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Veröffentlicht am 13.04.2019

Unterhaltsam...

Mit James auf Sylt
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Jana soll für 2 Monate den Neufundländerrüden James hüten … und zwar auf Sylt. Ihre Schwester Nele, die zum ersten mal Mutter wird, und ihr Mann Tom haben dort ein Ferienhäuschen und James muss erst mal ...

Jana soll für 2 Monate den Neufundländerrüden James hüten … und zwar auf Sylt. Ihre Schwester Nele, die zum ersten mal Mutter wird, und ihr Mann Tom haben dort ein Ferienhäuschen und James muss erst mal aus der Schusslinie, bis das Leben mit Baby sich eingespielt hat. Da Jana Single und gerade arbeitslos ist, nimmt sie die Herausforderung an. Herausforderung, da Jana mit Hunden nicht wirklich etwas anzufangen weiss. Und James ein Prachtexemplar mit 65 Kilo Kampfgewicht ist.

Ich war etwas überrascht, dass das Thema " Hund " so im Mittelpunkt steht. Klar war mir, dass Jana den Hund James hütet. Doch, dass Erziehung, Ernährung, sowie " Leben mit Hund " so zentral thematisiert werden, damit habe ich nicht gerechnet. Detailliert werden zum Beispiel die Übungen beim Hundetraining beschrieben. Oder die Leckerlis, die Jana an James verfüttert. Was wohl sehr interessant für Leser mit Hund ist. Doch eben … ich habe keinen Hund!
Sehr gefallen hat mir hingegen, dass das Urlaubsleben auf der Insel Sylt gut und nicht nur rosarot beschrieben wurde. Gerade die Probleme mit freilaufenden Hunden, war mir weder bekannt, noch bewusst.
Jana ist Single und das wird auf Sylt nicht lange so bleiben. Allerdings waren die Treffen mit Kandidat Nummer eins, so betont unromantisch beschrieben, dass man von Beginn weg ahnt, dass das nichts wird. Und Kandidat Nummer zwei ist sehr vorhersehbar, wie denn das endet mit der Liebe zwischen Jana und ihm.
Das Buch hat mich gut unterhalten, wenn auch die Details, die ich oben beschrieben habe, etwas langatmig waren. Denn der Schreibstil ist ansonsten frisch, flüssig zu lesen und unterhaltsam. Ab und zu, musste ich schmunzeln, denn Jana ist eine Figur, die sehr unterhaltsam ist. Man spürt gut, wie aus ihrer anfänglichen Zurückhaltung mehr und mehr Liebe zu James wird. Der übrigens überaus bildlich beschrieben ist und mich begeistert hat. Auch wenn ich nicht unbedingt eine Hundeliebhaberin bin.

Veröffentlicht am 12.04.2019

Negativspirale...

Die Frauen von Tyringham Park
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Charlotte Blackshaw wächst mit einer kaltherzigen Mutter und einem meist abwesenden Vater auf dem prachtvollen Gut Tyringham Park, in der Grafschaft Cork, in Irland auf. Erzogen wird sie von Kindermädchen ...

Charlotte Blackshaw wächst mit einer kaltherzigen Mutter und einem meist abwesenden Vater auf dem prachtvollen Gut Tyringham Park, in der Grafschaft Cork, in Irland auf. Erzogen wird sie von Kindermädchen Dixon, die durch und durch böse ist, und das kleine Mädchen quält, wo sie kann. Noch schlimmer wird es für Charlotte, als ihre kleine Schwester Victoria im Alter von 22 Monaten, während des Mittagsschlafes, spurlos verschwindet. Verdächtigt das Kind gestohlen zu haben, wird eine ehemalige Bedienstete. Charlotte wird erwachsen, heiratet und wandert aus …. bis die Geister der Vergangenheit sie einholen


Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Familie Blackshaw und ihr Leben auf Tyringham Park. Im Vordergrund stehen ganz klar die Frauen. Die Männer sind, abgesehen von ein, zwei Bediensteten, die etwas mehr Raum bekommen haben, eher im Hintergrund. Gut gefallen hat mir, dass die Frauen als starke Persönlichkeiten dargestellt werden. Allen voran Lady Edwina Blackshaw, auch wenn sie als Unsymphathieträgerin in der Geschichte fungiert. Sie ist voller Dünkel, eifersüchtig auf die eigene Tochter, die sie drangsaliert, wo sie nur kann. Ebenso das Kindermädchen Dixon, die ihre Frustration über das eigene Leben an ihren Schützlingen auslebt. Als Gegenpol hat die Autorin die Haushälterin Lily Eath eingebaut, die sich wie eine Mutter um Charlotte kümmert. Das Leid, das Charlotte in ihrem Leben widerfährt, erst vom Kindermädchen und dann von ihren Eltern, hat mich betroffen gemacht. Die Misshandlungen fassungslos. Ich denke, dass leider genau so, viele Kinder in der damaligen Zeit behandelt wurden. Die Figur Charlotte ist die vollkommene Verkörperung des vernachlässigten Mädchens, deren Eltern zwar reich, jedoch nicht besonders interessiert sind an ihrer Tochter. Dadurch ergeben sich Szenen in dieser Story, die mich haben schlucken lassen. Und davon gibt es viele. Oft hatte ich das Gefühl in einer Negativspirale gefangen zu sein. Die Story ist sehr düster, negativ und teilweise sehr bösartig aufgebaut. Auch als Charlotte erwachsen ist, denn die Geschichte handelt über mehrere Jahre ( 1917 - 1943), stehen die düsteren Ereignisse im Vordergrund.
Ich bin keine geübte Leserin von historischen Romanen. Ich habe jedoch gedacht, dass in diesem Genre doch ab und zu historische Details eingeflochten werden. Das ist hier ganz klar nicht der Fall. Und so hatte ich mitunter das Gefühl, hier wurde eine Geschichte einer Familie erzählt, die mit kleinen Anpassungen in jeder Zeitepoche gelebt haben könnte.
Die Handlung empfand ich als vielschichtig, da man nie voraussehen konnte in welche Richtung sie sich entwickeln wird. Mich hat die tragische Geschichte um Charlotte Blackshaw fesseln können. Dies vor allem auch, weil sehr viele Emotionen geweckt wurden. Weil halt Misshandlungen an Kindern nicht kalt lassen. Gegen Schluss hat Rosemary McLoughlin mit einer mehr als überraschenden Wendung, die Frage, was mit der kleinen Victoria geschehen ist nicht nur beantwortet. Sondern auch schlüssig mit weiteren Details der Story verbunden.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Gehört zur Pflichtlektüre in Schulen!

Das Mädchen mit den roten Schuhen
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Ruth Brooks ist acht Jahre alt als sie auf die renommierte Dalton School kommt. Sie ist zu Beginn froh, dass ihre beste Freundin, Christina Hallowell, mit in der Klasse ist. Ruths Mutter arbeitet für die ...

Ruth Brooks ist acht Jahre alt als sie auf die renommierte Dalton School kommt. Sie ist zu Beginn froh, dass ihre beste Freundin, Christina Hallowell, mit in der Klasse ist. Ruths Mutter arbeitet für die Hallowells und die beiden Mädchen kennen sich gut, da Ruth ihre Nachmittage bei Christina verbringt, während die Mutter dort arbeitet. Auf der neuen Schule muss Ruth feststellen, dass sie die Einzige ist, die anders aussieht. Vor allem Maia, eine reiche und verwöhnte Mitschülerin, lässt das Ruth spüren. Und Christina benimmt sich in der Schule plötzlich anders Ruth gegenüber als zu Hause.


