächlichen Protagonistin. Ich muss zugeben, dass ich allerdings in meinem Bekanntenkreis genau diese Beobachtung gemacht habe. Dass, eine verlassene Frau genau so krampfhaft wie Caro, sich zu beweisen und sich ihrer Attraktivität zu versichern, und so die erlittene Schmach zu vergessen, versucht. Die Situationen, in die sich Caro manövriert, sind sehr witzig und mit viel Situationskomik gewürzt. Dadurch aber auch ab und zu überspitzt.

Sehr gefallen hat mir Felix, der einen typischen 15jährigen verkörpert. Herzlich gelacht habe ich, als sein Teekauf fast nach hinten losgeht. Das war so typisch Jugendlicher, dass ich insgeheim genickt und geschmunzelt habe.
Der Schreibstil ist locker, leicht und amüsant. Ueber einige gewollt lustige Szenen, muss man ein Auge zudrücken. So wird man belohnt, mit einem unterhaltsamen Buch, das einige schöne Lesestunden beschert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2020

Konnte mich nicht überzeugen!

Wisting und der fensterlose Raum
0

Wiliam Wisting wird zum norwegischen Generalstaatsanwalt Johan Olaf Lyngh zitiert. Der pensionierte Abgeordnete, Bernhard Clausen, ist gestorben und nach seinem Tod wurde, in seiner Hütte in Stavern, ein ...

Wiliam Wisting wird zum norwegischen Generalstaatsanwalt Johan Olaf Lyngh zitiert. Der pensionierte Abgeordnete, Bernhard Clausen, ist gestorben und nach seinem Tod wurde, in seiner Hütte in Stavern, ein verhängnisvoller Fund gemacht. Dort wurden Pappkartons, randvoll mit Geld, in einem abgeschlossenen Raum entdeckt. Wisting soll nun aufdecken, wem das Geld gehörte, und wie es in Clausens Ferienhütte gekommen ist.

Obwohl ich den ersten Cold Case Fall um Wisting nicht kenne und hier praktisch keine Einführung in die Figur geschieht, hatte ich keinerlei Verständigungsprobleme oder Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen.
Trotzdem konnte mich dieser Krimi nicht ganz begeistern, denn ganze Passagen sind leider sehr langatmig beschrieben. Nur schon wie sich der Fund des Geldes in die Länge zieht .... Seitenweise wird über die gefundenen Geldnoten palavert, untersucht und detailliert beschrieben. Empfand ich als äusserst zäh und ermüdend und das gleich zu Beginn. Solche Passagen gibt es auch nachfolgend einige und die Geschichte wird erst ab der Mitte packender und fesselnder.

Der gradlinige und einfache Schreibstil hat mir an und für sich gut gefallen, denn es werden die Ereignisse und die Handlung in den Mittelpunkt gerückt. Leider bedeutet der sachliche Schreibstil aber auch, dass ich keinerlei Beziehungen zu den Figuren aufbauen konnte. So wirkte doch vieles sehr blutleer und flach.
Da die Story am Rande der politischen Strukturen handelt, wird immer wieder mal die Politik thematisiert. Dadurch wird, was mit einem Geldfund beginnt, zu einer komplexen Story.

Die Ermittlungsgruppe wird rund um Wistling immer grösser. Erst holt er seine Tochter, eine Journalistin, ins Boot, dann folgen weitere Weggefährten. Und bei jeder neuen Figur im Team werden die vorangegangenen Ereignisse immer wieder wiederholt.

Die einzige Auflockerung war Amalie, die zweijährige Enkeltochter von Wisting, die wie selbstverständlich bei allen Besprechungen dabei ist und meiner Meinung nach etwas oft vor dem I Pad parkiert wird. Andererseits hätte darauf verzichtet werden dürfen, die Schlafgewohnheiten oder Essensangelegenheiten der Zweijährigen immer wieder zu erwähnen. Ich denke, den Raum hätte man besser für eine tiefer gehende Charakterisierung der Figuren nutzen können.

Ein Krimi, der mich leider nicht ganz überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2020

Familienchaos und Selbstverwirklichung!

Oma kriegt die Kurve
0

Die Kinder von Cara und Thomas sind ausgezogen. Das Paar hat das Haus verkauft und in Wilhelmshaven eine Eigentumswohnung bezogen. Cara arbeitet stundenweise im Stoffladen ihrer Freundin mit, und Thomas ...