Ruth hat mich sehr berührt. Ihr Eifer, es den Mädchen in der Schule gleich tun zu wollen, um dann zu erfahren, dass sie immer anders sein wird, ist unendlich traurig. Und das einzig und allein auf Grund ihrer Hautfarbe. Egal wie gut Ruth in der Schule ist. Egal, wieviele Schritte sie auf die neuen Mitschülerinnen zu geht. Im Vordergrund steht ihr Aussehen!! Und damit greift die Autorin ein Thema auf, das Tausende kleiner Mädchen auf der ganzen Welt begleitet : Rassismus. Egal was sie anstellen, wie viel sie lernen, um Integration bemüht sind. Sie werden nie ganz dazugehören. Ein authentisches Thema, überhaupt nicht weltfremd verpackt. Denn genau eine Geschichte wie die von Ruth, geschieht immer wieder irgendwo auf dieser Welt.
Die halbe Geschichte über habe ich darüber nachgedacht, was der Titel mit dem Inhalt des Buches zu tun hat? Die Auflösung, ein einzelner, kleiner Satz hat mich fast umgehauen. Und spiegelt die Hoffnung auf eine Welt ohne Rassismus, Ausgrenzung und Anderssein.
Diese Kurzgeschichte ist die Vorgeschichte zu dem Buch " Kleine grosse Schritte" und hat mir so richtig Lust gemacht, dieses ebenfalls zu lesen.
Denn die Autorin greift nicht nur ein Thema auf, das mich sehr interessiert. Sie hat es auch verstanden auf 34 Ebook Seiten eine vollständige Geschichte, die in mir nachklingen wird, zu schaffen.
Ueber den Schreibstil möchte ich mich gar nicht lange auslassen. Jodi Picoult versteht es hervorragend, Tiefe der Figuren zu erreichen und die Handlung einerseits zügig ( im Anbetracht der wenigen Seiten) andererseits vollständig voranzutreiben.
Ich wünschte mir, dass " Das Mädchen mit den roten Schuhen " in vielen Schulklassen auf dieser Welt zur Pflichtlektüre gehören würde.

Veröffentlicht am 10.04.2019

Leseempfehlung!

Tote Asche
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Kira Roth trauert um ihre Mutter, die nach einer langen und schweren Krankheit verstorben ist. Eines Tages findet Kira in der Küche ihrer Wohnung, die Urne ihrer Mutter, die längst begraben wurde. Dabei ...

Kira Roth trauert um ihre Mutter, die nach einer langen und schweren Krankheit verstorben ist. Eines Tages findet Kira in der Küche ihrer Wohnung, die Urne ihrer Mutter, die längst begraben wurde. Dabei steckt ein Zettel, der Andeutungen macht, dass Kira nicht die Tochter von Maria war … und, dass sie es nicht verdient hat zu leben. Kira kriegt es mit der Angst zu tun, denn nachdem sie sich von dem ersten Schock erholt hat, geschehen Dinge, die Kira verunsichern und sie ängstigen. Hat es jemand auf Kira abgesehen oder bildet sie sich alles nur ein? Kira beginnt die Vergangenheit ihrer Mutter zu durchleuchten und entdeckt Ungereimtheiten. Als ein Mord geschieht, hat Kira Angst dafür verantwortlich zu sein.

" Tote Asche " ist eines dieser Bücher, die man kaum mehr aus der Hand legen kann. Familiengeheimnisse und eine dunkle Vergangenheit sind Themen, die mich in Büchern sehr faszinieren. Doch dieses Buch bietet noch viel mehr. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, Rätseln, wer hinter den merkwürdigen Dingen, die Kira geschehen, stecken mag und ein Plot, der hervorragend durchdacht wurde. Vor allem die Frage, ob Kira sich alles einbildet oder ihr jemand Böses will, empfand ich als sehr fesselnd. Zudem ist die Figur Kira und ihre gesundheitlichen Probleme in der Vergangenheit sehr gut charakterisiert. Gerade in psychologischer Sicht, der Einblick in ein erlebtes Trauma, empfand ich Kira als sehr überzeugend. Immer wieder hat die Autorin mit, wie nebenbei eingeworfenen Sätzen, falsche Spuren gelegt. Irgendwann habe ich buchstäblich fast jeden verdächtigt für die merkwürdigen Geschehnisse verantwortlich zu sein. Die Auflösung hat mich regelrecht umgehauen. WoW! Grosses Kino!
Man merkt wohl meinen Sätzen an, dass ich sehr mitgefiebert habe. So empfand ich die Geschichte als sehr abwechslungsreich und fesselnd. Gefallen hat mir, dass Patricia Walter darauf verzichtet hat, unnötige Verstrickungen der Figuren einzubauen. Der Plot wirkt dadurch sehr durchdacht und man " arbeitet " sich Stück für Stück den roten Faden in der Story entlang.
Wie auch in " dunkle Vergangenheit " , das ich schon gelesen habe, fokussiert sich Patricia Walter auf das Wesentliche im Schreibstil.
Dadurch liest er sich sehr flüssig und ist wunderbar rund. Zudem erlebt man lesend immer wieder Szenen, die absolut authentisch geschrieben sind. Gerade zu Beginn, als Kira als Mädchen im Eis einbricht. Das stelle ich mir genauso beängstigend vor, wie die Szene geschrieben wurde.
Für mich ist dieses Buch ein Lesehighlight im zur Zeit etwas weichgespülten Dschungel der Thriller Neuerscheinungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 09.04.2019

Ernstes Thema!

Sonntags bei Sophie
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Sophie, Rosa und Melanie sind gute Freundinnen seit sie in einer WG zusammen gewohnt haben. Sie haben schon viel zusammen erlebt, Schönes und weniger Schönes.
Nun ist Melanie schwanger von ihrem verheirateten ...

Sophie, Rosa und Melanie sind gute Freundinnen seit sie in einer WG zusammen gewohnt haben. Sie haben schon viel zusammen erlebt, Schönes und weniger Schönes.
Nun ist Melanie schwanger von ihrem verheirateten Freund und Rosa und Sophie freuen sich riesig auf das Baby, da beide kinderlos sind.
Rosa ist mit dem lieblosen Uwe verheiratet , den die Freundinnen am liebsten nicht an Rosas Seite möchten. Doch Rosa hat ihre eigene Strategie gegen die Launen ihres Mannes. Sie sucht sich ab und zu einen Mann für eine Nacht.
Als bei Sophie zum zweiten Mal Krebs ausbricht, stürzt für die drei Freundinnen die Welt zusammen. Leider gibt es dieses Mal keine Chance auf Heilung und die Freundinnen versuchen mit ihren sonntäglichen Treffen Stück für Stück Abschied zu nehmen voneinander. Durch Sophies Schicksal rücken Melanie und Rosa auch ihre Prioritäten im Leben zurecht. Doch wird sich der grösste Wunsch von Sophie, Melanies Baby noch im Arm halten zu können, erfüllen?

Eines vorneweg: Trotz des emotional geladenen Themas ist dieses Buch nicht nur traurig. Es ist auch stellenweise zum Schmunzeln, hat mich nachdenklich gemacht und meine Lebenseinstellung ein wenig zurecht gerückt.
Da die Geschichte aus der Sicht der gesunden Freundinnen Melanie und Rosa geschrieben wurde, erscheint das Leiden von Sophie etwas abgemildert. Ich war sehr froh darum, da ich teilweise mit meinen Emotionen zu kämpfen hatte.
" Sonntags bei Sophie " zeigt auch wie tief verbunden Freunde sein können und dies nicht nur auf den Bezug von Krankheit und Tod, sondern auch im Hinblick auf Schwangerschaft, Beziehungsprobleme und regelmässige Treffen.
Ein emotionales Buch, das ich allen Lesern wärmstens empfehle, die eine tiefgründige Geschichte über wahre Freundschaft lesen möchten.

Die Autorin schreibt in einem flüssigen Schreibstil, dem man ohne Mühe und trotz der verschiedenen Lebensgeschichten problemlos folgen kann. Ab Seite 2 war ich tief in der Geschichte versunken. Auch "Kaugummiseiten" wie man das des öfteren in Büchern findet , gibt es in diesem Buch nicht!
Von mir 5 Sterne !