Die Kinder von Cara und Thomas sind ausgezogen. Das Paar hat das Haus verkauft und in Wilhelmshaven eine Eigentumswohnung bezogen. Cara arbeitet stundenweise im Stoffladen ihrer Freundin mit, und Thomas startet im Beruf noch mal richtig durch. Doch Cara ist nicht ganz zufrieden ... sie spielt mit dem Gedanken eine Weiterbildung zu beginnen und in ihrem alten Beruf wieder Fuss zu fassen.

Als sich Tochter Wiebke von ihrem Mann trennt, und sie vorübergehend mit den beiden Kindern wieder bei ihren Eltern einzieht, sieht Cara ihre Pläne schwinden. Als auch noch Sohn Tim überraschend Vater wird, bittet er seine Mutter, als Tagesmutter einzuspringen, damit er und seine Freundin das Studium beenden können. Cara macht auch da gute Miene zum Spiel. Und dabei steht ihr die schlimmste Überraschung noch zuvor.

Cara ist eine Frau, knapp über 50, die noch mal voll durchstarten will. Endlich sind die Kinder unabhängig, und nun fühlt sie, dass das Leben noch einiges für sie bereit hält. Und wie so oft im Leben : die Kinder sind zwar erwachsen, doch eine Mutter bleibt eine Mutter und hilft, wo sie kann. Und stellt den Nachwuchs vor die eigenen Träume, Pläne und Bedürfnisse.

So geht es ganz schön rund in der Geschichte. Cara weiss bald nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Und ist trotzdem stets der ruhende Pol in der Familie. Die Figur Cara ist sehr lebensnah und echt beschrieben. Frauen wie Cara gibt es zuhauf. Die, selbstlos, den erwachsenen Kindern helfen, älteren Nachbarn und dem eigenen Mann. Durch geschickte Perspektivwechsel erfährt man auch, wie Caras Mann oder ihre Freundin Helene sie sehen und erleben.

Die Geschichte punktet mit einem tollen Schreibstil, der sich leicht und locker lesen lässt. Mit ganz viel Authentizität, wie oben schon beschrieben. Und mit einer einfachen, nicht überladenen Figurenanzahl. Hat mir gut gefallen, dass in diesem Punkt nicht künstlich überladen wurde. Jede Figur ist klar charakterisiert und äusserst charmant.

Es gibt auch eine Prise Spannung. Denn ab und zu wird ein Geheimnis angetönt, das Helene, die Freundin von Cara, schon ihr Leben lang begleitet. Doch bevor das gelüftet wird, haben die Protagonisten allerhand Katastrophen zu meistern.

Dadurch ist die Story sehr abwechslungsreich. Eigentlich geschieht immer irgendwas, wenn man auch vieles kommen sieht und voraus ahnt. Mir hat sehr gefallen, dass vieles in Caras Leben nicht sofort klappt wie sie gerne möchte. So bleibt für uns Leser die Spannung erhalten.

Die Geschichte handelt in Ostfriesland und an der Nordseeküste lebt es sich, laut Cara, prima. So wurden echte ostfriesische Teestunden , inklusive Kluntjen ebenso eingewoben wie das typische ostfriesische Schietwetter. Oder Ausdrücke wie " meine Deern " oder " mit den Lütten ". Stimmungsvoll wurden die Örtlichkeiten, wie das kleine Stofflädchen oder aber der kleine Strandort Dangast beschrieben.

Ein Wohlfühlbuch, das mich bestens unterhalten hat!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2020

Aussergewöhnlicher und gut durchdachter Plot!

Weil niemand sie sah
0

Die 15-jährige Ellie verschwindet, auf dem Weg zur Bibliothek, spurlos. Die Polizei geht davon aus, dass Ellie freiwillig aus dem Leben ihrer Familie verschwunden ist. Ihre Eltern, Laurel und Paul, sowie ...

Die 15-jährige Ellie verschwindet, auf dem Weg zur Bibliothek, spurlos. Die Polizei geht davon aus, dass Ellie freiwillig aus dem Leben ihrer Familie verschwunden ist. Ihre Eltern, Laurel und Paul, sowie die Geschwister Jack und Hanna vermuten, dass sie entführt wurde. Ellie bleibt verschwunden, und die Familie bricht auseinander. Zehn Jahre später : Laurel und Paul sind schon lange geschieden und haben nur noch sporadisch Kontakt zueinander und zu Hanna und Jack. Da lernt Laurel Floyd kennen. Sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn und lernt auch seine Töchter kennen. Laurel ist geschockt, denn eine der Töchter, die 9-jährige Poppy, gleicht Ellie aufs Haar!

Erst mal muss ich meine Verwunderung darüber ausdrücken, dass auf dem Cover " Roman " steht. Denn meiner Meinung nach ist " Weil niemand sie sah " ein Psychothriller. Von Beginn weg habe ich Spannung gespürt. Ich habe mich durchwegs gefragt, was denn mit Ellie geschehen ist.
Und dann lernt Laurel auch noch Floyds Tochter, die Ellie ähnelt, kennen. Da habe ich mir schon die wildesten Szenarien ausgemalt. Nach und nach kommt man, durch geschickte Perspektivwechsel, hinter die ganze Geschichte. Zwar etwas früh, denn 150 Seiten vor Schluss ist eigentlich schon klar, was mit Ellie geschehen ist. Die anfängliche Enttäuschung darüber hat sich jedoch schnell gelegt, da die Autorin durch einen besonders gelungen Twist, meine Neugier noch mal angestachelt hat. Nun ging es darum, zu erfahren, was mit einer anderen Schlüsselfigur geschehen ist.

Doch eines nach dem anderen: In wechselnden Perspektiven und Zeiten ist man als Leser hautnah dabei, als Ellie einfach so verschwindet. Die Ängste, die ihre Familie hat, und die Auswirkungen auf das Verschwinden der 15-jährigen, sind authentisch beschrieben und haben mich kalt erwischt. Auch die etlichen " was wäre wenn ... " und " hätte man es verhindern können, wenn…" sind absolut verständlich und durch und durch menschlich.
Und dann kann man als Leser zusehen, wie die Familie Stück für Stück zerbricht.

In der Gegenwart wird immer aus der Sicht von Laurel erzählt. Zwar nicht in Ich Perspektive, sie ist jedoch stets im Zentrum. Zuerst war ich ernüchtert, dass Laurel ausgerechnet Floyd kennen lernt. Doch dann entwickelt sich das Ganze zu einer wirklich gut durchdachten Geschichte und bekommt Sinn.

In der Vergangenheit, mit " Damals " deklariert, wurden ein paar Kapitel mit Ellie vor ihrem Verschwinden eingefügt. Hier empfand ich besonders reizvoll, zu lesen, was geschah ...nachdem ich vorher die wildesten Spekulationen und Vermutungen angestellt hatte.
Mit ihrem unaufgeregten Schreibstil, der teilweise sehr sachlich ist, schafft es die Autorin viel Spannung zu erzeugen. Stets steht die Handlung und die hervorragende Charakterisierung der Figuren im Vordergrund. Einzig die 9-jährige Poppy fand ich äusserst anstrengend und auch sehr eigenartig in ihrem Verhalten. Doch auch hier hat Lisa Jewell zum Schluss Erklärungen zu der besonderen Art von Poppy eingebracht. Ein Kind, das so aufwächst, kann wohl gar nicht anders werden.

Ausschmückende oder überbordende Ausschweifungen sucht man vergebens. So konzentriert sich Lisa Jewell in ihren Beschreibungen auf das Wesentliche, was mir unheimlich gut gefallen hat.
Der Plot ist aussergewöhnlich und hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.02.2020

Leseempfehlung!

Ein wenig Glaube
0

Lyle Hovde ist überglücklich. Seine Tochter Shiloh und ihr 5-jähriger Sohn Isaac sind wieder bei ihm und seiner Frau Peg eingezogen. Er geniesst es sehr Grossvater zu sein, und so lebt er völlig auf in ...

Lyle Hovde ist überglücklich. Seine Tochter Shiloh und ihr 5-jähriger Sohn Isaac sind wieder bei ihm und seiner Frau Peg eingezogen. Er geniesst es sehr Grossvater zu sein, und so lebt er völlig auf in der Grossvaterrolle. Als Shiloh sich mehr und mehr zu dem jungen Prediger Steven hingezogen fühlt, haben die Eltern Bedenken.
Denn sie können die Glaubensgemeinschaft, der sich Shiloh angeschlossen hat, nicht einordnen. Plötzlich wird auch Isaac in den Strudel der Glaubensgemeinschaft gesogen, und es kommt zu einem Bruch zwischen Lyle und seiner Tochter. Stück für Stück versuchen Lyle und Peg zu verstehen, was Shiloh an der Gemeinschaft, die sich regelmässig zu Gottesdiensten in einem alten Kinosaal trifft, findet. Damit versuchen sie das Vertrauen zu ihrer Tochter wieder herzustellen, um regelmässig Kontakt zu Isaac haben zu können. Eine schwierige Gratwanderung für Lyle, der den Glauben an Gott, vor Jahren beim Tod seines neugeborenen Sohnes, verloren hat.




Ausdrucksstark erzählt Nickolas Butler die Geschichte von Lyle Hovde und seiner Familie. Dabei ist Grossvater, Vater und Ehemann Lyle praktisch durchgehend im Mittelpunkt des Geschehens. Es gibt keine Szene, die nicht aus seiner Sicht beleuchtet und keinen Gedanken, der nicht von ihm gedacht wurde. Und Butler hat das so hingekriegt, dass es weder langweilig noch eintönig wird.

Im Gegenteil!

Lyle ist mir so richtig ans Herz gewachsen. Dies, weil Lyle sehr unaufgeregt ist, sehr sympathisch und immer das Wohl seiner Familie und Freunde in den Mittelpunkt stellt. Aber auch, weil ich seine Sorge um Enkelsohn Isaac und Tochter Shiloh so richtig verstehen konnte. Es muss sehr schwierig sein, mitansehen zu müssen, wenn die Liebsten mehr und mehr unter fremden und nicht gutem Einfluss stehen.

Das Grundthema " der Glaube " in all seinen Facetten ist brisant. Wann gilt eine Glaubensgemeinschaft als Sekte? Wie weit gehen Menschen für ihren Glauben?
Hier hätte meiner Meinung nach der Autor krassere Szenen anführen dürfen.
Man spürt, dass diese Glaubensgemeinschaft, der sich Shiloh verschrieben hat, nicht gut für sie ist. Die Szenen, in denen die Gottesdienste beschrieben werden, sind zuerst relativ harmlos. Und so kann man die Sorge von Lyle zwar verstehen, hat aber auch das Gefühl, dass er doch etwas über behütet.

Erst als Steven den kleinen Isaac als Heiler darstellt, merkt man, dass an dem Prediger etwas faul ist.
Wird da ein kleiner Junge instrumentalisiert? Ich empfand diese Zweifel und das sichere Gefühl von Lyle, dass da etwas nicht ganz sauber ist, sehr gut ausgearbeitet.

Die Fragen, die Überlegungen zum Thema Glaube, stehen stark im Zentrum. Nicht nur, dass Shiloh, und damit auch Isaac, in diese Gemeinschaft eintritt. Auch Lyle, der nach dem Säuglingstod seines Sohnes vor vielen Jahren den Glauben an Gott verloren hat, wird auf eine harte Probe gestellt. Denn sein ältester und bester Freund Hoot muss mit der Diagnose Krebs zurechtkommen und da wird das Thema " Ein Leben nach dem Tod " eingearbeitet. Was wiederum das Thema Glauben tangiert.

Wie in "die Herzen der Männer " hat sich Butler wieder ganz der männlichen Sicht verschrieben. Dieser ausschliesslich männliche Gesichtspunkt, der sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht, ist sehr feinfühlig, stimmig und mit sehr viel Tiefe eingeflochten.
Sehr gefallen hat mir, dass Butler nie Klischees benötigt, um die Sicht von Lyle zu verdeutlichen.

Mich konnte Butler mit seiner Erzählung über die Familie Hovde nicht nur begeistern, sondern auch sehr viele Gefühle entlocken. Die tiefe Beziehung zwischen Lyle und Isaac empfand ich als herzerwärmend. Berührende Szenen, die die tiefe Vertrautheit und Liebe widerspiegeln. Die Dialoge zwischen Hoot und Lyle humorvoll. Hier musste ich einige Male schmunzeln. Die Skrupel, die Peg und Lyle gegenüber der Glaubensgemeinschaft und vor allem Steven haben, sehr glaubwürdig. Dann ist der kleine Ort Wiscosin ganz à la Unsere kleine Farm beschrieben. Da kamen unweigerlich Bilder auf.

Ich kann für "ein wenig Glaube" eine klare Leseempfehlung aussprechen! Ein Buch das nachhallt und mich noch eine Weile gedanklich beschäftigen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere